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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 218

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 17. September 1940.

Gemeinschaftliche Neupflanzungen im Obstbau mit Beihilfen

Von Kreisbaumwart Walz-Nagold

Der Obstverbrauch hat in den letzten Jahren einen ganz enormen Aufschwung zu verzeichnen. Eine gesteigerte Nachfrage für Obst aller Art ist die Folge. Die Obsterzeugung kam nicht in gleichem Tempo mit. Es mutz allerdings gesagt werden, datz bei besserer Pflege, insbesondere Düngung, Bodenbearbeitung und 'Schädlingsbekämpfung ein ganz wesentlich höherer Ertrag sich erzielen ließe, als dies bei vielen Grundstücken der Fall ist. Am den Obstbedarf decken zu können, sollen umfangreiche Neu­pflanzungen vorgenommen werden. Solche werden alljährlich I Lurch Pflanzzuschüsse des Reiches gefördert. Leider werden die Bestimmungen hiefür wenig beachtet zum Schaden des Baum- befitzers. Nicht sachgemäß ausgeführte Neupflanzungen können eben nicht mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden, das mutz jedem klar sein.

Es ist nun beabsichtigt, in der kommenden Pflanzsaison 1940/41 sogenannte Gemeinschaftspflanzungen auszuführen, die mit erheblichen Beihilfen unter Aufsicht des Kreisbaumwarts angepflanzt werden. Der in Aussicht gestellte Betrag deckt nicht nur die Anschaffungskosten des Baumes und Zubehör, sondern steht auch noch Bodenverbesserung vor. Bedingung ist, daß einige Besitzer sich entschließen, aneinandergrenzende Grund­stücke zu bepflanzen. Gepflanzt kann werden: Kernobst, Süß­kirschen, Sauerkirschen, Hauszwetschgen. Mindestgröße der ge­meinschaftlichen Pflanzung zusammen ist 2 Hektar, kann aber auch größer sein. Es ist dabei möglich, daß auch schmale Grundstücke bepflanzt werden können. Es können auch Ge­meindeverwaltungen mehrere Grundstücke zwecks Umlage kaufen und nach Bepflanzung entsprechend eingeteilt wieder an die bis­herigen Besitzer abgeben, auch gemeindeeigene Grundstücke kön­nen bepflanzt und nachher an einige Bürger Pacht- oder kauf­weise abgegeben werden. Die Eigentümer müssen sich verpslich- > ten, die Bäume nach der Pflanzung entsprechend zu pflegen. Das private Eigentumsrecht bleibt unberührt.

Es ist dies eine Gelegenheit, von der ausgiebig Gebrauch gemacht werden sollte, sie ist in vielen Gemeinden anwendbar. Genaue Auskunft ist beim Kreisbaumwart einzuholen.

Außer solchen Gemeinschaftspflanzungen ist es auch möglich, einzelne Parzellen mittels Beihilfe zu bepflanzen. Allerdings ist in diesem Falle die Beihilfe wesentlich geringer. In jedem Fall ist zu empfehlen, den Kreisbaumwart zur Beratung bei­zuziehen, dann wird nachher Aerger und Mißerfolg erspart. Die Beihilfen werden nicht gewährt, um dem oder jenem zu einer billigen Obstpflanzung zu verhelfen, sondern um wirklich er­tragsfähige Obstanlagen zu erstellen, die mithelfen sollen, die Obstversorgung Großdeutschlands zu ermöglichen.

Der soziale Wohnungsbau der Zukunft

Stuttgart, 16. Sept. 2n der Höhengaststätte Schönonck versam­melten sich am Sonntag die Leiter der württcmbergischen gs- Meinniitzigen Baugenossenschaften und -Gesellschaften, die im Verband Württ. Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen find, um sich über die neuesten gesetzlichen Richtlinien unterrich­ten zu lassen, wie sie im neuen Wohnungs-Eemeinnützigkeits- gesetz (WEG.) und der kürzlich dazu ergangenen Durchführungs­verordnung festgelegt sind. Der Leiter des Verbandes, Ratsherr 8 LHler, durfte zu Beginn der Arbeitstagung außer den Red­nern zahlreiche Gäste begrüßen.

einleitende Referat übernahm Ministerialrat Werner- Meier vom Reichsarbeitsministerium, der in tiefschürfenden Ausführungen die Wirtschaftlichkeitsgrundsätze im

! gemeinnützigen Wohnungsbau behandelte. Er bezeichnete die ! Wirtschaftlichkeit als eines der wichtigsten Gebiete des gemein- ! niitzigen Wohnungsbaues, da ein Unternehmen immer nur so lange dem Gemeinnützen zur dienen vermag, als es leistungs­fähig ist, d. h. wirtschaftlich arbeitet Gemeinnützige Wohnungs­unternehmen können nur Juristische Personen sein, Baugenossen­schaften. Gesellschaften m.b H., Aktiengesellschaften, Vereine usw. Ausschlaggebend für die Anerkennung eines Wohnungsunterneh­mens ist immer die Bediirfnisfrage. Ferner hat das Gesetz die Frage der Beteiligung der Vauwirtschaft an der Wohnungswirt- schaft so geregelt, daß das Bauunternehmertum keinen maßgeb­lichen Einfluß auf die Geschicke und Geschäfte der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen ausüben kann. Alle irgendwie vermeid­baren Ausgaben müssen unterbleiben, um dem Arbeiter eine Wohnung bieten zu können, für die er die Miete anfzubringen vermag.

Der Syndikus des Reichsverbandes der Gemeinnützigen Woh- nungsunternehmen, Dr. Enskat-Berlin, erläuterte den Be­griff der Gemeinnützigkeit im neuen Wohnungsgemeinnützigkeits- gesetz und die wesentlichsten Bestandteile der erst ergangenen Durchführungsverordnung. Der Redner ging auf die praktischen Auswirkungen der einzelnen Eesetzesabschnitte ein und wies ab­schließend auf die in der Präambel zum WEG. niedecgelegte Feststellung hin, datz der gemeinnützige Wohnungsbau durch die Errichtung gesunder und preiswerter Wohnstätten für deutsche Volksgenossen deren Verbindung mit dem Heimatboden, die Pflege der Hausgemeinschaft und damit das nationalsozialistische Siedlungswerk des Staates fördere.

Zur Frage der Leistungssteigerung im gemeinnützigen Wohnungswesen machte am Schluß der Arbeitstagung Reichs­verbandsleiter Präsident Dr. Brecht-Berlin mit besonderem

Weltbild-NSV. (M). Für die 1. Reichsstragensammlung des 2. Kriegs-Winter­hilfswerkes

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Fünf verschiedene Büchlein unter dem MottoDes Führers Kampf im Osten" kommen als Sammelabzeichen für die 1. Reichs- straßenfammlung des 2. Kriegs-Winterhilfswerkes 1940/41 zum Verkauf. Die 1. Reichsstraßensammlung wird am 21. und 22. Sep­tember durch den NS.-Reichsbund für Leibesübungen durch­geführt.

Interesse entgegengenommene Ausführungen.Wir wissen nicht" so sagte er u. awann der Führe den Befehl zu dem gewal­tigen Wohnungsbau geben wird. Alles, was wir jetzt tun ist ein stilles, gründliches und weitschauendes Vorbereiten auf jenen Augenblick, da der Führer den Befehl erteilt. Jedes Wohnunqs- unternehmen muß gerüstet sein, wenn der Zeitpunkt gegeben ist' Die Parole lautet daher, die technisch-bauwirtfchaftliche Leistungs­steigerung zu ergänzen durch die wohnungswirtschaftliche Lei­stungssteigerung. Oberster Grundsatz hierfür sei die konsequente Anwendung der bereits erwähnten Wirtschaftlichkeitsgrundsätze Die Leistungssteigerung werde auch erreicht werden durch eine weitere Verschmelzung von Wohnungsüauunternehmen. 30 00 g Wohnungen haben die in Württemberg zur. Zeit bestehenden IZg gemeinnützigen Unternehmen bisher erstellt die Hälfte davon als Eim oder Zweifamilienhäuser. und für 15 000 neue Woh­nungen sind die Vorarbeiten eingeleitet. Bei uns sind übrigens im Gegensatz zu anderen Reichsgebieten, nur noch wenige Zu­sammenlegungen geplant.

Stuttgort-Untertürkheim. (Drillinge.) In der Familie Otto Mayer erhielt dieser Tage der bisher einzige 13jährige Sohn überraschend drei Geschwisterchen. Die Mutter schenkte zwei ' gesunden Mädchen und einem Buben das Leben. Mutter und Kinder sind wohlauf. !

Oehringen. (Po.Inischer' Verbrecher festgenom­men.) In Oehringen wurde der polnische Landarbeiter Peter > Prachal festgenommen, der verschiedentlich seine ihm angewie. ^ jenen Arbeitsstellen verlassen und sich vagabundierend Herum­getrieben hatte. Er war schon einmal in Ohrnberg aufgegriffen i und ins Orttsarrest gebracht worden, aus dem er aber qusge- ! brachen war, nachdem er alles kurz und klein geschlagen hatte.

In der Kreisstadt stieg er nun bei mehreren Bauern ein und stahl große Vorräte an Büchsenfleisch, Brot, Flaschen mit Most usw. Als man ihn in einem Heuschober auffand, hatte er sich dort ! ein ganzes Warenlager gestohlener Lebensmittel angelegt.

lllm a. D. (Frauen mord aufgeklärt.) Zu der Er- drosselung der 28 Jahre alten Frau Marie Konrad geb. Weber in Vollingen gibt die Kriminalpolizei in lllm bekannt, daß sich der Mord am vergangenen Freitag gegen 5.30 llhr ereignete und der Ehemann der Getöteten, der 30 Jahre alte Johann Konrad, der Täter ist. Konrad trieb sich in der Umgebung von Vollingen umher und suchte nachts Unterschlupf im Hause seines Schwie­gervaters, wo seine Frau Zuflucht gefunden hatte. Zwischen den Eheleuten Konrad gab es aus diesem uy^ auch aus anderen Anlässen schwere Unstimmigkeiten, die zu dc rausigen Tat sühr- ten. Der Täter, der, wie in den Nächten zuvor, in der Morgen­dämmerung das Haus verlassen wollte, lockte am Freitag mor­gen seine im Zimmer des Schwiegervaters schlafende Ehefrau in die Wohnstube, warf ihr dort einen Strick um den Hals und erdrosselte sie. Dann ging er auf einem Fahrrad flüchtig. Der ! Mörder, der noch nicht gefaßt werden konnte, ist 1.65 Meter ! groß, hat dunkelblonde zurückgekämmte Haare und braune Au- ! gen. Er war glattrasiert und trug graue Uniform. Die Bevölke­rung wird aufgefordert, etwaige Beobachtungen an die nächste Polizei- bezw. Eendarmeriestation weiterzuleiten.

Straßvurg. (Spiel mit Sprengkörpern.) Der Sohn E Familie Schlagdenhaufen fand in der Nähe des Rhein- Nhone-Kanals Sprengpulver, das er zusammen mit weiteren gleichaltrigen Kameraden in eine Blechbüchse lud; das Pulver brachten sie dann zur Entzündung. Eine starke Explosion ent­stand, deren Wirkung unter den Kindern verheerend war. Ins­gesamt wurden sieben Kinder verletzt, von denen der 12 Jahre alte Karl Schlagdenhaufen inzwischen seinen Verletzungen er­legen ist. Besonders tragisch ist der Fall der Familie Johann Stengel, die von ihren zwölf Kinder fünf unter den Verletzten zu beklagen hat.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlagr Buchdruckerei Lauk, Altensteig. Zurzeit Preisliste 3 gültig.

Altensteig.

erfolgt am kommenden Donnerstag von 1418 Uhr.

Stadtpflege.

Die Turngemeinde Attensteig

beteiligt sich an der Beerdigung ihres Ehrenmitglieds und langjährigenKassiers

Eugen Beck

Sammlung b /^2 Uhr bei derTraube".

Wegen Todesfall ist mein Geschäft am Mittwoch, den 18. September

geschloffen

Lorenz Luz Rachf., Frau Eugen Beck

Das Reich

Die neue, große Wochenzeitung

Gründlich und großzügig löst die reichhaltige Wochen­zeitung ihre Aufgabe, den Lesern einen Einblick in das Weltgeschehen zu vermitteln. Sachlich und leben­dig schildert sie die politischen, militärischen und wirt­schaftlichen Ereignisse, deren Gründe und Hinter­gründe und den Einfluß des Krieges auf die Rohstoff­märkte. Mit viel Liebe und Verständnis pflegt sie die gute Literatur, Kältur u. Wissenschaft. Viele Bilder. Für 30 Pfennig zu haben in der

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Morgen Mittwoch, 13 lUlLLL Uhr Chorprobe i. Lokal Beerdg. .Beck und Luz. Bitte daher vollzählig, und pünktliches Erscheinen. H.

V st Mittwoch,

V 7 1b. Sept. MWM 13.30 Uhr

vMsssl-/ Antreienam Grünen Baum"

Beerdigung Eugen Beck. Der Kameradschastsfülrer.

Kirchliche Nachrichten

Heute ^28 Uhr Kriegsbetstunde

BerdMelW-Witt

in der Buchhandlung Lauk Pfalzgrafenweiler

Eine

Nutz- u.

Fahr- Kuh

verkauft Ehr. Buob zumAdler"

Attensteig, 16 . Sept. l940.

Todes-Anzeige

Nach kurzer Krankheit ist heute früh mein lieber Mann und treubesorgter Vater, unser lieber Bruder

Christian Luz

Gerbermeister

unerwartet von uns gegangen.

Für die Hinterbliebenen:

Die Gattin: Anna Luz, geb. Steel, mit Tochter Hilde

Beerdigung Mittwoch, 18. Sept., nachmittags , */,4 Uhr auf dem alten Friedhof.

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