Leite 2

Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 296

Feier im Invalidendom

Die Gebeine des Herzogs von Reichstadt in Paris

DNB Paris. 16. Dez. Anläßlich der Ileberführung der Gebeine ches Sohnes Napoleons, der Herzogs von Reich st ad t, von Wien nach Paris empfing Botschafter Abetz am Samstag in ^Gegenwart des französischen Botschafters ^ e Brinon die deutsche sowie die französische und ausländische Presse, um in kurzen Worten die Bedeutung dieses Ereignisses darzulegen. 2m .Anschluß daran begaben sich die Gäste zum Inoalidendom, wo !gegen 1 Uhr nachts die sterbliche Hülle des Herzogs von Reich­sstadt eintraf.

2m Vorhof des Domes hatte eine Abteilung französischer Een- 'darmerie in großer Uniform mit Fackeln Aufstellung genommen. Deutscherseits waren erschienen Botschafter Abetz, der Komman­dant von Paris Generalleutnant Schaumburg, Gesandter von -Doernberg, sowie Generalkonsul Schleier. Der Sarg, der auf leiner Lafette aufgebahrt und von einer Abteilung deutscher Sol­idaten vom Bahnhof bis zum 2nvalidendom begleitet wurde, !wurde hier dem Botschafter übergeben. Deutsche Soldaten trugen lden Herzog von Reichstädt bis zum Vorhof, wo der Vertreter der jfranzösischen Regierung, Admiral Darian, sowie die Generale jde la Laurenein und Laure und mehrere hohe französische Be­amte anwesend waren. Botschafter Abetz vollzog hier die feier­liche Uebergabe an Admiral Darlan. Der Admiral dankte dem ^Botschafter' im Namen der französischen Regierung dafür, daß man Frankreich den Sohn feines Kaisers zurückgegeben habe.

Unter dumpfem Trommelwirbel wurde der Sarg sodann von Angehörigen der französischen Gendarmerie in den Dom getra­gen, wo vor dem Hauptaltar ein Podium, geschmückt mit den französisechn Farben, errichtet war. Unter Orgclspiel und beglei­tet von Fackelträgern wurde der Sarg am Grabe Napoleons vorbsigetragen und vor dem Hockaltar aufgebahrt. Nach kurzen Gebeten der Geistlichen übernahm eine Abteilung der fran­zösischen Gendarmerie die Toten- und Nachtwache.

!Deu1sch-nrederlünd!scheErzieherkundgebung

,Reichsminister Dr. Seyß-Jnquart und Reichswalter Wächtler sprachen vor dem NSLV.

DNB Den Hag, 16. Dez. Am Sonntagnachmittag veran­staltete der NS.-Lehrerbund in den Niederlanden eine bedeu­tungsvolle gemeinsame Kundgebung der deutschen Erzieher im NSLB. und der niederländischen nationalsozialistischen Lehrer­vereinigung in der deutschen Schule in Den Haag.

Reichsminister Dr. Seytz-2nquart wies nach der Be­grüßungsansprache des Amtsleiters des NSLB., Dr. Honsberg, und den Darbietungen eines niederländischen Streichquartetts in seiner Rede darauf hin, daß die gemeinsame Tagung der im NSLB. zusammengeschloffenen deutschen Erzieher in den Nieder­landen mit der nationalsozialistischen niederländischen Lehrer­vereinigung die Richtigkeit und Sicherheit des gemeinsamen Weges der beiden Völker in die Zukunft bekräftige, die als Ziel die Wohlfahrt, das Glück und die Freiheit Großdeutschlands und der Niederlande verwirklichen werde. Die deutsche und die nie­derländische Erzieherschast haben die große Aufgabe zu erfüllen, durch Hre Arbeit an der 2ugend dafür zu sorgen, daß die zu­künftigen Generationen im gleichen Geist aus der Wurzel des gleichen germanischen Erbes weiter an hem begonnenen Werk arbeiten, um so das gewaltige Ge­schehen der Gegenwart in seinem Erfolg für alle Zeit zu sichern.

Gauleiter Wächtler behandelte zunächst die weltanschau­lichen Grundsätze nationalsozialistischen Denkens und stellte sie den liberalen, in der französischen Revolution von 1789 wur­zelnden Anschauungen gegenüber, die über die Menschen, Völker und Raffen Unfrieden und Unordnung gebracht hätten. Den gegenwärtigen Schicksalskampf, so betonte der Redner, führe Deutschland nicht nur für sein eigenes Volk, sondern auch für alle Völker, die zur blutsmäßigen Schicksalgemein- ickaft gehören. Für die Nationalsozialistische Erzieherschaft aber ergebe sich aus dem gigantischen Weltanschauungskampf der Ge­genwart die Aufgabe, die Werte des Blutes, die in der Arbeit und in der Leistung der Völker sichtbar sind, in den jungen Men­schen zu fördern und daran mitzuarbeiten, die Schule in den Dienst des Volkes und seiner Organisation, des Staates, zu stellen. Volk und Staat sind damit die einzig möglichen und denk­baren Schulträger nach nationalsozialistischer Weltanschauung.

Anschließend besichtigten Reichsminister Dr. Seyß-2nquart und Gauleiter Wächtler mit den Gästen eine Schulbuch- und 2ugend- zeitschristen-Ausstellung in der deutschen Schule.

Aufbauprogramm der dänischen Nationalsozialisten

lleber Dänemarks Zukunft und das Programm der dänischen Nationalsozialisten erklärte der Führer der National­sozialistischen Arbeiterpartei Dänemarks, Dr. Fritz Clausen, in einer Unterredung mit demFaedrelande t", man kenne wohl kaum eine verzweifeltere politische Lage und eine verwirr- tere Handlungsweise derjenigen, die Entscheidungen für das dänische Volk treffen sollen, als die, deren Zeuge man heute sei.

Clausen verwies zunächst auf die Preissteigerung und den Ver­fall des Wirtschaftslebens, die auf mangelhafte Organisation zurückginge. Das gelte besonders für die Landwirtschaft, überall sei die soziale Not groß, aber Maßnahmen, um eine Verschlim­merung abzuwehren, seien nicht getroffen.

Es sei aber nicht der 9. April, der diese Zustände geschaffen Habe, denn trotz aller Flüsterkampagnen darüber und aller Argu­mente dafür habe er Dänemark vor dem wirtschaftlichen Ruin »gerettet, dem die Regierung infolge ihrer einseitigen Handels­politik das Land entgegensteuerte.

Auf die Frage, was das nationalsozialistische Regime für Däne- Mark und Dänemarks Bevölkerung bedeuten werde, antwortete ^Dr. Clausen, es werde zu allererst eine wirksame Preisfestlegung lkinführen, und es könne das, weil es unabhängig vom Spekula- stionskapital sei. Es werde- sofort das Transportwesen reorgani­sieren und das rollende Material vermehren. Die Nationalsozia­listen würden unverzüglich eine Vereinfachung der Steuergesetz­gebung vornehmen, um die augenblicklichen Ungerechtigkeiten zu beseitigen, wobei vor allem die warenverteuernden Verkaufs­steuern fortsallen sollten. Die Schuldverhältnisse der Landwirt- ifchaft würden von Grund auf saniert werden. Für die Land­wirtschaft werde sofort eine starke Organisation geschaffen werden.

Von einer Schrumpfung der 2ndustrie sei selbstverständlich keine Rede. 2m Gegenteil werde unter einer nationalsozialisti­schen Regierung etwa eine Schlüsselindustrie, wie der Schiffsbau, auf 2ahre hinaus in der großen Wiederaufbauarbeit beschäftigt sein, die in Europa bevorstehe. So werde eine bedeutende Ver­minderung'der Arbeitslosigkeit möglich sein.

An die Stelle der Gewerkschaften würden Korporationen tre­ten, die das Recht der Arbeiter gegenüber dem Spekulations­kapital schützen würden. Dazu kämen bahnbrechende soziale Ge­setze und eine Freizeitgestaltung, die den dänischen Arbeitern den kostenlosen Zugang zu den besten und höchsten Kulturwerten des dänischen Volkes und zu einer kostenlosen Ausbildung sichern sollen.

Die Abschaffung der Arbeitslosigkeit durch den Nationalsozia­lismus werde eine durch Leistung erhöhte Kaufkraft und damit einen erhöhten Umsatz für Handel und Handwerk bringen. Der nationalen Erziehung des Volkes solle der Arbeitsdienst dienen, in dem die 2ugend ohne Rücksicht auf Rang und Stand Däne­mark ein nationales Dienstjahr leisten solle.

Das Ziel der gesamten nationalsozialistischen Politik ist die Freiheit und Selbständigkeit Dänemarks und Sicherung seiner nationalen Ehre.

Ueber das Verhältnis Dänemarks zu Deutschland sagte Clau­sen:Der dänische Nationalsozialismus sehe eine positive Zu- lammenarbeit Dänemarks mit Deutschland nicht allein als nütz­lich, sondern als unbedingt notwendig an und habe den Mut gehabt, diesen Gedanken schon immer zu vertreten. 2m neuen Europa müsse Dänemark rechtzeitig seinen Platz finden.

Auf die Frage, ob ein solcher Anschluß nicht ein Aufgeben der nationalen Eigenart und der Selbständigkeit Dänemarks mit sich führen werde, antwortete Dr. Clausen, im Gegenteil werde den Dünen Gelegenheit zuvollerEntfaltungaller ihrer Lebensmöglichkeiten gegeben werden. Denn der Natio­nalsozialismus strebe im Gegensatz zum Marxismus nicht die Auslöschung der Eigenart der Völker an, sondern gehe von der ^ Erkenntnis aus, daß ein Volk nur leben könne, wenn es seiner , eigenen nationalen 2dee treu bleibe.

Clausen sprach dann über Dänemarks Schwertrecht und schloß mit der Feststellung, die nationalsozialistische Bewegung fordere das dänische Volk auf, sich der großen Ausgaben und Pflichten anzunehmen, die es rufen. Eine neue Zeit verlange neue Gedan­ken, ein neues Recht und neue Methoden. Sie seien überzeugt davon, daß eine wachsende Erkenntnis der Dinge alle ehrlich strebenden Kräfte mit ihnen zum Dienst am Aufbau -vereinen werde, der nicht mehr hinausgeschoben werden könne. Es gelte, das alte Dänemark heil durch diese Umbruchszeit hindurchzu­bringen. Er reiche allen Landsleuten die Hand zur Zusammen­arbeit.

Landesschützen im Westen

Landesschützen wissen sich immer zu helfen

RdZ, 16. Dez. (PK.) Landesschlltzen wissen sich immer zu helfen, weil die meisten von ihnen schon ältere Männer sind, die bereits den zweiten Krieg als Soldaten mit­machen. Damit empfängt uns der Kommandeur eines Landes­schützenbataillons im Westen, den wir gebeten hatten, uns eini­ges über den Einsatz seiner Truppe während der Kämpfe und des Vormarsches im Mai und 2uni zu erzählen, um an einem Bei­spiel auch die Leistungen der Landesschützen-Einheiten einmal gebührend zu würdigen.

Und er beginnt zu erzählen, wie am 10. Mai auch sein Ba­taillon, das damals in Koblenz lag, den Einsatzbefehl bekam und nach Luxemburg befördert wurde, wo es am nächsten Tage im Fußmarsch die weiteren Einsatzorte erreichte Einige Tage spä­ter wurden Teile des Bataillons zum weiteren Vormarsch durch Belgien und Frankreich eingesetzt, d,ie 1. Kompagnie erhielt den Marschbefehl nach Neuschateau in Belgien. Auf der einzigen zur Verfügung stehenden Vormarschstraße fuhren in ununterbro­chener Folge die motorisierten Kampf- und Nachschubkolonnen der Heeresgruppen nach vorn, im Gegenstrom kamen immer wieder Leerkolonnen zurück und unserer wackeren Landesschützenkompag­nie blieb kein anderer Platz, als mitten auf der Straße zwischen beiden Kolonnen durch Staub und Venzindunst vorzumarschieren. 2mmerhin gelang es, das erste Halbtagesziel zu erreichen. Auf keinen Fall konnte es aber so weitergehen, sollte die Kompagnie rechtzeitig in ihrem befohlenen Einsatzort eintreffen. Daher ent­schloß sich der Kompagnieführer, am nächsten Tage zu versuchen, die Kompagnie auf den vorrückenden motorisierten Fahrzeugen zu verladen. Dabei mußte jede sich bietende Gelegenheit aus­genutzt werden, und so gelang die Verladung innerhalb weniger Stunden, einzeln auf den freien Sozius eines Krads, einzeln oder zu zweien auf den PKW.s, auf Tanks zu dreien und vieren, eine größere Gruppe einmal in einem leeren Fcldautobus usw. Der Entschluß, die Truppe so völlig auseinanderzureißen, bedeu­tete kein geringes Wagnis für den Kompagnieführer. Als damr aber der Kompagnieführer am frühen Nachmittag in Neufchateau anlangte, waren alle Kompagnieangehörigen bis auf den letzten Mann versammelt.

Da die Männer verhältnismäßig frisch waren, hätten sie sofort eingesetzt werden können, wenn nicht schon wieder ein Abmarsch- befehl nach dem 32 Kilometer entfernten Noolevaux Vorgelegen hätte. Obgleich das am Vortag durchgeführteTrampen" zwischen den vor- und rückwärtsbrausenden Kolonnen hindurch als wenig militärische Art empfunden wurde, mutzte, der Not gehorchend, die neue Marschstrecke auf dieselbe Weise zurückgelegt werden, was allerdings nicht ohne allerhand Zusammenstöße mit den Ver- kehrsosfizieren abging, die die Fußkolonne auf keinen Fall auf der Vormarschstraße dulden wollten. 2edensalls konnte die Kom­pagnie am späten Nachmittag einsatzbereit gemeldet weiden, sehr zur Freude des Sicherungsregiments, das bisher diesen Dienst getan und das mit dem Eintreffen der Landesschützen erst ein­einhalb Tage später gerechnet hatte und nun für seine eigentlichen Aufgaben frei wurde.

Mann bewachen 4K ÜÜV Kriegsgefangene

Noch manche interessante Einzelheit hören wir aus diesen Vor­marschtagen des Bataillons. 2ede der vier Kompagnien hat in der Zeit vom ll>. Mai bis 26. 2uni unter teilweise schwierigsten Umständen rund 506 Kilometer zurückgelcgt. Aber auch die Auf­gaben, die an den Einsatzvunlten zu erfüllen waren, waren sehr mannigfaltig. 2n erster Linie handelte es sich um die Errichtung von E e f a n g e n e n a u f f a n g - u n d S a m m e l l a g e r n, so­wie um die Bewachung. Verpflegung und den Abschub der Ge­

züngenen. Las Bataillon hat'21 solcher Lager eingerichtet bezw. übernommen. Gerade diese Aufgabe erforderte den restlosen Ein­satz, war doch meist so gut wie nichts vorhanden. Die größten Schwierigkeiten hatte die 3. Kompagnie in Neufchateau zu mei­stern. Waren es zunächst nur einige hundert Gefangene, die im Stadtgesängnis untergebeacht wurden, so mußte zwei Tage spät,r für etwa 1600 Gefangene schon ein eigenes Lager eingerichtet werden. Wieder zwei Tage später wurde die Ankunft von 26 066 Gefangenen gemeldet. Natürlich war nicht daran zu denken, für sie gedeckte Räume zur Verfügung zu stellen. Der Kompagnie- führer fand einen geeigneten Platz auf einer großen Wiese. Da die Gefangenentransporte unvermutet rasch cintrafen, war es unmöglich, den Platz auch nur notdürftig einzuzäunen. Durch ge­schickte Postenverteilung mußte eine möglichst gute Sicherung ge­schaffen werden. 2mmer noch strömten neue Massen aus die Wiese, und als die Menge spater beim Abtransport gezählt wurde, waren es nicht weniger als 40 006 Gefangene, die auf dieser Wiese genächtigt hatten und für deren Bewachung nicht mehr als 70 Mann zur Verfügung standen, die allerdings zwei Tage und eine Nacht ohne Ablösung auf Posten stehen mutzten.

Viel weiß noch der Bataillonskommandeur von den Leistungen' seiner Männer beim Abtransport der Gefangenen und von den mannigfachen Vewachunzsaufgaben zu berichten. Er erzählt auch, wie einige Kameraden eingesetzt waren, um die wichtige Eisen- bahnstrecke Cha^levilleCambrai zu bewachen, wobei die den einzelnen Zügen zugewiesenen Strecken bis zu 20 Kilometer be­trugen. Man muß sich klar machen, was das heißt, wenn die einzelnen Posten täglich auf den Bahndämmen mit ihrem Schot­terbelag Wegstrecken von drei- bis vi-rinal 5 Kilometer hin und zurück, also 30 bis 40 Kilometer am Tage ohne Ablösung vierzehn Tage und länger zurücklegen mußten! Schließlich waren noch die vielseitigen Aufgaben im Rahmen von Ortskommandanturen zu bewältigen, Stellung von Stadtwachen und Streifen, Ver-s tehrsregelung, Erfassung der Zivilbevölkerung, 2nbetriebnahmei von lebenswichtigen Betrieben, Pflege und Ausschmückung von, Gräbern, Sicherstellung von Beutestücken und Vorräten, Anwei-i sung von Quartieren an Truppen usw.

Dies alles und noch manches mehr, so schließt der Bataillons-^ kommandeur, haben unsere Landesschützen geleistet. Diese älteren Leute sind trotz größter Anstrengungen stets einsatzsreudig und. stolz, wie im Weltkrieg wieder dabei sein zu können.

Kriegsberichter Hanns Ander! e.

KWHW. bescherte MiMorreu Volksgenossen

NdZ. Berlin, 16. Dez. Was die Gaben des WHW. anlangt, so bestanden sie in Friedenszciten in schönen und nützlichen Sachgeschenken aller Art. Die Bewirtschaftung dieser Güter des täglichen Bedarfs durch das Karten- und Bezugsscheinsystem hat zur Folge, daß die Betreuten ihren Weihnachtsanteil diesmal in Form von Wert scheinen, gestückelt in Wertscheine zu 50 Pfg.- 1 und 5 RM, erhalten, wobei im Einzelfall die Kopfzahl der Familie berücksichtigt wird. Sie können auf diese Scheine beim Einzelhandel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kohlen im Nah­men der allgemeinen Zuteilung auf ihre Karten beziehen. Dis Einzelhändler lösen die Wertscheine bei den Banken gegen Bar­geld ein. Um welche Summen es sich dabei handelt, wird ersicht­lich, daß für das Kriegs-WHW 1940/41 rund 200 Millionen RM. für Wertscheine vorgesehen sind, wobei Weihnachten der eine, der Gedenktag der Machtübernahme, der 30. 2anuar, der andere Höhepunkt der Verteilung ist. Das Kriegs-WHW. gedenkt zu Weihnachten aber auch ganz besonders der Kinder der be­treuten Familien. 600 000 Kilogramm Lebkuchen und für fast 1,5 Millionen RM Spielzeug sind für die rund zwei Millionen in Betracht kommenden Kinder als Weihnachtsgeschenk des WHW. beschafft worden. Durch die Ortsbeauftragten für das WHW. werden Lebkächen und Spielzeug rechtzeitig den Elter» zugeteilt, damit sie die Gaben am Weihnachtsabend den Kinder»! selbst überreichen können.

Auch den ins Reich heimgekehrten Volksdeutschen au» Bessarabjen, Wolhynien usw., soweit sie noch nicht endgütlig am gesiedelt werden konnten und stch noch in Lagern befinden, wird eine deutsche Weihnacht bereitet. Diese Volksgenoffen, die zum erstenmal ein Weihnachtsfest in der Heimat ihrer Väter erleben, haben eine erfreulich große Zahl von Kindern mitgebracht, van denen rund 120000 zusätzlich beschenkt werden.

Neues vom Tage

Millionen von Soldaten in der Berufsförderung

Oberleutnant Dr. K. M. Hoffmann vom OKW gibt in der Reichskricgerzeitung" einen zusammenfaffenden Peberblick über die vor einiger Zeit vom OKW. geschaffene Einrichtung derSol­datenbriese zur Berufsförderung". Diese Soldatenbriefe kommen dem Wunsche von Millionen von Soldaten nach, sich in ihrer Freizeit über ihren zivilen Beruf nicht nur auf dem Laufenden zu halten, sondern sich im Beruf weiterzubilden, um so jederzeit nach Entlassung aus der Wehrmacht sofort wieder auf der Höhe des zivilen Bsrufseinsatzes zu sein. Die Soldatenbriefe werden durch die Truppe in jeder erforderlichen Stückzahl kostenlos ver­teilt. Daneben besteht für einzelne Wehrmachtsangehörige die Möglichkeit, sie käuflich zu erwerben. Sie erscheinen in Form von Fernlehrgängen in der Reihe der Tornisterschriften monatlich zweimal. Die meisten Hefte sind 16 Seiten stark. Beim käuflichen Erwerb beträgt der Preis je Heft 13 Rpfg. Die Beteiligung der Soldaten an dieser Berufsförderung ist freiwillig. Die Soldaten­briefe werden in verschiedenen Ausgaben herausgegeben, als a) kaufmännische, b) handwerkliche, c) landwirtschaftliche und' d) allgemeinbildende Lehrgänge. Es erscheinen augenblicklich in­nerhalb der vier Ausgaben insgesamt 22 verschiedene Grund-, Aufbau- und Sonderlehrgänge, das sind monatlich vier ver-; schiedene Hefte für fast alle Hauptberufe. Vom einfachsten wird der Mann im grauen Rock unmerklich zu immer schwierigeren. Fragen und Problemen geführt. Für Fortgeschrittene ist eine! große Anzahl von Aufbaulchrgängen eingerichtet. Sie bringen spezielles Fachwissen. Eine Reihe von Sonderlshrgängen schließ-' lich eröffnet dem Soldaten Gebiete, die streng genommen nicht MI seinem. Beruf gehören, ihm, aber den Gesichtskreis für national-- politisch und volkswirtschaftlich wichtige Fragen erweitern. 2edM SoldatenSrief enthält neben beruflichen und allgemeinen Themen! auch Aufgaben und Fragen, dro den behandelten Stoff wiedM! holen und erweitern. s

I» gewissen Zeitabstände« hat ferner jeder Soldat die Mög-I lichkett, seine durch die Soldatenbriefe erworbenen Kenntnisse in einer schriftlichen Prüfung unter Beweis zu stellen.