Seite 2

Schwarzwälder Tageszeitung

dir. 2

Finnen besetzten die Insel Someri

DNB Helsinki. 2. Jan. Durch Aktionen der finnischen Seestreit­kräfte wurde die Insel Someri im östlichen Teil des Finnischen Meerbusens besetzt. Diese Insel wurde von den Sowjets während des Winterkricges als Ausgangspunkt zum Angriff gegen die Hidfinnische Küste benutzt. Die Gebäude der Insel sind zum größ- len Teil unversehrt geblieben. Die finnischen Luftstreitkräfte haben die Murmanbahn erfolgreich bombardiert und Volltreffer mit schweren Bomben auf die Schienenanlagen erzielt. Die Bo­denabwehr hat auf der karelischen Landenge ein feindliches Jagd­flugzeug zum Absturz gebracht.

Diesonnige Krim-

Rachschub durch Eis und Schnee 40 Grad unter Null

Von Kriegsberichter Dr. L. Schulte-Strathaus (PK.)

NSK Vierzig Grad unter Null sind gemessen worden. Eisig kalt pfeift der Ostwind uns um die Glieder. Ungehindert braust er über die unendlich weiten Ebenen der Südukraine und das Asowssche Meer bis hierher an den Nordrand des Jaila-Gebir- ges, wo deutsche Soldaten in stählernem Ring vor Sebastopol liegen. Längst find die Illusionen von dersonnigen Krim" und derBolschewistischen Riviera" verflogen und vergessen: nur manchmal kramt der eine oder andere sie in einer Anwandlung von Galgenhumor wieder aus. Die Wirklichkeit sieht anders aus: hier ist Sowjetrußland und nichts als Sowjetrußland . . .

lieber die große Nachschubstraße, die von Nordosten kommend kn das Vorfeld von Sebastopol führt, ziehen unsere Kolonnen durch Sturm und Eis. Tag für Tag und Nacht für Nacht reißt die Kette nicht ab. Munition in gewaltigen Mengen muß an die Front gebracht werden. Die Truppe braucht Verpflegung, Mehl, Futter für die Pferde, Holz und Stroh zum Wohnlich­machen der Feldstellungen und Unterstände sowie der Wohnhöh- len in den Bergen. In der Steppe und an den kahlen Hängen. Lber die die Einkreisungsfront verläuft, gibt es kein Brenn­material, auch dafür müssen die Nachschubdienste der Divisio­nen sorgen.

Nie war ihre Aufgabe so groß wie jetzt, und nie mußte sie unter solchen körperlichen Strapazen von Mensch und Tier gelei­stet werden. Aber es wird geschafft.

Die Soldaten der Nachschubkolonne sind wetterharte Männer, Ne nach Polen, Frankreich und Griechenland jetzt ihren vierten Feldzug mitmachen: Bauernsöhne und Landarbeiter. Tief ver­mummt stapfen sie in ihren langen Fahrermänteln neben den vierfach bespannten Fahrzeugen her, einen Tag von den Nach­schublagern zur Front, am nächsten Tag von der Front wieder zurück zu den Nachschublagern. So geht das Woche um Woche. .

Der Winter im Jaila-Eebirge mit seinen Tausend-Meter-Päs- sen hat Rekordleistungen unserer bespannten Kolonnen gezeitigt. Es gibt Kolonnen, die an einem Tage in vierzehnstündiger Fahrt bis zu achtzig Kilometern geleistet haben, und das trotz Schnee und Eis auf Bergstraßen bis zu den Paßhöhen hinauf. Dabei »erlangt das unübersichtliche Gelände und die Hinterhältigkeit des Gegners von den Fahrern die ständige Bereitschaft zum Kampf mit der Waffe. Auch die Nachschubstraßen sindFront". Viele Soldaten der Nachschubkolonnen tragen heute das Band des Eisernen Kreuzes, das sie sich in harten Kämpfen mit der Waffe in der Hand verdient haben.

Stalins Kinderspione

Weiteres gemeines Verbrechen des Bolschewismus Von Kriegsberichter Dr. R. Oberhäuser (PK.)

NSK. Die rücksichtslosen, brutalen Massenopfer, die Stalin täglich darbringt, treffen in steigenden Maße die Jugend der UdSSR. Daß sich in den Gefangenenlagern sechszehnjährige Sol­daten befinden, ja, daß man in einzelnen Fällen schon zwölfjäh­rige Burschen in Sowjetuniformcn steckte und sie im Troß mit­schleppte, das ist hinlänglich bekannt geworden und beleuchtet die grotesken Zustände innerhalb des Bolschewikenheeres. Aber Stalin schien die Beteiligung seinerglücklichen" Jugend an dem Krieg, den er ein halbes Menschenalter mit verbissener Energie vorbereitete, noch zu gering. Das im bolschewistischen Regime bis zur letzten Perversität entwickelte Spitzel tum, das in der eigenen Familie nicht Halt machte und Kinder ihre Eltern verraten hieß, sollte nach dem Willen des Diktators ein Mittel der Kriegführung werden und nach innen in die eigene Truppe und nach außen in die deut­schen Linien hineingetragen werden.

Kommissare und GPU.-Funktionäre erhielten den Auftrag, im Frontgebiet geeignete Jugendliche für die neue Arbeit zu werben" und zu schulen. Die Mittel, deren sich die Beauftragten bedienten, umFreiwillige für die Spionen- und Bandenlager" zu werben, waren aus dem reichen Erfahrungsschatz der GPU. netnommeu und sind hinreichend bekannt. So mußten die Fami­lien, die schon ihre Männer an die Front abgegeben hatten, nun auch ihre Söhne und Töchter hergcben.

So entstanden dicht hinter der Front überall Lager, in denen junge Burschen und Mädchen in Spionage unterwiesen und mit den Aufgaben der Banditen und Vernichtungsabteilungen ver­traut gemacht wurden. Nach kurzer Ausbildung in den Waffen­farben der deutschen Wehrmacht wurden die jugendlichen Spione von sten Kommissaren zur Hauptkampflinie gebracht und dann gegen die deutschen Linien geschickt Der Auftrag war in der Regel kurz befristet. Sie sollten in zwei, drei Tagen wied-er zurück sein und melden, wie stark und mit welchen Truppen die verschiedenenDörfer hinter der Hauptkampflinie belegt seien. Weiter hatten sie Fahrzeuge zu zählen und auf Stäbe zu achten.

Es ist bezeichnend, daß man diese jugendlichen Spione ohne jede Hilfsmittel zum Feind schickte. Bei dem angeborenen Miß­trauen der Sowjets fürchtete man Verrat und nannte den Kin- Lerspionen weder Parolen für die Rückkehr, noch gab man ihnen Lagekarten für minenfreie llebergänge. Wurden sie zwischen den Fronten erschossen oder fanden sie nicht mehr zurück und irrten im Niemandsland umher, was lag daran: Menschen gab es genug in der Sowjetunion. Man würde eben wieder neue Kin­der in den Tod schicken, einige mußten doch durchkommen.

In dem Lager in M. befand sich eine Gruppe von 60 Jugend­lichen, meist Schüler und Lehrlinge, die von dem Vorsteher des kommunistischen Bezirkskomitees ausgebildet wurden. Man übte mit Karabinern, sowjetischen Handgranaten und leichten Ma­schinengewehren. Für ihren Spionageaustrag trugen sie Zivil- kleider und waren angewiesen, sich als Flüchtlinge auszugeben.

Dieser schändliche Krieg mit Kindern und Zivilisten mußte sich in erster Linie wiederum auf die Zivilbevölkerung selbst aus­wirken. Der deutsche Soldat mußte sich gegen die Spionagegefahr, die Hunderten von Kameraden das Leben kosten konnte, sichern. Alle verschärften Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung sind auf die heimtückische und hinterlistige Kriegfiihruno der Bolsche­wiken zurückzuführen.

Die Japaner marschieren in Manila ein

Ring um Manila immer enger

Tokio, 2. Jan. (O a d.) Wie Domei von einem japanischen Heeresstützpunkt auf Luzon meldet, find die von der Lingayen- Front aus wuchtig nach Süden verstoßenden japanischen Vor­austruppen im Norden von Manila bis 10 Kilometer an diese Stadt herangekommen, während eine andere Kolonne, die vom Süden her vorstößt, nur mehr 50 Kilometer von der Ha '.ptstadt der Philippinen entfernt ist. wie von einem Aufklärungsflug­zeug am 1. Januar sestgestellt wurde.

Wie Domei weiter erfährt, ist ein Teil der USA -Streitkrafte auf der B a 1 a n g a s-H a l b i n s e l, nordwestlich von Ma­nila, eingeschlossen worden. Japanische Flugzeuge, die mit den Landstreitkräften zusammenarbeiten, bombardierten seit dem 1. Januar wiederholt feindliche Streitkräfte, die in der Manila- Bucht auf das Jnselfort Corregidor überzusetzen versuchten. Zahlreiche Kraftwagen wurden schwer beschädigt und mehrere feindliche Jagdflugzeuge abgeschosscn.

Washington ist seit Mittwoch nachmittag ohne Nachrich­ten von dem Oberkommandierenden der Philippinen, Mac Ar­thur. Die letzte Meldung über den Abtransport Verwundeter erwähnt nichts von der Lage der Stadt und wie weit die Ja­paner noch entfernt sind. Auch der letzte offizielle Bericht des USA.-Kriegsministeriums über die Lage auf den Philippinen enthält keine Erklärung über das Schicksal Manilas.

Yomiuri Schimvun" berichtet aus Schanghai, daß eine japa­nische Kolonne, die nach einer erfolgreichen Landung bei Batan- gas vorstieß, die vollständige Kontrolle über die Eisenbahn nach Manila gewonnen hat und nunmehr den Marinestütz­punkt von Eavite bedroht.

Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Freitag um 17 35 Ahr japanischer Zeit bekannt: Japanische Heeresfugzeuge griffen am Neujahrstage einen Geleit zug feindlicher Trans­portschiffe in der Malakka-Straße an. Sie versenkten dabei ein Schiff von 2000 BRT. und beschädigten ein weiteres von 3000 BRT. Außerdem versenkten Sturzkampfflieger ein Schnell­boot und setzten drei außer Gefecht.

Die Informationsabteilung beim britischen Generalgouver­neur in Malaya veröffentlicht, wie aus Singapur gemeldet wird, ein Manifest der kommunistischen Partei, worin deren Mitglieder aufgefordert werden, sich zu mobilisie­ren und zur Verteidigung des britischen Besitzes zu bewaffnen. Wie es sein Einverständnis gegeben hat, ganz Europa den blut­rünstigen sowjetischen Mördern auszuliefern, so bewaffnet es die kommunistischen Horden jetzt selbst in seinen Kolonialgebis- ten, wo es diese Elemente der Auflösung und Zersetzung bisher aufs heftigste bekämpft hat. Die Anerkennung des Kommunis­mus auch in Malaya beweist, daß den britischen Zwingherren das Wasser bis zum Halse steht.

Aus Madras wird berichtet, daß wilde Erüchte über einen bevorstehenden japanischen Angriff gegen Madras eine ausge­dehnte Evakuierung dieser Stadt zur Folge hatten. Wegen der Spannung zwischen der indischen Bevölkerung und den briti­schen Unterdrückern in der Provinz Bengalen werden Sie Uni­versitäten und Hochschulen aller großen Städte einschließlich Kal­kuttas nach den Weihnachtsfeiertagen geschlossen bleiben.

Japanischer Einmarsch in Manila

DNB Stockholm, 2. Jan. Der Neuqorker Nachrichtendienst veröffentlicht eine Sondermeldung, in der es heißt, daß Nachrichten aus Washington zufolge die Japaner in Ma­nila einmarschierten.

Australische Niederlage auf Malaya

Tokio, 2. Jan. (Oad.) Nachrichten von der Malaya-Front zu­folge erlitten die australischen Truppen unter dem Be­fehl des Generalleutnants Nennet an einer ungenannten Stelle der Kampffront eine schwere Niederlage. Es handelt sich hierbei, wie Domei ergänzend meldet, nach der Vernichtung der 11. bri- trschen Division im Perak-Eebiet um die stärkste mechanisierte Einheit, die dem Feind noch verblieben war. Damit habe die Kampfkraft des Feindes eine um so größere Erschütterung er- fahren, als mechanisierte Truppen gerade in Südmalaya, wo günstige Stratzenverhältnisse vorliegen, eine ausschlaggebend« Rolle zu spielen vermögen

Aus Melbourne wird gemeldet, daß sich die britischen Streit­kräfte in B r i t i s ch - V ö r n e o vollkommen aus Sarawak zu­rückgezogen haben und nach Niederländisch-Borneo geflohen sind. Die Einnahme von Sarawak durch japanische Landungstrup­pen hat eines der ergiebigsten Petroleumgebiete der Welt in japanische Hände gebracht.

Tschangtfcha erneut besetzt

Schanghai, 2. Jan. (O a d.) Japanische Truppen sind am Don­nerstag in die Stad-t Tschangtfcha in der Provinz Hunan ein­gedrungen. Die völlige Besetzung der Stadt wird erwartet. Wäh­rend des achttägigen Vorstoßes nach Süden aus den Stellungen südlich Pochoro, in die die Japaner nach der ersten Einnahme Tschangtschas im Dezember, zuriickgekehrt waren, sind sie kaum auf Widerstand gestoßen. Die nördlich Tschangtfcha konzentrierten Tschungkmg-Truppen wichen dem Kampf aus.

Wie die USA.-Pazifikslolle vernichtet wurde

Erlebnisbericht eines japanischen Fliegermajors Tokio, 2. Jan. (Oad.) Ueber den glänzenden Angriff auf Pearl Harbour am 8. Dezember um 7.12 Uhr morgens schreibt ein unbekannter Fliegermajor und gibt zum ersten Male Ein­zelheiten über diese historische Tat.

Die für den Angriff ausersehenen Flugzeuge starteten bei star­kem Nordostwind um Mitternacht von ihrem Flugzeugträger, während dicke Wolken den Himmel in einer Höhe von 1500 bis 2000 Metern bedeckten. Als die Oahu-Jnsel schließlich in Sicht war, war keine einzige Rauchsäule von den feindlichen Kriegs­schiffen zu entdecken, obwohl die gesamte Pazifik-Flotte dort in einer doppelten Reihe vor Anker lag. Durch den Angriff wurde der Feind vollkommen überrascht mit der Folge, daß während der ersten Angriffswelle, die nur kurz drei bis vier Minute» dauerte, überhaupt keine Gegenwirkung zu verspüren war.

Die gesamte Formation stürzte herunter auf die schlafenden Kriegsschiffe, als ob sie nur ein einziges Flugzeug wäre, und ließen einen Torpedo nach dem anderen fallen, wodurch furcht­bare Zerstörungen angerichtet wurden. Aeußerst starke Luftströ­mungen behinderten das genaue Zielen, trotzdem gelang es den gut ausgebildeten Fliegern, ihre Schüsse mit unfehlbarer St- cherheit anzubringen, indem sie ihre Torpedo, au- einer Höhe

^ von 200 bis 300 Metern fallen ließen. Später traten die ameri- > konischen Flakbatterien in Aktion. Die Japaner letzten jedoch ihre Sturzflüge mit unverringter Intensität fort. Der Flieger­major wendete sich sodann nach dem Wheeler-Flugplatz, wo er bereits 200 Kameraden Kampfbomber vorfand, die den Flugplatz, die Hangars und die Flugzeuge mit ihren Bomben in Stücke warfen. Die feindlichen Flugzeuge auf dem Felde wur­den vollkommen vernichtet, da sie infolge der Schnelligkeit des japanischen Angriffes keine Zeit hatten, sich vom Boden zw erheben.

Als der Angriff beendet war, konnte der Fliegermajor ei» Schlachtschiff sehen, das in der Mitte auseinandergebrochen war, ferner zwei weitere, die rasch im Sinken begriffen waren, und drei, die in Brand standen, sowie auch noch andere Kriegsschiffe, die eines nach dem anderen bei der Fords-Insel zerstört worden waren. Als die erste Gruppe von Flugzeugen wieder zurückkehrte, schien die Sonne über dem zerstörten Pearl Harbour. Bei dev Rückkehr des Fliegermajors startete eine andere Gruppe, um di« Angriffe fortzusetzen.

Die Schlacht von HarvM

Verlauf des kühnen Angriffes auf Pearl Harbour

Tokio, 2. Jan. (Oad.)Angriff auf Oohu! Endlich war der Befehl gekommen. Ungeheure Spannung herrscht unter den Offizieren und Mannschaften unseres Flugzeugträgers", so be­ginnt der Kommandeur des japanischen Luftgeschwaders, das den Angriff auf Pearl Harbour durchführte, nach seiner Rückkehr nach Tokio seinen Bericht.

Am Flaggschiff geht die Siegesfahne des Admirals Heihachiro Togo hoch, die gleiche Flagge, die auf seinem Schlachtschiff wehte, als im Kampf im Japanischen Meer die russische Flotte ver­nichtet wurde. Sie rief uns den Befehl des verehrten Admirals in die Erinnerung zurück, den er zu Beginn dieses Kampfes gab und der lautete: Das Schicksal unseres Empires hängt von dieser Schlacht ab! Männer, kämpft mit all Eurem Einsatz!

Es ist eine bekannte Tatsache, so führt der Geschwaderkomman­deur in seiner Schilderung des Angriffsverlaufs auf Oahu fort, daß in der Südsee selbst bei schlechtem Wetter immer noch die Möglichkeit besteht, 30 bis 50 Seemeilen weit zu sehen. So be­steht also auch die Gefahr, daß wir vor dem Eintreffen des erste« Geschwaders über Hawaii von den dortigen 1000 Meter hohe» Bergen aus lange vor der Ankunft bemerkt werden. Doch nicht« erfolgt.

Schon sind wir über Oahu. Die geschlossenen Formationen er-' halten den Befehl, auseinanderzuziehen und die jeweils fest­gesetzten Ziele planmäßig anzugreifen. Unter uns liegt jetzt die USA.-Pazifikflotte.

Die Maschinen setzen zum Stnrzflug an. Zwei Torpedos wer­den abgeschossen. An einem Schlachtschiff spritzt eine hohe Was­sersäule aus, während ein zweites Schiff einen direkten Trefser erhält. Weitere Torpedos folgen. Die. Lust erzittert unter den schweren Angriffen. Schifssteile und Splitter werden ausge­wirbelt.

Dieser Angriff dauert drei bis vier Minuten. Weder feind­liche Maschinen tauchen auf, noch erhalten wir Abwehrfeuer. Hawaii scheint zu schlafen.

Ueber dem Flugfeld werfen nun unsere Bomber ihre schwe­ren Lasten ab, die das Rollfeld ebenso wie die dort startbereit stehenden Maschinen und Hallenanlagen in ein riesiges Meer von Feuer und Rauch hüllen. Jetzt beginnen vereinzelt Flak­geschütze mit ihrem Abwehrfeuer, das jedoch vermutlich infolge großer Nervosität vorläufig noch völlig ungenau liegt. Ich gebe Befehl zu neuem Bombenangriff auf die feindlichen Schiffe. Eine Bombe trifft das SHiffsmagazin und läßt das Schlachtschiff auseinanderbersten. Oel läuft aus und be­deckt weithin das Wasser mit einer dicken schwarzen Schicht. Das Schlachtschiff war vom Arizona-Typ, und meine Kameraden brechen inVanzai"-Rufe aus Das Abwehrfeuer liegt inzwi­schen genauer. Eine Maschine unserer Formation wird getroffen, und ich bemerke, wie der Tank ausläuft. Trotzdem folgen uns auch diese Kameraden, die offenbar die Maschine erst nach er­folgtem Bombenangriff aufgeben wollen. Ich funke die Maschine um einen Bericht an und erhalte die Antwort, daß nur der Re­servetank getroffen worden ist. Obgleich ich weiß, daß diese Aus­kunft falsch ist, erfüllt mich die Kaltblütigkeit der Kameraden mit großer Bewunderung. Unsere Stuwbomber haben inzwischen weitere schwere Zerstörungen auf dem Wheeler Flugplatz ungerichtet, der auch von uns erneut angegriffen wird.

Wieder kehren wir zurück Lber Pearl Harbour und nehme»

^ als Angriffsziel zwei nebcneinanderliegende Schlachtschiffe. Da der Hafen keine Möglichkeit für einen Angriff in geschlossener Formation bot, mußten die Maschinen zu Einzelangrif fen übergehen. Ich bemerkte, wie zwei Schlachtschiffe sanken. Auch ein drittes Schiff legte sich auf die Seite und verschwand langsam in den Fluten. Dieser Angriff dauerte 20 oder vielleicht 40 Mi­nuten.

Die Maschinen sammelten sich nunmehr zur Rückkehr zu ihrem Flugzeugträger, da bereits eine zweite Formation von dort zu einem weiteren Angriff auf Oahu startet. Wir wußten, daß die Erfüllung ihrer Aufgabe, nämlich die Vernichtung der noch ver­bliebenen Schiffe nicht so leicht sein würde, da inzwischen das Abwehrfeuer des Feindes an Stärke zugenommea hatte und die Flakgeschütze jetzt auf die Angreifer eingeschossen waren. Als wir abdrehten, blieb Oahu hinter uns in ein unge­heures Flammenmeer und Rauchschwaden eingehiillt liegen.

Verräter der Zivilisation

Entrüstung der ungarischen Presse Lber den Plan Churchill»

DNB Budapest. 1 Jan. Das von Eden in Moskau abgegebene Versprechen, Europa als Belohnung für den von England ge­forderten Blutzoll dem Bolschewismus auszuliefern, hat auch in Ungarn tiefe Entrüstung hervorgerufen.Verräter der Zivili­sation" nenntFüggetlenseg" in seiner Neujahrsnummer di« Engländer und schreibt, nach zweijährigem Hsrumreden hätte England endlich deutlich seine wahren Kriegsziele genannt. Der beispiellose Zynismus, mit dem Churchill die europäische Kultur und Zivilisation dem bolschewistischen Henker überantworten wollte, erschrecke Ungarn nicht: denn England hatte für immer das Recht verloren, sich zu den Kulturvölkern rechnen zu können.

Uj Magyarsag" findet es als kennzeichnend für die Verlogen­heit des angelsächsischen Pharisäertums, daß die beiden Welt­demokratien, die behaupten, für die Freiheit und Unabhängig­keit der kleinen Völker Krieg zu führen. Europa dem Bolfche- wismus ausliefern wollten.Ein Glück, daß Churchills gemeiner Plan", so schreibt die Zeitung,nicht mehr ist als nur ein Plan, zu dessen Verwirklichung ein Sieg die Voraussetzung sei, den zu erringen die Demokratien allerdings nicht die geringste Ans­icht hätten."