Nr. 12N

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Schwarzrvälder Tageszeitung

Tag für Tag wurden vom Feind immer neue Panzerformatio­nen in den Kampf geworfen. Doch am zähen Widerstand zer­brachen alle Angriffe. Panzer um Panzer sowie die begleitend« Infanterie wurden zerschlagen und vernichtet. Fast jeden Tag konnten daher die Berichte des Oberkommandos Ser Wehrmacht neue höhere Panzerabschußzahlen aus dieser Schlacht melden. Zäh und tapfer haben die deutschen Truppen diesem tagelagev Ansturm standgehalten, wobei sie von der Luftwaffe auf das wirksamste unterstützt wurden. Wo dem Feind als Folge seine, zahlenmäßigen Ueberlegenheit vorübergehend örtliche Erfolge zugefallen warten, traten die deutschen und verbündeten Trup­pen zum Gegenangriff an und warfen die Bolschewisten, die schon glaubten, Kavallerie zur Ausnutzung ihrer Teilerfolge einsetzen zu können, zurück. Täglich bewährte sich das Heldentum der deutschen Soldaten von neuem. So zum Beispiel als ein in den ersten Kampftagen vom Feind eingeschlossener deutscher Stützpunkt mit seiner Besatzung, die sich gegen zahllose schwere Angriffe zu verteidigen hatte, erst nach zehntägi­gem Kampf durch einen erfolgreichen Gegenstoß entsetzt werden konnte. Wenn auch bis jetzt noch keine abschließenden Zahlen über die feindlichen Verluste vorliegen, so lassen doch die bisherigen Meldungen erkennen, daß der Feind bei seinen massierten Angriffen sehr erhebliche Menschenverluste auf diesem Schlachtfeld hatte. Der Umfang der feindlichen Niederlage ergibt sich auch aus den bereits gemeldeten, noch unvollständigen Zah­len der feindlichen Panzerverluste und der sonstig vom Feind bei diesem Angriff eingesetzten schweren Waffen.

So haben die Bolschewisten unmittelbar nach ihrer Niederlage auf der Halbinsel Kertsch in der Abwehrschlacht um Charkow eine neue schwere Niederlage hinnehmen müssen, in der sich Kampfgeist und Kampfkraft der deutschen Truppen wieder auf das Höchste bewährt.

DNB Kriegsberichter Fred Gressenbauer schildert das Schlachtfeld nordostwärts von Charkow wie folgt: Die große Frühlingsschlacht im Raume um Charkow nimmt nach den Tagen schwersten Ringens einen für die Sowjets höchst un­günstigen Verlauf, lieber 500 bolschewistische Panzer sind bis jetzt vernichtet worden. 20 feindliche Schützendivisionen wurden Tag für Tag unter blutigen Verlusten für die Sowjets in ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen. 2m Nordosten von Charkow bröckelt die Ofsensivbasis Timoschenkos, der Brücken­kopf diesseits des Donez, immer mehr ab. Deutsche Panzer ver­setzten den feindlichen Tankbrigaden langsam, aber sicher, den Todesstoß. Schon sind die Massen der auftretenden bolschewisti­schen Panzer kleiner geworden, schon manöverieren sie vorsich­tiger und ängstlicher im Gelände herum, Der geschlossene Ramm- Llock der sowjetischen Offensivtruppen mußte sich, durch die ge­schmeidige Verteidigungstaktik der deutschen Verbände gezwun­gen, in vielen Einzelkämpfen zersplittern. Die Schlacht geht ihrer entscheidenden Wendung entgegen. Die Sonne brennt mit hoch­sommerlicher Kraft auf das ausgetrocknete wellige und schluch­tenreiche Gelände herab. Mekwürdiges Land der Extreme. Im Winter eine unerträgliche Kälte, im Mai eine bösartige erschlaffende Hitze von 30 Grad. Die Erde dampft und brennt. Unüberblickbar weit sind die Bodenwellen mit grauen Rauchpilzen bedeckt. Drüben auf den feindlichen Höhen bersten unsere Granaten, hier im deutschen Aufmarschraum schießen die Explosionen der Sowjetgeschosse hoch. Große Flächen ausgedörr­ten knorrigen Gestrüpps stehen in Flammen. Saftiges Grün leuchtet aus den blauen Schwaden, die die Täler durchziehen, hervor. Unzählige schmutzige braune Staubfahnen wandern die Höhen und Mulden entlang.

2n Schluchten und auf Höhen verstreut sieht man schwarze Ko­losse liegen, es sind die ausgebrannten und zerschmetterten Wracks sowjetischer Tanks. Zum Teil waren es unsere Panzer, Lenen sie in erbitterten Schlachten unterlagen. Zum anderen Teil wurden sie Opfer der deutschen Panzerabwehrkanonen, oder ste flogen unter der geballten Ladung eines kühnen Panzerver- tlichtungstrupps in die Luft. Jenseits der sowjetischen Linien liegen auf einer Höhe seit Tagen schon sieben oder acht bolsche­wistische Tanks, sie konnten ihrer Bestimmung gar ntcht mehr zu­geführt werden, weil unsere Luftwaffe haarscharf gezielt hatte.

SO bis 65 Stukas kreisen schwer beladen und stolz über den brodelnden Feldern, kleine Flak stört ihre Flüge gegen die feind­lichen Linien. Deutsche Messerschntitt-Maschinen jagen den Luft­raum nach feindlichen Flugzeugen ab. Dann stürzen die Stukas zu zweit, dritt und viert gegen die erkannten Ziele herab. Mit dem Aufheulen ihrer Motoren schweigt für Minuten die Artil­lerieschlacht, und wenn die Erde von den schweren Einschlägen der Bomben erzittert, schlägt die Luft wie ein harter Gegenstand an das Ohr. So geht es Stunde um Stunde.

Am Abend stoßen die deutschen Kompanien gegen die Reste der -eingebrochenen Sowjets vor. Die feindliche Artillerie legt ein schweres Sperrfeuer vor die deutschen Stoßtruppen hin. Rauch und Pulverdampf haben binnen weniger Minuten die Infan­teristen verschluckt, und immer wieder hauen die Geschosse hinein. Jetzt tauchen die deutschen Truppen jenseits de§ Sperrfeuers wieder auf, und ihre Maschinengewehre rattern wütend in dis feindlichen Widerstandsnester hinein. Die Bolschewisten sind überrascht und türmen, denn sie hätten es nie geglaubt, daß die deutschen Treuppen dieses Sperrfeuer durchstoßen könnten. Sie laufen und laufen, stolpern, fallen. Die Stukäs sind plötzlich wieder da, stürzen mit ihrer Bombenlast auf die flüchtenden Pulks herab und greifen mit ihren Bordwaffen in den Kamps ein, nachdem sie die Brocken losgeworden sind, und dann sind die verlorenen Stellungen auf den Höhen wieder besetzt. Die Schlacht geht weiter ihrem für die Sowjets so bitteren Ende entgegen in all ihrer Wucht, Schwere und Unerbittlichkeit.

Die Kämpfe am Jlmensee

DNB Berlin, 2S. Mai. Zu den Angriffen der Bolschewisten südostwärts des JImensees wird vom Oberkommando der Wehr­macht ergänzend mitgeteilt:

Die Bolschewisten griffen mit starken Kräften die deutschen Stellungen wiederholt an und versuchten einen Durch­bruch zu erzwingen. Zur Unterstützung seiner Truppen setzte der Feind Schlachtflieger und schwere Artillerie ein. Alle An­griffe des Gegners brachen jedoch im starken Abwehrfeuer einer deutschen Infanteriedivision zusammen. Im Gegenstoß wurden erneute Bereitstellungen des Feindes so schwer zerschlagen daß die Bolschewisten weitere Angriffsabsichten aufgeben mußten.

An einer anderen Stelle, wo der Feind ebenfalls mit starken Kräften gegen die Stellungen einer deutschen Infanteriedivision vorging, verlor er bei seinen erfolglosen Angriffen seit dem 20. Mai über tausend Tote. Ein ^-Verband wehrte schwere An­griffe des Gegners zum Teil im Nahkampf erfolgreich ab und fügte den Bolschewisten, die ihre Angriffe auch bei Einbruch der Dunkelheit fortzusetzen versuchten, schwere blutige Verluste zu.

Bei der Vernichtung einer, wie bereits gemeldet, in den letzten Tagen eingeschlossenen Feindgruppe verlor der

Gegner 1400 Tote und eine große Anzahl Gefangener. 51 Ma­schinengewehre und zahlreiche Feuerwaffen wurden erbeutet.

Nordostwärts des Jlmensees verliefen eigene örtliche Angriffs­und Stoßtruppunternehmen trotz erheblicher Eeländeschwierig- keiten erfolgreich. Durch Schlamm und Morast drangen deutsche Truppen trotz heftigen feindlichen Widerstandes, der überall ge­brochen wurde, zu den befohlenen Angriffszielen vor und konn­ten damit die deutschen Stellungen unter schweren blutigen Ver­lusten für den Feind wesentlich verbessern.

Spätes Eingeständnis Moskaus

Stockholm, 25. Mai. Wie Reuter in einer Sondermeldung aus Moskau berichtet, wurde in dem sowjetischen Communiqs vom 24. Mai erklärt,die Sowjettruppen hätten die Halbinsel Kertsch evakuiert". Abgesehen von dem reichlich verspäteten Eingeständ­nis kann von der von Moskau behauptetenEvakuierung" der Halbinsel Kertsch nach den klaren Feststellungen des deutschen Oberkommandos der Wehrmacht keine Rede sein. Wie bereits am 19. Mai durch Sondermeldung bekanntgegeben wurde, endete die Schlacht um Kertsch mit der Vernichtung von drei Sowjet­armeen.

Neue Erfolge der Japaner

Kämpfe in der Provinz Tschekiang Tokio, 25. Mai. Die große Bedeutung, die man den neuesten japanischen Militäroperationen in der chinesischen Küsten­provinz Tschekiang beimißt, geht hervor aus zahlreichen Schilderungen und Frontberichten über die im Ostteil der Pro­vinz seit mehreren Tagen stattfindenden Kämpfe. Von Tschekiang aus führt die sogenannte Ningpo-Straße nach Tschungking, die vor allem vor und zu Anfang des chinesischen Konfliktes als Lieferungsweg von der Küste nach dem Innern beständig eine große Rolle spielte. Die japanischen Truppen dringen in süd­licher Richtung längs des Tungyang-Flusses vor. Sie haben da­bei die Stadt 2w u erreicht. In dem Berggelünde südlich von Jwu gehen die Säuberungsaktionen gegen die Armeegruppe der Tschungkingtruppen, die die Flucht ergriffen hat, weiter. Bei diesen Säuberungsaktionen wurden bisher 2000 gefallene Feinde gezählt und große Mengen an Waffen und Munition erbeutet. Seit Beginn der japanischen Operationen in der Pro­vinz Tschekiang führte die Armeeluftwaffe über hundert Bombenangriffe auf wichtige feindliche Stützpunkte, vor allem aber auf die Flugplätze Tschut-Schou und Kischui durch. Während hierdurch die Kampfhandlungen in der Provinz Tsche­kiang durch die Zusammenarbeit zwischen Armee und Luftwaffe einen günstigen Verlauf nahmen, wurden gleichzeitig auch feind­liche Stützpunkte in den Provinzen Kiangsi und Kwansi von der Lust angegriffen, um auf diese Weise die rückwärtigen Ver­bindungen des Feindes zu stören. Damit sind, wie der Front- >erlchter vonTokio Asaht Schimbun" schreibt. Tfchungkrngs Hoffnungen zerstört worden, mit amerikanischer Hilfe gerade in diesen Provinzen eine neue Luftmacht aufzubauen und von dort aus Japan zu bedrohen.

Die japanischen Streitkräfte schlugen auch die Ueberreste der chinesisch-kommunistischen Armee in der Provinz Hop eh, sowie die Tschungking-chinestschen Euerillabanden im Westen der Pro­vinz Schantung, wobei sie 20 469 Gefangene machten, während 8911 Feindtruppen auf den Schlachtfeldern gefunden wurden. Bei den Säuberungsaktionen in der Provinz Hopeh wurden die kommunistischen Euerillabanden so gut wie vernichtet und ließen 2299 Tote auf dem Schlachtfelde und 9525 Gefangene sowie 50 Haubitzen in japanischen Händen zurück.

Zur Seeschlacht im Korallenmeer DNB Tokio, 25. Mai. (O a d.) Das Kaiserlich-Japanische Hauptquartier gab Montag nachträglich folgende weitere Ergeb­nisse der Seeschlacht im Korallenmeer bekannt: Ein schwerer USA.-Kreuz er vom TypPortland" versenkt und ein USA.-Schl achtschiff beschädigt. Bei dem früher ge­meldeten schwerbeschädigten Kreuzer unbekannten Namens han­delt es sich um den TypLouisville".

Die früher bereits in der Seeschlacht im Korallenmeer als ver­senkt gemeldeten feindlichen Kriegsschiffe waren ein USA.- Schlachtfchiff derCalifornia"-Klasse und zwei nordamerikanische Flugzeugträger derSaratoga"- undPorktown"-Klasse, wäh­rend ein australischer Kreuzer derCanberra"-Klasse beschädigt

wurde.

Sondersitzung des japanischen Reichstages Tokio, 25. Mai. (O a d.) Die 80. Sondersitzung des japanischen Reichstages wurde Montag mit kurzen Tagungen beider Häusei zur Erledigung notwendiger Formalitäten eröffnet. Vor Be­ginn der Sitzung begaben sich zahlreiche Abgeordnete des neu­gewählten Unterhauses zu Tokios heiligen Schreinen zu reliliö- sen Zeremonien und brachten anschließend auch vor dem Palasi des Tenno ihre Ehrerbietung dar.

Während auch noch der Dienstag formellen Geschäftsfrager gewidmet ist, wird am Mittwoch vormittag 11 Uhr in feierliche! Weise die offizielle Eröffnung stattfinden. Mit großem Jnteress« sieht man den Erklärungen entgegen, die von Ministerpräsiden! Tojo, Außenminister Togo, Marineminister Schimada und Fi­nanzminister Kaya abgegeben werden. Der Reichstag wird sick anschließend mit Eesetzesvorlagen der Regierung zu befasser haben, wie Schiffsbauprogramm und anderen Maßnahmen.

Neuyork bestätigt italienischen ll-Voot-Erfolg DNB Berlin, 25. Mai. Der Neuyorker Nachrichtendienst gab am Montag morgen um 1 Uhr eine Meldung, daß ein argen­tinischer Dampfer 55 Ueberlebende eines amerikanischen Schlacht­schiffes ausgenommen habe, doch wisse man nicht, ob überhaupt ein amerikanisches Schlachtschiff versenkt wurde. Mit dieser Mit­teilung hat Neuyork wohl oder übel von der Versenkung eines Schlachtschiffes der Maryland-Klasse durch ein italienisches U- Boot am Freitag bestätigen müssen, nachdem sich die Tatsache durch die Rettung einiger Besatzungsmitglieder nicht länger ver­heimlichen ließ. Der Präsident und seine jüdische Clique können es sich bei der politisch und militärisch völlig verfahrenen Situa­tion gar nicht leisten, ihrem betrogenen Volke solche schweren Verluste ohne weiteres einzugestehen und schwindeln nach alt­bekannter Manier und echt jüdischer Frechheit so lange weiter, bis sie durch die Tatsache überführt werden.

Glänzende Waffenlaten

DNB Berlin, 25. Mai. Die Stärke des Gegners in einer von den Bolschewisten besetzten Ortschaftist zu erkunden", so lautete der Besehl. Fünf Infanteristen meldeten sich freiwillig und überquerten mit ihrem Oberleutnant rn einem Fischerkahn einen durch Überschwemmung auf 50 Meter Breite angeschwollenen Fluß. Der Feind hatte sich am jenseitigen Ufer verschanzt. Vor- sickitiq stakte der Stoßtrupp das Boot durch die reißende Flut.

Mühsam kämpften sie sich, bis an den Leib in den Morast ver­sunken, an das feste Land. Aus einem Gehöft drang schwacher Lichtschein durch mit Zeitungspapier abgedunkelte Scheiben. Lm feindlicher Posten wurde erkannt und blitzschnell übersahen. Bei dem Handgemenge gelang es dem Posten, einen Schuß zu lösen, und nach wenigen Augenblicken stürzten die Bolschewisten aus dem Bauerngehöst. Doch ehe sich ihre Augen an die Dunkel­heit gewöhnt hatten, waren sie bereits überwältigt und ent­waffnet. Jetzt ging es um Sekunden. Der Stoßtrupp musste un­gehindert mit den Gefangenen, die noch die erbeuteten Ma­schinengewehre schleppen mußten, zurücktehren, bevor die alar­mierte feindliche Ortsbesatzung Hilje bringen konnte. Die bewen Maschinengewehrschützen übernahmen die Sicherung. 2m Schutze ihrer Feuerstöße zog sich der Stoßtrupp vor dem scharf nach­drängenden Gegner am Fluß zuruck. Als die Lage vedrohlich wurde, übernahm der verwundete Stoßtruppsührer, ein junger Oberleutnant, mit seiner ^Maschinenpistole den Feuerschutz, um den Rückweg seiner beiden Maschtnengewehrschutzen zu oecken. Als letzter springt der inzwischen noch einmal verwunoete Dffj- zier in das Boot. Mit elf Gesangenen kehrte der Stoßtrupp von dem schneidigen Unternehmen zurück.

Eine außergewöhnliche fliegerische Leistung vollbrachte ei» Oberseldwevel, der als Borüjcyütze eines Kampfflugzeuges im nördlichen Abschnitt der Ostfront einen Ausklärungs,»ug m das rückwärtige Feindgebiet mitslog. Ungünstige Wetterlage und schlechte Sicht zwangen die Ju 88 wiederholt zum Tie>,lug. Dar Flugzeug geriet dadurch in heftigen feindlichen Flalueschuß. Hierbei wurde der Flugzeugfüyrer so schwer oerwunoet, daß er in seinen Gurten zusammenbrach. Der Oberselüwebel übernahm sofort die Führung des Flugzeuges, nachdem der Beobachter die Ju 88 bereits in die Woltenyoye gezogen yatte. In mühsamer Arbeit, wobei es auf jeden Handgriff antam, hoben drei Flieger den Flugzeugfüyrer aus seinem Sitz und legten ihn in die Bodenwanne. Im Blindflug, bec dem sah der Funker Lurch genaue Peilung bewährte, ging es zum Emfatz- hasen zurück. Es wäre für die Besatzung ein leichies gewesen, mit dem Fallschirm adzuspringen, um ihr Leben zu reuen. Der Oberfeldwebel wollte jedoch das Flugzeug erhalle». Er setzte zur Landung an, die beim zweiten Versuch auch glatt gelang. Der Oberfeldwebel, der noch nie am Steuer einer Ju »8 ge­sessen und keinerlei Flugzeugsührerausbildung erfahren halte, bewies mit dieser ungewöhnlichen Leistung die entschlossene Kampshaltung der deutschen Flieger.

Die Kämpfe in Nordafrika

Handelsschiffsverkehr im Mittelmeer fast ganz einqest"llt

DNB Berlin, 23. Mai- Nach den Meldungen des Oberkom­mandos der Wehrmacht beschränkten sich die Kampfhandlungen in Nordafrika während der abgelaufenen Woche aus Svähtrupp- tätigkeit. Der Krieg in Afrika ist ein ständiger Kampf von Elitetruppen. Unablässig stoßen Spähtrupps auf Kampfwagen und Panzer in das Niemandsland der Wüste vor, bis sie auf feindliche Abwehr stoßen. Bei einem solchen deutschen Späh­truppunternehmen konnte südostwärts El Mechili eine feindliche Erkundungsabteilung überwältigt werden, wobei ein Offizier, zwanzig Männ und zahlreiche Kraftfahrzeuge dem deutschen Spähtrupp in die Hände fielen. Vritischerseits vorgehende Späh­trupps wurden teils durch vorgeschobene Panzereinhsilen. teils durch Artilleriefeuer der Achsenmächte aufqeriebcn. Durch eigenes Artilleriefeuer wurden in einem Abschnitt der feindlichen Stel­lungen große, langanhaltende Brände erzielt. Trotz großer Hitze und störender Sandwehen entwickelte die deutsch-italienische Luftwaffe wieder eine lebhafte, erfolgreiche Tätigkeit Britische Kraftwagenansammlungen in der Cyrenaika, Zelt- und Ba­rackenlager im Raum um Tobruk, rückwärtige Verbindungen des Feindes, Flugzeugstützpunkte und die Wüstenbahn bei Fort Ca- puzzo wurden von Kampffliegervexbänden der Achsenmächte wir­kungsvoll angegriffen. Nachschubsicherung, Geleitschutz, Luft­transport, Land- und Seeaufklärung gehören ebenfalls zu den vielseitigen verantwortungsvollen Aufgaben der Luftwaffe der Achse im Mittelmeer.

Die dauernden, erheblichen Verluste an Kampf- und Jagd­flugzeugen haben die Briten gezwungen, neue Geschwader von Spitfirre-, Beaufighter- und Vristol-Vlenheim-Flugzeun-n nach Malta zu werfen, wodurch diese Verbände den anderen Kriegs­schauplätzen entzogen wurden. Es kam infolgedessen mehrfach zu heftigen Luftkämpfen zwischen den beiderseitigen Jagdflieger­verbänden, die den Briten erhebliche Verluste brachten.

Im Mittelmeer versenkte ein italienisches Torpedoboot ein britisches Unterseeboot, während deutsche Unterseeboote au« einer Gruppe feindlicher U-Vootjäger einen Bewacher und ein Geleit« sahrzeug versenken konnten. Italiens Kriegsflotte versiiot jetzt nach Wiederherstellung der bei Tarent beschädigten Kriege 'Lffe und der Indienststellung der 35 000-Tonnen-SchlachtschijfeLit- torio" undVittorio Veneto" über mehr Schlachtschiffe als zuk Zeit seines Kriegseintritts. Der Einsatz und die ständige Bereit­schaft der starken italienischen Kriegsflotte, deutscher Untersee­boote und Flugzeugverbände haben die durch Abgaben an das indische Geschwader geschwächte britische Flotte aus dem Mittel­meer in ihre Schlupfwinkel Alexandria und Gibraltar zurück- gedrängt. Die den Briten aufgezwungene Untätigkeit ihrer Flottenvcrbände hatte jetzt dis Abberufung des Flottenchefs Admiral Cunningham zvr Folge, der seinerzeit angekllndigt hatte, daß erdas Meer und den Himmel zwischen Alexandria und Gibraltar reinscgen" werde. Sein Nachfolger, Vizeadmiral Sir Henry Harwood, hat sich bisher noch nicht geäußert, ob er ähnliche großsprecherische Absichten hegt.

Torpediert und versenkt

Berlin. Ein amerikanisches Handelsschiff von 6800 ART., das nach New Orleans (Louisiana) bestimmt war, wurde kurz vor Erreichen des Bestimmungshafens von einem Unterseeboot an­gehalten und versenkt. Das Schiff, das bewaffnet war, leistete keinen Widerstand. Ein Teil der Besatzungsangehörigen wurde in einem Hafen der Eolfküste gelandet.

Ein amerikanischer Frachtdampfer von 2274 BRT. wurde nn Karibischen Meer von einem Unterseeboot gestellt und versenkt. Der Dampfer, der mit einer Juteladung nach Newport News unterwegs war, suchte sich der Verfolgung durch das Untersee­boot durch Einnebelung zu entziehen, wurde jedoch eingeholt und mit einem einizgen Torpedotreffer mittschiffs jo schwer ge­troffen, daß er auseinanderbrach. Das Schiff sank innerhalb weniger Minuten.

Ein anderes amerikanisches Handelsschiff von 4832 BRT. wurde im Golf von Mexiko versenkt. Das Schiss, das mit feinem Bordgeschütz vergeblichen Widerstand zu leisten versuchre, sank nach einem Artillerievolltresfer des Unterseebootes. Die Versenkung erfolgte dicht unter der amerikanischen Golfküste. Den Verlust der beiden letzten Schiffe gibt das amerikanische Marineministerium jetzt zu.

WieABC" aus London meldet, sollen die Besatzungen der nordamerikanischen Tankschiffe auch nicht mehr mit den sagen­haften Löhnen und Versicherungen zur Fortsetzung ihres lebens« gefährlichen Dienstes zu bewegen sein.