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Schwarzwakder Tageszeitung
Nr. 257
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Aus Stadt «ud Land
Altensteig, den 1. November 1940.
Zum Gedenktag der Toten
wp. Das Jahr wird müde und die Natur versinkt allmählich ln den Winterschlaf. Alles m ihr ist eingestellt auf Vergessen «nd Vergehen. In diese Zeit fällt ein Gedenktag für die Toten, der Allerseelentag.
An diesem Tage weilen wir in Gedanken bei den teuren Abgeschiedenen, die der Tod von uns gerissen hat. Liebende Hände haben die Ruhestätten in den großen und kleinen stillen Friedhöfen mit Kränzen und den letzten Blumen des Herbstes geschmückt, gleichsam um den unter der kühlen Erde Schlafenden ihre Grabesruhe zu erle.chtern. Unser Herz dringt an diesem Lage zu jenen hin, die uns im Leben verbunden waren. In stillem Gedenken steht da so mancher an den Gräbern des Vaters «nd der gütigen Mutter, am Grabe eines Bruders oder einer Schwester, eines Verwandten oder Freundes, die der Tod hin- »eggerafst. Wieviel hat mancher von ihnen uns bedeutet, wie aufopfernd für uns gesorgt. Auch neue Gräber werden an diesem Gedenktag geschmückt sein. Ruhestätten von Menschen, die «m letzten Totengedenktag noch unter uns weilten.
Die Blumen und Kränze, die wir auf den Grabstätten niederlegen, flechten aber auch ein Band der Treue und Liebe zu all denen, die ihr Leben Hingaben im Kampf für ein großes freies Deutschland und die fern der Heimat ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Das?-Leben dieser tapferen Helden ist «icht abgeschlossn mit dem Grab, sie leben fort in uns, rm deutschen Volk, für dessen Größe sie sich opferten.
November
Ernst »«d Besinnlichkeit kennzeichnen den November
lleber dem Monat November, der jetzt seinen Einzug hält, liegt seit jeher die Stimmung des Abschieds. Die Natur ist pon jener stillen Schwermut erfüllt, die sich immer dann einstellt, wenn Sommer nud Herbst zu Ende gingen, wenn Baum «nd Strauch im kahlen Winterkleid dastehen und alles Leben draußen in Wald und Feld zur Ruhe gegangen ist. Die flammende Farbensymphonie des Oktobers ist im Erlöschen, und wir alle wissen, daß sich der Monat November meist nicht von der sbesten Seite zeigt, sondern vielmehr die „Kehrseite" des Herbstes «it sich bringt.
In seinem Gefolge erscheinen zunächst schon die sehr langen Übende, die bisher sogar noch weniger spürbar wurden, weil wir Koch die Sommerzeit beibchalten haben. Aber die Dämmerung fällt doch zeitiger ein, und das gesamte Leben konzentriert sich «och mehr als bisher auf das Haus, lieber der Natur draußen aber liegt der leichte Schleier des Spätherbstes, und selbst wenn Wald und Feld noch einmal in letzter herbstlicher Klarheit auf- leychten, so fühlen wir doch, daß dies nur letzter Abschiedsgruß Ms Herbstes für lange dunkle Winterwochen ist, die nun folgen.
' Die stille Trauer, die über diesem Monat liegt, beruht nicht «nr auf dem großen Abschiednehmen in der Natur. Es ist kein Anfall, daß wir gerade in dieser Zeit, die die Seele zu ernster Besinnlichkeit führt, das Gedenken an unsere Toten feiern. Allerheiligen und Allerseelen gleich im Anfang des Monats, das Totenfest am Beginn der letzten Novemberwoche geben diesem pkonat das Gepräge.
Fragend richten sich die Blicke auf den Winter. Wird er streng, stnrd er milde? Wir wissen es nicht. Wer sehr neugierig ist, fnuß die alten Bauernregeln fragen, die es uns ein wenig verdaten wollen. Da heißt es zum Beispiel: „Blühen im November die Bäume aufs neu, dauert der Winter bis in den Mai", «der: „Wenn der November regnet und frostet, dies der Saat dos Leben kostet", aber: „Wenn im November Donner grollt, lo/ird dem Getreide Lob gezollt". Und schließlich: „Fällt der «ste Schnee in Schmutz, vor strengem Winter findet er Schutz."
Postverkehr mit dem besetzten Frankreich zugelassen
Durch Bekanntmachung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 22. Oktober ist der Postverkehr zwischen Deutschland und den von unseren Truppen besetzten Teilen Frankreichs nach den silr das nichtfeindliche Ausland geltenden Bestimmungen wieder pigelassen. Die Absender von Postsendungen nach dem besetzten Frankreich haben folgendes zu. beachten:
l. Zugelassen ist lediglich der Verkehr mit Orten im besetzten Frankreich, d. h. mit Orten, die in den nachstehend aufgeführten Drvartements liegen ai Aisne. Ardsnnes. ArOe. Belfort. Cal
vados, Lhgrente Jnförieure, Lotes du Nord, Tote d'Or, Doubs, Eure-et-Loire, Finistere, Jlle-et-Vilaine, Loire-et-Ther, Loire- Jnfsrieure, Loiret, Maine-et-Loire, Manche, Marne, Marne- Haute, Mayenne, Meurthe-et-Mcselle, Meuse, Morbihan, Niö- vre, Nord, Orne, Oisne, Pas-de-Calais, Saone, Haute, Sarthe, Seine, Seine-Jnfsrieure, Seine-et-Marne, Seine-et-Oise, Sevres, Deux, Somme, Vendse, Dosges, Panne; b) Allier, Tharente, Chef, Gironde, Jndre-et-Loire, Jura, Landes, Pyrenees, Basses, Saone-et-Loire, Vienne.
Bei den unter a) genannten Departements ist der Postverkehr mit allen Orten des betreffenden Departements zulässig; bei den unter b) genannten nur insoweit, als der Bestimmungsort in der von deutschen Truppen besetzten Zone liegt. Stellt sich im letzten Falle bei der Beförderung einer Sendung heraus, daß der Bestimmungsort zu dem von deutschen Truppen nicht besetzten Teil des Departements gehört, wird die Sendung an den Empfänger zurückgeleitet.
2. Das unbesetzte Frankreich ist auch für den Postverkehr weiterhin feindliches Ausland. Postverkehr nach Orten der vorstehend in Ziffer 1 nicht genannten Departements ist daher auch in Zukunft verboten und unter Strafe gestellt.
3. Jeder Absender einer Postsendung nach dem besetzten Frankreich muß in der Anschrift das für den Bestimmungsort zuständige Departement (vergl. Ziffer 1) angeben. Sendungen ohne Angabe des Departements werden nicht befördert, sondern an den Empfänger zurückgeleitet. Als Hilfsmittel zur Feststellung der Departements werden Atlanten, Lexika und ähnliche Nachschlagewerke empfahlen.
4. lleber die Arten der zum Postverkehr zugelassenen Sendungen geben die Postanstalten nähere Auskunft. ^
— Noch immer Preisverstöße beim Abonnementsessen. Der Reichskommissar für die Preisbildung hat Veranlassung, erneut auf seine Verfügung hinzuweisen, wonach es einen unzulässigen Verstoß gegen die Preisstopp-Verordnung bedeutet, wenn Gastwirte die früher im Abonnement oder gegen Entnahme von Zehnerkarten gewährten Preisvergünstigungen für Speisen wegfallen lassen. Von der Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Veherber» gungsgewerbe wird hierzu bemerkt, daß beim Preisbildungskommissar bekanntgeworden sei, daß vielfach Gastwirte sich nicht an diesen Erlaß halten. Falls auch in Zukunft noch Verstöße dagegen festgesteM werden, würden die Preisbehörden von den schärfsten zur Verfügung stehenden Strafmitteln Gebrauch mache».
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Altersjubilar. Gottfried Luz, Schneider, der frühere Kassenbote ' der Sparkasse, feiert heute seinen 70. Gevunstag.
Brief aus Bösingen. Erfreulicherweise können wir berichten, daß unser Bürgermeister Mast am 1. Oktober vom Heeresdienst entlassen wurde und seither zur Befriedigung der Gemeinde sein Amt wieder versieht. — auch hier waren eine Anzahl von Ferienkindern aus der Düsseldorfer Gegend untergebracht, die gut erholt ihre Heimreise antreten konnten. Beim Abschied gab es manche Tränen.
Ruhig geht das Leben in unserem stillen Schwarzwalddorfe mitten im Kriege weiter. Weithin bekannt als vorzügliche Vieh-7 züchter, können unsere Landwirte der nächsten Zuchtviehversteigerung in Herrenberg wiederum sechs Farren zuführen.
Die Saat ist nun so gut wie ganz in den Boden gebracht. Längst s streicht der Wind über die Stoppelfelder, die nun schon umgebrochen sind. Wir haben in diesem Jahr eine ansehnliche Getreideernte und. eine sehr gute Kartoffelernte zu verzeichnen, während es an Obst wie überall in unseren hochze egenen Schwarzwa dgegenden — die im übrigen sckon heute im ganzen Reich wie Kreisbaumwart Maier kürzlich bei der Kreisarbertstagung ausgeführt hat, dafür bekannt sind, daß sie in sonstigen Jahren bekanntes gutes Obst erzeugen — in diesem Jahre hapert. Es wurde ziemlich viel Flachs in Parzellen und zwar mit einem mittleren Ergebnis auf unserer Markung angepflanzt; letzten Mittwoch erfolgte die Ablieferung. Ein recht gutes Ernteergebnis brachte auch der Mohn; er wurde ebenfalls parzellenw nse gesät und was beizeiten dran war, ist recht gut geraten. Die Heidelbeeren haben einen sehr guten Ertrag gebracht, wiederholt wurden auch unsere Verwundeten in den Lazaretten mit Heidelbeeren bedacht. Nun wird eifrig gedroschen, damit dem fleißigen Landwirt werde, was er durch seine Mühe und Arbeit redlich verdient hat.
Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlag: Buchdruckerei Lauk, Altensteig. — Zurzeit Preisliste 3 gültig.
Stuttgart. (Lastkraftwagen durchbrach Bah»
, chrauke.) Am Mittwochabend fuhr in der Friedrich-Ertwein. Straße in Bad Cannstatt ein Lastkraftwagen durch die Bahn- ichranke aus das Gleis der Remsbahn. Verletzt wurde niemand Der Zugverkehr mußte etwa eine Stunde über Ludwigsbuw geführt werden. "
Ehefrau erschießt ihren Gatte« Am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr wurde in einer Wohnung in der Alexa». derstraße ein 38 Jahre alter Mann von seiner Ehefrau mit einer Pistole erschossen, lleber den Hergang der Tat sind die Ermittlungen noch im Gang; wahrscheinlich liegt fahrlässto» Tötung vor.
Südtiroler Gäste. Eine Gruppe von etwa 30 Männern und Frauen aus Südtirol berührte auf einer Rundreise durch Süddeutschland am Donnerstag auch Stuttgart. Sie lernten auf einer Stadtrundfahrt die schöne Lage der Stadt zwischen Wald- und Rebenhügeln kennen und interessierten sich anschließenb siir die Einrichtungen des Deutschen Ausland-Instituts, vor allem für das Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland. Am Nachmittag waren die Südtrroler Freunde Gäste des Oberbürgermeisters, der sie im Beisein von Stadtrat Dr. Könekamp im Rathaus empfing. Namens der Südtiroler Gäste richtete deren Begleiter und Betreuer, Altpeter. Worte herzlichen Dankes an Oberbürgermeister Dr. Strölin.
Tübingen. (Bräutekurs abgeschlossen.) Mit einer Feierstunde konnte die Tübinger Vräuteschule dieser Tage ihren 15. Kursus verabschieden. Die Schulleiterin stellte den große» Lerneifer der Schülerinnen und ihre gute Kameradschaft fest.
Nottenbnrg a. N. (Verkehrsunsall.) Am. Dienstagabend nach Einbruch der Dunkelheit fuhr ein mit mehreren Personen besetzter Kraftwagen auf der abfallenden Weiler Straße mit voller Wucht in ein vorausfahrendes Langholzfuhrwerk von hinten hinein. Mehrere Stämme bohrten sich durch den ganzen Personenkraftwagen hindurch, so daß sie zum Teil auf dessen Rückseite wieder heraustraten. Dabei wurden von den Wagen- Insassen ein 30 Jahre alter Mann aus Reutlingen und eine gleichaltrige Frau nebst Kind aus Hirschau (Kreis Tübingen) getroffen und mußten mit schweren Kopfverletzungen in die Chirurgische Klinik nach Tübingen verbracht werden.
Durlach. (Ueb erfüll.) Als sich am Sonntagabend die 17 Jahre alte W., in der Killisfeldsiedlung wohnhaft, mit ihrem Fahrrad auf dem Nachhauseweg befand, wurde sie in der Nähe der Lissenbrücke von einem unbekannten Mann überfallen, der ihr eine Stichwunde an der linken Schläfe und Stockschläge auf den Hinterkopf beibrachte. Während der Täter das Weite suchte, kamen auf die Hilferufe Volksgenocssen herbei, welche dem schwerverletzten Mädchen die erste Hilfe zuteil werden ließen und für die Ueberfiihrung in das Krankenhaus Sorge trugen. Die Verletzungen sind äußerst schwerer Natur. Hoffentlich ist es möglich, des Täters habhaft zu werden.
Ettlingen. (Mit dem Motorrad verunglückt.) Der 2g Jahre alte bei der Reichsbahn beschäftigte Wagenreiniger Stefan Käst aus Ettlingen ist nachts auf der Heimfahrt von Karlsruhe mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Er wurde mit schweren Kopfverletzungen neben seinem Fahrzeug ausgefunden und ist in der Frühe im Vinzenziushause zu Karlsruhe gestorben.
Ketsch bei Schwetzingen. (ToddurchVerbrennung.) Der 31 Jahre alte verheiratete Arbeiter Ferdinand Herm fiel in eine kochende Lauge und zog sich so schwere Verbrennungen zu, daß er starb.
Bad Rappenau. (Aus der Heimfahrt verunglückt.) Der Mechaniker I. Holzwarth verunglückte mit seinem Motorrad auf der Heimfahrt kurz vor Hilsbach schwer. Der Verunglückte mußte ins Heidelberger Krankenhaus eingeliefert werden.
Hockenheim. (Angefahren und schwer verletzt.) Auf dem Heimweg von Neulußheim wurde Frau Lichtenberg von einem Personenkraftwagen angefahren und schwer verletzt. Sie brach beide Beine.
Weinheim. (Schwer verletzt aufgefunden.) Der Prokurist der Mech. Viirstenfabrik Weinheim, Arno Israel, wurde in schwerverletztem Zustande in der Nähe der Mannheimer Brücke aufgefunden. Kurze Zeit nach der Auffindung ist der Verunglückte gestorben, lleber die Todesursache ist noch nichts bekannt.
Waghurst b. Kehl. (U n f a l l m i t T o d e s f o l g e.) Der neunjährige Otmar Schütt, einziges Kind des Straßenwärters Karl Schütt, wurde beim Ueberschreiten der Straße von einem Lieferwagen erfaßt und tödlich verletzt.
NSDAP.» Ortsgruppe Attensteig
GroßkllMrbilng
morgen Samstag, 2. Nov., 20 Uhr im „Grünen Baum" Es spricht:
Gauredner Pg. Kreysern
über das Thema:
Mit unseren Fahnen ist der Sieg!
Der Besuch dieses interessanten Vortrags ist für die gesamte Bevölkerung selbstverständlich.
Hute Vüehev —
gute Gesellschaft
groke /ZusvukI guter Lucker fincisn Sie in 6er
Die Kcieger- kameradsch. nimmt am Samstag abend 20 Uhr geschlossen an der Kund- gebunqim „Grünen Baum" teil Kameradschaftsführer.
NS.-Frauenschast
D. Fr. W. u. Iugendgr.
Wir nehmen an der Versammlung der NSDAP, geschlossen teil. Montag, den 4. Nov. Heimabend, Jugendherberge. Notizbücher, Liederbücher mitbringen.
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werden Sie durch di« völlig unschädlichen Gelben-Drope. Ge- Wichtsabnahmen von 8, >2, )a ZO Pfd. bestätige» die hervorragende Wirkung.
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