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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 94
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Eoldalendank an das Deutsche Rote Kreuz
Die erste Haussammlung für das Deutsche Rare Kreuz in diesem Jahr findet am kommenden Sonntag statt.
Unsere Soldaten wissen um die liebevolle Fürsorge des Deutschen Roten Kreuzes, die aus wirklicher Herzensbereitschaft kommt, denn Soldaten haben ein sehr feines Unterscheidungs- Vermögen für nur gewährte Hilfe und für die schönere, aus frauenhafter Güte dargebotene Hilfe, die aus der Kameradschaft kommt. Der Dank unserer Soldaten kommt auch immer wieder in den Eintragungen der Gästebücher, die in den Rote Kreuz-Verpflegungsstationen ausliegen, zum Ausdruck. Es sind »nr unscheinbare, schwarze Wachstuchhefte, aber was in diesen Büchern an dankbaren Worten für die gute Aufnahme nieder- -eschrieben wurde, gehört zu den tiefsten und schönsten Zeugnissen soldatischer Kameradschaft zwischen Rotem Kreuz und Frontheer. Oft sind die Schriftzügc ungelenk, manchmal hapert e, auch mit der Rechtschreibung, aber immer spricht das Herz dabei. Derbe, drollige Verse wechseln mit schlichten, ganz aus dem Gefühl geborenen Dankbarkeitsbezeugungen und immer wieder liest man dazwischen Sätze, daß der Soldat noch einmal schreiben wird, wenn er wieder auf einem Transport ist oder auf der Durchreise.
Und dann die vielen netten Verse! „Getrunken und gegessen, wir werden Euch nicht vergessen. Wir fühlten uns wie zu Haus »nd jetzt müssen wir wieder raus. Es dankt herzlich eine Fahrkolonne aus dem Osten" schrieb einer aus der Kolonne rm Namen aller. Gleich daneben stehen lustige Reime von Matrosen, die anscheinend besonders gern „dichten", nach den vielen Ergüssen in dem Buch zu schließen. „Wir wußten keinen anderen Reim, drum schrieben wir nur dies hinein, vier Matrosen, die sich nie zankten, möchten sich hiermit bei den Schwestern bedanken." „Ein Schwabe zog zur Wasserkant, um treu zur See z» dienen. Ließ sich, weil ihn der Hunger plagt, vom Roten Kreuz bedienen. Herzlichen Dank und auf Wiedersehen! Jetzt »ollen wir wieder Feinde sehen!"
Aber was wäre der deutsche Soldat ohne seinen Humor, der In allen Lebenslagen zum Ausdruck kommt. Auch davon sind Viele Zeugnisse vorhanden „Es weint und klagt der Magen, Rot Kreuz soll uns jetzt laben. Hier schmeckt es uns halt immer >»t, nur ohne Fleisch, das war 'ne Wut. Doch war'n die Schwestern lieb und nett, drum fällt bei uns die Wut jetzt „weck". Ein «»derer teilt mit, daß er soeben vier dicke Teller Erbsensuppe gegessen habe, während ein Witzbold darunter anfragt, ob er Hi« vier Porzellanteller klein gehackt oder mit Zwiebeln serviert Verspeist hat. Auch „Schwester Hildegard mit den blauen Augen" »ird nicht vergessen. Rührend ist der Bericht eines „Mariner". Her krank ankam und dann fortfährt: „Stärkte mich und bekam «eine Arznei. Hier fühlte ich mich wie in den Händen einer sorgenden Mutter. Möge sich ein jeder Kamerad so wohl geborgen fühlen wie ich hier."
Nicht minder zahlreich sind die Briefe und Postkarten, die jeden Lag als Zeichen der genossenen Gastfreundschaft und der unvergeßlichen Aufnahme auf so einer Roten Kreuz-Station einlaufen. Immer wieder schreiben viele Soldaten, wie die netten Schwestern die hungrigen Wölfe satt bekommen haben, wie sie gut an der Front angekommen sind und daß sie die schönen Stunden bei be» Schwestern vom Roten Kreuz nie vergessen werden. „Ihr seid genau so unentbehrlich wie wir", schrieb ein Soldat vom Westen. Treffend bedankte sich ein Soldat, der sich als kleiner Obergefreiter mit der roten Narbe über der Nase bezeichnet <we»n Sie mich vergessen haben sollten). Er schrieb, daß er «st jetzt gesehen habe, wie schön es ist, wenn man mit Liebs »nd Güte umhegt und betreut wird, „denn ich habe keine Mutier zu Hause und habe immer in der Fremde gelebt. So schön »Achte ich es später einmal haben, wenn ich aus dem Krieg -»rück bin".
Die schönste Eintragung, die von den Schwestern mit besonderem Stolz gezeigt wird, ist erst vor einigen Tagen von einem Flieger eingetragen worden. Es sind Worte, die über jeder Rote Kreuz-Station stehen könnten und außerdem konnte der Man» dichten und vieles in wenigen Worten sagen. Es find Worte, die stets in den Herzen weiter wirken werden. So laute« sie: „Immer wachsam, nimmer müde. So seid ihr und so stnd wir! Niemals sind wir ohne Liebe, denn die Liebe, die gebt Hr!"
o Haussammlungen für das Deutsche Rote Kreuz. Auch in Hiesem Sommer vereinigt sich das deutsche Volk wieder im
Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz. Die erste Haussammlung findet am kommenden Sonntag statt. Insgesamt stnd wieder fünf Haussammlungen vorgesehen, nämlich am 26. April, am 17. Mai, dem Muttertag, am 7. Juni, am 12. Juli und am 2. August. Außerdem sind wieder zwei Straßenkamm- lungen Ende Juni und Ende August angesetzt, bei denen einmal deutsche Stadttore vom Deutschen Roten Kreuz und von der Deutschen Arbeitsfront verkauft wrden, beim anderen Male Margueriten von Sammlern des Deutschen Roten Kreuzes, der Hitler-Jugend, der NS.-Kriegsopferversorgung und des NS-- Reichskriegerbundes.
Lenkung des Fremdenverkehrs
Beherbergungsdauer auf drei Wochen begrenzt — Aufenthaltszeit wird in die Kleiderkarte eingetragen
DNB Berlin, 22. April. Zur Lenkung des Fremdenverkehrs im Kriege hat der Staatssekretär für Fremdenverkehr, H. Esser, im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister und dem Reichsverkehrsminister eine weitere Anordnung erlaßen.
In dieser Anordnung, die den Fremdenverkehr für die kommende Reisezeit mit den kriegsnotwendigen Richtlinien versteht, sind die Grundgedanken der Regelung des vergangenen Winters beibehalten, d. h. die Fremdenverkehrsorte sind in erster Linie für die Erholung der Fronturlauber bestimmt, ferner für jene Volksgenossen, die kriegswichtige Arbeit leisten — insbesondere für Angehörige der Rüstungsbetriebe und denjenigen Volksgenossen, deren Tätigkeit für die siegreiche Beendigung des Krieges und für den Fortgang des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens während des Krieges wichtig ist, für Schwerkriegsbeschä-' digte und Kriegshinterbliebene. Die zum Haushalt zählende» und gemeinschaftlich mit dem bevorrechtigten Urlauber reisenden Angehörigen sind diesem jeweils gleichgestellt. Der Nachweis der Bevorrechtigung wird in der bewährten Weise durch Urlaubsscheine der Wehrmacht und durch die llrlaubsbescheini- gungen der Betriebe und Behörden erbracht. Aerztliche Zeugnisse als Nachweis der Erholungsbedürftigkei/ stnd nicht mehr vorgesehen.
Um den bevorzugten Gruppen das Unterkommen in de» Fremdenverkehrsorten zu sichern, ist bestimmt, daß nicht bevorrechtigte Personen von den Wohnungsgebern keinesfalls früher als 11 Tage vor Aufenthaltsbeginn als Mieter angenommen werden dürfen. Die Einhaltung dieser wichtigen Bestimmung ist gewährleistet, da die Zusage des Wohnungsgebers auf einer offenen Postkarte erfolgen mutz, die frühestens 14 Tage vor Aufenthaltsbeginn zur Post gegeben werden darf.
Die Heilschütze der Bäder und heilklimatischen Kurorte haben vor allem den kurbedürftigen Kranken zu dienen. Hier ist das ärztliche Zeugnis der Kurbedürftigkeit geblieben.
Die Beherbergungsdauer in Fremdenverkehrsgemeiu- den wird innerhalb eines Jahres auf insgesamt 3 Wochen begrenzt; ein längerer Aufenthalt ist nur zulässig, wenn dies zur Durchführung einer Kur notwendig ist. Zeit und Dauer der Beherbergung in einer Fremdenverkehrsgemeinde werden in die 3. Reichskleiderkarte des Gastes eingetragen.
Von den Bestimmungen dieser Anordnung sind ausgenommen: Personen, die sich nachweislich aus beruflichen Gründen vorübergehend aufhalten, Erwachsene und Kinder, die mit amtlicher Förderung der Dienststellen der Partei und des Staates verschickt werden. Bombengeschädigte mit einer parteiamtlichen oder behördlichen Bescheinigung, Mütter mit Kindern bis zu 3 Jahren und alte gebrechliche Personen aus Gebieten, auf die sich die erweiterte Kinderlandverschickung erstreckt, sofern sie sich durch eine Bescheinigung der zuständigen NSV.-Dienststelle aus- weisen. Die Durchführung dieser Anordnung wird vom Reichsfremdenverkehrsverband und den angegliederten Fremdenverkehrsstellen überwacht. Auf dem Gebiet der Organisation der gewerblichen Wirtschaft werden die zur Durchführung der Bestimmungen erforderlichen Vorschriften von der Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Veherbergungsgewerbe und von der Reichsverkehrsgruppe Hilfsgewerbe des Verkehrs erlassen. Diesen Stellen obliegt auch die Ueberwachung ihrer Mitglieder hinsichtlich der Durchführung. Verstöße gegen diese Anordnung werden nach den bestehenden Bestimmungen geahndet.
Die Anordnung, die am 1. Mai 1942 in Kraft tritt, hat das Ziel, den Eästestrom in den Kur- und Erbolungsorten entspre
chend den Kriegsnotwendigkeiten sinnvoll zu lenken un-> Personenverkehr der Reichsbahn zu drosseln. Vergnüqunasrell^ ^nd unzeitgemäß und unverantwortlich,' sie müssen nnte»«r-iL zugunsten der Fronturlauber und L-r VolLnosten ?^ weiden'muß.^ ^eg-wichtige Tätigkeit erhalten »»d gepf/^
2 Buntes Allerlei
Der feinste Faden der Welt
Die dünnsten Fäden der Welt werden von der «spinne gesponnen. Würde man sie als „haarfein" bezeichnen, so wäre damit keinesfalls der Grad ihrer Stärke angegeben. Denn man hat festgestellt, daß man rund hundert Spinnenfäden zusammenfügen muß, um die Stärke eines menschlichen Haares zu erreichen.
Mutter Erde auf „Weltreise"
Die Erde dreht sich um die Sonne. Welche Entfernungen sie dabei zurücklegt, kann man an einem einfachen Beispiel ermessen: In einer Stunde fliegt unsere Erde dabei über eine Strecke des Weltenraums die fünfzehnmal so lang ist wie die Entfernung zwischen Europa und Amerika.
Stunde«, die erschossen werden
Die sonderbarste Uhr der Welt dürfte jene gewesen sei«, die im Jahre 1878 ein Uhrmacher in Frankfurt a. M. hergestsllt hatte. Jedesmal wenn die Uhr die Stundenzahl zu schlagen a«- hub, sprang aus einer besonderen Oeffnung eine hölzerne Hand hervor, die einen Revolver hielt. Und an Stelle jedes Schlages gtng ein Pistolenschuß los. Der Franksurter Meister war sehr stolz auf seine Erfindung. Aber die schießende Uhr war so nervenaufreibend, als daß sie sich allgemein durchgesetzt hätte.
Der Appetit der Schwalben
Nicht umsonst sind wir auf den Schutz der meisten ei«hei»j-, scheu Vögel bedacht. Viele von ihnen spielen für die Schädlings-« «Vernichtung in unseren Gärten eine außerordentlich wichtige! Rolle. Das beste Beispiel dafür sind die Schwalben, die M hauptsächlich von Fliegen, Mücken und anderen fliegenden selten ernähren. Man hat festgestellt, daß ein Schwalbenpärche»! an einem einzigen Tage durchschnittlich 7000 solcher Insekte» vertilgt — das heißt im Laufe eines Sommers etwa 660 UW.
Verleger und Schriftleiter Dieter Laub z. 3t. bei der Wehrmacht Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lauk in Altensteig Druck: Buchdruckerei Dieter Lauk, Altensteig Z. Zt. Preislistegültig
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Aenderrmgen im Ladenschluß
im Kreis Calw belr.
In der Bekanntmachung des Landrals Calw vom l 7. April Aenderungen im Ladenschluß betr. muß der 1. Absatz wie folgt heißen:
Den Inhabern von Lebensmittelgeschäften in den Gemeinden des Kreises Calw, mit Ausnahme der Stadt Calw, wird gestattet, ihre Verkaufsstellen in jeder Woche am Mittwochnachmittag geschloffen zu halten.
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