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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr/82

Aus Stadl und Land

Alt asteig, den 9. Ap ril 1942

Zur Straßensammlung am 12. April

In den letzten Jahren hat man sich eingehend mit der Er­forschung der Heilpflanzen besaßt, und unsere Kräutertees sind geradezu volkstümlich geworden. Allerdings ist es eine irrige Annahme, daß nur Tees aus unseren Heilpflanzen hergestellt werden, denn ein großer Teil wird für Tinkturen, Extrakte, Pillen oder andere Arzneimittel verwandt. Durch planmäßigen Ernteeinsatz der HI. und der Schulen haben die Jugendlichen unsere Heilpflanzen schon näher kennengelernt. Die Erwachsenen hingegen und dürften sie noch so große Naturliebhaöer sein sehen sie in den meisten Fällen bei ihren Wanderungen als Unkraut an. Am kommenden Sonntag wird sich aber die beste Gelegenheit zu einem eingehendem Studium bieten, denn 20 verschiedene Heilpflanzen sollen zum Besten des WKW. unsere Knopflöcher zieren. Viele fleißige Hände haben sich zu diesem Zweck in Sebnitz gerührt, um rund 54 Millionen Stück aus Papier herzustellen. Die Blüten und Blätter sind in Onginal- gr^e gefertigt, so daß sie den besten Anschauungsunterricht bil­de». Gauchheil, Gundermann, Johanniskraut, Lungenkraut, kchlehenfrucht und -blüte, Besenginster, Eünsefingcrkraut und Ehrenpreis sind einige Kostproben aus oiesem bunten Strauß. Ganz abgesehen davon, daß wir die Blüten, die wir vielleicht in Wald und Feld bewunderten, nun auch bei Namen konnen- lernen, erfahren wir gleichzeitig, daß das Heidekraut nicht nur de» Bienen zum Honigsammeln dient, sondern auch einen guten Haustee gibt, oder daß die Schmarotzerpflanzq Mistel uns für Heilzwecke zugute kommt. Am vielseitigsten in seiner Verwen­dung ist wohl der Wacholder, dessen Holz unter Naturschutz steht »»d nur mit Erlaubnis der Naturschutzbehörde geschnitten, wer­de« darf. Die vielen zarten Pflänzchen, die den leidenden Men­schen Linderung schaffen, werden sicher reißend ihren Absatz finden. Wenn wir sie dann, als Beweis unserer Opferbereit­schaft, am Mantel tragen, werden sie gleichzeitig ein Sinnbild der Einigkeit mit unseren im Kampf stehenden Soldaten zum Ansdruck bringen.

Lohnt sich sparsame Saat? Wieviel Saatgut braucht man, wenn man sparsam wirtschaften will? Für ein Quadratmeter Anbaufläche beträgt der Samenbedarf in Gramm: bei Blumen­kohl, Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl und Wirsing 0,12, bei Busch- dohuen 810, bei Stangenbohnen 6, bei Erbsen 810, bei Gur­te« 0,5, bei Kohlrabi 0,1, bei Salat 0,01, bei Tomaten 0,1, bei Sellerie 0,01, bei Spinat 2,5. bei Lauch 0,8, bei Karotten 1, doi Roten Rüben 0,07, bei Endivien 2, bei Kresse 2, bei Radies­chen ebenfalls 2, bei Rettichen 0,61. Das wären zu geringe Mengen? Wer das befürchtet, der erinnere sich daran, oaß viele Samen überaus klein find Auf 1 Gramm gehen etwa 2 Bohnen «der 4 Erbsen, aber schon 40-00 Gurkensamen, 290 Tomaten- sameu oder 2000 Selleriesamen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im übrigen kommt es bei der Aussaat darauf an, sehr »«richtig den Samen in oder auf die Erde zu bringen,

SoldatenbegrSbnis. Auf dem Waldfriedhof versammelten sich gestern zahlreiche Leidtragende um das offene Grab eines Solda­ten, der in der Heimaterde seine letzte Ruhe finden sollte. Es war der Gefreite Karl Walz, KUrschnermeister, der im Alter von 33 Jahren in einem Heimatlazarett infolge schwerer Krankheit sein Leben lassen mußte. Auch er war ein Opfer im Kamps gegen den Bolschewismus, dessen Medercingung die erste Voraussetzung zu einem Frieden in Europa und zum Bestand des Großdeutschen Reiches ist. An der Beerdigung nahmen Vertreter der Partei und Stadt teil. In Urlaub weilende Kameraden trugen den Sarg zum Grab wo nach den Trostworten des Geistlichen Hauptmann Meißner-Calw

mit einer Abordnung der Wehrmacht, dem zum letzten Appell Angetretenen einen Nachruf widmete und einen Kranz der Wehr­macht niederlegte. Kränze legten noch nieder die Kriegerkawerad- schaft und die Schulkameraden. Auch seitens dtlr Stadt und des Sportvereins waren Kranzspenden gegeben. Bei der Versenkung des Sarges spielte die Stadtkapelle das Lied vom guten ^Kame­raden und eine Salve der Kriegerkameradschaft war de» letzte Gruß an den entschlafenen Kameraden. Der Liederkraa; umrahmte die ernste Feier mit seinen Liedern.

Auszeichnung. Richard Walz, Möbelfabrikant hier, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet.

Nagold, 8.,April. (Ritterkreuzträger W. Birk sprach bei der Krlegerkameradschaft Eine Steinbildhauerin.) Bei dem Iahres- hauptappell der Kriegerkameradschaft Nagold war am Samstag abend in derTraube" zur Freude der hiesigen Einwohnerschaft auch unser Ritterkreuzträger Rittmeister W. Birk anwesend. Er hielt dabei einen mehrstündigen packenden Bortrag Uber seine Kriegserlcbnisse, der für alle Zuhörer von größtem Interesse war. Am vorausgegangenen Mittwoch fand für Ritterkreuzträger Birk ein festlicher Empfang im Rathaus statt, bei welchem ihm eine besondere und verdiente Ehrung zuteil wurde. Die Prüfung alsSteinbildhauerin" bestand mit gutem Erfolg an der Bildhauer­und Steinmetzberufsschule auf der Eomburg bei Schwäbisch-Hall Ilse Kössig von hier. Sie war das einzige Mädel, das an dieser Schule unter nur Lehrjungen die Gesellenprüfung in ihren Fach ablegte.

Trossingen, Kr. Tuttlingen. (G e s u n d e F i n an zv erh ä l t- nisse.) Der neue Haushaltplan der Stadt Trossingen schließt auf beiden Seiten mit 1125 500 RM. Er sieht Schuldentilgungen in Höhe von rund 40 000 RM. und Rücklagen mit rund 20 000 Reichsmark vor. Die Finanzverhältnisse der Stadt können als gesund bezeichnet werden. Die Kleinkinderschule wurde von der NSV.-Kreisamtsleitung übernommen.

Durchhausen, Kreis Tuttlingen. (Aus dem Fenster ge­stürzt.) Das dreiviertel Jahre alte Söhnchen des Landwirts Johann Bühler stürzte so unglücklich aus dem Fenster des oberen Stockwerks, daß es kurze Zeit darauf starb.

V

Berufserzieyungswerk für das deutsche Handwerk

Stuttgart, 8. April. Unter Leitung von Eauhandwerkswalter und Landeshandwerksmeister Vätzner fand die konstituierende Sitzung der Zweigstelle des Verufserziehungswerks Stuttgart statt. In seinen einführenden Worten wies er als Leiter der Zweigstelle im besonderen auf die Aufgaben des Berufserzieh­ungswerkes hin, welche vor allem in der Bildung von Lehr­gemeinschaften und Aufbaukameradschaften, sowie in sonstigen der Berufserziehung des jungen Handwerkers dienenden Ver­anstaltungen bestehen. Regierungsrat Vlaich, der Geschäftsführer der Zweigstelle, sprach über Entstehung, Organisation und über die nächsten Maßnahmen des BEW. Es dient der Verbesserung der Berufserziehung und damit zur Leistungssteigerung in der gewerblichen Wirtschaft. In ihm vereinigen sich alle Kräfte der Partei, des Staates und der Wirtschaft, um in harmonischer Zusammenarbeit und unter einheitlicher Führung den deutschen Menschen durch ihm artgemäße Methoden zur höchsten Leistung zu bringen.

Das BEW. für das Handwerk hat alle freiwilligen Berufs­förderungsmaßnahmen für Gesellen und Meister einschließlich der erwachsenen Hilfskräfte durchzusühren. Zur praktischen Durch­führung der Aufgaben wurde bei der Eewerbeförderungsstelle für das württ.-hohenzollerische Handwerk eine Geschäftsstelle für die Zweigstelle errichtet. Die Uebernahme der Aufgaben erfolgte mit dem 1. April. Stellvertrender Leiter der Zweigstelle ist der stellvertretende Eauhandwerkswalter Pg. Harr.

Kirchheim ». Teck. (Zwei jugendliche Ausreißer.) In der Nähe des Kirchheimer Vororts Lindorf wurden von >>er Polizei zwei 16 Jahre alte Lehrlinge aus Stuttgart-Hedck- fingen aufgegriffen. Die beiden Burschen waren zu Hause aus, gerissen und hatten die Absicht, sich einige Zeit in wildem Urlaub berumrutreiben.

Spiel und Sport

Fußball. AltensteigRotfelden 13: 3. Die Gäste wurden am Ostermontag weit unter ihrem spielerischen Wert geschlagen. Dies beweist die Tatsache, daß diese jederzeit das Spiel offen hielten und mit 2 geschossenen Toren keine Hemmungen von dem Kön­nen des Altensteiger Torwarts Möckel zeigten. Das 3. Tor wurde vom einheimischen 1. Verteidiger feinverwandelt". An dem Tor­segen des Siegers beteiligte sich fast die ganze Fünferreihe. Das von beiden Setten zeitweilig ruppig durchgesührte Spiel wurde von Fritz Sprenger-Altensteig, vermöge seiner ruhigen und doch klaren Entscheidungen, gut zu Ende geführt. Im Vorspiel trafen sich der jüngste Jahrgang von Altensteig und Haiterbach zu einm Bannspiel. Die Altensteiger Iungens waren mit einem besseren technischen Rüstzeug versehen als ihr Gegner, der zudem vergah seine Schußstiefel anzuziehen. Der beste Teil der Haiterbacher Elf war die Hintermannschaft. Dieselbe konnte jedoch nicht verhindern, daß die stark angefeuerten und auch körperlich überlegenen Alien­steiger mit 6:0 Toren einen hohen Sieg landen konnten.

Gestorben.

Nagold: Barbara Schühle geb. Waidelich, Wagnermeisters- wttwe, 68 I.

Nagold: Christine Faßnacht geb. Schwämmle, Ehefrau des Jakob Faßnacht, 65 I.

Verleger und Schriftleiter Dieter Lank z. Zt. bei der Wehrmacht Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lauk in Altensteig' Druck: Buchdruckerei Dieter Lauk, Altensteig. Z. Zt. Preis!. 3 gültig

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IVacb dieser Likenntnis bandeln »Ne jene, die sebon vor Zrdiren den siebeien Xukunstssebutx dureli eine Debensverslebennn«; er>vnr!ren. Dieser Lesitr seballt seebsebellnbe und drrsOefidd. den Daunen des 8ebiek- sals gegenüber geivrisi^rnet r.u sein. XVenn beute über 40 ^lillionen bebensver-sübeiungen in Orolsdeutscb- land bestellen und sieb dieseOenieinsebnst der/nlcunft- gesicbeiten Ir'igÜeb verKrölsert, so xeigt dieses 1'estge- luAte Vertrauen xur DeberisversiebertlNS, n ie nertvoll ibr Lebutr besonders nueb im Kriege emjrlunden wird.

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