Aus Stadl und Land

Aliensteig, deu 2. Januar 1942

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Heute Freitag und

morgen Samstag von 25 Uhr

Empfangnahme von Wall- und Wint rsachen für unsere Soldaten im Saal V des Rathauses in Altenstetg

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Niemand will bei Seite stehen!

Der Aufruf zur Sammlung von Wall- und Wintersachen für unsere Soldaten hat überall, auch in Altensteig, einen starken Widerhall gefunden. Niemand will bei Seite stehen! Dies zeigte ein Besuch bei der Sammelstelle im Saal V des Rathauses, wo fast ein Dutzend Frauen und Mädchen bereit stehen, die Spenden an Woll- und Wintersachen in Empfang zu nehmen, zu sortieren, zusammenzulegen oder zum Flicken und Umarbeiten in der Näh­stube der NS-Frauenschaft auszuscheiden. Es ist erstaunlich, was hier alles zusammenkommt an Wintersachen aller Art, wie Hem­den, Unterhemden und Unterhosen, die teilweise noch neu sind, und von Privatpersonen gespendet wurden. Erstaunlich viele Pelze und Pelzsachen wurden gebracht und es ist festzustellen, daß manche Frauen in der richtigen Erkenntnis, daß ihre Muffe bei den auf Wache stehenden Soldaten an der Front nötiger sind, als zu Hause, wo sie doch nur unter Mottenschutz im Kasten liegen und selten das Tageslicht sehen, ihr Besitztum ablieferten.' Man sieht ferner unter den abgelieferten Sachen Bettvorleger aus Fellen, Schals, Lungenschützer, Leibwärmer, viele Pullover. Puls- und Ohrenwärmer, Strümpfe und Socken, Eportstrümpfe, wollene Decken, wattierte und gefütterte Anzüge und Westen, sowie Stiefel, auch Schistiefel, Trainingsanzüge, Handschuhe, Mützen, Sturm­hauben usw., auch zahlreiche Schneeschuhe mit Stöcken.

Mit Freude und Stolz wurden die Spenden von allen Volks­schichten gebracht und dabei oft recht gute Sachen. Vieles muß ober auch geflickt, ausgebeffert oder umgearbeitet werden. Dies geschieht in der Nähstube der NS. - Frauenschaft, die in der städt. Frauenarbeitsschule, in dem städt. Gebäude gegenüber dem Rathaus untergebracht ist. Auch Frauen, die nicht bei der NS.- Frauenschaft sind, haben sich zur Mitarbeit eingefunden und es ist erfreulich, mit welchem Eifer die Frauen damit beschäftigt sind, um für die Soldaten zu sorgen. Hier sind die Frauen in ihrem Element. Es ist erstaunlich, welche Erfindungsgabe unsere Haus­frauen bei diesem Tun entwickeln und aus den gespendeten Sachen Gegenstände Herstellen, die den Bedürfnissen der Soldaten ange- paßt sind.

Wenn in den ersten Tagen auch schon viel gespendet und rüh­rende Beispiele des Opfersinns gegeben wurden, so besteht kein Grund für andere zu geizen und zu glauben, es sei nun gen ug. Es ist eine ungeheuer große Zahl von Soldaten zu versorgen. Es ^ gilt deshalb der Parole zu folgen: Nur nicht Nachlassen! Tu auch Du Deine Pflicht! Deine Finger frieren niht, denn Du kannst Dir anders helfen, auch wenn der Muff und alle anderen entbehrlichen Pelz-, Woll- »nd Wintersachen znr Sam­melstelle gebracht werden.

Der Wachposten im Osten braucht alles nötiger!

Der Feldpostverkehr «ach dem 4. Januar

Die bestehenden allgemeinen Beschränkungen im Feldpostver­kehr sind, wie bekannt, ab 5. Januar 1942 wieder ausgehoben. Es sind dann BriefebiszuIVVEramm und Feldpost- päckchen bis zu 1900 Gramm zugelassen.

Soweit hie Verkehrslage in einzelnen Gebieten die Beförde­rung von Sendungen über öO Gramm noch nicht zuläßt, werden diese dem Absender mit folgendem Hinweis zurückgegeben:Zu­rück. Zur Zeit nicht zu befördern. Nur Sendungen bis 59 Gramm zttgelaffen." Die Aufhebung dieser Beschränkung wird bei Besse­rung der Verkehrslage durch Presse und Rundfunk erneut be- kanntgegeben.

Das Jahr 1942 hat seinen Anfang genommen. Der Uebergang vollzog sich in der Heimat wie in Friedenszeiten. In Altensteig zog der Siloestergottesdienst, den der Liederkranz durch zwei Choräle verschönte, viele Besucher an und als mit dem 12 Uhr- Schlag die Kirchenglocken das Neujahr einläuteten und die Stadt- Kapelle spielte, wurde wohl auch von einzelnen das Neujahr an­geschossen, aber im ganzen wurde der Uebergang ins neue Jahr in recht besinnlicher Art begangen. Denn die Gedanken weilten doch wohl überall bei unseren Soldaten, die draußen vor dem Feinde oder auf Wache stehen, in den weiten Gefilden Rußlands, in Norwegen und Karelien, bei den Afrikakümpfern und überall, wo deutsche Soldaten, Seeleute und Flieger Dienst tun. Es waren innige Wünsche für einen baldigen Endsieg, die uns be­wegten. Inzwischen gilt es, die Pflichten treu zu erfüllen und unseren Teil zum Endsieg beizutragen. Dies soll stets unsere ernsteste Aufgabe bei allem Tun und Handeln im neuen Jahre sein l

Für 1942 keine Wandkalend r! Wir teilen unfern Lesern mit, daß die Tageszeitungen aus papierwirtschaftlichen Gründen zum Jahreswechsel die sonst üblichen Wandkalender nichtverteilen werden. Auch die Schwarzwülder Tageszeitung muß deshalb auf die Kalenderbeilage verzichten!

Amtliches. Versetzt wurden die Steuerinspektoren Terstiege bei dem Finanzamt Freuden st adt an das Finanzamt Rad- kersburg: Kusnik bei dem Finanzamt Waldsee an das Finanz­amt Hirsau.

Enzklösterle, 31. Dez. Vergangenen Samstag ereignete sich hier ein schwerer Unfall. Der Farrenhalter Hermann Girrbach in Gompelscheuer wollte einen Holzschlitten vom obersten Scheunen­boden herunter hole>. Beim Herunterlassen des Schlittens bekam er das Uebergewicht und stürzte über das Geländer des Garben­loches hinaus etwa 8 Meter in die Tiefe. Mit schweren Verletzun­gen blieb er liegen. Er wurde sofort in das Kreiskrankenhaus nach Neuenbürg verbracht. Sein Zustand ist nicht hoffnungslos. Für Tapferkeit vor dem Feinde wurde mit dem Eisernen K reuz 2. Klaffe der Obergefreite Albert Mast ausgezeichnet.

Klosterreichenbach, 30. Dez. (Tödlicher Unfall.) Am Montag gegen 10 Uhr wurde der 41 Jahre alte, ledige Hilfsarbeiter HubertBöhringer von hier, der in der Maschinenfabrik Braun au einer Bohrmaschine beschäftigt war, von einem 25 Millimeter starken Bohrer an der Brustgegend seiner Kleidungsstücke erfaßt und mehrmals im Kreis herumgeschleudert. Hierbei hat sich Böh- ringer schwere Verletzungen durch Aufschlagen des Körpers an Maschinenteilen zugezogen, an deren Folgen er kurz nach seiner Einlieferung in das Kreiskrankenhaus in Freudenstadt verschieden

ist-

Stuttgart. (Gasherd explodiert.) Am Dienstag vor­mittag explodierte in einer Hotelküche der Gasherd, vermutlich infolge falscher Bedienung Eine 63 Jahre alte Küchengehilfin, welche sich in der Küche befand und auf einem Stuhl saß, wurde durch die Explosion vom Stuhl geschleudert und erlitt dabei eine Fußverletzung.

Versuchter Totschlag. Ein verheirateter 37 Jahre alter Mann brachte am Dienstag abend einer in der Lerchenstraße wohnhaften 32 Jahre alten Hausfrau nach kurzem Wortwechsel einen Schuß in die linke Vrustseite bei. Der Täter, der mit der Verletzten ein Liebesverhältnis unterhielt, wurde festgenommen,

Geislingen a. St. (Tödlicher Unfall.) In einem Groß­betrieb fuhren zwei Arbeiter mit einem Rollkarren auf etwas abschüssiger Bahn. Da der Wagen zu stark ins Rollen kam, spran­gen die beiden vom Wagen ab. Der eine kam dabei heil davon, während der andere zwischen Wagen und Hauswand geriet, wo­bei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde und der Tod sofort ein­trat. Bei dem tödlich Verunglückten handelt es sich um einen ledigen 31 Jahre alten Mann aus der Geislingen Umgebung.

Böttingen, Kr. Münsingen (Kind verbrüht.) Einem tra­gischen Unfall fiel das 3 Jahre alte Söhnchen eines Wachtmeisters zum Opfer. In einem Nachbarhaus fiel es rücklings in einen Kessel siedenden Wassers und zog sich so schwere Verbrennungen zu, daß es einige Tage darauf starb. Der Fall ist um so tragischer, als vor eineinhalb Jahren ein 4 Jahre altes Kind der gleichen Familie bei einem Brand in der Heimat der Frau spurlos ver­schwand und nicht mehr aufgefunden werden konnte.

Glückwunsch des Gauleiters an den Führer

Stuttgart, 1. Jan. Zum Jahreswechsel sandte Gauleiter Reichs­statthalter Murr dem Führer folgenden Glückwunsch ins Füh» rerhauptquartier:

Namens des Gaues Württemberg-Hohenzollern und in meinem eigenen Namen bitte ich Sie, mein Führer, zum Neuen Jahrs die aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche entgegennehmen z» wollen.

Auch im vierten Jahr des gewaltigen Kampfes, den die Pluto- kraten und Bolschewiken dem deutschen Volk aufgezwungen haben» wird die Bevölkerung des Gaues Württemberg-Hohenzollern ihre Pflicht tun, so wie Sie sie von ihr fordern, erfüllt zugleich von tiefster Dan mrkeit Ihnen gegenüber, in dessen Schutz sich die Heimat wohl geborgen weiß.

Unsere Bitte an die Vorsehung aber ist, daß sie auch im neue« Jahre, so wie bisher, Ihre Hand und die Waffen der tapfere« deutschen Wehrmacht segnen möge.

Heil mein Führer!

Gauleiter Wilhelm Murr

Neujahrsglückwunsch

des Württ. Ministerpräsidenten an den Führer

.Mein Führer! In dem zu Ende gegangenen Jahr haben Sir an der Spitze Ihrer unvergleichlichen Soldaten gegen den bolsche­wistischen Weltfeind trotz dessen Uebermacht an Menschen und Material gewaltige Siege von einmaliger Größe und welt­geschichtlicher Bedeutung errungen und dadurch von Großdeutjch- land und ganz Europa eine tödliche Bedrohung abgewendet.

Aus tiefstem Herzen dankt Ihnen dafür mein Führer, die Hei­mat und gedenkt in Ehrfurcht der Tapferen, die auf den Schlacht­feldern ihr Leben und ihr Blut gegeben haben, und der Väter und Mütter und Ehegatten, die so schwere Opfer für unseres Volkes Zukunft darbrachten.

Wir wissen, daß das neue Jahr weitere größte Anstrengung«» und härteste Kämpfe erfordern wird, und daß das neue Europa und eine gerechte Weltordnung nur erstehen können auf de» Grundlage eines vollen Sieges der jungen Völker.

Je schwerer der Kampf sich gestalten wird, um so treuer unh fester werden wir unerschütterlich zu Ihnen stehen, mein Führers komme, was da will. Das gelobe ich Ihnen, mein Führer, z» Beginn eines neuen schicksalschweren Jahres namens Ihrer tax» ieren Schwaben und in treuester Gefolgschaft für mich selber.

Heil, mein Führer!

Mergenthal er Württ. Ministerpräsident SA.-Oberaruvveniührer."

Heute beginnt

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Wenn der älteste Sohn des Gutsherrn Friemann auf die Freite geht, so ist das schon eine ernste und sehr zu bedenkende Angelegenheit. Denn die Friemänner sitzen seit mehr als 1900 Jahre aus ihrem Hof und sehen auf gutes Blut bei ihren Frauen. Und nun hat sich Heinz, der zukünftige Herr auf dem Freigrafenhof, in Stepha verguckt, die Tochter des Autofabrikanten Jmhofs. Aber wenn er schon gegen den Willen des Vaters wählt, so stellt er sich doch freiwillig unter dessen Gesetz: seine zukünftige Frau soll bewußt in sich die Ahnherrin kom­mender Generationen seines Geschlechtes sehen.

Lebenserfahrung und Seelenkenntnis sprechen über­zeugend aus diesem gegenwartsnahen Ehe- und Fami­lienroman, dessen Verwicklungen jedem ernsthaften Menschen viel zu sagen haben werden.

Wir wünschen unserer verehrten Leserschaft viele an­genehme Stunden bei der Lektüre. Die Schriftleittmg.

Verleger und Schriftleiter Dieter Lauk z. Zt. bei der Wehrmacht Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lauk in Altenstetg Druck: Buchdcuckerei Dieter Lauk, Altensteig. Z. Zt. Preisl.3 gültig

HZ., MM-H 3 ., BÄR.. VM.-WllS IM.. D 3 . Meiisieig Md BenieL

übergeben morgen Samstag, den 3. Jan. 1942l»m 14 Uhr auf dem Rathaus

sämlüche Tbier (Mindkstgrößei.7om)

die gesamte Skiausrüstung einschließlich Skistiefel (ab Größe 40) Ausgenommen sind die Jahrgänge 1924 und 1925 der männlichen Jugend.

Die Mädel vom BDM. und BDM^-Werk melden sich heute und morgen in der Nähstu oe gegenüber dem Rathaus.

Alteusteig. 2 . i. 1942 .

Die Führer und Führerinuen.

Berueck, den 2 . Jan. 1942

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Danksagung

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Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Heimgang meines lieven Gatten und Vaters

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Zakob Dengler

sprechen wir unseren innigsten Dank

aus.

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