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Schwarzwälder Tageszeitung

^ r. iiz

Aus Stadt und Laud

Attensteig, den 15. Mai 1942

Rezept zum Brotmark-Sparen Es sagt sich so leicht: Wer Brotmarken sparen will, esse mehl »der nur Vollkornbrot. Viele gibt es, die glauben das nicht und krklären, das bisher übliche Brot sättige mehr, und wenn man ms gleiche Sattigungsgefiihl vom Vollkornbrot haben wolle, oürden die Brotkarten gar nicht ausreichen. Im Widerstreit »ieser beiden Meinungen Hilst nur die Probe an sich selbst, dir tber von eingefleischten Vorurteilen frei sein muß. Daneben « man allerdings auch wissen, wie man Vollkornbrot essen nuß. Man darf das Vollkornbrot im Gegensatz zu dem bisher üblichen aber auch nicht zu frisch genießen, sondern muß es rinige Tage liegen lassen. Dann verliert es nicht wie das ge- »Zhnliche Brot an Geschmack, es wird auch nicht hart, sondern rrst richtig schmackhaft und überdies noch viel bekömmlicher als Weißbrot. Dazu mutz man das gut abgelagerte Vollkornbrot ruch noch gut und ausgiebig kauen, was obendrein noch für di« Zähne und das Zahnfleisch ein ausgezeichneter Sport ist. Grund- atz ist: Das Brot muß um so gründlicher gekaut werden, j« besser es abgelagert ist. Dann aber wird man erstaunt sein, um meviel man an gut abgelagertem Vollkornbrot braucht, um Ms gleiche und noch dazu besser anhaltende Sättigungsgefühl pl habe» wie beim Weißbrot.

Hier rauchen nur Brandstifter"

Der deutsche Mensch hat ein besonders enges Verhältnis zum Walde. Wir suchen mit Vorliebe im Walde Erholung und Ent­spannung. Die Verbundenheit mit dem Walde zeigt sich zudem »ch in zahlreichen Dichtungen und Gesängen, wie überhaupt i» vielen unserer künstlerischen Leistungen Dennoch bleibt es «ahr, daß der Mensch zugleich der ärgste Feind des Waldes ist. Die Zahl der alljährlich beobachteten Waldbründe beweist das !k»r ein bescheidener Bruchteil der Waldbrände ist aus Natur- pewalten wie den zündenden Blitz zurückzuführen. Sonst aber ßellt sich bei der Ermittlung der Brandursachen häufig, allzu Pufig heraus, daß die Fahrlässigkeit des Menschen sein Leichtsinn, leider aber auch gelegentlich Böswilligkeit, zur Vernichtung sehr großer, unersetzlicher volkswirtschaftlicher Wert« «rd zur Zerstörung einer Quelle der Erholung geführt hat. Wie »ertvoll der Rohstoff Holz für uns jetzt und in künftigen Zeiten M, braucht wohl nicht erst erläutert zu werden. Unsere Jugend » von dem romantischen, aber äußerst gefährlichen Einfall, t» Walde ein offenes Feuer zum Abkochen zu entfachen, ebenso «rtschieden abkommen wie der Rauchkartenbesitzer von der Ab­sicht, den Ozon des Waldes durch blauen Dunst zu verbessern. Zur Unterstützung unserer Forderung mag vielleicht das an der krenze eines Waldes angebrachte SchildHier rauchen nur Brandstifter!" stärker wirken als die allerdings sehr ernst­gemeinte Androhung von Strafen.

* Meldepflicht bei Arbeitswechsel. Im Kriege muß der Ar­beitseinsatz den Kriegserforderniffen entsprechend gelenkt wer­de«, die Verordnung über die Beschränkung des Ärbeitsplatz- »echsels vom 1. September 1939 gibt den Arbeitsämtern die dafür erforderliche Handhabe. Leider kommt es noch immer »or, daß Arbeitskräfte wegen Arbeitsvertragsbruch strafbar wer­de», weil sie nicht beachten, daß nach 8 1 der genannten Ver­leimung nur eine mit vorheriger Genehmigung des zuständigen IiLeitsamtcs ausgesprochene Kündigung rechtswirksam wird. Der Zustimmung zur Lösung des Ärbeitsverhältnisses bedars es nach 8 2 der genannten Verordnung nur dann nicht, wenn 4r im gegenseitigen Einverständnis zwischen Betriebsführer »Haushalt) und ausscheidendem Cefolgschaftsmitglied (Haus- Mhilfinl erfolgt. In diesem Falle ist aber das ausgeschiedenc vefolgschaftsmitglied (Hausgehilfin) verpflichtet, sich gemäß I» der obengenannten Verordnung unverzüglich bei dem für M«en letzten Wohnort oder gewöhnlichen Aufenthaltsort zustän- »gen Arbeitsamt persönlich oder schriftlich zu melden. Arbeits- Wikste, die dieser Meldepflicht nicht Nachkommen, machen sich D»«fbar.

»sg. Neichsse«d»»ge» für die Mütter. Anläßlich des Mutter- dpges am Sonntag, den 17. Mai, bringen die deutschen Sender M besonders festliches Programin. Das Schatzkästlein von 9 bis v Uhr ist abgestimmt auf den Muttertag. Von 10.1519.39 Uhr Mgt eine Ansprache von Innenminister Dr. Fr ick. Anschließend

spricht im Rahmen einer Morgenfeier die Reichsftauenführerin. Außerdem sei noch auf die ZeitspiegelsendungMütter unserer Zeit" von 1819 Uhr hingewiesen. Abends von 2922 Uhr wird eine bunter Unterhaltung für die Mütter gesendet.

» Senkung der Bierpreise. Nach einer im Reichsanzeiger vom 14. Mai verkündeten Anordnung hat der Reichskommissar für oie Preisbildung mit Wirkung vom 15. Mai 1942 die Preise für sämtliche Bierarten um 4 RM. je Hektoliter gesenkt. Aus­genommen von der Bierpreissenkung sind lediglich die ober- gärigen Biere und die gezuckerten Einfachbiere. Die Preis­senkung tritt am gleichen Tage in den Gaststätten in Kraft. Für die einzelnen Gefäße sind folgende Mindestsenkungen zu errech­ne«: 1 Liter Bier 4 Rpf., ^ Liter Bier 2 Rpf., 9/29 Liter Wer 2 Rpf., 8/29 Liter Bier 2 Rpf., 7/29 Liter Bier 1 Rpf., 6/29 Liter Bier 1 Rpf 5/29 Liter Bier 1 Rpf 4M Liter Mer 1 Rpf., 3/29 Liter Vier 1 Rpf.

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srnttgart. (Untreue mit Gefängnis gesühnt.) Die 44 Jahre alte verheiratete Klara B. aus Barmen wurde von der Stuttgarter Strafkammer unter Einreihung einer noch nicht verbüßten Vorstrafe wegen fortgesetzter Untreue und erschwer­ter Unterschlagung zu insgesamt zwei Jahren drei Monaten Gefängnis und 599 RM. Geldstrafe verurteilt. Die Angeklagte hatte in ihrer Eigenschaft als Bürovorsteherin ihrem Arbeit­geber, während dieser zur Dienstleistung im Osten eingesetzt war, mindestens 6599 RM. veruntreut.

Stuttgart. (59 Jahre alt.) Der Direktor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Prof. Fritz vonGraevenitz, vollendet am 1k. Mai sein 59. Lebensjahr. Als Sohn des spä­teren Generals der Infanterie von Graevenitz in Stuttgart ge­boren. trat er 1919 nach dem Besuch des Kadettenkorps als Offi-

Ekr zeitgemäßes Mailied vom Jahre 1833

Beim Durchlesen der Tagebücher ihres Großvaters Max Schneckenburger, des Dichters derWacht am Rhein", fand die in Kornwestheim wohnhafte Enkelin Frau Maria Eeiselmann, geb Schneckenburger, auch ein Mailied vom Jahre 1835, das gerade in unseren Tagen die Vollendung seines Wun­sches (eines kaum 17jährigen) gebracht hat. DieKornwest- heimer Zeitung" veröffentlicht das Gedicht:

Wenn mild die Lüfte ziehen,

Der Himmel bläulich strahlt.

Die Berge sonnig glühen,

Das Tal sich blumig malt.

Wenn Lustgesang erklinget In Feld und Wald und Flur,

Wenn alles singt und springet.

Dann maiet die Natur.

Wenn treue Freunde lieben So innig und so warm.

Daß man die Welt betrüben Vergißt in ihrem Arm,

Wenn süße Mädchen küssen ^

Und mehr als Eörterlust H

Durch unsere Herzen gießen, /'

Dann maiet unsre Brust.

Wenn wieder Deutschlands Führer Der Welten Zepter hält;

Ein frommer und eine weiser.

Dem wackrer Mut gefällt,

- Den Feinden grimm und schrecklich.

Den Seinen zart und weich,

Dann Deutsche jubelt schrecklich.

Dann mait das deutsche Reich.

Jetzt prangt in buntem Schimmer ^ Natur und hält den Mai,

Mein Mädchen liebt mich immer.

Die Freunde sind mir treu.

Das Letzte noch ich flehe: ^ '

Du guter Gott verleih', ^

Daß man bald strahlen sehe des deutschen Reiches Mai.

zier in das Erenadier-Regimenr 119 ein. 2m Weltkrieg wurd» er 1914 durch Kopfschuß schwer verwundet. Nach Beendigung des Krieges schied er aus dem Heeresdienst und besuchte dann d« Akademie der Bildenden Künste und die Kunstgewerbeschnle » Stuttgart sowie die Schule für Bildende Künste in Starnbew. Zahlreiche monumentale Werke gingen seit 1921 aus dem Ate­lier des Künstlers auf der Soiilude bei Stuttgart hervor unh trugen seinen Namen weit über seine Vaterstadt und seine« Heimatgau hinaus. Im Jahre 1937 wurde der Künstler zn» Hauptlehrer für Bildhauerei an d-e Stuttgarter Akademie d« Bildenden Künste beufen. Einige Monate späte wurde er zu« Professor und im Frühjahr 1938 zum Direktor der Akademie ernannt.

79Jahrealt. Der ehemalige Direktor der Staatlichen Kunst- gewerbeschule Stuttgart, Dr.-Jng. h. c. Bernhard Pankok be­geht am 16. Mai seinen 79. Geburtstag. Er wurde in Miiichei in Westfalen geboren. Nach dem Besuch der Düsseldorfer, Btt. liner und Münchener Akademie rief er 1992 in Stuttgart dj, Lehr- und Versuchswerkstätte der Kunstgewerbeschule ins LeLen, Sein Schaffen auf dem Gebiete der Architektur und Ilmenaus, stattung, es sei nur an seine Tätigkeit auf der WeltausstEm,, St. Louis und die von ihm stammenden Kabineneinrichtunge, der ersten fünf Zeppelinluftschiffe erinnert, erweckte starke Auf, merksamkeit. Auch auf dem Gebiete der TheaterinszenieruW, hatte der Künstler viele Erfolge zu verzeichnen. Als Maler schul er sich besonders durch Porträte einen Namen. An seinem 80. Ce, buttstag wurde Direktor Dr. Pankok von der Technischen Hoch, schule Stuttgart für die Pflege und Förderung der Verbindung von Kunst und Handwerk zum Dr.-Jng. h. c. ernannt. 1337, nach 35jährigem Wirken, schied Direktor Dr. Pankok aus sei, nem Amt.

Mm a. D. (M eineid.) Die in Geislingen wohnhafte Eli­sabeth Bulla hatte Ehescheidung beantragt, weil ihr Man« sie schlecht behandelt hätte. Es kam in Geislingen zu einer Ver­handlung. Dabei stellte es sich heraus, daß die Frau besser dara« getan hätte, die Ehescheidungsklage zu unterlassen, denn si, hatte mit mehreren Männern wiederholt Verkehr. Dies halt, sie aber unter Eid geleugnet. Wegep Meineids wurde sie z« einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus verurteilt.

Eßlingen. (Sein 699. Orgelkonzert.) Musikdirektor Emil Nagel, der langjährige Organist der Eßlinger Hauptkirche, veranstaltete am vergangenen Sonntag sein 609. Orgelkonzert, Unter Mitwirkung bekannter Solokräfte wurde eine an künst­lerischen Erlebnissen reiche Feierstunde gestaltet.

Besigheim. (Diamantene Hochzeit.) Das Ehepaar Heiu- rich Ruprecht, Oberpostmeister a. D. in Besigheim, konnte dar Fest der diamantenen Hochzeit begehen und durfte aus diese!« Anlaß zahlreiche Ehrungen entgegennehmen. Oberpostmeister Ruprecht war früher Postamtsvorsteher in Trossingen.

Hauerz, Kr. Wangen. (Das Ei im Bett.) Eine besonders weiche Eierablage suchte sich eine Legehenne aus. Sie stiez durch ein ziemlich hochgelegenes Fenster in den Schlafraum ei, und erledigte ihr Legegefchäft im Bett der Hausfrau. Erst als sie dabei gestört wurde, gab sie ihr vornehmes Nest wieder auf

Uttenweiler, Kr. Saulgau. (Mutter und Tochter in, Tode vereint.) Am gleichen Tage wurden eine Mnttei und ihre Tochter zu Grabe getragen. Eine schwere Krankheii hatte die 59 Jahre alte Bäuerin Theresia Rehm dahingerafst und zur selben Zeit erlag in Alleshansen ihre 30jährige Tochtei nach der Geburt des dritten Kindes einer Embolie.

Lomersheim, Kr. Vaihingen. (Hohes Alter. Das 92. Le­bensjahr durfte am Mittwoch Lei noch besonderer geistiger unk körperlicher Frische der frühere Uhrmacher Adam Thren voll­enden.

Ravensburg. (Eemüseanbanförderung.) Zusammen mit den in diesem Jahre zugeteilten 83 Kleingärten hat die Stadt Ravensburg mit Weingarten zur Zeit 1489 Gemüseländei und Grasplätze in kleineren Abschnitten von durchschnittlich zwei bis vier Ar vergeben. Dazu kommen im Stadtteil Weingatte» noch 329 Kausaärten.

Gestörte«

Ebhausen-Frommern: Karl Eitel 42 Jahre Sprollenhaus: Emma Mössinger geb. Haag 57 I.

Verantwortlich für den jgesamten Inhalt Dieter Lank in Altensteig Druck: Buchdruckerei Dieter Laub, Altensteig Z.Zt. Preisliste 3 gültig

Freiwillige Feuerwehr, Meuftelg

Am Montag» dev 18. Mai 1942 rückt die aktive Wehr, einschließl. HI.-Lösch- gruppe

zur Hebung aus.

Antreten pünktlich 19.30 Uhr. Stellv. Wehrführer.

Der Löschtrupp Dorf tritt am Dienstag abend um 20 Uhr zur Uebung an.

Ev. Kirchengemeinde Altensteig

Kirchensteuereinzug

im Gemeindehaus (Luthersaal), morgen Samstag von 2s Uhr. Ev. Kirchenpflege: Reuter.

Beschräutuuz iu der Be- Wermg von Fahrräder» üter Pfingsten

Wegen Einschränkung der Zahl der Reisezüge wird auch der Laderaum in den Gepäckwagen stärker bean­sprucht. Um die Beförderung der Kriegs- und lebens­wichtigen Güter sicherzustellen, muß die Beförderung der Fahrräder eingeschränkt werden.

8 Don Psingstfamstag, den 23. Mai 1942 bis Pfingstmontag, den 25. Mai 1942

einschl. wird die Annahme von Fahrrädern völlig ge­sperrt. Frei von der Sperre bleibt nur der Berufs- und Wehrmachtsverkehr.

Deutsche Reichsbahn Reichsbahudirektion Stuttgart.

mit 30 bis 40 Ztr. Trag­kraft zu kaufen gesucht

Wer? sagt die Geschäftsstelle des Blattes.

Verkaufe am Samstag abend einen Wurf schöne, ans Fressen gewöhnte, 7 Wochen alte

Milch- Schweine Marli MorWd. Ueberberg

Wart, den 13. Mai 1942.

Ueberaus schmerzlich traf uns die Nachricht, daß unser lieber Sohn

Andreas Schaible

Pionier

im Alter von 32 Zähren am 21. März im Osten den Heldentod fand.

Zn tiefem Schmerz:

Der Vater mit Angehörigen. Trauergottesdienst Sonntag, 17. Mai 14 Uhr.

Martiusmoos, 14. Mai 1942. Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen

Jakob Nutz

erfahren durften, sagen wir hiemit unseren herzlichen Dank.

Im Namen aller trauernden Hinter­bliebenen :

Familie Ruß.

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Ein lllo-llilm mit bcksriks !?ökic, Volk ttldeck- i?stt^, blsris Eis, Kxsl von ttmbesser, llucie llngiiscti, ttilcks von Ltolr

Lpislleitung: Qeorg Oscob^

Vieris« ist es blsrike pökk, ciis ckiessm gro­ßen, musik- unri tsrirerlüllteri llks-llilm QIsnr, Ltimmung unri risn Lcttsrm ikrer einmaligen Persönlichkeit verleibt.

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Horuberg, 14. Mat 1942. Todes-Anzeige

Gott dem Allmächtigen hat es ge­fallen, unseren lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel

Friedrich Schaible

nach langem, in Geduld ertragenem Leiden unerwartet zu sich in die ewige Heimat abzurufen.

Die trauernden Hinterbliebenen: di eMutter Christine Schaible Wwe. Beerdigung Samstag nachm. V-»2 Uhr.

klüssixs Lopkvsscksvlts (Nsscke witbr'lQxLa- dvi ki'issrii' Vvlnstvia,

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erbitten wir uns frühzeitig!