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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 95
>vcs Feindes abgcwiesen. Mit Infanteriewaffen wurde am sDienstag bei Mzensk ein Sowjetflugzeug, in dem sich ein bolschewistischer General und zwei Offiziere befanden, abgejchossen.
Besonders hart wurde im NordabschnittderO st front um einen Wald gekämpft, in dem sich die Bolschewisten oerschanzt hatten. Hierbei wurden über 200 Gefangene cingebracht und 13 Geschütze, sowie mehrere Zugmaschinen erbeutet.
Die Bolschewisten setzten am 21. April verschiedentlich zu Angriffen an, die jedoch sämtlich trotz Panzerunterstützung ergebnislos verliefen. So versuchte der Feind an der Einschließungsfront von Leningrad mehrere Male mit stärkeren Kräften vorzustoßen, aber alle Angriffe, unter Lenen einer durch starkes einstündiges Artilleriefeuer vorbereitet war, brachen unter hohen Verlusten für den Gegner zusammen.
An der Swir-Front zwischen Ladoga- und Onegasee trat eine Beruhigung der Kampftätigkeit ein, denn auch in diesem Gebiet hat cs zu regnen begonnen, so daß der aufgeweichte Boden keine größeren Kampfhandlungen erlaubte. Dennoch wurde die Säuberung des Kampfgeländes von Bolschewisten, die noch Widerstand leisteten, durchgeführt. Kleinere fetmiliche Gruppen konnten eingckesselt und vernichtet werden.
Auch an -er Front in Lappland wurden feindliche Vorstöße von deutschen Gebirgsjägern zerschlagen, und feindliche Ansammlungen, Unterkünfte und Munitionsstapel von deutscher Artillerie mit guter Wirkung beschossen.
Im Kampfgebiet des Jlmensees zerschlugen deutsche Sturzkampfflugzeuge in rollenden Einsätzen zähen bolschewistischen Widerstand. In ausgebauten Feldstellungen des Feindes wurden mehrere Bunker zerstört. Durch Angriffe auf Bereitstellungen und Waldlager wurden den Bolschewisten wieder starke Verluste zugefügt Deutsche Jäger schossen über der Jlmensee-Front 7 und deutsche Flakartillerie 2 weitere bolschewistische Flugzeuge ab.
Rollender Einsatz gegen Murmansk
DNB Berlin, 23. April. Zu dem bereits gemeldeten deutschen Luftangriff auf Hasenanlagen und Versorgungseinrichtungen won Murmansk in der Nacht zum 23. April teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch mit, daß die deutschen Kampfflieger gegen Mitternacht die bolschewistischen Flaksperren durchbrachen und ihre Bomben über dem befohlenen Ziel auslösten. Volltreffer in den Hafenanlagen richteten größere Zerstörungen an. Diesem erfolgreichen Unternehmen folgten Donnerstag morgen in mehreren Wellen durchgefiihrte Stukaangriffe. In Begleitung deutscher Jagdflugzeuge erschienen die Sturzkampfflugzeuge über Murmansk. Bolschewistische Jäger, die zur Abwehr dieses neuerlichen Angriffs aufgestiegen waren, wurden von unseren Jagdfliegern gestellt, so daß die Ju 87 ihre Angriffe ungestört durchführen konnte. Neun bolschewistischeJagdflugzeuge wurden in diesen heftige» LuftkSmpfen abgeschossen, während nur ein deutscher Jäger nicht zurückgekehrt ist.
Erfolgreiche deutsche Atteger
s DNB Berlin, 23. April. Ueber die siegreichen Kämpfe deutscher Jäger im Südabschnitt der Ostfront gegen bolschewistische Luftstreitkräfte teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch folgende Einzelheiten mit. Danach stellten die deutschen Jagdver- Lände wiederholt feindliche Jäger und Bomber noch über dem Gebiet des Gegners. In den zum Teil in großer Höhe ausgetragenen Luftkämpsen schossen nach bisherigen Meldungen deutsche Jagdflieger insgesamt neun Flugzeuge ab. Hauptmann Lshlefeld, Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des ^Eisernen Kreuzes, krönte die zahlreichen Siege der letzten Tage mit neuen Erfolgen. Im Verlaus der gestrigen Luftkämpfe brachte !cr vier bolschewistische Flugzeuge hintereinander zum Absturz und erhöhte damit die Zahl seiner Luftsiege auf 101. An seiner !Ssite errang ein ebenfalls bewährter Flugzeugführer des gleisen Verbandes und Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz seinen 62. Luftsieg, während ein anderer kürzlich im OKW.-Bericht genannter Oberleutnant mit zwei Abschüssen K6 Luftsiege verzeichnen konnte.
s Das Oberkommando der Wehrmacht teilt zu den Angriff deutscher Kampfflugzeuge in der Nacht zum 23. April auf ein großes bolschewistisches Rüstungswerk in Stalingrad ergänzend mit, daß d-er Angriff sich gegen die Traktoren- und Geschützfabrik in Stalingrad richtete. Nach den Detonationen der Bomben entstanden in den Anlagen deer großen Fabrik heftige Explo- konen «nd we-t leuchtende Brände. Im Abflug stellten die Besatzungen der Kampfflugzeuge den vollen Erfolg de: Angriffe fest. Mit großen Zerstörungen in der Traktoren- und Geschütz- sabrik HL zs rechnen. »
l Bewährung der wallonischen Legionäre
Sowjetischer, mit stark überlegenen Kräften - führter Großangriff und wiederholte Unternehmungen erfolgreich abgewiesen — Rexistenführer Degreüe zeichnete sich besonders aus.
DNB Berlin, 23. April. Unter den mit dem deutschen Heer tzegen den Bolschewismus kämpfenden verbündeten Einheiten befindet sich seit Monaten auch die aus Freiwilligen gebildete ^.wallonische Legion" an der Ostfront. Sie hat sich in den harten Kämpfen im südlichen Abschnitt in diesen Wochen besonders ausgezeichnet.
Ein Beispiel ihrer Tapferkeit brachten die wallonischen Freiwilligen bei der Verteidigung eines zu einem Stützpunkt ausgebauten Ortes. Die Legion hatte die Sicherung dieses Stützpunktes, der den Zugang zu einem Flutzübergang zu decken hatte, übernommen. Nachdem die Bolschewisten schon mehrfach in kleineren Unternehmungen versucht hatten, den Stützpunkt in ihre Hand zu bringen, setzten sie eines Tages zum Großangriff mit zahlenmäßig überlegenen Jnfanteriekräf- t c n, die von Panzern und Flammenwerfern unterstützt wurden, an. Von drei Seiten her gingen sie gegen das Dorf vor. Der erste am frühen Morgen beginnende Angriff von 14 Sowjetpanzern, darunter mehreren Panzerkampfwagen schwerster Bauart, vorgetragen. Es gelang dem Feind, in den Westteil des Ortes einzudringen, der zunächst geräumt wurde. Aber die Bolschewisten hatten sich kaum in den ersten Häusern.festgesetzt, da traten die wallonischen Freiwilligen, ohne eigenen Panzerschutz abzuwarten, zum Gegenstoß an und nahmen im zähen Nahkampf von Haus zu Haus den Ortsteil wieder. Die Bolschewisten griffen erneut nach kurzer Kampfpause an und drangen ein zweites- mal in das Dorf ein, wurden jedoch ebenso schnell in einem neuen Gegenangriff von de» Wallonen wieder herausgeworfen. Am Abend war der Ort wieder vollständig in deutscher Hand und der Feind, der eine große Anzahl von Toten im Dorf zurückließ, ß, seine Ausgangsstellungen zurückgedrängt.
Der Ortskampf bot den meist junge« Freiwilligen, die durchweg der belgischen Rexistenpartei angehören, Gele- heit ihren Mut zu beweisen. In ihren Reihe» kämpften neben feinem Kompaniechef der Führer der Rexistenpartei, der Ge- freite Degrelle. Während des Kampfes um de« Stützpunkt
zeichnete er sich besonders aus. Obwohl die Sowjetpanzer das Haus, neben dem er lag, mit einigen Schüssen in Trümmer legten, schoß er unbeirrt aus geringer Entfernung auf die mit den feindlichen Panzern vergehende bolschewistische Infanterie und stand dann mit im Nabkampf von Mann gegen Mann. Wegen Tapferkeit vor dem Feinde, die er auch bei anderen Gelegenheiten b-miesen hatte, erhielt er ebenso wie der Kommandeur der wallonischen Freirvilliaenlegion, von seinem Divisionskommandeur das Eiier " e Kreuz.
Wenn wir gegen Malta fliegen . - .
Von Kriegsberichter R W. Billhardt (PK.)
NSK. Nachtlandungen sind schwer. Zumal hier auf einem schweren frühjahrsverschlammten Flugplatz zwischen den hohen Bergen Siziliens. Hcimkehrend vom ersten Feindflug mit dem Verband, zu dem man neu befohlen wurde, denkt manrunwill- kürlich an die Kameraden, mit denen man bisher flog und wie die ihre großen Vögel in dunklen Nächten zur Erde brachten. Manchmal glücklich und manchmal mit „Bumslandungen", Laß man den Kopf einzog. Die Maschine senkt sich, in das laute: werdende Rumoren der Motoren klingen eintönig und gleichmäßig die Geschwindigkeitszahlen, die der Bombenschütze abliest und dem Flugzeugführer ansagt. Der hat nur Augen für das ungewisse Etwas, das ihm schwarz und drohend immer schneller entgegenrast und dem er sich nähert mit den Geschwindigkeiten, die ihm zugerufen werden 220 . 210 . . 190, und polternd
und rumpelnd setzen wir schon auf, spüren den festen Boden, über den hart und stoßend unser Vogel rollt, als wolle er mit jedem harten Stoß uns noch einmal tröstlich versichern, wir find da, wir find unten, es ist gut gegangen.
Vergnügt und heiter nach solchen Minuten großer Anspannung treten wir in den Eefechtsstand, melden uns zurück und werden blitzschnell in neue, andere Spannung gejagt. Die „Emil" ist eben über den Platz geflogen und hat Leuchtkugeln geschossen. Von der Bodenstelle kommt die Meldung, daß „Emil" mit einem Motor fliegt. Keiner sagt ein Wort. Nachtlandung mit einem Motor, das ist ein Lotteriespiel, bei dem es das Leben gewinnen heißt. Wir treten hinaus, sehen zum Himmel hinauf, der voller blanker Sterne ist. Schwach hört man Motoren- geräusch. Dann steht plötzlich als Notzeichen ein Licht am Himmel. verlischt. Von der Flugleitung wird ein anderes Leuchtsignal geschossen. Das bedeutet, der Platz ist landeklar. Die Lampen, die Flugplatz und Landebahn begrenzen, glimmen auf, ihre Reihen verlaufen irgendwo im Gelände, jenseits einer Erhöhung. Wir werden die Landung nicht sehen können. Noch hören wir den einen Motor brummen, an dem alles hängt. Das Geräusch wird leiser. Wir gehen in Gedanken mit, wie der große Vogel sich entfernt einturvl und zur Landung tiefer geht — da verstummt das Geräusch. Was ist das? Fliegt er hinüber zum Nachbarplatz, um dort zu landen? Niemand von uns rührt sich. Der Staffelkapitän läuft in die Baracke zum Fernsprecher. So sieht er nicht den roten Schein, der plötzlich rund, wie eine Aureole, fern am Horizont steht, aufflammt und zu- sammensällt, noch einmal aufslammt und dann lange stehe» bleibt.
Nach einer halben Stunde kommt der erste Anruf. Bombenschüße, Bordfunker und Bordschütze konnten nn letzten Augenblick mit dem Fallschirm aussteigen, als auch der zweite Motor stehenblieb. Der Flugzeugführer, der ihnen den Beseht zum Aussteigen gab und die Maschine hielt, bis der letzte Mann ib- gesprungen war, kam nicht mehr heraus.
Wenn wir gegen Malta fliegen oder zurückkommen, führt uns sede Platzrunde über die Stelle, wo er mit seiner Maschine dtted. Er fliegt mit uns, wie wir für ihn fliegen.
Am laufenden Band
Dttktfch-ttalienifcher U-Voot-Einsatz im Mittelmeer
Von Kriegsberichter Dr. Karl Graak. PK.
3n den ersten Frühlingstagen ist es hier im Mittelmeer «n- / NSK In den ersten Frühlingstagen ist es hier im Mittelmeer un- 'tzewöhnlich lebendig geworden. Kaum ist jener deutsche U-Boot- ! Kommandant in seinen Stützpunkt zurückgekshrt, der einen englischen Kreuzer der „Leander"-Klasse torpedierte und dessen Totalverlust erreichte, da hören wir bereits von der italienisch- «nglischen Flottenbegegnung in der Großen Syrte, die für den : Briten verlustreich genug ablief. Wenige Tage später läuft wieder ein erfolgreiches deutsches U-Boot ein, dessen Operationen selbst im Wehrmachtsbericht Erwähnung fanden und diesem — man möchte sagen: auf dem Fuße — folgt ein Unterseeboot unseres Verbündeten, dessen Kommandant die Torpedierung eines englischen Kreuzers melden kann. Korvettenkapitän Bruno Zelick ,gehört zu jenem Typ italienischer Seeoffiziere, die durch Reife -und eine ihr entsprechende Erfahrung Voraussetzungen für de«
! praktischen Einsatz im Kriege zur See mitbringen, die sich bi»» ang noch stets bewährt haben. Der achtunddreißigjährige Korn- nandant war Lehrer an einer Unterfeebootschüle. Und daß er die Theorie, welche er dort dem jungen Nachwuchs Italiens ver- nittelte, auch in der Praxis auszuwerten versteht, seine Lehre zewissermaßen durch das einzig entscheidende Beispiel zu erhärten und ihr damit allein den Stempel des Gültigen aufzudrücken vermag, beweist bereits seine zweite Unternehmung im Mittelmeer, über die er in knappen Worten berichtet.
Kaum haben die Männer mit ihrem Boot den Stützpunkt verlaßen und die offene See erreicht, da kommt es in der Nacht bereits zur ersten Feindberührung. Steuerbord voraus wird plötzlich ein schmaler Schatten ausgemacht, der sich mit der Nacht zu vermählen scheint. Verschwommen und knapp wie ein Strich liegt der Rumpf eines feindlichen Bootes auf dem Wasser — der Turm verrät eindeutig das Unterseeboot. Nur 800—1000 Meter etwa ist der Feind entfernt. Und stetig verringert sich der Abstand. Blitzschnell gilt es nun zu handeln. Aber der Kommandant ist dieser Situation gewachsen. Immer ist der Angriff i» solchen Augenblicken die beste Verteidigung. Das erweist sich auch hier.
Sofortiger Feuerbefehl an das Geschütz und das nächtliche Gefecht wird eröffnet. Nun aber verläßt den Engländer offenbar der Mut. Er flutet, und nach dem dritten der gut liegende« Schüsse verschwindet auch bereits sein Turm unter Wasser. Der Tommy kneift.
Ein verheißungsvoller Auftakt, diese nächtliche Berührung. Und sie hat nicht zuviel versprochen. Wenige Tage sind vergangen, als das Boot nach langer Unterwasserfahrt auftaucht. Nu» sind Tauchmanöver im Leben einer U-Boot-Besatzung durchweg eine alltägliche Angelegenheit. Dieses jedoch hat es in sich, führt später sogar zu einer Erwähnung des Bootes im italienischen Wehrmachtbericht und soll dem Engländer teuer zu stehen kommen. Den» kaum steht der Kommandant auf dem Turm, da entdeckt er auch bereits eine« dicken englischen Geleitzug. Das wäre eine fett« Beute! Leider aber ist »in Angriff nicht möglich. Marz» pairo. der verrückte MiM. treibt es -arg« toll, und die
Sec ist mehr als grob. Betrübt läßt man die dicken Brocken achtern vorbeilaufen.
Damit aber sind die ahnungslosen Briten nicht etwa gerettet. Ein Funkspruch wird abgegeben, und dieser Funkspruch leitet eine Operation ein, die später zweifelsohne einige Seiten d-r italienischen Seekriegsgeschichtc füllen wird und die ihren Anfang mit folgenden Zeilen des italienischen Wehrmachtsberichtes, vom 23. März nahm: „Eines unserer Unterseeboote hat im östlichen Mittelmcer am Spätnachmittag des 21. März einen wich, tigen, stark gesicherten Geleitzug mit Kurs auf Malta gesichtet. Die Luftaufklärung hat am folgenden Tage, dem 22. März, die. sen Geleitzug weiterhin beobachtet." Und der Wehrmachtbericht vom 24. März meldete bereits das Gefecht italienischer Flotteneinheiten mit diesem englischen Verband, die fortlaufenden deutsch-italienischen Luftangriffe, die der Engländer zu verzeichnen hatte.
Diesmal also mußte zunächst das Boot von Korvettenkapitän Zelick die Bellte anderen überlassen. Leer ansgehen soll es aber dennoch nicht. Denn zwei Tage später, gegen 14 Uhr, kommt -er, englische Verband wieder in Sicht. Immer noch ist das Wetter ungünstig, diesmal aber wird der Versuch dennoch gewagt. Herangepirscht, ein lohnendes Ziel ausgesucht und „Torpedo los!" lind diesmal fährt das Glück mit dem Italiener. Einwandfrei treffe« zwei Aale einen Kreuzer vom „Najade"-Typ. Aber schnell mntz die Beobachtung abgebrochen werden. Zwei oder drei englische Zerstörer jagen heran und kaum ist das Boot im Keller, da kleckern auch schon die Bomben. Diesmal jedoch Hilst der Wettergott unserem Verbündeten. Die da oben verlieren schnell die Spur.
Wieder wird dieses Boot im Wehrmachtbsricht genannt, welcher meldete: „Eine feindliche Einheit wurde von einem unserer Unterseeboote torpediert." Den Schlußstrich unter diese Kurz. Unternehmung Zog eine Mitteilung des Engländers, in der » zugab, einen Kreuzer verloren zu haben. Heute liegt das Boot des Korvettenkapitäns Bruno Zelick, Ritter der Krone Italic«^ wieder ruhig an der Pier und wartet auf neue Einsätze.
Die Explosion des Diplomatengepacks
Englische Diplomaten zu 442 üvk Pfund Schadenersatz verurteilt
Ankara, 28. April. Das Handelsgericht in Istanbul hat in der Angelegenheit der Sprengstosskatastrophe im Hotel Pera-Palast in Istanbul un Mai des letzten Jahres eine hoch« bedeutsame Entscheidung getroffen. Dis Besitzer des Hotel» Pera-Palast, dessen Räume durch die Explosion schwer beschädig» wurden, hatten eine Schadenersatzklage eingereicht und sich dabei! entsprechend den damaligen Ergebnissen der polizeilichen Untersuchung daraus bezogen, daß das Unglück durch das englisch« Diplomatengepäck hervorgerufen worden war. Das Istanbul» Handelsgericht hat nunmehr das Urteil gefällt, wonach zu» Ersatz des Schadens in Höhe von 442 000 türkischen Pfund soK gende Personen Hastbär zu machen sind: Der ehemalige englisch« Gesandte in Sofia, Rendell, der ehemalige englische Konsul i» Sofia, Brenan, der ehemalige Vizekonsul in Sofia, Harrison. de« ehemalige englische Luftattachs in Sofia, Stanley Patrick, sämtlich derzeitig unbekannten Aufenthalts, weswegen das UrteH durch die Presse den Verurteilten öffentlich zugestellt wird. Das Urteil stellt fest, daß sich der Sprengstoff im Koffer eines Chiffre-Beamten der britischen Gesandtschaft in Sofia befunden hat. 1
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Smuts Handlanger des Kommunismus .
Eens, 23. April. Das Ende der Parlamentstagung in bst Südafrikanischen Union brachte in den letzten Tagen noch er« mal erbitterte Vorwürfe der nationalsozialistischen Abgeordnch ten gegen die englandhörige Smutsregierung. Einer dieser Au» geordneten stellte fest, daß von' einem Kampf der Regierung sA die Grundsätze der Demokratie und der Meinungsfreiheit ga» / keine Rede sein könne. Vielmehr sei die Regierung nichts anderes als ein Handlanger des Kommunismus, da jedem klar sei« müsse, daß der Bolschewismus nicht nur Europa, sondern auch Afrika überschwemmen würde, wenn Deutschland in seine» Kampf unterläge. Dis Voischewisierung Afrikas aber würd» gleichzeitig das Ende der europäischen Herrschaft in diesem Erd« teil bedeuten. Derselbe Redner betonte, daß Smuts außerde» die Absicht habe, Südafrika an die Vereinigten Staaten auoz« händigen.
Auch ein anderer Vertreter der burischen Volkspartei geitzett« das sogenannte „demokratische System" des Ministerpräsident» Smuts. Die Regierung erlasse Notverordnungen und verteil« Kriegserklärungen gerade so, als ob es überhaupt kein Parlch ment gäöe '^
Eripps spricht sich Trost z«
Die erste Presseerklärung nach der Rückkunst in Land»!
Stockholm, 23. April. Der bei seinem Vetrugsversuch m» indischen Volk kläglich gescheiterte Tripps hat sich äm Mittwoch wie aus einer Reuter-Meldung hervorgeht, der neugierige« eug« lischen Presse gestellt und über ferne Mission in Indien berichtet. Lripps beschränkte sich darauf, die Schwierigkeit«» seiner Mission gebührend herauszustreichen und dabei sich selbst rn naiver Weise Trost zuzusprechen. So behauptete er zunächst^ das indische Volk habe einen starken Eindruck von der Ausrich« rigkeit und von den Ansichten des britischen Volkes und der britischen Regierung erhalten. Dabei dürste es weit mehr dK schwierige Lage Englands gewesen sein, die auf die führende» Männer Indiens ihren starken Erndruck nicht verfehlt hat midie sie in ihrem Entschluß bestärkte, die ausschließlich unter de» Druck der Verhältnisse gemachten Versprechungen des alte» Jndieirfeindes Churchill abzulehnen. Daß Eripps von dieser Tatsache ebenfalls durchaus überzeugt ist, geht aus seinem K» geständnis hervor, daß „in mancher Hinsicht ein nicht sehrgbnD' ger Augenblick für eine Regelung war". Es sei nicht kW 9 * wesen, so gab er zu, plötzlich die ganze Atmosphäre, die mW* Maße von Mißtrauen erfüllt gewesen sei, in eine AtmosM» vollständigen Vertrauens umzuwandeln, wie dies erforderlich !*« wenn man eine Zusammenarbeit zwischen zwei verschiede»«» Böllern in sehr verschiedener Lage herbeiführen wolle, prüdem kam Cripps zu folgendem trostreichen Schluß: „Soweit ich betroffen bin. ist das Bild daher kein düsteres Bild- Es Üt e« ermutigendes Bild, zwar nicht so ermutigend als es hätte setkönnen, aber ermutigender, als wenn überhaupt nichts g» schehen wäre". Ob sich Tripps durch solche naiven Selbsttäusch«* gen lediglich wieder Mut machen will oder ob er an irgend e» '„Wunder" glaubt, das die Lage in Indien wieder and«» könnte, bleibt dahingestellt Die wirklichen Pläne und H«m mungen Englands enthüllt die „Times" wenn sie schreibt, d» .Indiens Streftkräfte im Verhältnis zu seiner Bevölkerung*«« Mein seien, (i) aber schnell zunehmen würden. Also letzten End» !kminer wieder die Hoffnung auf das indische Kanon«** Lutter, das das Blut des eigenen Volkes in den komme»-« Entscheidungen ersparen s»>.