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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 150

Der zitternde Jronside als Retter Englands

Frankreichs Zusammenbruch, eine Erleichterung für England

Gens. 28. Juni. Selbst den Lügenmeistern und Verschleie­rungskünstlern in London fällt es schwer, über die fatale Lage, in die England nach dem Siegesmarsch der deutschen Truppen geraten ist, einen Schimmer von Hoffnung zu zaubern.

Heute bemühen sich die Illusionisten wieder einmal dem bri­tischen Volke vorzumachen, welche Vorteile im Grund genommen der Zusammenbruch Frankreichs England bringe. (!) Jetzt, so erklärten sie dummdreist, da England Frankreich nicht mehr zu helfen brauche (!!), ergäben sich überall wesentliche Erleich­terungen.

Wie ein Kind im dunklen Keller, so versuchen sie sich selbst und dem niedergeschlagenen Volke Mut zu machen und krähen, ganz England schreie jetzt nach Taten. Für diese Taten wird auch derstarke Mann" präsentiert. Diesmal soll General Jron- side der Retter Englands sein. Allen Ernstes wird erklärt, Jronside müsse Generalissimus über alle drei Wehrmachtsteile werden und die Verantwortung für die gesamte Landesvertei­digung übernehmen.

Ob England damit geholfen werden kann? In der Fertig­keit, aus Niederlage Siege zu schwindeln, steht Jronside hinter Churchill kaum zurück, wie er bei der Begrüßung der geschlagenen Flandern-Armee bewiesen hat. Wir können England zu diesem neuenstarken Mann" nur gratulieren, dem tapferen General Jronside, dem, wie er selbst sagte, schon bei Kriegsausbruch die Knie zitterten, dürfte gottsjämmerlich zumute werden, wenn jetzt das deutsche Schwert zum Schlag auf England ausholt,

EnglischeDankbarkeit-

Gegenüber dem ehemaligen Bundesgenossen

Lissabon, 28. Juni. Die englische Regierung hat jetzt die in Endland befindlichen Franzosen den gleichen Sonderbestimmun- gen unterworfen wie alle übrigen Ausländer aus.feindlichen Staaten. Den Franzosen ist der Wohnsitz in einer Reihe von Ortschaften und Distrikten untersagt. Sie dürfen keine Wagen, Fahrräder oder photographische Apparate mehr besitzen und ihre Wohnungen ab 8 Uhr abends nicht mehr verlassen. Gleichzeitig begann die Internierung sowohl unter den eingesessenen Fran­zosen wie auch ganz besonders unter den Flüchtlingen aus Dün­kirchen. die man zum Teil für ganz besonders gefährliche Ver­brecher hält. Die Franzosen beklagen sich darüber, daß sie betont unfreundlich und schlecht behandelt werden.

Parole der Hetzer in London

Chamberlain meldet sich wieder

Stockholm, 28 Juni. In dem Chor der Kriegshetzer in London, die ihre schlotternde Angst vor einer deutschen Offensive durch hochtrabende Worte wegzureden versuchen und sich selbst durch grelle Phrasen Mut machen wollen, kann natürlich auch der Kriegsmacher Chamberlain nicht fehlen. Vor dem Exekutivaus- sschuß der nationalen Vereinigung der Konservativen und llnio- »istenverbände versucht sich der Expremier zur Geltung zu brin­gen. Nach einem Schwall echt Chamberlainscher Phrasen kräht der «lte Hetzer die abgedroschene Parole, daß England entschlossen sei, denKriegbiszum siegreichen Ende fortzusetzen. Deutschland hat dieselbe Absicht. Mister Chamberlain! Nur machen wir nicht viel Worte darum, sondern handeln!

Helgoland

fünfzig Jahre beim Reich

Ei«umstrittener" Tausch, der sich vielfach gelohnt hat

Am 1. Juli 1890 trat England die Insel Helgo­land im Tausch gegen afrikanische Gebiete an Deutschland ab.

Es ist zeitgemäß, gerade jetzt des Tages zu gedenken, an dem vor fünfzig Jahren der deutsche Reichskanzler Caprivi die kleine Insel Helgoland gegen Sansibar und die beiden afrikanischen Sultanate Witu und Uganda eintauschte. Damals stand die deutsche Politik, wie schon so oft, im Zeichen einer freundschaft­lichen Verständigung mit England. Aus dem Bestreben, mit den Briten ins Reine zu kommen und alle territorialen Schwierig­keiten bei der Aufteilung Afrikas zu überwinden, ist auch der Erwerb Helgolands hervorgewachsen. Der deutsche Kolonial­pionier Karl Peters hatte den kühnen Plan entworfen, auch die Küstengebiete nördlich von Deutsch-Ost-Asrika, also die Sultanate von Witu und Uganda, unserem Kolonialreich einzuverleiben. Der deutsche Forschungsreisende Emin Pascha war schon unter­wegs, um diese Landstriche zu erwerben. Als Gegenwehr mobili­sierte England jene merkwürdige Reise Stanleys, der den an­geblich vermißten Emin Pascharetten" sollte, in Wirklichkeit aber bestand sein Auftrag darin, ihn aus Afrika zu entfernen.

Da zuckte auf einmal die Berliner Regierung zurück, denn Bismarck war abgesetzt worden und sein Nachfolger Caprivi wünschte nur noch die Verständigung mit England. Er war ohne weiteres bereit, auf alle strittigen ostafrikanischen Gebiete zu ver­zichten. Schon Bismarck hatte, um einen Wunsch des jungen Kai­sers zu erfüllen, in London den Vorschlag eines Austauschs von Helgoland gemacht, aber die Verhandlungen waren in den An­fängen stecken geblieben. Die Sache wurde jetzt schnell zu Ende gebracht: das Deutsche Reich verzichtete vorerst auf eine weitere Ausdehnung im schwarzen Erdteil und gewann dafür die Insel Helgoland. Heute ist es keine Frage mehr, daß dieser Erwerb für die Küstenverteidigung Deutschlands von allergrößter Bedeutung war. Aber vor fünfzig Jahren erschien der von England gefor­derte Kaufpreis, die Abtretung von Sansibar und die Preisgabe von Witu und Uganda, als viel zu hoch. Selbst Bismarck pro­testierte aus der Stille von Friedrichsruh und meinte, der Ver­zicht auf Witu hätte vollauf genügt. Vor allem aber erschien di« Aufgabe Sansibars wieder Tausch einer neuen Hose gegen einen alten Hosenknopf". Damals ging die Rede durch Afrika: ,F8enn man in Sansibar die Flöte spielt, dann fängt Afrika bis an den Tschad-See zu tanzen an."

Die Berliner Regierung hatte nun einmal den Preis gezahlt, «eil sie glaubte, damit England als Freund zu gewinnen. Diese Hoffnung erwies sich als ein folgenschwerer Trugschluß. Trotzdem hat sich die Erwerbung Helgolands vielfältig gelohnt. Die weit­hin reichenden Batterien auf der roten Felseninsel haben schon im Weltkrieg die Elbmündung vor jedem überraschenden Ein­bruch feindlicher Seestreitkräfte geschützt und sie erfüllen auch t» diesem großen Kriege ihre strategisch wichtigen Aufgabe».

Der repuvltkanische Präsidentschaftskandidat

Gegen jede Verwicklung in fremde Kriege

Philadelphia, 28. Juni. Nach dreitägigen Beratungen, die fast ausschließlich der Formulierung des außenpolitischen Teiles ge­widmet waren, wurde das Wahlprogramm der Republikanische» Partei veröffentlicht und anschließend ohne Aussprache ange­nommen.

Das Gebot der Stunde sei, die Landesverteidigung so stark zu. machen, daß keine Macht jemals amerikanischen Bode» betreten könne. Die Republikanische Partei wende sich entschieden gegen jede Verwicklung der USA. in fremde Kriege, zumal Amerika heute noch unter den Nachwirkungen des Weltkrieges leide. Die gegenwärtige Regierung habe bereits 54 Milliarden Dollar aus­gegeben und müsse zugeben, daß die Rüstungsbereitschaft der USA. völlig mangelhaft sei. Die Republikanische Partei ver­lange den Ausbau der Landesverteidigung derart, daß die Ver­einigten Staaten imstande seien, die Monroe-Doktrin aufrecht- zuerhalten. Damit das amerikanische Regierungssystem nicht ge­stürzt werde, verlangt die Republikanische Partei abschließend einen Zusatz zur Verfassung, wonach keinem Präsidenten mehr als zwei Amtstermine zugebilligt werden dürften.

'ocacy mehreren Mahlgängen wurde Generaldirektor Wen- dell-Willkie mit 594 von 1000 Stimmen zum republika­nischen Präsidentschaftskandidat gewählt. Der republikanische Parteitag nahm unter großem Beifall eine Entschließung an, wonach die Aufstellung Willkies als einstimmig gilt. Der Präsidentschaftskandidat ist 48 Jahre alt und Generaldirek­tor eines Elektrizitätswerkes. Unmittelbar nach seiner Wahl erklärte er, er werde alles tun. um die amerikanische Prosperität und nationale Einheit wiederherzustellen und eine ausreichende Landesverteidigung zu verwirklichen.

Landplage der französischen Strafbalaillone

Genf, 28. Juni. Eine wahre Landplage für die französischen Bauern bildeten, so berichten Lausanner Zeitungen, die sich in letzter Zeit in französischem Gebiet aufhaltenden französischen Strafbataillone. Diese Strafbataillone bestehen aus Soldaten, die eine militärische Strafe abzusitzen haben oder die im zivilen Leben wegen eines gemeinen Verbrechens verhaftet worden waren. Sie werden vom französischen VolksmundDie Vergnüg­ten" genannt und haben ihren Standort in Friedenszeiten ge­wöhnlich in den Kolonien. Seit einigen Monaten standen einige dieser Strafbataillone nun hinter der Maginotlinie. Mit dem Verfall der französischen Armeen lösten sich die Einhei­ten so berichten die genannten Zeitungen, in einzelne marodie­rende Haufen auf. Sie besetzten die auf den Jurahöhen einsam gelegenen Bauerngehöfte und taten sich an den in Küche und Keller befindlichen Lebensmitteln gütlich, selbstverständlich ohne den Besitzer um Erlaubnis zu fragen. Was nicht niet- und nagelfest war, ließen sie mitgehen, wenn eine neue Vorrats­quelle erkundet worden war. Zur großen Erleichterung der unter diesen Räuberhorden leidenden Bürger und Bauern zogen die Helden aber immer sehr schnell ab, wenn die Ankunft deutscher Truppen gemeldet wurde.

Die deutschen Truppen haben nun gemäß der Klausel des Waffenstillstands sämtliche französische Dörfer an der Schweizer Grenze besetzt. An den öffentlichen Gebäuden wurde die Haken­kreuzfahne aufgezogen. Das Leben in diesen Gegenden nimmt wieder normale Formen an. Die Arbeiter kehren in die Fabri­ken zurück und der Landmann auf das Feld. Deutsche Erenz- patrouillen sind mit dem schweizerischen Grenzschutz in Fühlung getreten. Wie immer, wird auch bei dieser Gelegenheit das kor­rekte Verhalten der deutschen Soldaten und Offiziere hervor­gehoben.

Rußland-Rumänien

Regelung sowjetrussisch- rumänischer Fragen Bessarabien und nördliche Bukowina an Rußland

Moskau, 28. Juni. Die TASS gibt am Freitag bekannt, das, am 26. Juni die Sowjetunion dem rumänischen Gesandten in Moskau, Daoidescu, ein Ultimatum überreicht habe, in dem di, Sowjetunion die sofortige Rückgliederung der nördlichen Buko­wina sowie Bessarabiens verlangt.

Am 27. Juni hat die rumänische Regierung dem Autzenkom- missar Molotow eine Antwort überreicht, in der es heißt, daß die rumänische Regierung bereit sei, über die fraglichen Gebiete zu verhandeln. Der Autzenkommissar fragte den Botschafter Da- videscu, ob Rumänien prinzipiell mit der Abtretung der be­sagten Gebiete einverstanden sei, da die Note der rumänischen Regierung diese Zusage nicht enthält. Der rumänische Botschaf­ter erklärte, die rumänische Regierung sei mit den Vorschlägen der Sowjetregierung einverstanden. Daraufhin richtete die Sow­jetregierung am 27. Juni eine zweite Note an Rumä­nien, in der es heißt, daß die Sowjetunion die Räumung der besagten Gebiete innerhalb vonvierTagen, angefängen am 28. Juni, und die sofortige Räumung der Städte Akkerman Czernowitz und Kischinew fordert. Die rumänische Re­gierung erklärte sich damit einverstanden, bat jedoch die Sowjet­regierung, die Räumungsfrist zu verlängern. Sie erklärte sich sofort bereit, Vertreter für eine Kommission zu benennen, die die Räumungs- und Abtretungsfragen bereinigen soll. Die Sow­jetunion hat General Koslow und den General Boldin zu Ver­tretern in dieser Kommission ernannt. Die Verhandlungen sollen in Odessa geführt werden. Ab 28. Juni um 14.00 Uhr Ortszeit haben sich die sowjetrussischen Truppen in Richtung der Städte Czernowitz, Kischinew und Akkerman in Bewegung gesetzt.

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Die Bessarabienfrage liegt seit zwei Jahrzehnten auf den ru­mänisch-russischen Beziehungen. Bekanntlich hat Rußland dieses Gebiet an Rumänien nach dem Weltkrieg überlassen müsse». Nicht ohne Schuld Rumäniens ist nun die Verschärfung einge­treten, denn Rumänien hat englische Garantieversprechunge» angenommen und damit eine klare Politik zu den europäische» Problemen vermissen lassen. Rumänien hat den Termin zur friedlichen vertraglichen Lösung der Bessarabienfrage verpaßt. Cs hat sich der russischen ultimativen Forderung gebeugt und tritt Bessarabien und Teile der Bukowina ab. Damit hat auch England eine Niederlage erlitten, das den Rumänen ein Ga­rant,^versprechen gab.

Umbildung der rumänischen Regierung

Bukarest, 28. Juni. Wie Radar meldet, ist das rumänisch« Kabinett umgebildet worden. Ihren Rücktritt erklärten Auße»-s minister Gigurtu, Staatssekretär llrdarianu, Staatssekretär bei« Ministerpräsidium Protochla, Außenhandelsminister Christ», Kul­tusminister Ciobanu und der Unterstaatssekretär für den Knl»! tus Sibiceanu. Neu ernannt wurden: Senatsprästdent Arge», toianu zum Außenminister, Kammerpräsident Vaida-Voevod zuarj Ministerstaatssekretär, Jnculetz und Nistor zu Staatssekretären.! Wirtschaftsminister Cancicov übernimmt interimistisch da» Auhenhandelsministerium, Eiurescu geht vom Propagandamini», sterium interimistisch zum Kultusministerium. Sidorovici wurde, zum Propagandaminister ernannt.

Bombenanschlag gegen die britische Botschaft in Peking

Peking, 28. Juni. Wie Reuter meldet, wurde am frühen Morgen des Freitag eine Bombe vor der Tür des britischen > Botschaftsgebäudes abgeworfen.

Bor -er letzten entscheidenden Phase

Nach dem Sieg in Frankreich Die Leistungen der deutschen Panzer

Bern«, W. Juni. Bon besonderer Seite wird uns geschrieben:

Am 11. März d. I. hatte derFührer seine Rede im Berliner Zeughaus anläßlich des Heldengedenktages mit dem Gelöbnis geschlossen: Der von den kapitalistischen Machthabern Frankreichs und Englands dem Eroßdeutschen Reich aufgezwungene Krieg muß zum glorreichsten Sieg der deutschen Geschichte werden. In dem Aufruf, den er am 24. Juni nach Inkrafttreten des deutsch­französischen Waffenstillstandes an das deutsche Volk richtete, konnte er die Beendigung des Krieges im Westen nach sechswöchi­ger Dauer verkünden und der Gewißheit Ausdruck geben, daß die Leistungen unserer Soldaten im Kampf gegen einen tapferen Gegner als der glorreich st e Sieg aller Zeiten in die Geschichte eingehen werde. Selten war eine Prophezeiung schnel­ler durch die Entwicklung bestätigt worden!

Wenige Tage hat es nur gedauert von der Anfrage der Regie­rung Pstain nach den Bedingungen für einen Waffenstillstand bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages im Wald von Compiögne, der freilich erst in Kraft treten konnte, nachdem zwischen Italien und Frankreich ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet war. Vis es so weit war, ging der deutsche Vor­marsch unaufhaltsam weiter. Die Atlantikküste wurde bis ^ .^"^^ude-Mündung besetzt. In Lothringen und im Elsaß kam es nach zähen Kämpfen gegen die in mehrere Grup­pen zersplitterten französischen Kräften, in deren Verlauf Straß­burg besetzt wurde, am 22. Juni zu einer Kapitulation, bei der mehr als funfhunderttausend Soldaten die Waffen streckten. . l>^r frei der siegreichen Truppe eine unübersehbare Beute in die Hände. Im Raume südlichundwestlichvonLyon erreichten die Spitzen unserer Divisionen Grenoble und den Ausgang der Savoyschen Alpen: südwestlich Genf wurde der llebergang über die Rhone erzwungen. In der Nacht vom 24.

zum 25 Juni machte die Waffenruhe dem deutschen Vordringen ein Ende.

Blickt man jetzt auf die sechs Wochen harter Kämpfe und stür­mischen Vorgehens zurück, so stößt man in den Meldungen und Berichten immer wieder auf Nachrichten von ausschlag­gebender Beteiligung der Luft- und Panzer­waffe. Ganz besonders von den Leistungen der deutschen Pan­zerverbände sind die Franzosen immer wieder überrascht worden. Es gab keine Sperre und kein Hindernis, das ihren Vormarsch aufhalten konnte. Stießen sie an einem Wasserlauf auf gesprengte Brücken, so entstand in kürzester Zeit eine Notbrücke, auf der die schweren Fahrzeuge sicher das andere Ufer erreichten. War das Gelände flach oder gebirgig, wie in den Argonnen, unsere Panzer durchstießen es mit einer Geschwindigkeit, die niemand geahnt hätte. So weit sie sich auch von ihren Ausgangspunkten entfernten, der Nachschub an Treibstoff und Muni­

tion war zu,: rechten Zeit da, auch dann, wenn ganze Panzerdivisionen den übrigen Verbänden weit voraus tief im Rücken der vorderen Linien des Gegners operierten. Mit der ganzen Gründlichkeit des deutschen Soldaten ist diese neue Waffe, die der Versailler Vertrag uns vorenthalten wollte, entwickelt und ausgebaut worden. In Divisionen zusammengefaßt, die über alle Waffengattungen verfügen, sind sie selbständig jeder Aufgabe gewachsen. Sie haben dem Krieg das Tempo diktiert; sie waren das Werkzeug, mit dem die Führung ihre entscheidenen Ueberraschungsstöße führte.

Zur See und in der Luft ist der Krieg indessen weiter­gegangen. Die durch ihre Planlosigkeit auffallenden Angriffe der englischen Luftflotte auf deutschen Heimatboden wurden in der Nacht vom 19. zum 20. Juni erstmalig vergolten. Diesem erste« Angriff, der vor allem dem Rüstungszentrum Billingham galt, find laufend weitere Angriffe gefolgt. England ist jetzt als ein­ziger Gegner übrig geblieben. Die Aufgabe, nun England selbst im Kampfe niederzuzwingen, hat auch bei der Formulierung der Bedingungen des deutsch-französischen Waffenstillstandsver- mitgesprochen. Sie war maßgeblich für die geforderte ? " I?/ golung der Atlantischen Küste ebenso wie für die Abrüstung der französischen Flotte. Das Start­verbot für alle Flugzeuge ist ebenso eine Sicherungsmaßnahme wie das Verbot für alle französischen Staatsangehörigen, im Dienst von Staaten, die sich noch mit dem Reich im Krieg be­finden, gegen Deutschland zu kämpfen.

Alles deutet daraus hin, daß nach der siegreichen Beendigung des Kampfes gegen Frankreich der Krieg nun in seine letzte entscheidende Phase tritt. In diesem Kamps steht England nun zum erstenmal in seiner Geschichte allein und auf sich gestellt sei­nem Gegner gegenüber. Seine unritterlichen Anwürfe gegen Frankreich habe« zur Folge gehabt, daß niemand anders als Marschall Pötai« dem Verbündete« von gestern bescheinigte, daß ihm die bleiche Furcht vor dem, was kommen muß, im Nacken fitzt.

Es ist noch nicht die Stunde gekommen, um die großen Verdienste zu würdigen. Was bis jetzt anerkannt und durch wohlverdiente Auszeichnungen belohnt wurde, sind begrenzte Vertruste im Rahmen des großen Erfolges. Mit dem ganzen deutschen Volk weiß sich aber der deutsche Soldat in tiefster Dank­barkeit seinem Führer und Obersten Befehlshaber verbunden. Sein eiserner Wille schmiedete in wenigen Jahren des Friedens die deutsche Wehrmacht zu dem scharfen Schwert. Sein Genie führte mit dieser Waffe die vernichtenden Schläge in Polen und Norwegen, in Holland, Belgien und Frankreich. Unter seiner Führung wird der deutsche Soldat auch England zum Friede« zwinge». («d»1