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Reichstage erklärte, daß er die Abgeordneten zusammengerufen habe, um noch einmal und zum letzten Male an die allgemeine Vernunft zu appellieren, so meinte er genau das, was er sagte.

Die Zeitung fährt dann fort, die Entscheidung bliebe natür­lich der britischen Regierung überlassen, aber man müsse doch festftellen, daß das Angebot nicht in eine unvernünftige Form gekleidet sei, und man könne sich sehr gut vorstellen, daß für beide Parteien ein ehrenvoller Ausweg möglich ist.

Englands Agenten wolle« USA. in den Krieg treiben

»«« York, 22. Juli. Die Sonntags-ZeitungNew Hark En- quires", eine der wenigen llSA.-Zeitungen, die die Dinge beim richtigen Namen zu nennen wagt, warnt in einem Leitaufsatz auf der ersten Seite vor einer Verkennung des Einflusses der britischen fünften Kolonne in den Vereinigten Staaten. Im Ge­gensatz zu den stark angegriffenen Nazi-Einflüssen finde diese wenig Beachtung und könne ihr heimtückisches Spiel daher un­gestraft betreiben. Der Krieg sei nicht im Interesse der Ver­einigten Staaten, sondern diene zur Verewigung derjenigen im­perialistischen Macht, welche die Vorväter ihrer Unabhängigkeit abgerungen hätten. Das Friedensbekenntnis in dem Parteipro­gramm spreche beredt dafür, daß man die intensive Abneigung des Volkes gegen jedwedes ränkevolle Spiel, das das Land in den europäischen Konflikt verwickeln könnte, erkannt habe. Aber trotzdem habe die britische S. Kolonne die Hoffnung kei­neswegs aufgegeben. Deren Agenten, so fährtEnqires" fort, waren aus beiden Tagungen äußerst rührig und schwitzten Blut für dasgute alte Empire", aber sie mutzten Eottseidank trotz gewichtigster Hilfe amtlicher Kreise die schwerste Niederlage ein­stecken. Der Aufsatz schließt ab mit der Warnung, das USA.-Volk habe für die Umtriebe der britischen S. Kolonne in den Welt­kriegstagen teuer genug bezahlt und dürfe diese Dummheit nicht wiederholen-

Die Battenftaaten Räterepubliken

Angliederung Litauens, Lettlands und Estlands an Rußland

dnb Kowuo, 22. Juli. Im Sejm hat der litauische Innenmini­ster in seiner Eigenschaft als Abgeordneter eine Deklaration verlesen, derzufolge die Republik Litauen mit sofortiger Wir­kung die sowjetische Verfassung eingeführt hat und als Rätestaat anzusehen ist.

Wie verlautet, sind der frühere litauische Ministerpräsident Merkys, der bei einem Versuch, sich in das Ausland zu begeben, vor kurzer Zeit auf dem Rigaer Flughafen verhaftet wurde, «nd der frühere litauische Innenminister Urbsys, sowie eine Anzahl anderer Persönlichkeiten mit ihren Familien in das Innere Rußlands verschickt worden.

dnb Riga, 22. Juli. Das neugebildete lettische Parlament be­schloß in seiner heutigen Sitzung die Umgestaltung Lett­lands zu einer Sowjetrepublik und die Angliederung au die UdSSR.

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Reval, 22. Juli. Die estnische Kammer, die gestern mittag zusammentrat, beschloß den Eintritt Estlands in die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.

Kanonendonner in Gibraltar

La Linea. 22. Juli. Am Samstag mittag wurde eine Stunde lang m der Nähe Gibraltars in Richtung Mittelmeer Kanonendonner gehört. In Gibraltar trafen neue Militär- lransporte ein Indische Kaufleute, welche in Gibraltar Ge­schäfte betreiben, erhielten den Befehl, sofort die Festung zu ver­lassen. Alle Gebäude in Gibraltar, welche sich in der Nähe von Batterien befinden, sollen abgetragen werden, um das Schußfeld zu vergrößern. Der Amtsanzeiger von Gibraltar veröffentlicht eine Verordnung, wonach alle Frauen, mit Ausnahme von Krankenschwestern, evakuiert werden sollen. Ein weiterer großer Dampfer verließ am Samstag Gibraltar mit über 1000 Evakuierten, welche zur wohlhabenden Bevölkerung gehören, die sich auf eigene Kosten nach Madeira begeben. Ein anderer Dampfer brachte eine große Zahl von Evakuierten nach Tanger. Ueber Gibraltar fliegen ständig englische Flug­zeug e S p e r r e.

Die Bomben auf Malta

Erfolgreiche Aktion italienischer Bomber

Ro», 22. Juli. Die erfolgreiche und im italienischen Wehr­machtsbericht am Sonntag erwähnte Aktion der italienischen Bomber auf die Torpedowerkstätten und Depots von Malta wird von der gesamten römischen Presse in Sonder­meldungen ihrer Kriegsberichterstatter hervorgehoben. Ein Son­derberichterstatter der Stefani meldet in diesem Zusammenhang:

Der Bombenangriff sei in allen Einzelheiten durch Luftauf­klärung vorbereitet worden. In der Nacht zum 21. Juli hätten drei italienische Bomberstaffeln, die bis 500 Meter hinunter­gingen. in aufeinanderfolgenden Wellen ihr Ziel angegriffen.

Die erste Staffel überraschte den Feind völlig, der erst durch den Einschlag der gut im Ziel sitzenden Treffer und die daraus entspringenden Explosionen und Brände alarmiert wurde. Trotz heftigem Abwehrfeuer seien auch die übrigen zwei Staffeln zum Abwurf ihrer 50 bis 100 Kilogramm-Hochbrisanz- und Brand­bomben gekommen. Die Torpedowerkstätten und Depots erhiel­ten, wie Photoaufnahmen bewiesen, Volltreffer. Dieser Erfolg stiftete Zerstörungen und Desorganisation an dem wichtigsten Kriegsorganismus der Insel. Noch beim Rückflug konnten die italienischen Flieger riesige Feuersbrünste beobachten. Am näch­ste» Vormittag führten zwei italienische Flugzeuge, unterstützt von drei Jagdstaffeln, trotz erneuter scharfer Luftabwehr der Engländer eine bewaffnete Aufklärung über Malta durch.

Neues vom Tage

Deutsches Lokal in Buenos Aires demoliert

Lnenos Aires, 22. Juli. In Buenos Aires wurde ein deut- sch«, Lokql durch eine Horde von 20 jungen Burschen »ahez« mrllständig zerstört. Die Zeugenvernehmung durch die Polizei ergab, daß der Tumult als Ausdruck einer deutsch- feindlichen Haltung vorsätzlich organisiert war. Nachdem di« Gruppe ihr Essen eingenommen und sich Mut angetruuken hatte, begann sie auf ein verabredetes Zeichen einen völlig uu- «otivierten ohrenbetäubenden Tumult und demolierte die Ein-

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Nr. 170

richtung unter Verwendung allen erreichbaren Geschirrs, Fla­schen und Stühlen als Wurfgeschosse, so daß die übrigen Gäste panikartig auf die Straße und in den Keller flüchteten^

Der Vorfall wurde vom größten Teil der Presse gänzlich verschwiegen, in wenigen Zeitungen nur versteckt ver­zeichnet.

BritischeEntschuldigungsflugzettel" über FranzSsisch- Marokko

DNB Rom. 22. Juil. Englische Flieger, so meldet die italie­nische Presse, erscheinen täglich über den französisch-marokkani­schen Zentren und werfen Flugzettel und Zeitungspakete ab. Es handelt sich hierbei um eine Art vonEntschuldigungsschreiben für das Eewaltstück von Oran. Mit diesen primitiven Mittel» versuchen die Engländer, wie die Zeitungen schreiben, die Em­pörung der Bevölkerung Französisch-Nordafrikas über den ge­meinen Streich gegen die französische Flotte zu beschwichtigen.

Halle Selaffie auf dem Kriegspfad

DNB Stockholm, 22. Juli. Die Londoner ZeitungenDaily Telegraph" undDaily Mail" melden aus Kairo, Haile Selassie sei in voller Kriegsbemalung in der Stadt Chartum (Sudan angekommen. Das bedeutet ohne Zweifel, daß er eine baldige Aktion sür dieBefreiung Abessiniens vom italienischen Joch" vorhabe. Sobald er den Kriegspfad beschritten habe, könne er sicher sein, daß er von Aegypten moralisch und materiell un­terstützt werde. Aus dieser erschütternden Nachricht folgt, daß die Engländer selber nicht sehr viel für dieses Negus-Theater ausgeben möchten, und wieder einmal versuchen, Aegypten doch noch völlig in den Krieg zu treiben. Ob die Aegypter ausgerechnet jetzt, wo über den Ausgang des Krieges kein Zweifel mehr besteht, große Neigung zeigen werden, sich für die britischen Unterdrücker zu opfern, das dürfte, beim Bart des Negus, recht fraglich sein.

12 Tage im Kampf mit dem Tod

Rom, 22. Juli. Ein Sonderberichterstatter der Agenzia Ne- fani gibt den Bericht eines Geretteten des vor einiger Zeit ge­sunkenen Torpedoboot-ZerstörersEspero" wider. In diesem Bericht schildert der Matrose den außerordentlich schwe­ren Kamps des Torpedoboot-Zerstörers gegen drei englische Kreuzer und mehrere englische Torpedobootzerstörer.

Nach hartem Kampf sah sich der Kommandant des Totpedo- boot-Zerstörers unter Hochrufen auf Italien, den König und den Duce gezwungen, die Mannschaft aufzufordern, in die Rettungs­boote zu steigen. Das Rettungsboot war so stark überfüllt, und es hatten sich überdies noch so viele Ueberlebende des Torpedo­boot-Zerstörers an das Boot geklammert, daß der zweite Offizier des Bootes einen Turnus einrichtete, wie die Mann- schastenzuwechselnhätten, so daß sie teilweise die Zeit im Boot, teilweise außerhalb und an das Boot angeklam­mert verbrachten. Es war dies für jeden Mann ein umso größeres Opfer, als in der tagelangen Fahrt im kleinen Boot mit nur geringen Lebensmittelvorräten und nahezu ohne Trinkwasser mehrfach Schiffe gesichtet wurden. Dreimal auf der zwölftägigen Fahrt schlug beim Wechseln der Mannschafte« vom Boot ins Wasser und umgekehrt das Fahrzeug um, so daß bei dieser Gelegenheit einige Verletzte, die man unter schwierigen Umständen geborgen hatte, noch den Tod im Wasser fanden. Erst am 13. Tage, nachdem man am 12. Tage zweimal Gelegenheit hatte, italienischen Flugzeugen Signale zu ge­ben, wurden die schwergeprüften Männer, die bis zum letzten Augenblick um ihr Leben rangen, aber auf der anderen Seite auch bis zur letzten Sekunde Disziplin hielten, von einem italienischen U-Boot ausgenommen und an BoNd versorgt und verpflegt.

Großvater im Rollstuhl

derSchrecken- unserer Euglandflieger

Berlin, 22. Juli. Einen erschütternden Beweis für die kindlich naive Einstellung der Bewohner des englischen Jnselreiches zur Verteidigung ihres bedrohten Landes liefert eine Zuschrift, die in derDaily Mail" in ihrer Ausgabe vom 16. Juli veröffent­licht wird. In dem Brief heißt es wörtlich;

Da es notwendig wurde, in den Wäldern Hindernisse für die Landung feindlicher Flugzeuge anzulegen, habe ich täglich mei­nen Großvater in seinem Rollstuhl in die Mitte seiner Wiese gefahren. In der Tat ist sein Rollstuhl ein beachtliches Hindernis, denn er befindet sich in der Kampfzone und trägt zu seinem Teil ;u bei, den Lebensabend meines Groß­vaters zu verschönern. Natürlich müssen wir Großvater nachts hereinnehmen und die Wiese ist dann ungeschützt."

Am Schluß dieser strategisch überaus wichtigen Ausführungen gibt dann dieser heroische Mann allen Lesern derDaily Mail" den wohlgemeinten Rat, ihre Großväter in ähnlicher Weise im Interesse der Nation zur Verteidigung des Landes einzusetzen. Es ist kein Witz: Großväter im Rollstuhl als Verteidiger ihres bedrohten Vaterlandes. Und das wagt dieDaily Mail" ihren Lesern vorzusetzen. Wir können nicht umhin, Herrn Churchill zu dieser heldenhaften Einstellung seiner tapferen Untertanen herz­lich zu gratulieren.

Konferenz in Havanna eröffnet

Havanna, 22 Juli. Die Sitzung der Außenminister al­ler amerikanischen Länder eröffnet« am Sonntag der kubanische Präsident Laredo Bru mit einer Ansprache, in der er sich als der gelehrige Schüler seines Herren Roosevelt präsentierte. Er stellte den Wert gesetzlichen Erwerbs den »Flä­chigen Eroberungen durch Macht und Gewalt" gegenüber. Er meinte, Amerika, das er denletzten Schirmherrn einer verra­tenen Zivilisation" nannte, könne seinen Frieden leider nicht länger in Ruhe genießen. Amerika müsse sich fettig mache« fiir den Schutz seiner Rechte sowie für seinen Anspruch auf.unge­störten Genuß seiner eigenen Zufriedenheit".

Die Havanna-Konferenz ist die zweite Tagung der Außen- minister der amerikanischen Länder, die sich erst­malig im September 1939, bald nach Kriegsausbruch, in Pa­nama trafen. Jedes Land hat nur einen Delegierten, die Verhandlungen können daher schneller durchgefühtt werde«, besonders da viele Einzelfragen über die Regelung gewisser Xeutralitätsprobleme besprochen werden sollen. Hierzu gehöre« die Behandlung von internierten Wehrmachtsangehörigen der kriegführenden Staaten, das Verhalten aeaenüber den in amett»

kanischen Häfen aufgelegten Schiffen, die Regelung der Kriegs- Hilfsschiff-Frage sowie die Benutzung amerikanischer Häfen durch kriegführende Unterseeboote, ferner die Vornahme kriegerischer Handlungen innerhalb der interamerikanischenSicherheitszone" und schließlich auch die delikate Frage der gemeinsamen Flotten- und Flugzeugstützpunkte in gewissen Küstengebieten des ameri­kanischen Kontinents.

Wohl bedarf es der Zustimmung zumindest des nordameri­kanischen Bundesparlaments zur Durchführung des von Washing­ton gewünschten, von dem Großteil der iberoamerikanische» Presse stark bekämpften Kartells, das die iberoameri- kanischen lleberschutzprodukten ausführen, d. h. den durch die gegenwärtigen Kriegsverhältnisse, insbesondere das Verschwinden gewisser normaler Absatzmärkte, notleidend Gewordenen diese Waren abzunehmen und dadurch dem Zugriff der totalitären Blocks", wozu man hier auch Japan rechnet, entziehen soll. Dieses Kartell soll, zunächst jedenfalls, nordamerikanisch sein: um die dazu nötigen größere« Betriebsmittel zu erhalten, muß die Washingtoner Regierung den Plan dem Parlament vorlegen.

Straßburger Brief

Immer stärker zuriickfinlendes Leben nach Straßbnrg Rückkehr zur Heimatsprache Teilweise Aufnahme des Bahnverkehrs

Straßburg, 21. Juli. War uns vor etwa 14 Tagen noch in Straßburg ein Bild fast völligen Ausgestorbenseins geboten, das nur durch vorbeirasende Militärkrastwagen in seiner Todesstille etwas gemildert wurde, so durchflutet mit jedem neuen Tag immer stärker zurückkehrendes Leben die Stadt und ein neuer Lebenswille und wiedererweckte Freude am werktätigen Wirken und Werken bricht sich Bahn.

Die elementarsten Lebensversorgungsbedingungen werden nun auf breitere Grundlage gestellt. Die NSV. richtet in den verschie­denen Stadtteilen Speisungen ein, um überall für die Rück­kehrer die tägliche Nahrung sicherzustellen. Schon öffnen sich hier und dort lebenswichtige Geschäfte, säubernde Hände schaffen Ordnung und bald sind alle Vorbereitungen zur Betriebsaus­nahme getroffen. Eine Vrikettladung für die Straßburger Bäcker, mit einem Transportschiff vom Niederrhein kommend, das erst­mals im Straßburger Hafen eingelaufen ist, schafft die Möglich­keit, daß diese für die Straßburger Bevölkerung Brot backen können. Weitere Schiffsladungen mit Braunkohlenbriketts wer­den nach Straßburg befördert werden können, sobald die Krau­anlagen im Straßburger Jndustriehafen wieder betriebsfähig find.

Auch im äußeren Stadtbild tritt wohltuende Ordnung ei«: Anlagen werden gärtnerisch wieder hergerichtet, die Straßen gesäubert. Das lebendigste Zeichen jedoch des wiedererwachten Lebens in Straßburg ist die Begegnung mit einzelnen Müttern, die ihre Kleinen bereits zu einem Spaziergang ausführen.

Die gewollte Französierung der Elsässer, die den Franzose« aber nur rein äußerlich gelang dies dokumentiert am deut­lichsten die Beschilderung der Geschäfte, deren französische Bezeich­nungen dem nur deutsch sprechenden Elsässer verständlich gemacht werden mußten wird durch die Anordnung des Polizeipräsi­denten auf Entfernung der französischen Beschilderung und zur Rückkehr zur Heimatsprache wieder ausgelöscht. Die Reichsbahn hat bereits auf einigen Strecken den Personen- und Güterverkehr ausgenommen. Man ist bestrebt, möglichst bald die elsässtsche Bahn an das Reichsnetz anzuschließen.

In welch unglaublichem Umfange die wirtschaftliche und ge­schäftliche Verjudung der Stadt Straßburg in den letzten siebe» Jahren durch den Zustrom aus Deutschland zugenommea hat, merkt der Wanderer durch die Straßen an den Inschriften, die die Judengeschäfte bezeichnen. Einer dieser jüdischen Rassegenosse« zeigte überdies durch eine Inschrift an seinem geschlossenen Ge­schäft, daß er wie so viele seiner anderen Brüder, auf die falsche Karte gesetzt hatte. Er schrieb nämlich an das mitConfection pour Komme et Dames Au Chic de Paris" bezeichnet Schau­fenster, daß dieWiedereröffnung nach dem Sieg" stattfinde. So ganz unrecht hatte er ja nicht, nur ist die Wiedereröffnung »ach dem deutschen Siege.

Großeinsatz der Arbeilsmänner im Westen

Berlin, 22. Juli. Ueber den Großeinsatz des Reichsarbeits­dienstes bei den militärischen Operationen im Westen gibt Son­derberichter Gauarbeitsführer Kampmann imArbeitsmann" einen anschaulichen Gesamtüberblick. Von entscheidender Bedeu­tung war die Versorgung der kämpfenden Truppe. Die Nach­schub-Sicherung wurde zu einem wesentlichen Teil dem Reichs­arbeitsdienst übertragen. Ausgabe war in erster Linie die An­lage zentraler Lager an Benzin, Oel, Munition und Verpfle­gung für den Nachschub, im Gesamteinsatz und Weiterverteilung von diesen Stellen aus auf vom Reichsarbsitsdienst zu errich­tende Lager sür die verschiedenen Heereseinheiten. Die Schnel­ligkeit des Vormarsches machte die wiederholte Vorverlegung der Lagerplätze erforderlich, so daß im Zuge der einzelnen Opera­tionen die Nachschubkräste besondere Leistungen aufzubringe« hatte. In vielstündiger, ununterbrochener Arbeitszeit hat die junge Mannschaft des RDA. Munition aus den Eisenbahnwag­gons auf die Lastkraftwagen umgeschlagen und an den Sammel­plätzen ausgeladen und aufgestapelt. Es zeugt für die Hingabe und Einsatzfreudigkeit des NDA., daß einzelne Männer trotz der Schwere der Arbeit Tagesleistungen Lei der Munitionsverla­dung bis zu 25 Tonnen vollbrachten. An anderen Stellen wäre« die Abteilungen Tag und Nacht für die Treibstoff-Versorgung eingesetzt, mußten Bahn-Waggons entleert und die Kolonnen der Lastkraftwagen mit Benzin- und Oelfässern beladen werden. Große Eignung bewiesen Arbeitsmänner als Helfer in Panzer- Ersatzteillagern, wo sie die Bestellungen der Panzertruppen auf Reulieferung von Einzelteilen ausführten. Auch als Panzer­lotsen fanden Arbeitsmänner Einsatz. Ihre Aufgabe war, die Fahrer von Pauzerkraftwagen nach der Ablösung vom Bahn­transport an die Fronteinfatzstellen zur llebergabe an die Be­satzungen zu lotsen. Im Interesse eines geordneten Nachschuh» wurde der RAD. an verschiedenen Stellen zum Straßenbau ein­gesetzt. Weiter leistete er wertvolle Arbeit bei der Beutesamm- lnng. Waffen, sonstige Ausrüstungsstücke, Transportmittel, Pro­viant, alles, was der Feind verlassen oder übergeben hatte, wurde vom RAD- gesammelt, nach Gattungen gesichtet und, so­weit dies möglich war, entsprechender Berwertung zugeführt. 3u besonders großem llmfänge wurde der RAD- auch auf dem westlicheit Kriegsschaupättz wieder für Sufttvaffenarbeiten ein­gesetzt, für die Anlage von Fliegerhorsten «O die Miederher-