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Zwischen 19.69 und 14.53 Uhr
Kühnes Stotztruppunternehmen vor Leningrad
Von ^Kriegsberichter Hermann Parbs (ff-PK.)
NSK Seit einigen Tage» sind im vorgeschobenen, etwa 151 Meter langen feindlichen Erabeuabschnitt Schanzarbeiten wahrznnehmen. Unsere Graben- und Vunkerstellungen im Abschnitt einer ^Pol.-Division werden von dort ständig mit MG.- und gezieltem Eewehrfeusr bestrichen. Kein Zweifel — die Bolschewiken bereiten irgend etwas vor. Zumindest aber wellen sie sich 509 Meter vor unserem Erabensnstem einnisten. Das geht nicht. Major Sch., der Bataillonskommandeur, ist entschlossen, zu handeln.
kl) Uhr vormittags: Lagebesprechung im Vataillonsgefechts- stand. Der Major, über die Karte gebeugt, gibt eine umfassende Darstellung der Lage und entwickelt gleichzeitig vor den Kom- paniesührern und den Führern d-er schweren Waffen seinen P'an. Ein Stoßtrupp soll die Stellung des Feindes angreisen und zerstören. Der Feind ist zu vernichten, Gefangene sind ein- zubringen. Waffen und Geräte müssen sichsrgestellt werden. Alls Bunker müssen nach wichtigen Papieren, Karten und Funkgeräten durchsucht werden. Das Unternehmen soll am hellichten Tag steigen.
11 30 Ubr: Oberleutnant O. sitzt am Scherenfernrohr und beobachtet zum wiederholten Male das Gelände, über das er in wenigen Stunden dreißig seiner Männer kiihren soll. Bei dem klaren Wetter ist alles gut zu erkennen. Dort hinten sitzt der Feind. Es ist nicht das erste Ctoßtruvvun'ernehmen. das Oberleutnant O. sührt. Gründlich muß alles vorbereitet sein, jede Möglichkeit einbezogcn werden. Die MännerMerden zulamm-n- gerufen und eingeteilt. Nochmals wird alles^urchsprochen. Sie «lle hab:n bedingungsloses Vertrauen. Ost schon haben sie solche Unternehmen mit ihrem Oberleutnant durchgeführt. Auch diesmal ist wieder alles klar.
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13.15 Uhr: Der Stoßtrupp steht. Alle tragen Schneehemden «nd einen weißen Ueberzug über dem Stahlhelm. Waffen und Berate sind abgest.llt Die feindliche Stellung wird ganz vorsichtig beobachtet, damit der Feind nichts bemerkt. Jeder Nerv ist g-'vannt. Wie wird's ausgehen? Drüben ist alles ruhig. Im kjiüsterton werd'n einige Worte gewech' lt. Einige Scherze sollen über die Erregung hinwegta'uschen. Nun muß es aber gleich kosgehen.
13 55 Uhr: Pünktlich auf die Minute eröffenen Artillerie, Granatwerfer und schwere Maschinengewehre den Feuerüberfall. ME's links und rechts riegeln den feindlichen Erab.-n nach den Seiten ab. Artillrrie hält die dahinter liegenden Höhcnstellun- >en des Feindes in Schach. Granatwerfer und Infanteriegeschütze belegen den Graben mit starkem Beschüß. Nebelgranaten hüllen d-as Kampfgelände in graue undu'chsichtige Nauchschwa- ten. Die Luft erzittert unter den schnell aufeinanderfolgenden betonationen. Oberleutnant O. öeobachict die Wirkung Prima!
Die Granaten der Infanteriegeschütze explodieren direkt über dem feindlichen Graben. Die Bolschewiken haben sich in ihre Bunker zurückgezogen. Genau so sollte es sein.
Noch einen Blick auf die Uhr. Und jetzt los!
11.00 Uhr: Der Stoßtrupp bewegt sich in drei Gruppen und einem Zugtrupp unter dem Schutze des Nebels über die hartgefrorene Schneefläche nach vorn. Jede Gruppe hat ein MG. bei sich. Alles verläuft planmäßig. Der Wind zerreißt die Nebelschwaden. Noch sechs Meter — dann ist der feindliche Graben erreicht! Und hier — wunderbar! Vier große Eranattrichter. Wie bestellt! Hinein! MG's in Stellung gebracht. Der Nebel ist nun ganz verweht.
Oberleutnant O. schießt eine weiße Leuchtkugel. Auf dieses verabredete Zeichen hin verlegt die Artillerie ihr Feuer weiter »or und riegelt die feindliche Stellung nach hinten ab. Eine Minute lang muß der Stoßtrupp in voller Deckung verharren, bis die letzten Granaten heraus sind. Das genügt aber den Bolschewiken, um sich aus den Bunkern in den Graben zu stürzen. Jetzt wird's kritisch! Eine ganzeKompanieVolsche- Wiken gegen dreißig Deutsche!
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11.05 Uhr: Handgranaten fliegen drüben heraus. Schlecht geworfen! Jetzt werfen wir. Das geht schon besser. Zwei Woll- mützen wirbeln über den Erabenrand in die Luft. Eine feindliche Handgranate fällt in unseren Trichter. Knack — macht sie. Wir kennen das. In drei Sekunden geht sie los. Also schnell zurück damit, bevor es zu spät ist. Vorn rechts hämmert ein feindliches ME. Die rechts liegende dritte Gruppe deckt es mit einem Feuerhagel zu. Diese Sichrung benutzt der MG.-Schütze 1 der links liegenden ersten Gruppe, um schnellstens aus seinem Loch herauszuspringen und sich in den feindlichen Graben zu stürzen. Weg ist er. Schütze 2 — Munitionskästen in der Linken — Pistole in der Rechten — ihm nach. Alles, klappt. Der Gefreite R. saust, mit seinem MG. aus der Hüste heraus schießend, durch den Graben. Sein Kamerad hinter ihm sichert sein Vorwärtsstürmen mit der Pistole. Da links — ein Bunkerein- ganq. Eine Garbe spritzt hinein. Ihr folgt die Aufforderung: „Rw l sjuda! Ruki werch!" (Russen raus! Hände hoch!) Schon sind sie da. Völlig verstört. Acht Mann. Wie wir später erfahren, Leningrader Arbeiter im Alter zwischen 10 und 50 Jahren. Sie werden sofort entwassnet und weiter nach hinten geschickt.
Inzwischen ist auch der Stoßtruppführer mit einigen Männern ln den Graben gesprungen. Das Artilleriefeuer und das Handgranatenduell hat furchtbar unter den Bolschewisten aufgeräumt, llebereinander liegen die Toten Drüberweg stürmt Oberleutnant O. durch den Graben zum äußersten rechten Bunker. Dort hinter einer Panzerplatte sitzt ein Schütze mit einer Maschinenpistole. Eine Handgranate setzt ihn außer Gefecht. Jetzt können auch die letzten unserer Männer in den Graben kommen.
Im gleichen Moment versucht ein Bolschewist, aus dem Graben heraus nach hinten zu entkommen. Ein wohlgezielter Schuß! Während er zusammensinkt, wird das Abzeichen am lln'erarm feiner Uniform sichtbar. Aha, der Herr Kommissar wollte ausreißen! Jetzt aber ran an die Bunker! Geballte Ladung? Stein! Dabei würde zuviel von den Geräten zerstört, die geborgen werden sollen.
Kurz entschlossen feuert Oberleutnant O. einen Schuß aus seiner Leuchtvistole hinein, der wie eine Rakete an den hartgefrorenen Wänden der Bunker hin- und herspringt und zischt. Untr den Bolschewiken bricht eine Panik aus. schreiend drängen ße sich heraus. Zwölf Gefangene, darunter drei Offiziere. Was ist mit den anderen drei Bunkern? Zwei haben die Män-
Schwarzwälder Tageszeitung
ner inzwischen schon ausgeräucheri, die Gefangenen und in unsere Stellungen aeich'ckt. Bleibt n"ch e:ner. Ww 2 mehr drin — meinen die Männer. Trotzd-m schießt d.er Stcn- trupp'Uhrer m't seiner Leuchtpistole hinein und mit K brüll kommen sechs Bolschewisten heraus. Also doch! Sie ergeben sich widerstandslos! ^
11.15 Uhr: Der Kampf ist entschieden. Die Bunker werd-n snstematisch durchsucht und die B:ute, darunter sehr wichtiges Material, auf Schlitten verladen, gelaneene Bolschewiken davorgespannt und d's Karawane nach rückwärts gesch ckt. Inzwischen sind Holzwolle, Benzin und Sprengladungen herbci- geschafst worden. Die Bunker werden angest^ckt und gesvren^t, Wo noch vor einer Viertelstunde eine ganze Kompanie Bolschewiken hauste, liegt jetzt ein wüster Trümmerhaufen, auf dem der Feind über sechzig Tote zurücklietz.
11.55 Uhr: Der Stoßtrupp kehrt zurück. Fehlt einer? Nein! Ist jemand verwundet? Ja. einer — leicht am Arm. Freudestrahlend erstattet Oberleutnant O. seinem Bataillonskomman- deur Meldung. Die anerkennenden Worte, die ihm und seinen Männern gezollt werden, versucht er zu entkräften. „Glück muß der Mensch haben", meint er. Der Major legt die Rechte auf dis Schulter seines jüngsten Offiziers und sagt dann mit freundlichem Ernst: „Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige — das hat Moltke schon gesagt!"
Schon 40 amerikanische Tanker verloren
Berlin, 20. Febr. Wie aus Lissaboner Schissahrlskreisen verlautet, hat die erfolgreiche Tä.igkeit der deutschen Unterseeboote im Karibischen Meer die amerikanische Oesf.nilichkeit außerordentlich erregt. Nach den Angaben der amerikanischen Zeitungen befürchtet man, daß schon bis zum 17. Februar bei Aruba und Euracao 10 Tanker den deutschen Unterseebooten zum Opfer gefallen sind. Als versinkt werden u. a. angegeben die Tanker „Volivar" (2851 BRT.), „Lhapito" (2850 BRT.), „Pedcrnales" (3915 BRT.), „Oranjestaat" (3296 ART.). „San Nicolas" (2391 VNT.), „Tia Juana" (2395 BRT.), „Monagas" (2659 BRT.) und „Arkansas". - Die Tanker „San Nicolas" und „Arkansas" liegen im flachen Wasser auf Grund, die übrigen Tanker sind überfällig und werden vermißt. Weitere Tanker wurden durch Torpedotresser beschädigt. Die steigend.n Tankerverlusie erregen die amerikanische Oeffentlichkeit um so mehr, als nun auch der neue Riesen- tanksr „H. A. Blum" (Ladefähigkeit 19180 Tonnen) vor der Küste von Virginia durch ein deutsches Unterseeboot versenkt wurde.
Seit dem ersten Auftreten deutscher Unterseeboote vor der nordamerikanischen Küste sind nach amerikanischen Angaben schon etwa 10 Tanker verloren gegangen.
Die Japaner auf Timor
Auch der portugiesische Teil der Insel wird gesäubert
Tokio, 20. Febr. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Freitag bekannt, daß die japanische Armee und Marineluststrett- kräste in engster Zusammenarbeit Freitag früh erfolgreiche Landungsoperationen in der Nachbarschaft von Koepang, der Hauptstadt von Niederländrsch-Timor, und von Dilty, der Hauptstadt von Portugiesisch-Timor, durchgesührt haben.
Hierzu gab das Informationsbüro in Tokio folgende Erklärung der japanisch-n Regierung bekannt: „Am l7. Dezember des letzten Jahres landeten englische und holländische Truppen trotz des Protestes des portugiesischen General- zouverneurs auf Portuoiesisch-Timor und besetzten es Seit diesem Zeitpunkt wurden zwischen England und Portugal Verhandlungen über den Rückzug dieser Truppen geführt. Dis wrtugiesische Regierung hat sich, wie es scheint, um Aenderung dieser Entwicklung bemüht, konnte jedoch bis jetzt keine Besserung der Lage erzielen. Mit dem Fortschreiten der japanischen Opc- mtionen in Holländisch-Tiwor stehen die javanischen Streitkrästs nmmehr zu ihrer Selbstverteidigung der Nctwendigkeit gegen- iber, durch die Besetzung von Poriugiesisch Timor die englische« ind holländischen Truppen aus diesem Gebiet zu verlreiben. Dis apanische Negierung würdigt voll die Lage Portugals, das ' urch >as Vorgehen Großbritanniens und Holländisch-Jndiens ernsten Schwierigkeiten ausgesetzt ist. Das Verhalten Großbritanniens >nd Holländisch-Jndiens steht in Widerspruch zu den interrationalen Auffassungen von Treue und Glauben. Gleichzeitig teilt die japanische Regierung fest, daß sie bereit ist, die ge, »ietsmäßige Unversehrtheit Portugiesisch-Timors zuzusichern und >aß sie nach Erreichung des bei der Selbstverteidigung gesteckten Zieles die japanischen Strcikräste zurückzichen wird, wenn die dortugiestsche Negierung ihre neutrale Haltung aufrecht erhält. Zapan verfolgt gegenüber Portugal keinerlei feindliche Ab- ichten "
Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß die Souveränität Portugals über Portugiesisch-Timor japanischerseits anerkannt verde und die Truppen zurückgezogen würden, sobald das Ziel >er Operationen erreicht lei.
67 009 Ge'amerre io Singapur
Tokio, 20. Febr. „Asahi Schimbun" berichtet aus Schonanlo, daß die Zahl der von den Japanern gesangengenor.unc.ren, britischen Soldaten auf Singapur 32 000 Mann beträgt, während »utzerdem 35 090 Mann indischer Truppen gesangengenommcn wurden. Es wird ferner berichtet, daß das erbeutete Kriegsmaterial, das sofort wieder verwend-t werden kann, 10 Geschütze Feldartillerie, 50 Flakgeschütze, 50 Flak-Maschinengewehre uirb mehr als 5000 Automobile und Lastkraftwagen umfaßt.
In bedrohlicher Nähe der Vurmastraße Bangkok, 20. Febr. Nach der Besetzung der Stadt Bi» l i n, deren Fall die Briten jetzt zugeben, sind die japanischen Streitkrästs der westlich vorbeilaufenden Hauptbahnstrecke von Rangun nach Mandalay, dem Ausgangspunkt der Burmastratze, bedrohlich nahegerückt. Vom Sittangsluß, der letzten natürlichen Schranke vor Rangun, sind sie jetzt nur noch 10 Kilometer entfernt. Das Kampsgelände bietet für die vorriickrnden Truppen keine besonderen Schwierigkeiten mehr, mst Ausnahme zahlreicher Wasserläufe, die aber außer dem Sittang keine erheb» liche Breite oder Tiefe ausweisen.
Mandaloq in Zeutral-Burma bombardiert Schanghai, 20 Febr. Japanische Bomber griffen erstmalig di« Stadt Mandalay in Zentrai-Vurma, ungefähr 550 Kilometer nördlich von Rangun an und bombardierten dort, einem japanischen Frontbericht aus Burma zufolge, mit gutem Ersokß kriegswichtig« Ziele. In Pyimana, 230 Kilometer südlich na»
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Mandalay, das ebenfalls von japanischen Bombern angegrissty wurde, sind 8» Eiscnbahngüterwagrn in Brand geworfen wor» den. In dem Frontbericht wird ausdrücklich darauf hinge«iesi„ da„ während beider Unternehmungen keine feindlichen Fluozn,^ längs der Burmastraße gesichtet wurde», die nach britischen Behauptungen angeblich ..im sicheren Schutz der britisch-norda,peruanischen Luftwaffe" steht.
Hsjsnungslose Lage der USA Truppe» l.„f der Bataan-Halbinsel
Tokio, 20. Febr (Oad.) Wie „Tokio N'tschi Nitschi" aus Manila meldet, sind durch engste Zusammenarbeit zwischen japi- Nischen Land- und Mariuestreitkrüsten für den Gegner auf der Bataan-Halbinsel alle Möglichkeiten zum Rückzug oder zur Her- beischassung von Verstärkungen abgeschnitten.
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Fort Ehangi aus Singapur
Tokio, >9 Febr. (Oad.) Der Sonderberichterstatter der .Tokio Nitschi Nitschi" gibt eine interessante Schilderung van einem Besuch der Forts Ehangi aus Schonanko (Singapur). Er 'chrcibi: Die von den Briten im Fort Ehangi eingebauten 15-Zenlimeter> Geschütze haben zwar einen Drehkreis von 210 Grad und könne» uver 30 Atollen weit schießen, trotzdem wurde jedoch aus ihnen nicht ein einziger Schuß auf die japanifchen Truppen abgegeben. Im Fort Ehangi, der zweifellos stärksten Befestigungsanlage der ehemaligen britischen Insel- ststung, sind nunmehr rund 60 090 britische Kriegsgefangene untergebracht Daß die Japaner in dem toten Winkel oon 120 Grad Singapur angreifcn würden, haben sich die Erbauer der Festung wohl nicht träumen lassen. Jedes Geschützrohr hat etwa 80 Meter Länge und d'e mehrere Meter breiten Eeschütziürme sind mit 11 Zentimeter dicken Stahlplatten versehen. Ein riesiger fahrbarer Kran diente zum Transport der Geschosse, die mit einem Fahrstuhl aus dem unterirdischen Magazin an die Oberfläche gebracht wurden. Schwere eiserne Hindernisse umgeben di« Batteriestellung, die etwa vier Meilen hinter dm, Stellung-, der 21-Zentimeter- und 15-ZentimSter-Geschütze liegt. In Ehangi befindet sich auch die Telephonzentrale, die sämtliche Forts drk Jnselfestung miteinander verbindet.
48 feindliche Flugzeuge über Lava vernichtet Tokio, 20. Febr. Das Kaiserliche Hauptquartier gab bekannt, »aß Flugzeuge des japanischen Heeres nach dem Angriff auf den Flugplatz von Builenzorg, wo 27 feindliche Flugzeuge vernichtet wurden, am Donnerstag den Flugplatz von Bandöng »»griffen und 19 amerikanische und niederländische Flugzeuge »bschossen. Bandöng liegt südostwärts von Batavia im Innern Javas. Die Stadt hat ungefähr 166 090 Einwohner. Im ganzen wurden also durch die japanische Lufttätigkeit über Java 1ö feindliche Flugzeuge abgeschossen oder am Boden zerstört.
Australiens Ministerpräsident kritisiert
Llyret nach Flugzeugen zum Schutze Australiens
DNB Stockholm, 20. Febr. 2m „News Lhronicle" schreibt »ach einer Meldung des Londoner Korrespondenten von „Stock- jolms Tidningcn" der australische Ministerpräsident u. a.: „Die Engländer und ihre Verbündeten dürfen sich bei ihren Entschluss cn, wohin dis Waffen geschickt werden sollen, nicht von Kesüh- en und Prestigerücksichten leiten lassen, denn für solche Ding« >aben sie schon einen genügend hohen Preis bezahlt."
Es sei lächerlich, so fährt Mcnzies fort, zu glauben, daß man nrr einen Produktion-minister zu ernennen oder das wunder« »arste Produktionskomitee der Welt einzusetzen brauche, um di«' Trise im Osten zu lösen. Im Augenblick sei das dringlichst« Problem, ob lebenswichtige Stützpunkte in Burma und ick >zw. um Australien herum gehalten werden können. Dabei handle -s sich weniger um die Frage der Erzeugung neuen Kriegs- naterials als um die Frage der unmittelbaren Verteilung de» etzt zur Versii unz stehenden Materials. Um neue Flugzeug« virksam gegen Japan einsetzen zu könn-n. komme es erst einmal mrauf an, wie schnell man in den nächsten Wochen Hundert« >on Flugzeugen herbeischaffen könne, die den japanischen Vornarsch aushaltcn könnten.
Menzies wendet sich d-ann in seinem Artikel der „News Ehro- licle" gegen die Taktik Englands und der USA, dauernd Vorrostengesechte mit unterlegenen Streitkrästen durchzukämpsen. öefechte. die doch nur mit Niederlagen enden können. Bei einer olchen Taktik werde der japanische Vormarsch weitergehen und riemand könne voraussehen, wo er schließlich aufhören werde.
Tapfere WürttemLergee
Ein Offizier aus Tübingen, Major Fritz Herrinan», Bataillonskommandeur in einem Infanterieregiment, wurde für seine im Osten errungenen Ersolge mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Seit Beginn des Ostfeldzuger steht er mit seinen Infanteristen im Brennpunkt der Kämpf« seiner Division und hat durch seine kühne Führung und seine» Angriiffsschwung, der sich auf alle Angehörigen des Regimen!» übertrug; großen Anteil an den Erfolgen seiner Division.
Beim Durchbruch durch die feindlichen Erenzbefcstigunge» nahm Major Herrmann mit nur wenigen Offizieren und Mannschaften bei Korz im südlichen Abschnitt der Ostfront einen feindlichen Bunker, nachdem ein zur Niedertämpsung angesetztes Stjoß- truppunternehmen nicht gelungen war. Von seinem Angriffsschwung mitgerissen, durchbrach sein Bataillon Anfang Juli bei« Nachstoßen hinter dem weichenden Feind die bolschewistische» Nachhuten und vernichtete ein« dahinter in Feuerstellung gegangene Sowjetbaiterie.
Ende Oktober befand sich das Infanierie-Regiment, de« Major Herrmann mit seinem Bataillon angehört, im Nachstoße» hinter den Bolschewisten, die sich aus einen neuen, stark ausgv> hauten und befestigten Verteidigungsabschnitt am Bereka»Flusf zurückzogen. Herrmann führte selbst die zur den Angriff seine« Bataillons notwendige Erkundung durch und erkannte, daß ei» Durchbruch bei Tage auch mit vorangega.cgener Artillerievorbereitung nur nach schweren Kämpfen zu erzwingen sei. Selbständig faßte er daher den Entschluß, noch in der Nacht pok Morgengrauen mit seinem Bataillon über den Fluß zu setze» und die beherrschenden Hohen handstreichartig in Besitz zu neh-> men. Nur die völlige lleberraschung des zahlenmäßig weit über- legeuen Gegners konnte seinen kühnen Plan geling» 'assen. Di« beherrschenden Höhen sowie ei» zäh verteidigte» Der" > -irden in Besitz genommen und der Gegner gezwungen, un ec ^ c . ' " druck dieser Niederlage auch die nördlich und südlich anr,kfchl»ss senen Kräfte zurückzunehmen. Major Herrmann halte durch diesen schneidigen Angriff einen großen, für den weiteren Einsatz der Division bestimmenden Erfolg errungen. Der Divisio» war ein schwerer Kampf erspart worden, und sie konnte schon am nächste» Tag dem zurückweichende» Gegner Nachstöße».