Schwarzwälder Tageszeitung

Seite 2

Nr. 199

so ooo BRT. versenkt!

Von Kriegsberichter Herbert Kühn

DNV.... 24. Aug. (PK.)Wir haben nie das Gefühl, dag etwas passieren könnte", und für unserenAlten" gehen wir durchs Feuer!"

So fing unsere Unterredung mit dem jungen Funkmaat, einem Kölner Jungen, an, der auf dem U-Boot des Kapitänleutnants Kretschmer soeben von Feindfahrt gegen England zurück­gekehrt ist.

Wir operierten im Atlantik so erzählte uns dieser Mann, an dessen Brust das Band des Eisernen Kreuzes befestigt ist, drei Tage erst waren wir in See. Verschiedentlich hatten wir Flieger­alarm, und dann gingen wir schnell auf Tiefe, denn Flieger find eine verdammt unangenehme Sache für uns. Da sichten wir nachts den ersten Brocken. Wir verfolgten ihn und kamen bald zum ersten Schutz. Ein schwerbewaffneter englischer Dampfer war es, dieAuckland Star", 11400 VRT. groß. Er brauchte nicht lange, um restlos abzusacken. Schon am nächsten Tage kam uns der 7336 BRT. große englische DampferClan Menzies" mit Schisssgut von Australien nach England unter­wegs, vor den Bug: auch er war in wenigen Minuten erledigt.

Zwei Tage später

Wir verfolgten einen Dampfer, und als wir auf Sehrohrtiefe gingen, stellte der Kommandant fest, daß wir einen Geleitzug vor uns hatten. Es wurde nicht lange gefackelt, und schon war Nummer 3, der 5475 VRT. große BananendampferJamaica Progreß", seinem Bestimmungsort gewaltsam entzogen. Für jeine Million Stück Bananen war auf diesem Frachter Platz!

Dann saßen wir am nächsten Tage mitten in einem sehr stark gesicherten Eeleitzug. Zerstörer und Flugboote hatten die Siche- hmng übernommen, und immer wieder wurden wir unter Wasser gedrückt. SoandiezwanzigWasserbomben gingen teil­weise in allernächster Nähe des Bootes nieder. Aber sie taten nichts, und wir blieben dem Geleitzug unablässig auf den Fersen. Kn der Nacht tauchten wir wieder auf und befanden uns wie der Wolf in der Schafherde mitten zwischen den fettesten Brocken. Äeber Master griffen wir den ersten an. Es war dieAlexi a", M16 VRT. groß, der zweite folgte, die 6506 großeLucern a", wnü noch ein dritter Dampfer, ein 9400 VRT. großer unbekannter ^Frachter, mußte den Grund des Meeres aufsuchen.

Wie wild beschossen

^ Während dieser Kampfhandlungen amlaufenden Band" wurde wie wild von Zerstörern gefunkt, und immer wieder er­schienen Flugboote und Zerstörer über uns und bewarfen unseren vermeintlichen Standort mit-Flieger- und Wasserbomben. Wir kehrten dann später zum Schußfeld zurück und stellten fest, daß dieAlexia" noch nicht restlos erledigt war. Wir konnten bald die Genugtuung erleben, daß nach kurzer Zeit auch dieser hart­näckige Gegner hinunter mußte. DieAlexia" beschoß uns wie wild, und wir mußten bald abdrehen, um nicht durch Artillerie­feuer selber in Gefahr zu kommen. Uebrigens galt der Torpedo­schuß gar nicht derAlexia", sondern einem neben ihr fahrenden Tanker. Dieser hatte jedoch in dem stark phosphoreszierenden Wasser die Laufbahn des Torpedos entdeckt und schor aus. Der Torpedo hatte dafür Verständnis und lief derAlexia" dafür in den Leib! Aus einem anderen Eeleitzug konnten wir noch -einen 8000 BRT großen unbekannten Frachter abschießen, der schnell unter Wasser ging.

Immer wieder erzählt der Funkmaat von seinem Kommandan­ten, dem Kapitänleutnant Kretschmer. Seine Kaltblütigkeit ,irnd die schneidige Führung des Bootes versetzten die ganze Be­satzung des Bootes in das Gefühl unbedingter Sicherheit. Als iKapitänleutnant Kretschmer vom Oberbefehlshaber der deutschen ^Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, vor einigen Tagen Persönlich das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz in Empfang inehmen konnte, war das die größte Freude für die gesamte Be­satzung.

!Reue Feindfahrt

Lange lag das Boot dann im Heimathafen, und die Männer sehnten sich immer mehr nach der Fahrt gegen England. Endlich war es so weit, und diese Feindfahrt hatte, wie bekannt, so groß­artige Erfolgs aufzuweisen, daß Kapitänleutnant Kretschmer, weithin bekannt würde. Und die folgende Fahrt wurde ein noch größerer, stolzerer Erfolg. Alle U-Boot-Fahrer haben den Wunsch, Las ,Mekordboot" der Flotte zu werden.

Namen wie Prien, Kretschmer, Schulze, Rollmann, Hartmann, Echuhardt sind jedem Deutschen bekannt und auch der Engländer weiß genau, daß er den deutschen Unterseebooten nicht so leicht entgehen kann. Seine Abwehr wird immer intensiver; aber gegen den Geist, die Kühnheit, den Schneid und vor allen Dingen gegen das Können unserer U-Boot-Fahrer ist kein Kraut gewachsen.

Zwei Hufeisen zieren den Turm des von Kapitänlsutnant Kretschmer befehligten U-Bootes. Laut Logbuch wurden beide Hufeisen beim Ankerausgehen im Kieler Hafen an den Anker­spitzen gefunden. Es klingt fast unglaublich, aber es entspricht der Tatsache. Das Hufeisen ist das Wahrzeichen des Bootes ge­worden. Dis weißen Siegeswimpel, die das Boot bei Rückkehr von Feindfahrten setzen kann, zeigen alle das Hufeisen. Möge es dem Boot weiter Glück bringen!

Von den Engländern niedergeschoffen

Brüst«!, 24. Aug. Eine aufschlußreiche Erklärung über britische Unmenschlichkeiten hat der Polizeibeamte Donaat Eoderis aus Deurne in Westflandern, Zwartenonnenstraat 15, vor dem Bürgermeister der Stadt Veurne gegeben, die wie folgt lautet:

»Am 29. Mai 1940 kamen 110 englische Soldaten in den hinter der St. Walburga-Kirche gelegenen Stadtpark. Sie brachten dort «anz in der Nähe meines Hauses Kanonen in Stellung. Zwei Maschinengewehre wurden im ersten Stock meines Hauses aus­gestellt. Als meine Frau die drei Kinder, Lebensmittel und Klei­der nach einer anderen Straße bringen wollte, sagten die eng­lischen Soldaten zu ihr, daß dies nicht nötig sei, sie dürfe nichts siortbringen. alles müsse in Veurne vernichtet wer­de». Sie sagte«, wir seien Spione, denn es sei aus einem Fenster auf sie geschaffen worden. Es ist aber nicht wahr, daß jeumnd in der Stadt ans sie geschossen hatte. Bei dieser Unter- «düng haben die englischen Soldaten mit dem Revolver in der Hand mich und meine Frau bedncht. Mutwillig risse« sie «ir «ein« Dienstmütze vom Kopf m» entfernte« Kokarde und Strei- He». Mutwillig habe« sie auch die Kleidungsstücke meiner Frau «nd meiner Küüier zerrisse«. Ich habe erzählen häreu. daß in

-veunre e rav a ivv Bürger von engtlZlyen voioaren erschossen worden seien. Ich selbst habe viele von den Eng­ländern erschossene Bürger auf den Straßen nach deren Abzug liegen sehen, u. a. auch eine Frau, die von Veurne nach Buls- camp geflüchtet und auf ihrer Flucht von den Engländern mit dem Gewehr niedergeschoffen worden ist.

Londoner Propaganda zusammengestürzr

Brasilianische Zeitung über die verstärkte Tätigkeit der deutschen Luftwaffe

Rio de Janeiro, 25. Aug. Die Verstärkung der Tätigkeit der deutschen Luftwaffe über England nennt das in Rio erscheinende BlattGazette de Noticias" eine furchtbare Enttäuschung für alle, die das vorübergehende Nachlassen der Tätigkeit der Luft­waffe bereits als ein Schwächezeichen des Reiches ausgelegt hät­ten. Es sei tatsächlich schade, so schreibt das ^att ironisch, wo für Englands Freunde schon alles so gut gegangen sei und am Aermelkanal keine einzige deutsche Kanone mehr heil und im Reich selbst alle Militäranlagen durch RAF.-Vomben in die Luft geflogen seien. Nun sei auch dieses Kartenhaus der Lon­doner Propaganda zusammengestürzt, oie mit ihrem Sieges­geschrei nur erreiche, daß Londons Freunde in immer bittere Enttäuschungen gestürzt würden. _

Neuer Schweizer Protest

DNB Bern, 25. Aug. Das eidgenössische politische Departemem teilt mit: Die schweizerische Gesandtschaft in London ist beauf­tragt worden, unverzüglich energischen Protest zu erheben gegen die Verletzungen des schweizerischen Luftraumes, die in der letz- ten Nacht in Mißachtung der durch die britische Regierung am SO. August gegebenen Zusicherungen begangen wurden.

Japans Politik

Fürst Kouove spricht über dieneue Struktur"

Tokio, 25. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Das Kabinett wirdj am 27. August zusammentreten, um in aller Form die Zusam­mensetzung des Organisationskomitees zu billigen und persön­liche Ausführungen des Ministerpräsidenten Fürst Konoye über dieneue Struktur" entgegenzunehmen. Das Organisationskomi­tee selbst, dem auch 12 Kabinettsmitglieder angehören, wird am 28. August unter dem Vorsitz des Fürsten Konoye seine Eröff­nungssitzung abbalten.

Japan kernst 40 Diplomaten ab

TEo, 24. Aug. Mit der plötzlichen Abberufung von fünf Bot­schaftern, 19 Gesandten, fünf Botschaftsräten und elf General­konsuln hat die größte Reorganisation des japanischen Außen­amtes begonnen, dis die japanische Geschichte kennt. Unter den abberufenen diplomatischen Vertretern befinden sich die Botschaf­ter in den USA., der Türkei, Frankreich, Brasilien und China, sowie die Gesandten in Mexiko, Spanien, Kanada, Iran, Süd­afrika, Afgahnistan, Peru, Ungarn, Argentinien, Finnland, Ru­mänien, Chile, Kolumbien, Venezuela, Lettland, Panama, Irak, Aegypten und Bulgarien. Die Abberufung dieser 40 Diplomaten, die meistens entlasten oder zur Disposition gestellt werden sollen, ist nur ein erster Schritt. Nicht nur werden von den im Aus­land verbliebenen vier Botschaftern, vier Gesandten, fünf Bot­schaftsräten und von einer ungenannten Zahl von Generalkon­suln noch weitere abberufen und geeignete Nachfolger gefunden werden, sondern auch die Abteilungs- und Büroleiter in Tokio werden stark durchgestebt und bestenfalls auf Auslandsposten entsandt werden. Das leitende Personal des Autzenamtes wird bei Abschluß der Reorganisation völlig neue Gesichter zeigen, denn der Außenminister beabsichtigt, die Exklusivität und die Unpopularität des Außenamtes zu brechen und in anderen Be­rufen erfolgreich gewesene Außenseiter hineinzunehmen. Dis Re­organisation trägt aber auch unverkennbar einen politischen Cha­rakter. Während das Kabinett Ponai still und Heimlich alle Diplomaten beseitigte und auf unwichtige Posten abschob, die Sympathien für Deutschland hegten, bricht die Regierung Konoye jetzt offen mit der Hegemonie der anglophilsn Ele­mente im Außenamt und führt damit den Willen und den Wunsch der japanischen Bevölkerung durch, zugleich bringt es das Per­sonal in lleüereinstimmung mit der beabsichtigten politischen Linie. Namentlich gegenüber Amerika ist der Umschwung stark, denn nicht nur der Botschafter, sondern sämtliche fünf amtieren­den Generalkonsuln werden in den Ruhestand versetzt. Aehnlich umfastende Personalveränderungen sind aber auch in anderen Ministerien geplant.

Malta erneut bombardiert

Drei englische Flugzeuge abgeschossen, fünf beschädigt

DNB Rom. 25. Aug. Zwei italienische Bomberstaffeln, dievou^ Jagdstaffeln begleitet waren, griffen am Samstag zwischen 11 und 14 Uhr die Flugzeug st ützpunkte von Malta an. Im Verlauf der Aktton kam es zu einem außerordentlich heftigen Kampf zwischen englischen Jagdstaffeln und den italienischen Jagdfliegern, denen es nach einem glänzend durchgeführten Ma­növer velang, drei feindliche Flugzeuge abzuschießen. Von den feindlichen Flugzeugen ist ein weiteres wahrscheinlich ebenfalls abgestürzt, während fünf weitere getroffen und beschädigt wur­den. Nach der trotz heftigem Vodenabwehrfeuer durchgeführten Bombardierung der Flugplätze von Al Far und Micabba find die italienischen Bomber zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

Auch Gibraltar bombardie-t

Tanger, 25. Aug. Von der spanischen Grenze erfährt man, daß am Samstag nachmittag ein Flugzeug die in Gibraltar vor Anker liegenden Schiffe trotz lebhafter Luftabwehr bom­bardiert hat. In der Festung herrscht außerordentliches Durch­einander. Man erklärt, daß der Angriff vom 21. ds. Mts. zahl­reiche Abwehrbatterien zum Schweigen gebracht habe. Nach den Erklärungen spanischer Arbeiter, die tagsüber auf der Fe- stnng arbeiten, seien die Brände durch das Bombardement vom 21. außerordentlich schwer gewesen. Das Feuer habe eine« gro­ßen Autopark, Marinekommandos und das Arsenal schwer be­schädigt. Unter den in den letzten Tagen nach Gibraltar zurück- gekehrten Schiffe befanden sich viele, die außerordentlich schwere Schäden aufwiese«, darunter auch ein Kreuzer, von dem sehr «tele Tote und Verwundete ausgeschifft worden feie».

An der Lybien-Grenze

Neue Niederlage der Engländer Italiener warfen deu Feind an der libyschen Grenze

Berlin, 25. Aug. Wie wir aus Stockholm erfahren, haben die englischen Streitkräfte, die seit Wochen vor dem italienischen Fort Capuzzo in Libyen operieren, wie in Kairo bestätigt wird eine schwere Niederlage einstecken müssen. Vor etwa drei ^Wochen leiteten sie gegen diese italienische Stellung eine Offen­sive ein und bedienten sich dabei einer ansehnlichen Uebermacht von Flugzeugen und mehreren Zügen schwerster Artillerie. Die italienischen Streitkräfte zogen sich vorübergehend von den Außenposten des Forts zurück, haben jedoch in den letzten Tagen durch schwere Angriffe gegen die zahlenmäßig stärkeren eng­lischen Linien den Feind geworfen und sämtliche Posten wieder besetzt. In Kairo wird bestätigt, daß die Italiener durch die eng­lischen Truppen nicht von der Besetzung haben abgehalten wer­den könne».

Die Eroberung Somalis

Italienischer Abschlußbericht

Rom, 25. Aug. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gab einen zusammenfastenden Bericht über die militärischen Ope­rationen aus, die zur Eroberung der britischen Kolonie Somali führten. Der Bericht schildert die italienischen Operationen in allen Einzelheiten. Der italienische Operationsplan sah den Ein­satz von 7 Kolonialbrigaden vor, die sich aus verschiedenen Waf­fengattungen zusammensetzten. Die italienischen Streitkräfte, die unter dem Befehl des Armeekommandaten Nasi standen, waren in drei Gruppen aufgeteilt. In der Nacht zum 3. August über­schritten alle Kolonnen die Grenze. Viele Abteilungen hatte» die Grenze erst nach langen und ermüdeten Märschen, die Kr ge­wisse Einheiten acht Tage lang durch völlig wasserloses Wiisten- gelände führten, erreicht.

Die erste Phase der Operationen dauerte vom 3. bis 6. August. Sie führte zur Besetzung von Dabat am 3. August und schließlich am 5. August zur Einnahme von Zeila. Eine andere Gruppe erreichte und besetzte zwischen dem 3. und 5. Au­gust das wichtigste Zentrum Hargheisa, wieder eine andere Ko­lonne nahm nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten Oadu- eina. Am Abend des 6. August waren die Operationen der erste« Phase, die den Kontakt mit dem Feind Herstellen sollten, nach Ueberwindung großer Nachschubschwierigkeiten beendet.

Die zweite Phase, die vom 7. bis 15. August dauerte, hatte als operatives Ziel die Durchbrechung der britischen Wi­derstandslinien in den fast unüberwindlich erscheinenden Ge- birgskämmen. Der Angriff auf dieses Verteidigungssystem des Feindes, das über 20 Kilometer durch die Berge sich hinzog, be­gann am Nachmittag des 11. August nach einleitenden Aktionen der italienischen Luftwaffe. Der Feind leistete hartnäckigen Wi­derstand. Der Angriff erstreckte sich bis zum 14. August. Dann waren die britischen Verteidigungsstellungen nacheinander durch­brochen. Am 15. August wurden die letzten britischen Verteidi­gungsstellungen auf beiden Seiten der Straße nach La Faruk genommen. Gleichzeitig wurde der rechte Flügel der Engländer umgangen. In der Nacht zogen sich die Engländer unter Hinter­lassung von Hunderten von Toten zurück. Die Beute war groß. Nach vier Tagen erbitterten Kampfes war das englische Ver­teidigungssystem überrannt.

Die dritte Phase, vom 16. bis 18. August, galt der Aus­nützung des Erfolges. Die italienischen Truppen gingen auf Berbera vor, während die Engländer in regelloser Flucht sich einzuschiffen begannen. Die italienische Luftwaffe bombar­dierte die Fluchtschiffe. Am 19. August drangen die italienischen Truppen in Berbera ein.

Damit hatte der Feldzug der 17 Tage, der für die italienische» Waffen einen glänzenden Sieg erbrachte, seinen Abschluß gefun­den. In dem Abschlußbericht der italienischen Wehrmacht wird noch betont, daß damit die Einheit der Somalivölker unter der Flagge des faschistischen Italien verwirklicht worden ist.

Die wirksame Blockade

Portugiesische Schiffe fahren nicht mehr nach England Porto, 25. Aug. Im Hafen von Leixoes ist der portugiesische DampferEonzalo Velho" eingetroffen, der einige Tage vor der deutschen Blockadeerklärung gegen die britischen Inseln nach Eng­land mit einer Ladung Portwein ausgelaufen war. Das Schiff hat sofort nach Bekanntwerdeu der deutschen Blockademaßnah­men von der portugiesischen Regierung Weisung erhalten, nach Portugal zurückzukehren. Der portugiesische Dampfer SaoMi­guel", der ebenfalls mit einer Ladung, die für England be­stimmt war, auslaufen sollte, hat die Reise auf Weisung der Regierung nicht antreten dürfen. Die Fahrt portugiesischer Schiffe nach England ist nach diesen Maßnahmen der Regierung nicht mehr möglich.

Ungarisch-rumänische Verlautbarung

DRV Turn-Teverin, 25. Aug. Samstag abend wurde von der ungarischen und der rumänischen Abordnung folgende gemei«- same Verlautbarung ausgegeben:

Nachdem die Hauptdelegierten ihren Regierungen über de« Gang der Verhandlungen persönlich Bericht erstattet haben, tra­ten die ungarische und die rumänische Abordnung am 24. Augnst zn einer dritten Sitzung zusammen. Es wurde gemeinsam ver­einbart, die deutsche Sprache als Verhandlungssprache zu be­nutzen mit dem Vorbehalt, daß das Protokoll der heutigen Sit­zung in deutscher und französischer Sprache abgefatzt werde, wo­bei der deutsche Text als authentisch zu betrachten sei.

Der ungarische Gesandte Andreas von Hory verlas eine Denk­schrift der königlich ungarischen Regierung, zu deren Prüfung die Sitzung unterbrochen wurde. Nach der Wiedereröffnung der Sitzung antwortete Minister Daler Pop auf die verlesene Denk­schrift der ungarischen Abordnung. Da keine gemeinsam« Berhandlungsgrundlage gefunden werden konnte, sollen auf Wunsch des ungarischen Hauptdelegierte« die Verhandlungen als abgeschloffen gelten. Jedoch besteht dtt Aussicht, daß die Verhandlungen in kürzester Zeit wieder aus­genommen werden."