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Schumrzwälder Tageszeitung
Nr. 306
Erfolgreicher Angriff ans Plymouth
Der Wehrmachtsbericht
Hajenanlagen von Plymouth, kriegswichtige Ziele an Eng lands Ostküste und London mit Bomben belegt. — Frachtschiff durch Bombentreffer versenkt. — Weitere Bombentreffer auf einen 10 000-Tonner und auf einen Minenleger. — Gutlieoende Salve» aus einem feindlichen Kriegsschiff av der Kanalküste.
Berlin, 30. Dez. Das Oberkommando der Wehrmach! gibt bekannt:
2n der Nacht zum 29. Dezember griffen Kampfflugzeug« die Hafenanlagen von Plymouth au. Die Bombenwürs, riefen Brände und Explosionen hervor.
2m Laufe der bewaffneten Tagesaufklärung wurden meh rere kriegswichtige Ziele an der O stkLste E n gla nds rrit Bomben belegt. Außerdem erhielt bei einem Tiefang- fl ein wichtiges Jndustriewerk in Crewe mehrere Volltrcs r
Aus einem Eeleitzug ostwärts Harwich wurde ein Frachtschiff von etwa 10 000 BRT. durch Bombentreffer iy Brand gesetzt. Ostwärts Southwald wurde ein Minenl ei getroffen. Bei einem Angriff auf einen großen Gele, z 200 Kilometer nordwestlich von Londonderry erhielt ein Frachtschiff einen schweren Bombentreffer, so daß es mil Schlagseite liegen blieb und absank.
Marineartillerie nahm ein feindliches Kriegs, schiff, das sich in diesigem Wetter der Kanalküste zu kähern »ersuchte, unter Feuer. Nach wenigen gut liegenden Salven war das Ziel nicht mehr zu sehen.
In der letzten Nacht belegten stärkere Kampffliegerver- bänd« wiederum London mit Bomben.
Der Feind warf in der vergangenen Nacht mit einigen Flugzeugen über deutschem und besetztem Eebiet Bor 1 n ausnahmslos in freies Feld oder in die See.
Flakartillerie schiß zwei feindliche Flugzeuge ab.
Der italienische Wehrmachtsberichl
!Artillerietätigkeit um Bardia. — Italienischer Bomben- . angriff auf den Flottenstützpunkt Trevera.
Rom, 30. Dez. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im Grenzgebiet derCyrenaika dauert die Artillerietätigkeit um B ar- dia an. Einige kleine englische motorisierte Abteilungen, die sich «nseren Stellungen zu nähern versuchten, wurden zurückgewiesen.
In aufeinanderfolgenden Angrifsshandlungen hat die Luftwaffe motorisierte Abteilungen des Feindes mit Sprengbomben ^und Maschinengewehrfeuer belegt. Zahlreiche Fahrzeuge wur- Iden beschädigt und vernichtet.
Im Eebiet von Giarabub wurde ein feindlicher Angriff Lurückgeschlagen. Die Engländer haben einige unserer Stützpunkte wirkungslos bombardiert.
Au der griechischen Front hat der Feind Operationen ikokale« Charakters unternommen, ist aber mit schweren Ber- ' Ilusten zurückgewiesen worden.
Die Bomber- und Jagdformationen zweier Geschwader führten Aufeinanderfolgende Angriffe gegen Hafenanlagen, Verteidi- Mngsstellunzen und Truppen durch.
2m feindlichen Flottenstützpunkt von Tre vesa wurden durch .»tuen kühn geführten Bombenangriss Brände und schwere Schäden an Material, Hafenanlägen und an einem vor Anker liegenden Dampfer verursacht.
> Heber Valonahat die Marineflak am Vormittag des 29. Dezember ein Bombenflugzeug brennend zum Absturz gebracht. Die Jagdflugzeuge fingen die feindliche Formation ab und schossen weitere zwei Flugzeuge ab. Flotteneinheiten haben, ohne gestört zu werden, eine langanhaltende Beschießung feindlicher Stellungen an der griechisch-albanischen Küste mit Uchtlicher Vernichtungswirkung durchgeführt , In Ostasrika nichts von Bedeutung In der Nacht zum 30 Dezember haben feindliche Flugzeuge in oei aufeinanderfolgenden Wellen Neapel überflogen und flugzettel sowie einige Bomben über der Stadt abgeworfen. Es uurden Wohnhäuser getroffen. Es sind sieben Tote und einige lLerwundete zu beklägen. — Eines unserer im Atlantik son nende» U-Boot« hat «tue» englische» Bomber abgeschossen
Neue Londoner Schreckensnacht
Schwerer deutscher Angriff in der Nacht zum Montag
DNB Stockholm, 38. Dez. In «nnntervrochenem Angriff schlägt die deutsche Luftwaffe den Widerstand der britischen Insel. Nachdem erst am Ende der vergangenen Woche ein deutscher Massen- angriss der britischen Hauptstadt schwerste Wunden geschlagen hatte, griffen am Sonntag abend erneut starke Einheiten der deutschen Lustwasse die britische Hauptstadt an. Bereits um 19 Uhr seien die deutschen Maschinen über London erschiene». Um 21 Uhr, so meldet United Preß in »Dageus Nyheter" aus London, habe dieser dentsche Angriff „verheerende Ausmaße" angenommen gehabt. Es sei der stärkste »nd gewaltigste Angriff seit den für London harte« Septembertagen gewesen. Zunächst hätten die Deutschen über London eine Unmenge von Brandbomben abgeworfe«, wodurch schwere Brände entstanden seien. Dan« sei Welle auf Well« deutscher Bomber über London hereingebrochen »nd habe die britische Flak zu einem stundenlange« »«unterbrochenen Abwehrfeuer gezwungen.
Auch der britische Rundfunk mutz am Montag zugeben, daß London in der vergangenen Nacht keine Ruhe finden konnte. Dieser Angriff wurde — wie der Rundfunk bekanntgab — zu einer der „heftig st en. die London bisher erlebt habe". Schon vor Mitternacht seien zahlreiche Brände ausgebrochen und Industrieanlagen beschädigt worden. Dieser nächtliche Angriff sei rin „rücksichtsloser Feuerüberfall" gewesen. Ein«
Hauptgasleitung sei von einer Bombe durchschlagen worden, wobei „eine große Stichflamme" entstanden sei.
„Exchange Telegraph" berichtet über die Londoner „Schrek- kcnsnckcht": Der Angriff am Sonntag abend war einer der heftigsten, die die Hauptstadt bisher auszuhalten hatte. Deutsche Maschinen in sehr großer Zahl warfen Brandbomben sozusagen am lausenden Band. In allen Stadtteilen brachen zahlreiche Brände aus, die den deutschen Flugzeugen ihre Ziele erleuchteten. Sie warfen dann zahlreiche Sprengbomben. Es ist in der Dunkelheit noch nicht möglich, den Umfang der ? ' ^ icltzu- stellen, die aber bedeutend sein müssen.
Angriff auf Plymouth der „schwerste seit Kriegsausbruch"
Berlin, 30. Dez. Ueber den neuesten deutschen Großangriff auf London in der Nacht zum Montag sind inzwischen weitere Berichte aus englischer und amerikanischer Quelle eingelaufen, die übereinstimmend die besondere Wucht dieses neuen Vergeltungs- schlages gegen die britische Hauptstadt hervorheben und die gewaltigen Beschädigungen ahnen lassen, die die Kampfkraft des Feindes wieder erlitten hat. Der englische Nachrichtendienst teilte am Montag mittag noch mit, daß sich der Luftangriff in der vergangenen Nacht tn der Hauptsache auf die City von London konzentriert habe. Aber auch in anderen Teilen der britischen Hauptstadt seien gewaltige Brände ausgebrochen und eine ganze Reihe von Sprengbomben explodiert, die u. a. „verschiedene Handelsgebäude" zerstört hätten.
Im Anschluß daran gab ein Berichterstatter des englischen Nachrichtendienstes einen bemerkenswert offenherzigen Augenzeugenbericht über diesen letzten deutschen Nachtangriff auf London. Er erklärte dabei u. a.: Die Londoner Feuerwehren hätten sich in der vergangenen Nacht einer derart großen Aufgabe gegenübergesehen, wie das bisher noch nie der Fall gewesen sei. Meilenweit sei der Himmel über London durch den Widerschein Zer Brände „so rot wie eine reise Orange" gewesen.
2n der Londoner City hätten ganze Blocks von Geschäfts- und Handelshäusern in Flammen gestanden, nur die St. Pauls- Kathedrale sei so gut wie unbeschädigt geblieben. Er, der Berichterstatter, habe beim Anblick dieser ungeheuren Brände nicht daran geglaubt, daß man sie überhaupt löschen könnte. Ganze Häuserfronten hätten in Brand gestanden «nd seien schließlich , mit lautem Getöse in sich zusammengebrochen. Die Funken der vielen Brände seien durch die Straßen Londons gestoben, „wie die Schneeflocken in einem Schneesturm". Der Berichterstatter schloß seine Aussührungen mit dem nochmaligen Hinweis, daß er ein ähnliches Werk der Zerstörung, wie er es in der letzten Nacht ln London mit eigenen Augen habe mitansehen müssen, noch nie erlebt habe und auch nie geglaubt habe, daß etwas derartiges möglich sei.
Auch Reuter, der den Bericht des britischen Luftfahrtministeriums verbreitet, mutz notgedrungen die Wucht des deutschen Großangriffs eingestehen. In seiner zum Teil sehr anschaulichen Schilderung heißt es u. a.: „Eine große Anzahl von Eebäuden wurde bei einem massierten Angriff in der Nacht zum Montag auf die City beschädigt. Eine wirkliche Armee von Feuerlöschzügen, Mitgliedern des Flugabwehrdienstes und zivile Freiwillige kämpften stundenlang, um die Wirkung der Tausende von Brandbomben zu beseitigen, die auf diesen Distrikt herunterregneten. Zeitweise schien es, daß ebenso schnell weitere Bombe» in Salven abgeworfen wurden, wie man die abgefallenen Bom« den zu bekämpfen suchte."
Auch die Berichte der amerikanischen Zeitungen und Agentu^ ren stehen völlig im Zeichen des Großangriffs auf London, dessen außerordentliche Schwere allgemein betont wird. „Neuyork Times" bringt einen Associated-Preß-Bericht aus London, wonach viele Angehörige des Luftschutzes in ihrem verzweifelten Kampf gegen die Brände das Leben eingebützt hätten. Zahlreiche Stadtteile feien in „Flammen gebadet" und mit Schutt übersät. Viele Straßen seien voll von Feuerwehrschläuchen, während chie Feuerwehr unter ständig niederstürzenden Trümmern arbeite.
Bemerkenswert ist auch, daß die direkte Kabelverbindung von London nach USA. amerikanischen Berichten zufolge während des schweren deutschen Luftangriffes plötzlich aufgcüört habe und auch am Montag gegen Mittag noch / unterbrochen war.
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Auch eine Folge der deutschen Luftangriffe
Berlin, 30. Dez. In der „Financial Times" wurde dieser Tage berichtet, daß Ansprüche von Leuten und Firmen auf Entschädigungen aus der Warenversicherung gegen feindliche Kriegseinwirkungen so bald als möglich beschleunigt behandelt werden sollen, und daß man zu diesem Zweck bereits seit einiger Zeit bemüht sei, das Personal der dafür zuständigen Abteilung des britischen Handelsamtes bedeutend zü vermehren.
Diese Mitteilung läßt klar erkennen, Laß sich in der britischen Geschäftswelt eine wachsende Unzufriedenheit über die ungemein langsame Erledigung ihrer Entschädigungsansprüche bemerkbar machte und es zeigt sich gleichzeitig, daß die Schadensauswirkungen durch die fortgesetzten deutschen Luftangriffe allmählich einen solch gewaltigen Umfang angenommen haben, daß die zuständigen britischen Stellen nicht mehr in der Lage sind, in angemessener Zeit die Regelung der daraus erwachsenden Ansprüche durchzuführen und deshalb zu einer Vermehrung ihres Personals gezwungen find.
SchWLre Schlüge gegen die britische Flotts
Elsorgreicher Einsatz der italienische» Luftwaffe gegeu Schiffsziele.
DNB Rom 30. Dez. Die überragende Bedeutung, die der italienischen Luftwaffe neben der Flotte bei der Bekämpfung de« englischen Flotte zukommt, unterstreicht „Messaggero", indem e« folgende Zahlen über die von der Luftflotte in der Zeit von» 10. Juni bis 27. Dezember 1940 der feindlichen Flotte beigebrach«, ten Schäden veröffentlicht: >
Durch Bomben versenkte Kriegsschiffe 4, durch Luftt«r« pedos versenkte Kriegsschiffe 3, durch Fliegerbombe« getroffene Kriegsschiffe 47, durch Lufttorpedos einwandfrei getroffene Kriegsschiffe 4, wahrscheinlich getroffene Kriegsschiff«
22. versenkte Handelsschiffe 6, einwandfrei getroffene Handelsschiffe 24, wahrscheinlich getroffene Handelsschiffe 7.
Die geringe Anzahl der versenkten und getroffenen Handelsschiffe im Vergleich zu den Kriegsschiffen gehe, wie das Blatt bemerkt, auf die Schrumpfung des englischen Schiffsverkehrs im Mittelmeer zurück. Trotz lebhafter feindlicher Gegenwirkung seien bei diesen Aktionen insgesamt nur 12 Bombenflugzeuge und 8 Jagdslugzeuge verloren gegangen.
Katastrophenkurve der englischen Handelsschisssverluste
DNB Stockholm, 30. Dez. Die „Times" veröffentlicht eine graphische Darstellung der englischen Handelsschiffsverluste während des Weltkrieges und im jetzigen Krieg. Bezeichnenderweise zieht man zum Vergleich nicht die ersten Jahre des Weltkrieges, sondern die Zeit von 1917/1918 heran, in der der deutsche Handelskrieg auf seinem Höhepunkt war und nach den eigenen Zugeständnissen der früheren englischen Politiker England in schwerste Gefahr brachte. Trotzdem ergibt sich ans Grund der frisierten Ziffern der britischen Admiralität, daß seit Beginn des Jahres 1949 ununterbrochen die britischen Verluste die des Weltkrieges übersteigen, im Oktober zum Beispiel um über 250 000 Tonnen im Monat.
Weitaus interessanter als die von der „Times" genannte« Ziffern, deren „Wert" man aus Churchills Weltkriegserinnerungen bei uns richtig einzuschätzen weiß, ist ein eingefügter Kommenta r. Hier wird für denjenigen, der zwischen den Zeilen zu lesen versteht, unumwunden zugegeben, daß die Ziffernangaben mit größtem Vorbehalt aufzunehmen find. Zunächst einmal sind Transportschiffe in den von der britischen Admiralität genannten Ziffern ebenso ausgeschlossen wie bewaffnete Hilfskreuzer, „weil sie keinen Hinweis auf den Fortschritt des deutschen Angriffes darstellen". Ferner schreibt die „Times" wörtlich: „Der Vergleich ist natürlich unvoll- ständi g, wenn man nicht alle wirklichen Faktoren in Rechnung stellt, und das ist nur für denjenigen möglich, der Zugang zu den amtlichen Statistiken und Zahlen hat. Es gibt Faktoren, di« für die Sache wichtig sind, die aber vertraulich behände l t w e r d e n müssen. Trotzdem ist die Zeichnung vielsagend genug, um zu sagen, daß die Situation ernst ist, ohne dies erst zu übertreiben."
Daß viele wesentliche Faktoren von der britischen Admiralität „vertraulich" behandelt werden, wußten wir ohnehin, wir find aber trotzdem dafür dankbar, daß die „Times" dies noch besonders hervorhebt.
Zwei britische Frachter senden SOS-Rufe
Neuyork, 30. Dez. Mackay Radio fing SOS-Rufe von zwei britischen Frachtern auf. Die „City of Bedford" (6402 BRT.) meb dete, sie seit etwa 600 Meilen westlich der schottischen Küste mst einem ungenannten Schiff zusammengestoßen. Der Dampfe» „Bodnant" (534? BRT.) funkte, er lecke stark und brauche sofortige Hilfe.
Englands trügerische Hoffnung
Der Mythos von der Allmacht des Goldes zusammengestürzt
Rom, 29. Dez. Die Wiederaufnahme der Massenangriffe der deutschen Luftwaffe gegen England sowie Albions immer verzweifeltere Lage werden auch in Italien stärkstens beachtet. London, so betont „Popolo di Roma", habe sich dertrügerischen Hoffnung hingegeben, daß die von England selbst nicht eingehalten« Kampfpause zu Weihnachten ein Z-ichen der Schwäche der deutschen Luftwaffe sei. Nun aber hätten die deutschen Luftangriff« mit noch größerer Heftigkeit eingesetzt, was der jüngste Großangriff aus London schlagend beweise. Deutschlands Luftstreit» kräfte hätten dabei erneut ihre gewaltige Offensivkraft gezeigt.
Aber auch ein weiterer demokratischer Mythos, der der Allmacht des Goldes, sei zusammengestürzt. England, das ans die Kräfte des Goldes seine ganze provokatorische Vorkriegspolitik aufgebaut und im Golde seine beste Siegeswaffe vermutet habe, bekomme dies heute zu seinem eigenen Nachteil zu spüre». Eine weitere Kriegsanleihe, von der man nicht wisse, wie und wann sie gedeckt werden könne, werde soeben angekündigt. Anleihen seien anscheinend Englands letzte Zuflucht, die allerding» nicht die gewünschte Wirkung haben könnten, da England» Schicksal nunmehr besiegelt sei, denn das stolze Albion werd» besiegt werden und alle Bitternisse der Armut durchmach«» müssen.
Prüfung der englischen Guthaben in USA.
Sie reichen nur bis zum Herbst.
tockholm, 29. Dez. Wie ein Londoner Eigenbericht von „Stockholms Tidningen" aus Washington meldet, haben die amerikanischen Sachverständigen die vorläufige Prüfung der Guthaben Englands ln den Vereinigten Staaten abgeschlossen. Darnach werden die Mittel, die England in den Vereinigten Staaten zur Verfügung hat, im Herbst 1941 bereits nicht mehr ausreichen, um weitem Einkäufe zu bezahlen. Die Prüfung der amerikanischen Sachverständigen dehnt sich jetzt auf weitere Einzelheiten der englischen Finanzlage aus.
Auf Geleiizug gestotzen
Deutsches Kriegsschiff im Kampf gegen starke Sichert i
durch Kriegsschiffe ^
Von Kriegsberichter H e r b e r t K ü h n
DNB. Bei der Kriegsmarine, 39. Dez. (PK.) Wenn an Bsrd eines secgehenden Kriegsschiffes der Ruf „Alarm" durch die Decks gellt, die Sirenen aufjaulen oder Glocken schrillen, dann steht ein jeder im Banne dieser Sekunde. Die Steuerbord-Kriegswache ist aufgezogen, die Backbord-Kriegswache — die Freiwache — liegt zur kurzen Ruhe auf den Hängematten. Das Ausguckpersonal auf der Brücke und an den Geschützen sucht mit scharfen Gläsern sorgsam die Kimm ab. Das Schiff hat einen Auftrag bekommen, dessen Erfüllung restlose Inanspruchnahme der ganzen Besatzung erfordert. Die Bentilatoren sausen und pumpen unermüdlich frische Luft in die Decks. Schwer stampft das Schiff durch die hochzehende See. Völlig abgeblendet gleicht es in seiner stetigen Marschfahrt einem modernen „Fliegenden Holländer"...
Da, ganz plötzlich, in der Morgendämmerung: „Alarm". Im Ru find beide Äriegswachen auf Station. Sie stehen auf ber