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Schwarzwälder Tageszeitung
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Hl es Len Japanern der ihrer geschickten Kriegführung ge- das Wort „Ende" unter das Kapitel des Burmakriges setzen.
Wavell hat einen Prügelknaben Tokio, 15. Mai. (O ad.) General Wavell, bekannt als Rück- Wllgsstratege und Maulheld, hat endlich einen Prügelknaben für Line neueste Schlappe an der Burmasront gefunden, die Tschung- «ng-Chinesen. Wie die Zeitung „Nitschi Nitschi Schimbun" aus ^Batavia meldet, hat Genera! Wavell die ungünstige Lage in Durma offen zugegeben und die Schuld für die Niederlage den -Tschungking-Strertkräften zugeschrieben. Wavell erklärte vor !Prffsevertretern, der Krieg in Ostasien entwickele sich für die Mngläuder und ihre Verbündeten ungünstig. Die Hoffnung, dag !dic Tfchungking-Truppen unter Ausnutzung der Monsunzeit den Mormarsch der japanischen Truppen aufHalten und ihre eigenen Stellungen halten würden, sei zunichte geworden. Der Fall xstashios, das die Tschungking-Strettkräfte den Japanern in die Hände fallen liehen, habe ihm jede Hoffnung genommen, die Lage in Burma wieder herzustellen.
Die Briten kniffen im Korallenmeer Schaughai, 15. Mai. (OADi) Nach hier eingetroffenen Berich t» aus Australien sollen Offiziere eines nordamerikanischer Flugzeugträgers in Gesprächen mitgeteilt haben, daß dis bri. tischen Einheiten in der Schlacht im Korallenmee: gezögert hätten, sich dem japanischen Angriff mit den USA.- Schiffen zusammen in vorderster Linie zu stellen. Als dic Situation kritisch geworden sei, hätten die englischen Kriegsschiffe sogar die Flucht ergriffen. Die nordamerikanischen Schiff- s«en allein geblieben, und so sei es gekommen, das; die Hauptmacht des USA.-Geschwaders vernichtet werden konnte, wähnend die britischen Verluste verhältnismähig gering blieben.
12ÜÜV Gefangene auf Corregidor
DRV Tokio, 14. Mai- (OAD.) Wie Domei aus Manila beachtet, hat das japanische Expeditionskorps auf den Philippinen die Gefangenen- und Beutezahlen, die seit den Kämpfe« ckm 5. Mai gegen Corregidor und die anderen Festungen am Eingang der Manilaüuckt erzielt wurden, bekanntgegeben. Vor den 14 060 feindlichen Soldaten nahmen die japanischen Leippen 12 060, darunter die Mehrzahl Nordamerikaner, gefangen Außerdem zählte man noch 700 feindliche Tote.
Gegen ^iffsziele im Hafen von TorqmW
Zur Vernichtung von 75VV VRT. britischen Handelsschiffsraumes
DNB Berlin, 15. Mai. Zu dem erfolgreichen Vorstof; leichter Kutscher Kampfflugzeuge gegen die englische Südküste in den Donnerstag-Abendstunden teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch mit:
Kurz vor 19 Uhr stiegen die deutschen Kampfflugzeuge im Tiefflug gegen Schiffsziele im Hafen von Torauay in der.westlichen Lyme-Bucht vor und warfen eine Anzahl Sprengbomben auf die im Hafen liegenden Handelsschiffe. Auf einem Frachter von 2500 BRT. schlug eine schwere Bombe mittschiffs ;in. Das Schiff brach sofort auseinander und versank. Ein zweites Handelsschiff von etwa 2000 BRT. wurde unmittelbar rn der Bordwand getroffen und sackte innerhalb weniger Minuten über das Heck ab. Ein weiteres Frachtschiff erhielt am Heck einen Bombentreffer und erlitt dabei so schwere Beschädigungen, das; es innerhalb kürzester Frist nur noch mit dem Bug »us dem Wasser ragte. Ein Frachtdampfer der feindlichen Küstenschiffahrt von ungefähr 1500 VRT. versank ebenfalls »ach einem Bombeneinschlag. Damit versenkten deutsche Kampfflugzeuge Donnerstag abend bei einem nur wenige Minuten dcmern- »en Angriff 7500BRT. feindlichen Handelsschüffs- raumes.
Die britische Abwehr setzte sofort beim Erscheinen der deutschen Kampfflugzeuge ein, konnte aber die deutschen Flieger nicht von ihren Angriffszielen aüöringen. Auch die vor einem Hafen von britischen Vorpostenvooten ausgelassenen Spsrr- ballone, die die im Hafen von Torquay liegenden Handelsschiffe vor Tiefangriffen schützen sollten/konnten den wirkungsvollen »eutschen Fliegerangriff nicht verhindern.
Vre A-Bootge?ahr von ungeheurem Arrsmah
Pessimistische Betrachtungen amerikanischer Zeitschriften
Genf, 15. Mai. „Dis durch die U-Vootangriffe erfolgenden Schiffsverfenkungen sind zahlenmäßig viel zu hoch; Woche für Woche gibt das amerikanische Marineministerium dutzendweise reue Schiffsvorluste bekannt", stellt in einer Betrachtung die «nerikLnische Wochenzeitschrift „Time" am 4. Mai u. a. fest. Bereits im Monat Februar und auch in: März sind, so schreibt ^Time" weiter, die Versenkungsziffern „furchtbar genug" ge- »efen, doch Hai der April mit seinen Schiffsuntergängen alles «gewesene glatt in den Schatten gestellt. Die einzige Mögtich- lett, diese gewaltigen Schifssverluste aufzuhalten, ist die Zu- prmnenstellung von bewachten Geleitzügen. Zur Zeit ist ein solches Verfahren an der amerikanischen Atlantikküste aber unmöglich, da die USA.-Kriegsmarine nicht über genügend Ve- zleitfahrzeuge verfügt. Sie ist bereits durch die nach Australien, Island und dem mittleren Osten abgehenden Konvois statt überlastet und kann sich unter diesen Umständen nicht auch noch der amerikanischen Küsicnichisfahrt annehmen. Zum Schutz der Küstenschiffahrt verspricht man sich, jetzt in den Vereinigte« Staaten sehr viel von kleineren Luftschiffen. Man verfügt nur »och nicht über eine genügende Anzahl von ihnen und ebenfalls »uch noch nicht über gutausgebildetes Bedienungspersonal, um jie versuchsweise gegen die U-Boote einsetzen zu können."
Auch dic amerikanische Zeitschrift „News Week" äußert ihre« Pessimismus in ähnlicher Weise. Das Blatt schreibt s. a. „Welche Verscnkungsziffern man auch an amtlicher Stelle be krnntgeben mag, es bleibt eine uneingestandene Tatsache, das die A-Bootgesahr an der amerikanischen Atlantikküste ein ungeheures Ausmaß angenommen hat; insbesondere ist sie vir' Größer als im Weltkrieg 1614/18 und man hat auch noch immer >»ine wirksamen Abwehrmaßnahmen gegen sie."
Schrffsverseakungen an der amerikanischen Küste
DNB Berlin, 15. Mai. Ein mexikanischer Frachtdampjer v» 5200 BRT. wurde im Golf von Mexiko von einem Unterseeboot angegriffen und versenkt. Der Angriff erfolgte in Küstennahe. Eine Anzahl Ueberlebender konnte gelandet werden. B« der Oftküste der Vereinigten Staaten wurde ein unter de: Flagge von Panama fahrendes Handelsschiff von 475« BRT, das in Diensten einer nordamerikanischen Reederei stand, durch einen Torpedovollireffer versenkt. Die Versenkung beider Schiff, muk jetzt das USA.-Marincdepartement zugeben.
Roosevett rüffelt „Sisgss-Renner-
DNB Stockholm, 14. Mai. Der Katzenjammer über den Rein fall mit den „Sieges"-Meldungen über die Schlacht i« K o ra l l c n m e e r ist nach Meldungen aus Washington be reits so groß, daß sich Roosevelt genötigt sah, den Mitglie dern des Pazisck-Kriegsr«tes wegen ihrer „leichtsinnigen Reden' eine Lektion zu erteilen. Roosevelt tat natürlich so, als ob.dies- Viel- und Gerneredner „dem Feinde Geheimnisse verrieten" Tatsächlich weis; der Herr im Weißen Hause aber nicht, wie e angesichts der blamablen Niederlage im Korallenmecr nach die lem lauten Siegesgetöss seinen Schäfchen die Wahrheit wenig ftens tropfenweise beibringen kann. Darum ließ er denn auck den Tschungking-Außcnminister Dr. Song, Mitglied dieses ge rüffelten Pazifik-Kriegsrates, erklären, das; die Erwägunge? des Rates ..sich aus eine allgemeine Warnung und eine Hervor Hebung der Notwendigkeit äußerster Zurückhaltung bezogen, di- man bewahren müsse".
Das britische Mitglied des Kriegsrates, der britische Botschafter Lord Halifax, wies überdies darauf hin, daß die Warnung des Präsidenten „lediglich eine allgemeine Ermahnunc zur Beobachtung äußerster Zurückhaltung darstellte. Dic Gcfah- habe in den Spekulationen der Leute gelegen, die mit s ü m t - lichcn Tatsachen nicht vertraut sind". Lord Halisa; hat nnt diesen: letzten Satz ein Zipfelchen von dem von Noose- oelt und seinen Trabanten so lange gehüteten Geheimnis gelüftet. Denn in der Tat ist es so, daß diese mit den Tatsache« aber die Schlacht im Korallenmcsr, nämlich den Verlust vo« vier großen anglo-amerikanischen Kriegsschiffen, nicht vertrauten „Siegesredner sich in Spekulationen ergehen, die deshali cmch Roosevelt gefährlich werden, weil eines Tages die Wahrheit ja doch auch in den USA. und Großbritannien bekannt «ersten muß. Und dann steht er, Roosevelt, noch mehr als bishe: als Lügner am Pranger.
Ganz folgerichtig erklärten darum die Mitglieder des Pazifik: mtes nach der Sitzung, die Nachrichten über die Seeschlacht in Korallenmeer seien zwar als eine „Ermutigung" zu betrachte« ße warnten jedoch vor übertriebenem Optimismus. Song fügtt hinzu: „Ich kami die Lage dort nicht aks frei, von Gefahre« ruschen", wouM « »chl in jeder Hinsicht recht hat.
Rooscvelts Indien-Betrug gescheitert Mr. Johnson kehrt „wegen Erkrankung" in die USA. zurück DNB Madrid. 15. Mai. Wie aus Washington gemeldet wirst gab das Staatsdepartement bekannt, daß Präsident Rooseveft- persönlicher Vertreter in Indien, Lou:s Johnson, weger einer Erkrankung nach den USA. zurücklehren werde. Von Anfang an hätte Präsident Roosevelt mit dieser Entsendung, di, als ein raffinierter Schachzug zur Erbernschaltung der USA in Indien gedacht war, wenig Glück gehabt. Sein Pech began, bereits bei den TntÄMmgen des „Mgemern Handelst-lad" in März awlMich der Be^stragung von Cripps mit der Andre» Mission, in denen schon damals die dunKem Pläne des Welt- Präsidenten «ffgedcckt wurden. Weder stüsier peinliche Auftak! noch die kategorische Feststellung Pandit MHrus, die Ander hätte« nicht »erbangt, „daß sich Roosevelt in untere Probleme ein mischt", konnten das Weiße Hass daran hindern, Johnson dennoch nach Reu-Delhi zu entsenden. Johnson kehrt nun mitsamt seiner sogenannten „SaranÄe-TrNärnug" Rssfrselts sang- uni klanglos nach Washington zurück.
Fiefeler-SLorch vor dev Lisüsrr
DRV Berlin, 14. Mar. Im mittleren Abschnitt de: Ostfront hatte im April ein deutsches Flugzeug vor den Stellungen einer mitteldeutschen Panzerdivision einige hundert Meter vor einem vom Feind stark besetzten Ort notlande« muffen. Der Flugzeugführer war gefallen. Um das deutsch« Flugzeug nicht in Feindeshand fallen zu lassen, wurde ei« Fiefeler Storch eingesetzt, um die Maschine zu zerstören und der gefallenen Flugzeugführer zu bergen. Aus eigenem Entschlus hatte sich ein Oberfeldwebel freiwillig als infanteristische Begleitung für dieses Unternehmen gemeldet. Als der Fiefeler- Storch zur Landung ansetzle, eröffnten die Bolschewisten ei« heftiges Feuer und versuchten, mit den Granaten einer Pmrzer- abwehrkanone den Fieseler-Storch zu zerstören. Im Augenblick »es Aufsetzens des Flugzeuges sprang der Oberfeldwebel blitzschnell heraus, hatte in Sekunden fein Maschinengewehr 'ir Stellung gebracht und kielt den Fernst mit seinen Feuerstöße« nieder. Während die Leiden Flieger das notgelandete Flugzeug sprengten und den gefallenen Flugzeugführer bargen, schoß de: Oberfeldwebel die Bedienungsmannschaft der feindliche« Zan- zerkanone ab und verhinderte durch feine pausenlosen wohlgezielten Feuerstöße jede Annäherung des Feindes. Als de: letzte Gurt verschossen war, sprang, er in die inzwischen miede: startbereite „Fiessler". die nach wenigen Minuten wieder wohlbehalten hinter den eigenen Linien landete. Einige Tage später war der Oberfeldwebel mit seine«: Zug am Angriff aege« eine von starken feindlichen Kräften besetzte und zäh verteidigt, Ortschaft beteiligt. Im Eiseuhage! des feindlichen Abwehrfeuers drohte der Angriff ins Stocken zu kommen. Der Oberfeldwebel benutzte einen Bombenangriff deutscher Sturzkampfflugzeuge «ruf die Ortschaft und sprang seinem Zug weit voraus noch im Bombenhagel der eigenen Flieger, in die feindliche« Stellungen, rollte sie selbst, mit der Handgranate die Bunte: vernichtet), mit seinen inzwischen nachgekommenen Schutzen auf, so daß die Kräfkegrvype den Ort nehursn konnte. Beim Kamps um- einen dieser Bmrksr wurde der tapfere Oberfeldwebel schroei verwundet.
Keine unbegrenzte Kriegsproduktion in USA.
DNB Stockholm, 15. Mai. Der Produktionschef der USA., Donald Nelson, erklärte in einer Rede: „Amerika kan« feine Produktion nicht unendlich steigern. Früher oder später werden wir einem Rohstoffmangel gegenüber- stehen. Von jetzt ab wird der schwierige Punkt des Kriegsproduktionsprogramms darin bestehen, daß man einen endlosen Kampf mit dem doppelten Problem der Zeit und der Rohstoffe führt." Diese Warnung des Produktionschefs steht in sehr deutlichem Widerspruch zu den bisherigen Aeußerungen aus USA., die nur immer vou einer Produkttonssteigerung sprechen, aber nicht die Schwierigkeiten beachteten, denen sich die Vereinigte« Staaten gegenübersehen. USA. und England haben in den letzten Monaten zahlreiche Rohstoffquellen verloren und — uns ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist — zahlreiche Schiffe die die Rohstoffe heranbringen, so daß ein gewisser Mangel zwangsläufig der Ausdehnung der Industrie Grenzen setzt. A« diese Tatsachen hat offenbar Nelson gedacht, als er sich ge ge» einen zu starken Optimismus wehrte. Die Großsprechereien de; geisteskranken Mannes im Weißen Haus werden durch dresi Erklärung Nelsons ins rechte Licht gesetzt.
Iran unter -er briiisH-Lolschemstischen Knute
Zunehmende Empörung gegen die sowjethörige Regier««,
Istanbul, 15. Mai. Die Zustände in Iran nach der englisck. sowjetischen Besetzung werden von Tag zu Tag unhaltbarer. Dü Meldungen über verzweifelte Aufstände der ausgerauSte« Bevölkerung mehren sich ,die völlige Zerrüttung der Staats- finanzcn war das Thema einer der letzten Sitzungen des iranischen Parlaments, der Militärgouverneur von Teheran muh das Standrecht erneuern und Kritiken an Handlungen de, Regierung verbieten. Diese Regierung von Londons und Moskaus Gnaden über steht dem Zusammenbruch haltlos gegenüber Ihr mit britischen Pfunden gekaufter Kriegsminister scheut sich sogar nicht, über die aus der Empörung des Volkes entstandene« Aufstände zu erklären, daß sie durch ausländische Propaganda noch vergrößert werden. Die . iranischen Soldaten versuchten, di« Revolte zu meistern, und „aus Zartgefühl" seien die Sowjets au dieser Aktion beteiligt. Die Briten aber wissen aus den: Lande, dem sie das größte Elend gebracht haben, nichts ande«z zu berichten, als das; in Teheran eine Parade der Sowjetarmee vor einen: Mitglied der englischen Königsfamilie stattgefunden und der Sowjctkommiffar dieses Mitglied willkommen geheißen hätte.
Ein einander ebenbürtiges Pack gibt sich in dem gequälten Iran ein Stelldichein: England, das skrupellos mit dem Schick-al der orientalischen Völker spielt, das Oel des Iran raubte und mit atlantischen Freiheitsphrasen seine imperialistische Gewaltwolitik verbrämte, und die Sowjetunion die im Bunde mit London dis Bevölkerung den furchtbaren Willkürakten der GPU.-Kommissare und Sowjetarmisten auslieserte. Das Mitleid packt uns mit diesem einst so stolzen und min zweifach geknechteten Völk, dessen schwächliche Regierungen es nicht verstanden haben, den Iran vor dem gefährlichen Zugriff Englands und der Sowjetunion zu schützen. Die jetzige Regierung ist sogar einwillfährigesWerk zeugderVol- f ch ewistc n, die auch die letzten Vertreter des iranischen Ra- tionalgesühls ausgeschaltet und sich statt dessen mit Juden «nd Judnrgenossen umgeben hat. Die zahlreichen Aufstände im Lanoe zeigen aber, daß die iranische-Bevölkerung sich immer mebr gegen diese Verrätcrregierung wendet und die Hoffnung nicht nffgibt, eines Tages seine politische Unabhängigkeit und seine führende Stellung im mittleren Osten zurückzugewinnen.
Marktordnung ist keine Kriegserschein««-
ZdR. Die Probleme der deutschen ErnährungswirtschHI iuteressieren heute nicht nur die beteiligten Wjrtschaftskrsrsi, sondern darüber hinaus weiteste Schichten der Bevölkerung. Allerdings erscheint der Hausfrau und dem Durchschnittsvsr- braucher die äußerliche Tatsache der Zuteilung und der Lebensmittelkarten als das Wesentlichste der Kriegsernährungswirtschaft. Sie sind zufrieden, wenn sie die ihnen zugeteilten Lebensmittel erhalten, über bas Wie zerbrechen sie sich nicht den Kopf. Und doch sollte sich auch einmal der Verbraucher mit der iuneren Organisation und den Grundlagen der deutschen Kriegsernäh- rungswirtschast etwas näher beschäftigen; um so mehr, als selbst unsere Gegner'neidvoll ihr tadelloses Funktionieren und den vorbildlichen Aufbau anerkennen müssen.
Der Grund dafür ist die Tatsache, daß das Kernstück der Kriegsernührungswirtschaft die Marktordnung des Reichssähr- standes ist, die schon lange vor dem Kriege als Grundlage der «euen deutschen Agrarpolitik systematisch und folgerichtig aus- gebaut worden war. Die Marktordnung ist also bereits vorhanden gewesen, sie wurde das sichere Fundament der KrieK-- ernährungswirtschaft und hat dadurch ihre härteste Belastungsprobe mustergültig bestanden. Kaum auf einem anderen Gebiet der Wirtschaft hat sich auch demzufolge der Uebergang von: Frieden zum Kriege so reibungslos vollziehen können wie in der deutschen Ernährungswirtschaft. Während man im Weltkriege 1914/18 keinerlei Vorsorge getroffen hatte und viel zu spät begann zu improvisieren und hcrumzuwursteln, wobei sich besonders noch die 'Tatsache verhängnisvoll auswirkte, daß damals die Juden in der Ernährungswirtschaft eine führende uud ausschlaggebende Nolle spielten, konnte man diesmal auf einem vorhandenen festen Fundament aufbauen. Die Kriegsverhält- nisse haben es naturgemäß notwendig gemacht, daß der ftie- densmäßigen Marktordnung einiges hinzugefügt wurde, was über ihren ursprünglichen Rahmen hinausgeht, so die Rationierung und zahlreiche Eenehmigungs- und Zulassungsvorschriften.
Da vielfach die notwendigen Kriegsmatzuahmen eine falsche Beurteilung der Marktordnung herbeigesührt haben, ist es notwendig, nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß die Marktordnung in der Ernährungswirtschaft zwar die Grundlage der Kriegsernährungswirtschäft, selbst aber keineswegs eine Kriegserscheinung ist. Das Hauptstück der Marktordnung ist nämlich die Schaffung eines geregelten Ausgleichs zwischen Erzeugung und Verbrauch und der feste, gerechte Preis. Der Bedarf, also die Lebensbedürfnisse des Menschen sind es, die die Erzeuge der Nahrungsmittel beeinflussen. Aus diesen Gründen werde» Warenanfall, Preis und Warenbedarf tu geregelte Vah«e» gelenk/
Früher, in der sogenannten „freien Wirtschaft" deck Liberalismus, war es allein der Preis, also die Sucht, Geld zu verdienen, die die Erzeugung und ihre Richtung bestimmte- Der Bauer wußte bei der Saat niemals,' was er für seine Ernte bekommen würde, denn Angebot und Nachfrage, hinter den» sich die Spekulation verbarg, waren die Faktoren der Preisbildung. Wir vergessen es immer wieder, daß die Preise für unsere wichtigsten Erundnahrungsmittel, wie Brot, Fleisch- Fett, Milch usw., trotz des Krieges nicht gestiegen sind, wÄ der Festpreis der Marktordnung gilt, während sie bei unser» Feinden hin- und herschwanken, in die Höhe klettern, oder mtt dem Gelde der Steuerzahler mühsam „gehalten" werden-muss».
Wer sich über die Grundlagen und Probleme der ernährungswirtschaftlichen Marktordnung näher informieren wich dem ist jetzt durch die beachtenswerte Veröffentlichung von Dr. W. v. Haffelbach „Marktordnung oder Zwangswirtschaft?" (Haude u. Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1942, Band 4 der Schriftenreihe Politik und Wirtschaft, Herausgeber Profess« Dr. Huuke) eins günstige Gelegenheit gegeben. Das Schwergewicht der Schrift liegt nicht auf einer Darstellung der einzelnen Maßnahmen, sondern Lei ihrer Begründung aus de» Zusammenhängen der Marktordnung des Reichsnährstandes, a« der, wie Professor Dr. Huuke in seinem Vorwort sagt, das Entscheidende ist, daß der Mensch in die neue Ordnung der Wirt- Ichaftsgestaltung einbezogen wird. Gustav Erich Daun.
Schweiz übernimmt die Interessenvertretung Englands tt kio. Wie offiziell verlautet, stimmte dce japamsche Reg» ng zu, daß künftig die Interessen Englands, Australs :useelands und Kanadas in Japan durch dre Schwerz un ysi-nenttnien vertreten werden-