7

Die Versenkung des britischen Hilfskreuzers Transsylvama"

Lissabon. 16. August. Wie Reuter zur Versenkung des 17 686 BRT. grotzen britischen HilfskreuzersTranssylvania" berichtet, wurde die Transsylvania" im Atlantik torpediert. 30 oder 40 Mann verloren ihr Leben. 300 Ueberlebende wurden durch andere Schiffe und Fischdampfer gerettet und in einem westlichen Hafen EnEglands an Land gesetzt. Der Angriff fand Lei tief­ster Dunkelheit statt und die See war sehr bewegt. Das Schiff sank einige Stunden nach der Torpedierung.

Britische Spionage klar erwiesen

Tokio, 15. August. (Ostasiendienst des DNB.) Der japanische Justiznnnister gibt bekannt, dah in Zusammenhang mit der bri­tischen Spionage-Angelegenheit und dem Selbstmord des Reuter- Vertreters Cox absolute Beweise für Verstöße gegen das Gesetz zur Wahrung militärische Geheimnisse sowie gegen das Spionage­gesetz gefunden worden sind.

Im Nachlatz des Reuter-Vertreters sind Aufzeichnungen über Stärke, Verteilung. Bewegungen und Absichten japanischer Wehrmachtsteile in China und Mandschukuo gefunden worden, die anscheinend auf Grund gesetzlich verbotener Umfragen und Erkundigungen zusammengestellt worden sind. Das Beweis­material wurde beschlagnahmt.

Wir stehen vor der Offensive-

Leere Verteidigungsphrasen nach großsprecherischer Ein­leitung

Eens, 15. Aug. In dem Augenblick, da der deutsche Bom­benhagel auf England herniederprasselt und es nun das zu spüren bekommt, was es uns angekündigt und gewünscht hat, persucht Kriegsminister Eden mit einer Rundfunkrede die zu Tode erschrockenen britischen Gemüter wieder aufzurichten.

Nach der schwungvollen großsprecherischen Einleitung:Wir stehen nun vor der Offensive. So werden Kriege gewonnen. Mit pfuer Offensive wollen wir unsere Insel schützen" sind die wei­teren Ausführungen so sehr aufVerteidigung" und das mit sp dürftigen Angaben ausgerichtet, daß die Worte des Kriegs- Ministers die Sorgen des englischen Volkes eher vergrößert haben, als sie herabzusetzen.

Es wird auch den Engländern faul erscheinen, datz Eden bei seinen Eröterungen wieder von demSieg in Dünkirchen" aus- geht. Was er dann über die Wiederausstattung des Expeditions­heeres, über die weiteren Rekrutierungen und gewaltigen Rü­stungen zu sagen hat, ist durch den einen Satz charakterisiert, datz peu Einberufene, die eine Ausbildungszeit von nur vier bis fünf Wochen hinter sich hatten, sichwie alte Soldaten und Kriegsveteranen" (!) bewegten.

Wenig Eindruck wird der Kriegsminister auch mit der Emi­grantenlegion Franzosen, Polen, Tschechen. Norwegern, Bel­giern und Holländern machen können. Schon die Namen dieser Länder sind für die Engländer so dunkle Punkte in der bis­herigen Kriegsgeschichte, datz ihre Nennung genügt, um tiefere Depressionen statt neue Hoffnungen auszulösen.

Es patzt in diesen Zusammenhang, wenn Eden die Heim­wehren der Heckenschützeneine fabelhafte Armee" nennt. Selbst den größten britischen Optimisten aber mutz es aufstoßen, wenn gerade jetzt, wo das gesamte Ausland England seine Niederlage bestätigt und seinen Zusammenbruch voraussagt, Herr Eden ge­schwollen erklärt:

Die Royal Navy beherrscht die See, die Royal Air Forxp meistert Angriff und Verteidigung in der Luft. Wir erleben ein herrliches Epos unserer Geschichte."

Wenn der Kriegsminister dann fortfährt:Nun kommt die Reihe an das Landheer" mindert er^die Angst vor dem Kom­menden auch damit nicht, datz er den Blick des besorgten Volkes von der Karte Europas auf die Weltkarte mit den sieben Ozea­nen abzulenken sucht, denn dieKarte Europas schmeichelt Deutsch­land zu sehr" und könnte den Briten auch den letzten Rest an Zuversicht nehmen.. Sie werden gerade jetzt in der Stunde der Gefahr fühlen, datz ihnen das Hemd näher ist als der Rock und sich durch solche Mätzchen nicht blenden lassen.

Am allerwenigsten wird heute, wo das englische Volk den revo­lutionierenden Einsatz der Luftwaffe am deutlichsten spürt, der Satz imponieren:Unsere Seemacht ist io groß, datz der Sieg unser sein wird." Darin hat Eden allerdings recht. Wenn er verkündet, das neue Europa soll so aussehen, datz es keinen dritten Weltkrieg gibt. Die Welt wird vorwärtsgehen. Wer aber diesesneue Europa", von dem in London in letzter Zeit so viel geredet wird, durch Taten gestaltet, das dürfte dem Dümmsten auch in England allmählich aufgegangen sein. Auch Eden wird ihn mit seinen leeren Phrasen zu keiner anderen Erkenntnis gebracht haben.

Bombardierung des Krankenhauses in Castricum

Amsterdam, 15. Aug. Die Bombenüberfälle englischer Flug­zeuge auf holländische Krankenhäuser in Amsterdam und Lastri- cum beschäftigen die holländische Öffentlichkeit in hohem Matze. Heber das verbrecherische Vorgehen der Engländer in Castricum bringt das ANP. einen Bericht, in dem es heißt: Jedermann in Holland weiß, datz das Provinzialkrankenhaus in Castricum ausschließlich menschenliebenden Zwecken dient. Weit und breit befinden sich keine militärischen Ziele, lieber eine Stunde hat das englische Flugzeug gebraucht, um sein Ziel, das Kranken­haus, zu finden, um dann seine Bomben auf eine niederländische Wohltätigkeitsanstalt, die ausschließlich durch niederländische Kranke belegt ist, abzuwerfen. Hierbei hat es sich um sechs Ex­plosiv- und Brandbomben gehandelt, die aus 3666 Meter Höhe abgeworfen wurden.

Wie jetzt festgestellt wurde, sind bei dem Luftangriff englischer Flugzeuge auf Amsterdam am Dienstag eine Anzahl Zeitbomben abgeworfen worden. Es mutzte deshalb ein ganzer Stratzenzug abgesperrt werden. Das ANP. bemerkt hierzu, das Leid, das die Engländer der Stadt Amsterdam zugefüzt hätten, sei noch nicht vorüber:

Ein neues Churchill-Manöver Die Lüge ypu den Fallschirmabspriager«

DNB Berit«, 15. Aug. Ersichtlich auf ein Stichwort hin bri«. gen die englischen Zeitungen und der englische Rundfunk Mel­dungen über deutscheFallschirmabspringerinEng-

Schwarzwälder Tageszeitung

land. Man vehauptet, als Beweis dafür deutsche Fallschirme gefunden zu haben.

Der Zweck dieser dummen Manöver ist klar. Es soll irgendwie versucht werden, Deutschland unfaire Kriegsmethoden in die Schuhe zu schieben. Es braucht daher kaum versichert zu werden, datz an der Behauptung, deutsche Fallschirmspringer seien in England gelandet, kein wahres Wort ist. Es handelt sich bei die­ser Lüge wie bei so vielen anderen nur um reine Erfindungen der Herren Churchill, Cooper und Genossen.

Alteisen aus Schiffswrack Morrison aller Sorgen enthoben Berlin. 15. Aug. Der englische Versorgungsminister Morrison hat eine großartige Idee gehabt, den Schrottanfall zu vergrößern. Die Idee erschien ihm sogar dermaßen einzigartig, datz er sie in einer Rundfunkansprache ausposaunt hat wohl, ohne sich über die Tragweite im klaren zu sein Morrison will nämlich Alteisen aus Schifsswracks gewinnen. Schon gegenwärtig gewinne Eng­land wöchentlich 1666 Tonnen auf diese Weise! Churchill wird toben. Hat er sich doch alle Mühe gegeben, die britischen Schiffs­verluste zu verheimlichen und nun kommt Morrison mit seiner glänzenden Idee und verrät den ganzen Schwindel. Die Alt­eisengewinnung aus Schiffswracks wäre ja noch größer, wenn die deutschen U-Boote und Kampfflieger nicht die leidige Gewohn­heit hätten, die meisten englischen Schiffe fern von den heimi­schen Küsten inHtiefen Wasser zu versenken, so daß sie nicht ge­hoben werden können.

Die ersten Luftschlachten der Weltgeschichte

Angesichts der grotzen Luftschlachten, die jetzt im Raum gegen England geschlagen werden, wird die Frage auftauchen, seit wann es Luftschlachten in größerem Rahmen überhaupt gibt. In dem soeben in neuer, wesentlich erweiterter Auslage erschienenen BuchWas brachte der Weltkrieg?" von Otto Riebicke, dem Hauptschristleiter der vom NS.-Reichskriegerbund herausgegebe­nenReichskriegerzeitung", lesen wir darüber, datz es zu den ersten großen Luftschlachten in der Flandernschlacht 1917 kam. 76 Fliegerverbände einer einzigen deutschen Armee wehrten den Ansturm der konzentrisch in Massen eingesetzten englischen Luft­streitkräfte erfolgreich ab. An der Spitze des ersten deutschen Jagdgeschwaders hielt Manfred Freiherr von Richthofen furcht­bare Abrechnung mit den Gegnern. Fast an jedem Tage fanden Luftschlachten zwischen 86 oder 166 Flugzeugen statt. Mit dieser Flandernschlacht wurde die Masse auch in der Luft Trumpf; der Krieg erhielt durch den Großeinsatz der Luftwaffe ein neues Ge­sicht. Der größte feindliche Fliegeroorstotz zur Angriffsunter- stützung fand am 12. September 1918 bei St. Mihiel statt. Der amerikanische Angriff wurde durch 556 französische und 616 ame­rikanische also 1166 Flugzeuge auf engem Raum unter­stützt. Außerdem wirkten bei diesem ersten amerikanischen Massen­angriff, an dem zwölf amerikanische und vier französische Divi­sionen (insgesamt 566 666 Mann) teilnahmen, 273 Tanks und 2966 Geschütze mit. Ein vierstündiges Vorbereitungsfeuer von 1166 666 Schutz ging auf den deutschenMichelbogen" nieder. Trotz der acht- bis zehnfachen llehermacht und des ungeheuren Materialeinsatzes mißlang der Durchbruch; die deutschen Trup­pen gingen nur bis auf dieMichelstellung" zurück. (X)

Ei« alter englischer Schwindeltrick

So lügen sie immer, wenn sie Schläge einstecken müssen

Berlin, 15. Aug. Die englische Agitation überschlägt sich ge­radezu umSiegesmeldungen". Mit jedem Tag werden mehr deutsche Flugzeuge abgeschossen. Sie inszenieren einen Siegss- taumel etwa so, wie sich einer betrinkt, wenn er allzu grotzen Kummer ersticken möchte. Zugleich wird in die Welt posaunt, Deutschland scheinezu verlustreichem Einsatz bereit"zu sein. Die­ser Trick ist ein altbekannter. Im Londoner Rundfunk wird munter darauf losgelogen. Deutschland habe am Sonntag 61, am Montag 62 und am Dienstag gar 78 Flugzeuge bei den Angriffen auf England verloren. Das Verlustverhältnis stehe 4 ^ zu 1 zugunsten der Engländer. Seit dem 18. Juli seien 543 deutsche Maschinen abgeschossen worden, gegen nur 126 eng­lische. Diese phantastische Zahl aber genügt dem Reuter-Büro noch lange nicht. Es schreibt:Wenn man sich die am Montag und Dienstag vernichteten und beschädigten deutschen Flugzeuge vor Augen hält, so dürfte anzunehmen sein, datz es insgesamt nicht, wie amtlich berichtet wurde, 146 sind, sondern mehr als das Doppelte. Deutschland ist willens, seine in Serienfabrikation zustandegekommenen Messerschmittjäger zu opfern, ohne sie zu Zählen."

Mit den Ziffern, die jetzt in London zusammengelogen wer­den, braucht sich kein vernünftiger Mensch mehr zu beschäftigen. Es hat sich allmählich herumgesprochen, datz die Engländer, ge­nau wie im Weltkrieg, seit Beginn dieses Krieges eigentlich nur von erfundenenSiegesmeldungen" leben. Dagegen kann die ganze Welt an Hand der geschichtlichen Tatsachen feststellen, datz die Berichte der deutschen Wehrmacht wirklich authentisch find und datz an ihren Angaben in keiner Weise gerüttelt werden kann.

Viel mehr interessieren uns jetzt die Versuche, der Welt ein­zureden, datz Deutschland keine Verluste scheue. Diese Tour ken­nen wir von dem Westen her. Als dieSiege" ausblieben, machte man aus den Niederlagenerfolgreiche Rückzüge". Da man je­doch nicht übersehen konnte, datz die breite Masse in England mit solchenErfolgen" recht unzufrieden war, wurde jedesmal zur Beruhigung gesagt, die Deutschen hätten furchtbare Opfer zu beklagen. So ging die Geschichte beispielsweise während des Nor­wegenfeldzuges vor sich. Nachdem die Briten feige ausgerissen waren, haben sie erzählt, das Meer spüle täglich tausende deut­sche Leichen ans Ufer. Der amtliche deutsche Bericht über den Norwegenfeldzug hat dann wahrheitsgemäß und sachlich festge­stellt, datz die ganze Aktion insgesamt nur 1317 Todesopfer ge­kostet hat. Nachdem die Engländer so schmählich aus Dünkirchen ausgerissen sind, haben sie behauptet, die Deutschen hätten in der Flandernschlacht 766 666 bis 866 666 Tote gehabt, und nach der Niederringung Frankreichs wurde sogar erklärt, die Zahl der Toten betrage auf deutscher Seite 1AL Millionen. Im amt­lichen deutschen Abschlußbericht über die Kämpfe im Westen wurde dann die Zahl der Toten mit 27 674 angegeben. Aus der Praxis der britischen Lügenpropaganda ergibt sich klipp und klar, datz die Engländer, wenn sie von grotzen deutschen Ver­lusten zu reden anfangen, .stets selbst schwere Verluste hatten.

Spendet für das Rote Kreuz

Nr. 191

Angriff auf Canterbury

Der Flugplatz restlos vernichtet Luftkampf an der Themsemündung

Von Kriegsberichter Harald Wachsmuth

DNB. (PK.) Wieder nimmt unser Kampfverband Kurs Rich­tung England, und das heutige Ziel heißt: Vernichtung des Flugplatzes von Canterbury. Wie oft schon sind wir diese Rich­tung geflogen, über Nordfrankreich hinweg bis zum Kanal, der sich zwischen den Küsten ausbreitet gleich einer unendlichen Fläche, und über dieses endlos scheinende Nichts zur britischen Ostküste. Aber jeder Flug bedeutet für uns ein neues Erlebnis jeder Flug bietet neue Reize, sei es im Morgengrauen des an­brechenden Tages, sei es in der Dämmerung des Sommerabends oder beim Flug durch die Nacht, wenn sich der Sternenhimmel in jener gewaltigen Wasserfläche spiegelt und der blutrote Schein der Mündungskeuer englischer Flakgeschütze an der Küste aus-, blitzt, während Hunderte von Scheinwerfern sich durch den Wob» kendunst des ..Manche" tasten...

Hunderts von Bomben fallen

Unser heutiger Flug läßt uns den Spätnachmittag eine« Augusttages erleben, lieber und unter uns schneeweiße Wolken-^ fetzen, dann wieder strahlend blauer und unbedeckter Himmel! Bald brechen sich die letzten schwachen Strahlen der niedersinken­den Sonne im Glas unserer Bngkanzel, bald überzieht ein milch­weißer Schleier die Scheiben unserer Maschinen. Dock, an der Küste strahlender Sonnenschein. Ein Verband Me 169 ist auch da. Die schnittigen Maschinen brausen uns entgegen, silbern, wie haarscharfe Schwerter scheinen sie aufzublitzen, wenn ihr Rumpf und ihre Flächen im Spiel der Abendsonne gleißen.

Im Kanal regt sich heute nichts, kaum ein Schiff ist zu sehen. Nur an der englischen Ostküste qualmt ein Handelsdampfer, der wohl von einem anderen Verband angegriffen und in Brand gesetzt worden ist. Es sind nun nur noch wenige Augenblicke bis zum Angriffsziel. Ich habe inzwischen längst die Bombenklappea ausgedreht und die Maschinengewehre entsichert, und wir alle warten auf den üblichen Grutz von den Herren der britischen Flak; aber sie schweigt.

Da, vor uns die ersten Jäger! Die Leuchtspurstreifen z-ehen unterhalb unserer Maschinen vorbei, die nunmehr zum Anflug auf den Flugplatz ansstzen. Schon beginnt der nicht enden­wollende Bombenregen. Haargenau liegen sie auf dem Roll­feld, wie eine gewaltige Feuerwalze rollt die Welle der krepie­renden Bomben über den Platz. Hunderte und Hunderte von De­tonationen erfolgen und hüllen den Flugplatz von Canterbury in einen Schleier von Rauch und Dreck. Hallen und Unterkünfte brennen.

Spitfire stürzen ins Meer

Wir drehen ab in Richtung der Themsemündung, wo sich inzwi­schen etwa 46 feindliche Jäger vom Typ der Spitfire angesam­melt haben, um hier unseren Verband abzuschneiden.

Aber schon sind unsere Messerschmitt ran. An allen Seiten be­ginnen die Luftkämpfe, während unser Verband heimwärts zieht. Manchmal gelingt es dieser oder jener Spitfire, an unser« Kampfflugzeuge heranzukommen. Aber auch hier empfängt sie das Feuerbündel unsere MG.s. Unter unsererHeinrich", mit der ich fliege, huschen zwei Spitfire vorbei. Kurze Feuerstöße aus den Maschinengewehren, aber schon sind die eigenen Jäger da. Wo wir Hinblicken, ein wildes Kurbeln und Kurven. Deutlich sehe ich jetzt, wie ein englischer Jäger fast senkrecht in die Tiefe saust. Ich verfolge ihn mit meinen Blicken dreht er ab oder ist er getroffen? Aber er hält immer die gleiche Richtung. Es dauert lange, doch jetzt ist er nur noch wenige Meter über dem Wasser. Kein Zweifel, er ist von einem unserer Jäger abgeschossen. Da spritzt auch schon eine Fontäne hoch das nasse Grab hat ihn empfangen. Keine zwei Sekunden dauert es, bis der nächste den gleichen Weg geht, während unser Beobachter links vor uns einen weiteren Jäger mit der bekannten schwarzen Rauchfahne abstür- zen sieht. Trotz zahlenmäßiger llebsrlegsnheit der Engländer ziehen sie auch hier im Kampf mit den deutschen Me 169 ein­wandfrei den Kürzeren. Von ferne grüßt uns die flandrische Küste, unsere derzeitige Heimat. In dem Augenblick, da diese Ze-len geschrieben werden, ist uns das Ergebnis der Luftkämpsr an der Themsemündung noch nicht bekannt. Aber eines hat uns auch dieser Flug bestätigt: Die deutsche Luftwaffe ist unbesiegbar!

Iagdflughasen Eastenchurch in Flammen

Dramatisches Schauspiel im Morgengrauen Sperrballoue als Zielscheiben für unsere Bordschützen

Von Kriegsberichter Harald Wachsmuth

DNB ... 15. Aug. (PK) Wir haben den Auftrag, den Flie­gerhorst Eastchurch zu zerschlagen. Diesen Worten unseres Staffelkapitäns, Oberleutnant G folgt die genaue Flugook- besprechung des heutigen Angriffes auf den Jagdflughafen East­church an der Themsemündung. Es ist tiefe Nacht, und nur spär­lich beleuchtet der Kerzenschimmer den Besprechungsraum des Eefechtsstandes. Ein letzter Blick auf die Karten, nochmalig« Uebereinstimmen der Uhrzeit, und 12 Minuten später rollen lue Maschinen zum Startplatz.

Noch ist es dunkel und nur schleppend bricht im Osten der junge Morgen auf. Es ist ein wunderbar prächtiges Bild, das sich beim Start auf dem nächtlichen Flugplatz bietet. Wie Glühwürmchen leuchten die Positionslichter der donnernden Flugzeuge durch die Nacht und die Auspufflammen schlagen gespenstisch aus de» Motoren . . .

Durch das düstere Grau des nunmehr anbrechenden Tages don­nern die Verbände gegen England. Wie schon so oft in diese« letzten Tagen, gibt es keinUnmöglich". Haargenaues und prä­zises Navigieren, peinliches Berechnen des Kurses. Hier mutz das Angriffsziel liegen. Wie hoch mag die Wolkengrenze sein? Ei« kurzer Entschluß: Durchstoßen. Die Flugzeugführer drücke« die Steuerknüppel ihrer Maschinen, fast im Sturz sinkt der Ver­band durch die Wolkendecke. 1860 bis 1566 Meter zeigt der Höhen­messer. Aber noch immer Wolken, nichts als Wolken. Also «och tiefer, tausend Meter und noch tiefer, Da plötzlich zerreißt die Decke sreieSicht: Der Verband kurvt nahe dem Ziel üb« der Themse-Mündung, dem Tore Londons, und schon baller« hier und da Flakgeschütze. Unten ein kleiner, unbedeutender Ge­leitzug, aber für die Bomben kei« lohnenswertes Ziel, denn scho« kommt der Fliegerhorst Eastchurch in Sicht. Sechs große Halle« und zahlreiche Flugzeuge sind deutlich zu erkennen und Se­kunden später beginnt das gewohnte dramatische Schauspiel, das wir schon so oft erlebt habe«:

Das ««erbittliche Prasseln der Bombe«, das Aufschiehe» ge­waltiger Rauch- «nd Feuersäuleu. da» Aufloder« der Flamme«