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Schwarzwälder Tageszeitung
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 10. September 1940.
Partei hals bei der Ernte
nsg. Die Partei des Gaues Württemberg-HolMzollern hat sich auch in diesem Jahr vorbildlich bei der Einbringung der Ernte eingesetzt und damit wesentlich zur Entlastung der württember- gischen Landbevölkerung beigetragen; Unter Mitwirkung der Kreisleiter sind die Männer der Partei auf das Land gegangen. Sie halfen nicht nur bei der Getreideernte, sondern waren auch vor allem mit dem Raufen des Flachses neben den Angehörigen der NS.-Frauenschaft, des BDM. und der HI. beschäftigt, so daß es möglich war, die sehr stark vermehrte Flachsanbaufiäche bei der Ernte gut zu bewältigen.
Bei der Bergung der Getreideernte setzte die Nachbarschaftsund Gemeinschaftshilfe mit dem Erfolg ein, daß restliche Arbeiten innerhalb von zwei bis drei Tage» erledigt wurde». Bei der Oehmdernte waren die Verhältnisse ähnlich. So zeigte diesjährige Ernteeinsatz eine Arbeitsgemeinschaft von Stadt und Land, Partei und Nährstand, die die beste Voraussetzung für das Durchhalten zum letzten großen Sieg unseres Volkes ist.
— IllOO-Gramm-Feldpostpäckchen nur Richtung Heimat—Feld. Die Mitteilung der Deutschen Reichspost, daß Feldpostpäckchen bis 1000 Gramm wieder zugeiasten sind, gilt nur für den Verkehr von der Heimat nach dem Felde. In umgekehrter Nichiung find nach wie vor nur Feldpostpäckchen bis zum Höchstgewicht von 8 t >0 Gramm zugelassen.
— Reiseverkehr nach der Schweiz und nach Italien. Da der Reiseverkehr über die Grenzübergange Basel, Waldshut, Singen (Hohentwiel), Schaffhausen und Konstanz seit 25. August 1910 wieder zugelassen ist. können Reisende und deren Reisegepäck bei Reisen nach der Schweiz und nach Italien über die Schweiz auch wieder durchgehend abgefertigt werden.
— Wiedereinführung der Mehrgrbeitszuschläge. In Anerken
nung der besonderen Leistungen, die von den Arbeitern und Angestellten unter Verzicht auf Teile des Mshrarbeilsverdienstes in den bisherigen Kriegsmonaten verlangt werden mußten, und zur Vereinfachung der Lohnberechnung sollen die Mehrarbe'tts- zuschläge in dem gleichen Umfange wie sie vor Ausbruch des Krieges bestanden, wieder eingcführt werden. Im Einvernehmen mit dem Beauftragten für den Vierjahresplan wird daher vom ! Reichsarbeitsminister verordnet, daß das Verbot des 8 18 Ab- j satz 3 der Kriegswirtschaftsverordnung, Zuschläge für Mehrarbeit ; zu zahlen, mit Wirkung vom 8 . September 1913 " ' n stt' ^
— Unfallversicherung der Kriegsgefangenen. Die Reichsregie- s
rung hat die Unfallversicherung der Kriegsgefangenen geregelt, ; Auf die Entschädigung der Kriegsgefangenen bei Unfällen wer- ^ den danach während der Dauer der Kriegsgefangenschaft die Vor- > schriften der Reichsversicherungsordnung angewandt. Bei Be- l rechnung der Unfallrente sind als Jahresarbeitsverdienst die ! Barbezüge zugrundezulegen. - !
— Veränderte Jagdzeiten. Nach einer Verordnung des Reichs- >
jägermeisters darf im Jagdjahr 1910/11 im ganzen Reichsgebiet die Jagd auf weibliches Dot- und Damwild sauste Kälber beider- l lei Geschlechtes vom 1. September bis 31. Januar ausgeübt - werden. s s
— Schon blühen die Herbstzeitlosen. In den Wiesen sehen wir > jetzt die ersten Vorboten des Herbstes: Herbstzeitlosen. Die Herbst- ! zeitlose hat ihren Namen „Zeitlose" wohl daher, daß sie sich nicht - an die eigentliche Blütezeit hält. Auch andere Namen trügt sie - poch; so nennt sie z. V. der Volksmund im Schwäbischen auch' § .Musblume", weil sie die Läuse vertreiben soll, oder „Spinne- ; Än", da sie nach altem Volksglauben die in der herbstlichen Zeit in den Lüften hängenden Spinnfäden, die den sogenannten Altweibersommer kennzeichnen, spinnt. Am eigenartigsten ist wohl die Bezeichnung „Nackte Jungfer", weil die Blüten der Herbzteit- - lose aus dem Boden spießen, ehe man die Blätter zu Gesicht be- ! kommt. Die Herbstzeitlose enthält bekanntlich ein starkes Gift, ^iach dem Vauernspruch ist bei einem frühen Erscheinen der' Herbstzeitlose mit einem sonnigen und schönen Herbst zu rechnen.
Ortsgruppe Altensteig
Sämtliche Politische Leiter kommen heute abend 8 Uhr ins Parteiheim. Blockkartei und Bleistift sind mitzubringen.
Stellv. Ortsgruppenleiter.
Aus der HI.
BDM.-Gruppe 27 (einschl. den ne« aufgenommenen Mädel): Mittwoch, 11. Scpt., 20.15 Uhr Parteihein). Dienstkleidung. Septemberbeiträge mitbringen.
BDM.-Werk „Glaube und Schönheit- Gruppe 27: Freitag, 13. Sept., 20.15 Uhr Parteiheim.- Einteilung der Arbeitsgemeinschaften.
! Bevölkerungsbewegung in Württemberg
! Stuttgart, 9. Sept. Die Heiratshäufigkeit war in den Monaten I Mai und Juni 1910 infolge der kriegerischen Ereignisse im Westen ! verhältnismäßig niedrig. In Württemberg wurden m Juni 1910 i 1163 Ehen geschlossen gegen 2213 im Mai 1910. Geboren wurden ! im Juni 1316 Kinder gegen 5169 im Mai d. I. Tot geboren > wurden 80 Kinder im Juni und 116 im Mai. Die Sterblichkeit hat auch in Württemberg stark abgenommen. Insgesamt starben im Juni 1910 2520 Personen gegen 2961 im Mai d. I. Davon ! waren Kinder unter einem Jahr 235 bezw. 278 im Mai d. I.
Stuttgart. (Verkehrsunfälle.) Am Samstag wurde Ecke Paulinen- und Eerberstratze ein 65 Jahre alter verheirateter Rentner von einem Personenwagen angefahren. Am Sams- ; tag mittag erfolgte auf der Kreuzung Rotebühl- und Sene-
! felderstraße ein Zusammenstoß zwischen einem Personenkraft-
wagen und einem Radfahrer, einem 18 Jahre alten Elektro«
! lehrling aus Stuttgart-Degerloch. Der Radfahrer erlitt einen !
! Schädelbruch.
! Neuer Leiter der Hochschule für Musik. Direktor ! Professor Wendling und Professor Eisenmann an der Staat!.
! Hochschule für Musik in Stuttgart sind mit Ablauf des Sommer-
! Halbjahres altershalber in den Ruhestand getreten. Als Nach-
' solger des altershalber in den Ruhestand tretenden Direktors
i Wendling ist Professor Dr. Hugo Holle, bisher stcllv. Direktor an
! der Hochschule für Musik in Frankfurt a. M., zum neuen Leiter
i der Staat!. Hochschule für Musik in Stuttgart berufen worden.
^ R a s s eh u ud e - A u s st e l l u n g. Die 11. Allgemeine Rasse- sturde-Ausstellung in der Stadthalle war mit weit über 1000 yundcu beschickt und stark besucht. Am stärksten vertreten waren )ie Melde-, Sanitäts-, Schutz- und Ziehhunde, voran der deutsche Schäferhund mit rund 200 Vertretern. Da 650 Ehrenpreise winkten, konnte jedes zweite Tier mit einem solchen ausgezeichnet werden. Den Großen Preis von Ministerpräsident Mergenthaler für die beste Zuchtgruppe erhielt der Neufundländer-Zwinger v. Tannenberg, L. Hefele, Dirlewang (Allgäu), die Bronzene Staatspreismünze des Württ. Wirtschaftsministeriums für deutsche Schäferhunde im Leistungs-Zuchtgruppenwettstreit der Zwin- . ae-- zum Schloßfelsen, Paul Eminder, Ebingen, die Bronzene Staatsprxismüuze des Württ. Wirtschaftsministeriums für Jagdhunds im Leistungs-Zuchtgruppenwettstreit der Zwinger von Echwarenberg, E. Schray, Stuttgart-Feuerbach; den Großen Preis des Amtes für Tierpflege der Stadt Stuttgart für die beste Zuchtgruppe der Nutz- und Wachhunde der Zwinger von Tannenb-rg (Neufundländer), L. Hefele. Dirlewang (Allgäu).
Wildberg. Kr. Calw. (B e id e F ü ß e a b g e q u e t s ch t.) Der Arbeiter Johannes Kreudler geriet unter die Steinschlagmaschine. Dem Bedauernswerten wurden beide Füße abgequetscht. Man brachte den Verunglückten, der auch innere Verletzungen erlitten halte, sofort in das Nagolder Kreiskrankenhaus, Dort liegt er bedenklich darnieder.
Bad Wildbad. („S iehend 1000 Mark g'won n.e!") In einer hiesigen Gaststätte erwarb ein Kurgast an einem der letzten Abende ein WHW.-Los, ohne zunächst darauf zu achten, daß ihm ein Pfundstreffer zugefallen war. Erst als ihm von dem braunen Elücksmann zugerufen wurde: „He, Sie hend 1000 Mark g'wonne!", überzeugte sich der glückliche Gewinner von der Gunst der Göttin Fortuna, die ihm schon früher zweimal je einen Fünfhunderter beschert hatte. Es gibt doch noch Glückspilze! l
Nr. 212
sonntag mittag fiel zwischen Mögglingen und Essincwn aus einem Abteil des Stuttgarter Zuges Esba oü ^ unbewachten Augenblick an der Tür ^ I"
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Bad Mergentheim. (W u n d st a r r k r a m p f) Die 21 -r ^ ' alte Tochter Luise des Bauern Wörner aus Münster beim Maschinendreschen durch Streifen am Inn,-? ^ ßch Maschine unbedeutende Verletzungen zu Man schenkt-"""
Wimmerte sich die Verletzung, so daß das Mäd-b-n ; Creglinger Krankenhaus verbracht werden mußte^Dort nunmehr an Wundstarrkramvk aeitorben ° ^ ^
Punktordnung der Kleiderkarte
Gebrauchte Ware frei, Umtausch gestattet
Berlin, 9. Sept. Der Leiter der Fachgruppe Bekleidung Tertik und Leder der Wirtschastsgruppe Einzelhandel hat in Anpassung an die Aenderungen, die sich durch die Einführung der zweit-» Reichskleiderkarte ergeben haben, neue, von dem Reichsbeauä- tragten für Kleidung und verwandte Gebiete gebilligte Richtlinien für die Abgabe von Spinnstofswaren erlasten In ihnen sind auch einige für die Verbraucher wichtige Hinweise enthalten Gebrauchte, das heißt durch längeren Gebrauch abgenutzte Spinnstoffwaren sind von der Veugscheinpflicht ausgenommen. Ihr Verkauf an die Verbraucher unterliegt daher keinen Beschränkungen. ^
Ts ist auch im zweiten Vcwirtschastungsjahr durchaus zulässig daß ein Verbraucher das ganze Jahr über seine Punkte aufspart' etwa um sie erst kurz vor Ablauf der Gültigkeit der Karte zü Anschaffungen zu verwenden. Den Verkaufsstellen ist es nach wie vor untersagt, die Karteninhaber zu veranlassen, fällige Kart-n- abschniite zu nicht unbedingt notwendigen Anschaffungen aufzubrauchen. Auch im zweiten Vewirtschastungsjahr soll mit den Spinnstosfvorräten sparsam umgegangen werden. Dre Reichskleiderkarte soll nur den tatsächlich austretenden Ergänzungsbedarf des Verbrauchers an Bekleidungsgegenständen sicherstellen. Es ist streng verboten, Abschnitte der Neichzkleiderkarte vor dem auf ihnen aufgedruckten Fälligkeitstermin anzunehmen und dafür den Verbrauchern Ware auszuhündigen. Wie im ersten Vewirtschastungsjahr gelten hiervon aber Ausnahmen. Beim Verkauf solcher Waren, die mindestens 10 Punkte erfordern, kann bei der Mannerkakte auf 11 besonders gekennzeichnete Abschnitte vor deren Fälligkeit vorgegrisfen werden. Das gleiche gilt für die zur Herstellung dieser Waren benötigten Stoffe mit Futter. Ein entsprechender Vorgriff auf 33 Abschnitte ist bei den Frauen-, Knaben- und Mädchen karten beim Kauf solcher Waren möglich, die mit mindestens 30 Punkten bewertet sind; ebenso kann auf 22 Abschnitte der K l e i n k i n d e r k a r t e vorgegrifsen werden, die mit mindestens 20 Punkten bewertet sind. Auch hier gilt jeweils das gleiche für die zur Herstellung der Waren benötigten Stoffe mit Futter.
Bei der M ä n n e r k l e i d e r ka r t e darf zum Kauf eines Wintermantels oder des dafür benötigten Stoffes mit Futter ab 1. Dezember 1910 außerdem auf die nicht besonders gekennzeichneten, ab 1. März 1911 gültigen Punkte vorgegrifsen werde». Jeder Verbraucher kann aber auch abwarten, bis eine ausreichende Anzahl von Abschnitten seiner Reichskleiderkarte gültig geworden ist, um sodann das benötigte Kleidungsstück ohne Vorgriff zu kaufen. — Der handelsübliche Umtausch verkaufter Waren ist nach wie vor gestattet. Er ist aber wiederum auf Waren glsi-- cher Art und für den Bedarf desselben Karteninhabers beschränkt. Es ist also nicht gestattet, zum Beispiel einen auf Männerkarte eingekauften Artikel gegen einen solchen für Frauenkarte um- zutauschen.
Das Reservieren von bezugbeschränkten Waren ist nur gegen Abgabe des Bezugscheins oder gegen Abtrennung der Punkte, die bereits fällig sind, zulässig. Länger als vier Wochen dürfen, bezugsbeschränkte Waren nicht zurückgelegt werden.
Söckchen für Frauen, Knaben und Mädchen bleiben, wie gemeldet, punkt pflichtig. Zum Unterschied gegen das erste- Bewirtschaftungsjahr wird aber für sie die Abgabe eines Bezugs« namweises (Kontro llabschnitt) nich t mehr verlangt.__
Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Bltensteig. Vertr.: Ludwig Jaul. Druck und »erlag: Ruchdruckerei Lauk, Altensteig. — Zurzeit Preisliste S gültig.
öerukskleidung kann nock so verschmiert, verölt oder verkrustet lein« ln! löst alles und reinigt gründlich, iui macht beim steinigen der öeruks- kleidung die Verwendung von Waschpulver und Seife überflüssig.
kauskrau, begreife: mi spart Serke!
Amtliche Bekanntmachungen
Kreis Calw
Kreispolizeiliche Anordnung über die Festsetzung der Polizeistunde
Auf Grund des 8 7 der ersten Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz in der Fassung vom 1. September 1939 —. RGBl. I S. 1631 — wird die Polizeistunde für alle Gemeinden des Kreises Calw mit Wirkung vom 10. September 1940 (einschließlich) auf 23 Uhr festgesetzt.
Die Herren Bürgermeister und die Eendarmeriebeamten werden angewiesen, die Einhaltung der Polizeistunde zu überwachen.
Calw, den 9. September 1940.
Der Landrat: vr. Haegele.
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Morgen Mittwoch abend V,9 Uhr Antreten bei der Wasserstube.
Briefordner
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Schnellhefter
Können wir wieder in beliebiger Zahl liefern
Buchhandlung Lauk
Papierhandlung und Dürobedarf
Zwei
«WM Einstell- Rinder
. -- — .
verkauft
Wahl, Gaugenwald
Suche für sofort oder später
Mädchen
in Arzthaushalt.
Frau Dr. Fricker Stuttgart-Feuerbach Näheres zu erfragen bei Frl. Fricker, Nagold, Freudm- städlerstraße 30 P.
Kirchliche Nachrichten
Heute V 28 Uhr Kriegsbetstunde
Stempel
Stempelkissen
Stempelständer
Stempelfarbe
empfiehlt die
Buchhandlung Lauk
Papierhandlung u. Bürobsdars, Telefon 377
Simmersfeld
Danksagung
Für alle aufrichtige Liebe und Teilnahme bei dem Heimgang unseres lieben Vaters
Fritz Theurer
sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonders ^danken wir Herrn Missionar Göhring für die trostreichen Worte am Grabe, für den erhebenden Gesang des Singchors, sowie für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte.
Die trauernden Hinterbliebenen.