Nr. 208
Todesurteil an vier Helfershelfern der Mörder Heydrichs vollstreckt
MB Prag, 4. Sept. Amtlich wird bekanntgegeben: Das «.nndaericht in Prag hat in seiner öffentlichen Sitzung vom 3. 9.
gut Grund des Z 3 Abs. 2 der Verordnung des Reichspro^ Aktors in Böhmen und Mähren vom 27. 9. 1941 in Perbin- ,«a mit dem Erlaß des Reichsprotektors in Böhmen und Mähen vom 27. 5. 1942 Artikel 2 über die Verhängung des zivilen «usMmezustandes den Kirchenältesten der tschechisch-orthodoxen Mrcke in Prag, Jan Sonnevend, den Bischof dieser Kirche So- » bürgerlicher Name Matej Pavlik, den Kaplan der ortho- doren Ml-Borromäus-Kirche in Prag II, Rcfflgasse 9, Dr. Wladimir Petrek und den Pfarrer an der gleichen orthodoxen Kirche Vaclav Cikl, zum Tode durch Erschießen verurteilt und auf Einziehung des Vermögens der vier Angeklagten erkannt. Das Urteil wurde heute vollstreckt.
Die Angeklagten hatten die Mörder des S8-Obergruppenführers kiendrich sowie weitere fünf Fallschirmagenten in der Karl-Bor- roinäus-Kirche verborgen gehalten, vervflegt und unterstützt.
1900 Ü Mädel geben das Vorbild
Was Mädel und Eltern vom Osteinsatz wissen muffe« — Auszeichnung für bewährte BDM.-Mädel und Führerinnen
NSK Als bei der Um- und Ansiedlung der Volksdeutschen Rückwanderer im Jahre 1940 die Hitler-Jugend erstmalig eine kleine Auslese von Mädeln in den, deutschen Osten entsandte, die den Heimkehrern das Einleben in die Heimat erleichtern sollten, als die Mädel dann unmittelbar den Weg zu ihren Herzen fanden, — war damit der Grundstein für den Osteinsatz der Mädel gelegt, in dem der BDM. jetzt im Kriege eine seiner wesentlichsten Aufgaben sieht. Waren es 1940 1400 BDM.- Mädel und Führerinnen, 1941 9973, so konnten ip diesem Jahre bisher bereits rund 19 000 Mädel zur Hilfeleistung in den Ostgebieten eingesetzt werden. Diese Steigerung ist nicht zuletzt mit das Verdienst der Mädel, die den Osten selbst erlebt haben. Denn durch die begeisterten Schilderungen ihrer Erlebnisse und Eindrücke haben sie unter ihren Kameradinnen für den Ostgedanken geworben und die Verbindung zum Ostraum vertieft.
Und doch können noch viel mehr Mädel im deutschen Osten für die vielseitigen Aufgaben gebraucht werden, die darauf warten, schon jetzt im Kriege von jungen Kräften angepackt zu werden. Die besten Mädel und Führerinnen, die sich in der Jugendarbeit bewährt haben, sind es, die in den Osten gehen dürfen, denn viel wird von ihnen während ihrer Einsatzzeit verlangt. Jeder Anforderung — in körperlicher und seelischer Hinsicht — müssen sie gewachsen sein, sie müssen sich auf die Mentalität der Bauern und Siedler im Osten einstellen können, sie müssen vor allen Dingen praktische Kenntnisse und politischen Instinkt mitbringen,
Unbrauchbar ist das Mädel, das nicht einen Säugling wickeln kann, das die Bäuerin nicht von einer gesünderen Ernährungsweise zu überzeugen versteht und den Kindern auf alle ihre vielen Fragen nach Deutschland und dem Führer nicht klare Auskunft geben kann! Dort im Osten wird jedes Wort gewogen und ein kleines unbewußtes Ueberheblichkeitsgefühl seinen Menschen gegenüber, die mit bedingungslosem Vertrauen und tiefer Begeisterung bereit sind, alles in sich aufzunehmen und zu kernen, kann mehr verderben, als wieder gutzumachen ist.
Wer kein Mädel braucht es deshalb mit der Angst zu bekommen! Vor ihrem Einsatz werden sie und ihre Kameradinnen auf alle'sich ergebenden Aufgaben und vielleicht auch auftretenden Schwierigkeiten vorbereitet — auf Grund der Erfahrungen, die im Verlauf des bisherigen Osteinsatzes gemacht werden konnten. Wenn das praktische Wissen angeeignet ist, kann es dann mit um so größerer Verantwortung an die gestellten Aufgaben Herangehen.
Lachend erzählen die Mädel, die schon einmal draußen waren, daß man sie anfangs als „Besuch" in die „gute Stube" führen wollte, daß sich die Bauern und Siedler gar nicht vorstellen konnten, daß die „Fräuleins aus dem Altreich" — wie sie dort genannt werden zwei Hände zum Zupacken mitgebracht hatten und nur gekommen waren, um zu — helfen.
Und wie viele Möglichkeiten gibt es dazu: vom gemeinsamen Lager aus, in dem zehn bis fünfzehn Mädel untergebracht sind, geht es morgens in die einzelnen Familien, um in der Land- und Hauswirtschaft mit Hand anzulegen. In der Schule wird eine Schulhelferin benötigt, die den Lehrer bei
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Aber gerade dies, das große und schwere Geschehen ringsum, oas auch über ihr junges Leben bestimmt, hat Ilsabe Ohlen sehr rersen lassen. Es hat Übermut und Wildheit, die früher in dem ^ "eben drei Brüdern ganz verständlich — steckten, ge- !?Ert und hat sie gelehrt, den Sinn dieses Lebens erkennen zu lagen. Manchmal scheint, sie sogar weit über ihre Jahre reif, diese !st?0e, sehr hübsche Ilsabe, aber dann wieder steht doch Heller Übermut m ihren Augen.
Sie ist die geborene Jugendführerin, und der älteste Bruder «laus hat wahrend seines letzten Urlaubs, als er Ilsabe mit ihrer wruppe zusammen sah, zur Mutter gesagt:
»Diese Ilsabe muß mindestens mal zwölf Kinder kriegen, Mutter, einen ganzen Stall voll Die kann damit umgehen!"
«»»^otzdem hat Frau Ohlen manchmal Angst um ihr einziges -i> .. eigenwillig, wenn das Leben nur nicht nochmal
ckvnm- umgeht. Jede Mutter wünscht sich doch Glück und
vrvhimn für ihr Kind.
"un seid hübsch leise und seht bloß nicht so ängstlich » Soldaten freuen sich doch, daß wir kommen I" Ilsabe » steht mit ihrer kleinen Schar vor dem ersten der vielen yauser des großen Lazarettes.
untt iasftn die Körbe hier stehen — jeder nimmt sich den Arm m Blumen. Und jede geht dann an ein Bett und gibt dem
-verwundeten ein paar davon — dürfen wir herein, Schwester?"
. -Kommt nur, hier unten in dem Saal sind alles neuange- mmene Soldaten. Aber leise sein und nicht lange aufhalten —"
, Schwester Cilli besieht sich die Schar der BDM.-Mädels und ffem sich. Das ist doch mal ein netter Anblick für die Verwundeten. >e vor kurzer Zeit noch im Osten waren und inzwischen so lyweres durchgemacht haben. Sieben hübsche Mädels in Uniform, gAHwischen achtzehn und zwanzig Jahren, und neben den jungen " kie riesigen bunten Blumensträuße! Der Anblick allein einm ^ Mut und Lebenskraft. Solche Mädels, das sind
amal die richtigen Frauen für die Verwundeten, wenn sie erst wieder gesund sind und Frieden ist.
-Jljabe, aber du mußt was jagen, — wir trauen uns nicht —"
Schwarzwälder Tageszeitung
ssMr im Osten doppelt' schwierigen und wichtigen Aufgabe I unterstützen soll, die Kinder richtig deutsch sprechen/ lesen und schreiben zu lehren. Kindergärten, in denen die Jüngsten zusammengefaßt werden, werden aufgebaut und betreut. Auch im Verwaltungswesen machen sich die Mädel, durch ihre Kennt- nite, die sie aus dem Herzen des Reiches mitbringen, bald unentbehrlich. Sie bauen die Einheiten der Hitler-Jugend auf, sie helfen durch ihre praktische Volkstumsarbeit, durch Dorfabende und Feste, zu denen von weither die Bewohner Zusammenkommen, die neue Dorfgemeinschaft zu festigen.
Mühselige Kleinarbeit gilt es daneben zu leisten. Ein besonders schönes Zeichen dafür ist, daß z. B. der Warthegau als einziger mit ausreichendem Spielzeug versehen ist, das dem Wirken der Mädel zu verdanken ist.
Ein wechselseitiges Geben und Nehmen herrscht zwischen den Menschen im Osten und den Mädeln, die aus allen Gauen des Reiches zu ihnen kommen. Immer kehren die Mädel tief beeindruckt von ihren Erlebnissen, mit Ehrfurcht vor dem Volkstumsund Lebenskampf der Umsiedler und Volksdeutschen zurück.
Für viele von den bisher eingesetzten Mädeln ist die Begegnung mit dem Osten entscheidend für ihr ganzes Leben geworden: sie sehen die Erfüllung ihres Schaffens im Osten. 1941 konnten 10 v. H. der im Osteinsatz stehenden Mädel für den Osten beruflich gewonnen werden.
Die Berufsaussichten sind denkbar günstig. Ihr Einsatz bedeutet für sie gleichzeitig eine Vorbereitung für eine fachliche Ausbildung auf bäuerlichem, sozialem oder erzieherischem Gebiet. Von der Schulhelferin führt der Weg zur Lehrerin, von der „Kindergartentante" zur ausgebildeten Kindergartenleiterin.
Der langfristige Osteinsatz von einem halben bis zu einem Jahr — im Gegensatz zum kurzfristigen, der vier bis sechs Wochen dauert — kann ihnen als Praktikum für den Beruf der Volks- und Gemeindepflegerin angerechnet werden. Er gilt auch als Ableistung des Pflichtjahrs. Die Lagerführerinnen, denen die Einsatzlager unterstehen, sind hauswirtschastlich geschult, so daß sie den Mädeln während des Osteinsatzes die hauswirt- schastliche Ertüchtigung mitgeben können, die sie sich sonst in einer Familie im Altreich angeeignet hätten.
Der Osten ruft die deutsche Jugend. Und die diesem Ruf Folge leisten, das sind die Besten und Wertvollsten, die den mit dem Schwert zurückgewonnenen Ostraum mit nationalsozialistischem Leben erfüllen wollen. B. Nadolni.
Kleine Nachrichten ans aller Wett
Der Reichswirtschastsminifter in Bukarest. Reichswirtschafts, minister Dr. Funk traf in der rumänischen Hauptstadt ein. Er erwidert damit einen Besuch, den der rumänische Wirtschaftsminister zu Beginn dieses Jahres in Berlin machte.
Zwischenfälle unter der Besatzung von Gibraltar. In Gibraltar sind, wie Agenzia Stefani aus dem Grenzgebiet von Gibraltar erfährt, schwere Reibereien zwischen Soldaten der englischen Besatzung ausgebrochen. Ein Polizeiaufgebot mußte bei einer Schießerei zur Wiederherstellung der Ordnung einschreiten. Die Ursache dieser Zwischenfälle sei unbekannt.
Dr. Funk in Rumänien. Zu Ehren des Reichswirtschaftsministers Dr. Funk gab der stellv. Ministerpräsident Professor Mihai Antonescu am Freitag im rumänischen Außenministerium ein Frühstück, an dem Mitglieder der Regierung, die Begleitung des Reichswirtschaftsministers, u. a. teilnabmen.
Aufnahme einer 200-Millionen-Pen-Anleihe. Die thailändische -Nationalversammlung nahm ein Gesetz an, welches die Regierung bevollmächtigt, »on Japan eine Anleihe im Betrage von 200 Millionen Pen aufzunehmen. Der-thailändische Finanzminister erklärte, daß ein Kredit von 200 Millionen Pen bereits von Japan eingeräumt wurden, und zwar zur Festigung der thailändischen Finanzen.
Neichsminister Speer am Grave Dr. Todts. Reichsminister Speer legte in Begleitung seiner führenden Mitarbeiter am Ge, burtstag Dr. Todts an dessen Grabe auf dem Berliner Jnva- lidensriedhcf einen Kranz nieder. Für die Gefolgschaft widmete Ministrialdirektor Dorsch dem verstorbenen Chef herzliche Worte des Gedenkens. Weitere Kränze wurden niedergelegt für die Familie Dr. Todts, für die Gefolgschaft des Reichsministeriums für Bewaffnung und Munition, für die Organisation Todt und für das Hauptamt für Technik.
Das ist Lotte Klein, die doch sonst immer mit dem Mund vorneweg ist.
..Ich werde schon —"
Aber Ilsabe Ohlen ist auch längst nicht so tapfer zu Mute, wie sie tut. Doch als Gruppenführerin und überhaupt vor den Kameradinnen darf sie das doch nicht zeigen.
Nun öffnet die Schwester die Tür zu einem' langgestreckten Saal. Ilsabe Ohlen sieht zu beiden Seiten lange Reihen weißer Betten, blasse Gesichter, die sich neugierig umwenden, verwirrte Haare darüber, brennende Augen. Es riecht nach „Doktor", nach Medikamenten und vor ihr liegen nun so viele verwundete Soldaten.
»Los, Ilsabe!" Eins der Mädels gibt ihr einen kleinen Schubs. Ilsabe spürt, wie ihr Herz klopft, sie hat noch nie soviel hilfsbedürftige Männer gesehen. — Sie denkt halb unbewußt an Schmerzen und Qualen, und steht nun doch mit ein paar Schritten mitten im Saal, die anderen Mädels dichtgeschart hinter ihr. Die Blumen in ihrem Arm geben ihr sin wenig Halt, und in ihrem Herzen steht ganz groß das Mitgefühl.
»Das BDM.-Werk .Glaube und Schönheit' möchte Sie alle herzlichst begrüßen. Wir wollen Ihnen ein paar Blumen bringen und recht gute Besserung wünschen."
Wie eine klare Glocke schwebt ihre Stimme über dem Saal. Vierzig Augen haften an dem schönen jungen Mädel, das da zu ihnen herein gekommen ist wie ein Versprechen der Zukunft. Von überall strecken sich die Hände den Blumen entgegen.
Mit leisen Schritten gehen die Mädels von Bett zu Bett. Bei jedem Soldaten bleiben sie einen Augenblick stehen, beantworten schnell gestellte Fragen, hier und da gibt es sogar schon einen kleinen Scherz. An einigen Betten stehen sie scheu und still, wenn Schwerbetroffene darin liegen. Aber jeder bekommt seine Blumen und ein liebes, freundliches Wort.
So geht es durch ein paar Säle und die Blumenkörbe leeren sich. Ilsabe kann ihren Begrüßungsspruch nun schon ganz ruhig und ohne inneres Zittern aufsagen. Vor einer der Türen, gerade, als sie einen neuen Saal betreten wollen, weint eins der Mädels plötzlich auf:
»Ilsabe, laß mich draußen, ich kann nicht mehr. Die armen Soldaten, ich kann es gar nicht mehr sehen! Bitte, laß mich draußen — "
„Aber Ursula!" Ilsabe legt erschrocken ihre Blumen einer Kameradin noch mit in den Arm und legt ihre Hände der Ursel auf die Schultern:
»Sieh mal, wir bringen den Verwundeten doch ein bißchen Freude; hast du das nicht gemerkt? Sie vergessen ihre Schmerzen für ein Weilchen, willst du nicht dabei helfen? Komm, fei tapfer
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Alteusteig, de« S. September 1942
Gedanken am Sonntag
„Wenn in diesem gewaltigsten Ringen aller Zeiten der deutsch, Soldat unter kaum vorstellbaren Entbehrungen im Kampf, seine schweren Opfer bringt, dann ist die Heimat gerade i, diesem Jahr noch mehr verpflichtet» auch das Höchste an ihren Opfern zu geben. Selbst dann wird sie nur einen Bruchteil vo« dem leisten, was unsere Wehrmacht zu Lande, zur See und i« der Luft vollbringt", hieß es im Ausruf des Führers zum Kriegswinterhilfswerk 1942/43 vor wenigen Tagen.
Der Führer hat weiter darauf hingewiesen, daß es Aufgab, nicht nur der Front, sondern ebenso des arbeitenden deutsche« Volkes zu Hause ist, den internationalen Goldhyänen und bolschewistischen Bestien ihre Hoffnung immer mehr zu zerstöre«! die Hoffnung, uns durch innere Uneinigkeit in äußere Abhängigkeit und in ein noch schlimmeres Diktat von Versaille, stürzen zu können.
Wem von uns wäre es nicht Ehrensache, das Wort des Führers, dessen Soldaten uns von Sieg zu Sieg führen, verwirklichen zu helfen? Am Sonntag ist Gelegenheit dazu! Erst«, Opfersonntag im neuen Kriegs-WHW-
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Eine Viertelmillion mehr als 1941
nsg Bei der zweiten Straßensammlung des Kriegshilfswerkei 1942 der abschließenden Sammlung des diesjährigen Kriegs, Hilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz spendeten die Volk« genossen des Gaues Württemberg-Hohenzoller« den Sammlern und Sammlerinnen der NS.-Kriegsopferversov gung, des Deutschen Roten Kreuzes, des , Bundes Deutsche, Mädel und des Schwäbischen Sängerbundes insgesamt 1V74191 Reichsmark. Die zweite Straßensammlung 1941 erbrachte 815 091 Reichsmark. Diesmal waren es also 259 099 RM. mehr.
Slowakische Bauernführer zu East
nsg Die erste Auslandsreise einer slowakischen Bauernabordnung führte in diesen Tagen in den Gau Württemberg-Hohen« zollern. Die Gäste wurden von der Landesbauernschaft betreut, Landesbauernführer Hauptabschnittsleiter Arnold führte sie i« den bäuerlichen Alltag, wo er ihnen an Hand zahlreicher Beispiele Beweise von der im nationalsozialistischen Staat geleisteten Aufbauarbeit gab, sie mit Maßnahmen zur Leistungssteigerung vertraut machte und dabei auch grundsätzliche Fragen in anregender Weise behandelte. Ein Zufall wollte es,, daß di, Reisegesellschaft gerade in jenem Augenblick bei der Oberland- Milchverwertung G. m. b. H. in Ravensburg eintraf, in dem die erste Butterungsmaschine der Welt, eine Erfindung des persönlich anwesenden Schöpfers Dr. Fritz, Direktors des Prüfungsamts für Milchgeräte in Weihenstephan, anlief. Diese umwälzende Neuerung auf dem Gebiet der Butter- gewinnung. ermöglicht die unmittelbare Butterherstellung aus Rahm unter Umgehung zahlreicher Reifeprozess«, die bisher 18 Stunden in Anspruch nahmen und erreicht eine Stundenleistung von 18 Zentner Butter.
Die Fahrt fand am Donnerstag abend in Ulm ihren Abschluß, wo der Landesbauernführer die großen Aufgaben des deutsche« Bauerntums im Krieg noch einmal in treffende« Weise zusam« menfahte.
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Enzklösterle. (Hauptkörung für Bullen.) Die Hauptkörung für Bullen findet hier am Mittwoch den 23. September um 17 Uhr für die Gemeinden Enzklösterle mit Gompelscheuer, Sprollenhaus und Nonnenmiß statt. Dorzuführen sind sämtliche zur Zucht benutzten 13 Monate alten und älteren Bullen mit Ausnahme derjenigen, die innerhalb der letzten 3 Monate vor der Hauptkörung auf einer Versteigerung gekauft wurden.
Nagold, 4. September. (Lazarettbesuch.) Kreislriter Wurster weilte gestern wieder bei den hiesigen Lazarettinsaffen, um ihnen mit Geschenken eine Freude zu machen und um ihnen zu zeigen, daß die Heimat die Tapferen schätzt, die vor dem Feinde standen. Eine besondere Ehrung wurde im Teillozarett Kreiskrankenhaus dem verwundeten Ritterkreuzträger Oberleutnant Hogrebe zuteil. Der Kreisleiter dankte diesem besonders tapfe- ren, mit der höchsten deutschen Kriegsauszeichnung geschmückten
und nimm dich zusammen, du üarfsl doch nicht schlapp machen, Urselchen! Dies ist nun unsere Aufgabe, das einzige, was wir tun können: Blumen bringen und frohe Gesichter. Komm, Ursel."
„Ja. ich will ja auch — es ist nur so schrecklich."
„Gib ihr mal ein Taschentuch. Hannelore, sonst bietet ihr noch ein Soldat eins an. So. und nun nimm deine Blumen und nimm dir vor, besonders, nett zu sein, Ursula!"
„Da dürfen Sie nicht rein, Fräuleinchen!"
Ein Sanitäter kommt aus einer Tür, Ilsabe weiß nun schon, daß sie zu einem Einzelzimmer gehört. Die Bauart der verschiedenen Krankenhäuser ist ganz gleichartig, und in jedem Stockwerk sind dieselben Zimmer.
„Oh, ist da ein sehr kranker Soldat drin? Wollen Sie ihm dann vielleicht ein paar Blumen geben?"
»Blumen braucht der nicht — 'ne Blutübertragung braucht der" — weg ist der Sanitäter. Eine Schwester kommt hinter ihm her, und jetzt öffnet sich die Türe noch einmal. Eine gedämpft« Sttmme ruft:
„Schnell, Schwester, ist nicht bald einer der Blutspender herbeigeholt? Wer ist denn das?"
Ilsabe ist unwillkürlich einen Schritt an die halbgeöffnete Tür herangetreten. Sie sieht ein Bett, ein wachsbleiches Gesicht und hat das Gefühl, als könne sie sich nicht von der Stelle rühren. Sie hat noch nie einen Sterbenden gesehen — und dieser Mann da drin, der stirbt doch? Wo sind denn ihre Mädels? Ach ja. noch im Saal nebenan.
„Hallo. Kind, hören Sie mal. wollen Sie uns Helsen?" Eine Hand greift nach ihrem Arm. „Wir brauchen einen Blutspender, es muh aber schnell gehen. Wollen Sie? Dann laufen Sie mal schnell da rechts rüber, da ist der Verbandsraum, ich komme gleich nach zur Untersuchung, Schwester Marie soll die Blutprobe schon machen."
Ein Arzt steht neben Ilsabe und sieht sie fragend an.
„Ja .. "
Sie weiß gar nicht genau, daß sie antwortet, aber sie kann doch jetzt nicht nein sagen? Wenn sie helfen kann, vielleicht ein Menschenleben erhalten ...
Kurze Zeit später ist dann schon alles vorbei.
Jlsahe Ohlen sitzt in einem bequemen Stuhl in der Ecke neben dem Bett, in dem der junge schwerverwundete Arzt liegt, dem eben Blut aus ihren Adern in die seinen gelaufen ist.
Der Oberstarzt mit dem guten Gesicht ist mit ihm beschäftigt, die Schwester verbindet geschickt die kleine Wunde an Jlfabes Arm.
„Es hat doch nicht weh getan, nicht wahr^" lächelt sie aufmunternd.
(Fortsetzung solKY