Auf dem loten Punkt
Neun Wochen haben dt« Lachverständigen in Paris getagt, ohne zu ihrem Ziel, einem gemeinsamen Vorschlag zur Lösung des Reparationsproblems, zu kommen. Das Repa- rationsproblem als solches hat sich allerdings in den neun Wochen, so arm an positiven Ergebnissen dies« auch sind, nicht unerheblich gewandelt. Alte Begriffe haben an Kraft verloren — wir nennen nur den im Dawesplan vorgesehene« Wohlstanbsindex, dessen Bedeutungslosigkeit allgemein an. erkannt worden ist, und den Transferschutz, der vollständig «mgebaut worden ist, und sich in eine Reihe von Schutzmög- ltchkeiten verlegt hat — neue Begriff« sind in den Vordergrund gerückt worden, vor allem die Internationale Bank mit ihren verschiedenen Funktionen und Nebenwirkungen, nicht nur auf das Reparationsproblem, sondern auf die zukünftige Kredit- und Währungspolitik. Di« Konferenzarbeit ist in ihrer entscheidenden Phase nach dem Austausch der Denkschriften auf dem toten Punkt angekommen, und da den alliierten Sachverständigen Vernunft und guter Wille fehlen, «m ihn zu überwinden, wird der Ausschuß auseinander- grhen. Bestenfalls wird man zuvor eine nochmalige Durch, arbett des Gesamtproblems in den einzelnen, beteiligten Ländern beschließen und ein« neue Konferenz zu einem späteren Zeitpunkt in Aussicht nehmen. Die Folg« des ergeb- niSlolen Auseinandergehens der Sachverständigen ist die Tatsache, daß der Dawesplan bis auf weiteres in Kraft bleibt. Biel Aufwand ist vertan und viele Hoffnungen auf e-tne Erleichterung der deutschen Wirtschaftslage sind vernichtet worden. Die Entwicklung wird nun für unS zeuge« müssen,- mit Sicherheit läßt sich voraussehen, daß zwangs. läufig schon in kurzer Zeit die ungelöste Reparationsfrage wieder in Angriff genommen werden muß, denn der Dawesplan ist wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Die deutschen Sachverständigen sind guter Hoffnung. Sie sehen der wirtschaftlichen Entwicklung, wie sie nach Abbruch der Konferenz sich vollziehen wird, mit Zuversicht entgegen, da der auf der Konferenz vertreten« deutsche Standpunkt, nur solche Verpflichtungen zu übernehmen, die man mit der Leistungsfähigkeit vereinbaren könne, dem deutschen Kredit in der Welt nur nützen kann. Sollte dt« deutsche Wirtschaftslage, womit eventuell gerechnet werden muß, di« weitere regelmäßig« Leistung der Daweslasten ohne Gefahr für die deutsche Wirtschaft und Währung nicht zulasten, so träte der Transferschuh in Kraft, der auf Grund der Bestimmungen beS DawesplaneS ein Rühren an die Stabilität der Wäh- rung unmöglich macht.
Von französischer Seite wird schon setzt der Versuch unternommen, die Sachlage so darzustellen, als ob ein anderer Gesichtspunkt als der Abstand der Zahlen für das Scheitern der Konferenz ausschlaggebend gewesen wäre. In dem Bestreben, der deutschen Delegation di« Verantwortung aufzupacken und sich selbst damit zu entlasten, hat man es gewagt, die Dinge so barzustellen, als ob die in der deutschen Denkschrift gemachten Anregungen, die Sachverständigenkonferenz möge gewisse Erweiterungsmöglichkeiten für di« deutsche Wirtschaft empfehlen, einer politischen Ausdehnung fähig sei Auf der Suche nach einem schwachen Punkt, der zum Vor- wand dienen könne, um die Konferenz abzubrechen, hat man in feiner Witterung diese Sätze herausgegriffen und sie so ausgelegt, als verlangten die deutschen Sachverständigen die Rückgabe von Kolonien und die Wiedereinverleibung des polnischen Korridors. Diese charakteristischen Machenschaften beleuchten die Lag« recht deutlich. Wer gehofft hat, mit der Konferenz der „unabhängig* urteilenden Wirtschaftssachver- ständigen werde die Vernunft ihren Einzug in di« Politik halten, sieht sich getäuscht. Wir sind um keinen Schritt wei- tergekommenl Die alliierten Wirtschaftsmänner haben sich als getreue Sendboten ihrer Regierungen erwiesen und sich den wirklich unabhängigen, klaren Darlegungen der deutschen Vertreter verschlossen. Dl« Gläubigermächt« wollen eben auf keinen Pfennig verzichten, das ist der wahre Grund des Konferenzabbruchs. Angesichts der enttäuschten Weltmeinung will man die Schuld an dem negativen Ausgang der Verhandlungen den deutschen Sachverständigen »»schieben und sich selbst einen guten Abgang verschaffen. Das alt« System der brutalen Lügenpolittk regiert also immer noch! Wir dürfen deshalb die Nerve« nicht verlieren, denn der Kampf um di« Reparationen muß unweigerlich durchgefochten werden: er bedeutet unser Schicksal. Den deutschen Sachverständigen aber gebührt ein Wort des Dankes für ihre feste Hal. tung während der schweren Verhandlungen und für das ehr. liche Nein, welches den alliierten Zumutungen nach einer Neberspannnng der deutschen Leistungsfähigkeit ein Ende setzte.
Sparprogramm und Landwirtschaft
TU Berlin, 20. April. Der Haushaltsausschuß des Reichstages führte die Einzelbcratung des Haushalts des Neichs- ernährungsministeriums zu Ende. Es handelte sich vor allem um den 18 Millionen-Fonbs für die Absatzförderung in der Landwirtschaft, der nach dem Sparprogramm der Regierungsparteien um 5 Millionen gekürzt werden soll. Abgeordneter Schiele brachte die tiefe Enttäuschung der Landwirtschaft darüber zum Ausdruck. Der Neichsernährungs- minister erwiderte, baß an dem Gesamtprogramm, das für 8 Jahre festgesetzt sei, unbedingt festgehalten werde. Gewisse Zugeständnisse gegenüber den Reichsfinanzen könnten vorübergehend für das laufende Jahr gemacht werden, weil noch Restbcstände aus dem Notprogramm des Vorjahres vorhanden seien. Der Minister bedauerte dann die Vorkommnisse auf genossenschaftlichem Gebiet und sprach die Hoffnung ans, daß die Einignngsbestrebungen der genossenschaftlichen Verbände in absehbarer Zeit zum Abschluß kom- men und bas gesamte Genossenschaftswesen eine innere Konsolidierung erfahren werde. Unter Ablehnung aller anderen Anträge stimmte der Ausschuß dem Antrag der Regierungsparteien zu, wonach der Satz von 18 auf 13 Millionen herabgesetzt wird. Annahme fanden Entschließungen, die die Reichsregterung ersuchen, der Not der landwirtschaftlichen Bevölkerung in den Grenzgebieten im Osten und Westen besondere Beachtung zu schenken und durch eine systematische
Hilfeleistung diese Notlage zu mildern, ferner die Augelegen- hetten des Beterinärweseus vom Reichsministerium des Innern an das Reichsernährungsministerium zu übertragen.
Soziale Probleme
Sine Rebe beS Neichsarbeitsminister».
TU Berlin, 20. April. Im Haushaltsausschuß deS Reichstages nahm bei der Beratung des Haushalts des Reichs- arbeitSministeriums Minister Wissel zu einer längeren Rede über alle schwebenden Fragen seines Ressorts daS Wort. Er wandte sich zunächst gegen den Borwurf, baß die Sozialversicherung den Willen zur Selbsthilfe lähme und den Spürsinn breche. Man bedenke dabet nicht, daß die Sozialversicherung nur der Form nach Staatsfürsorge, ihrem inneren Wesen nach aber nichts anderes als organisierte Selbsthilfe sei. Die Sozialversicherung sei eine kollektiv sparmäßtge Fürsorge für die Zukunft.
Er sei bestrebt, die Sozialversicherung weiter anSzubane«. Der Minister kündigte einen Gesetzentwurf an, der die be- russgenossenschaftliche Unfallverhütung mit dem allgemeinen Arbeitsschutz verbindet. Die Vereinfachung der Sozialversicherung werde entscheidungsreif sein, wenn in die Unfallversicherung alle Betriebe und Dienste ausgenommen sein werden. Das Arbeitsschutzgesetz und das Bergarbeitsgesetz bezetchnete der Minister als die wichtigsten sozialpolitischen Entwürfe dieses Haushaltsjahres. Ein in Vorbereitung befindlicher Gesetzentwurf über Unfallverhütung in der Reichsversicherung bietet eine weitere Ergänzung des ArbettS- schuhgesetzeS. Die neuen Vorschriften über den Schutz der Bergarbeiter dürften am 1. Januar 1630 in Kraft treten. Das Zustandekommen der Arbeiterschutzgesetze sei die Voraussetzung für die von der Reichsregierung beabsichtigte Ratifikation einer Anzahl von internationalen Übereinkommen. Zur Frage des Tarifvertragsrechtes erklärte der Mt- nister, baß man auch hier eine Angleichung an das österreichische Recht erstrebe.
Längere Ausführungen widmete der Minister der Reform des Schlichtungswesens.
Durch das Urteil des Reichsarbeitsgerichtes im Nuhrstreit sei der vom Reichsarbeitsministerium von jeher vertretene Grundsatz durchbrochen, daß ein Schiedsspruch zustande kommen müsse. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Tatsache seien nicht abzusehen. Um dem Reichstag die Möglichkeit zu geben, zu diesen Fragen Stellung zu nehmen, werde demnächst eine eingehende Denkschrift über das Schlichtungswesen vorgelegt werden.
Die Schlichtungsstreitigkeiten, zu deren Beilegung besondere Schlichter bestellt werden müssen, seien im Jahre 1928 um 13 v. H. gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen Die Einigungen bei Nachverhandlungen seien gegenüber dem Durchschnitt der vorhergehenden vier Jahre um rund zehn v. H. gestiegen.
Der Minister besprach dann das Kapitel
Arbeitsmarkt «nd Arbeitslosenversicherung.
Die wesentlichste Ursache der ungeheuerlichen Verschärfung der Lage des Arbeitsmarktes sei der ungewöhnliche Winter gewesen. Gegenwärtig werde geprüft, wie die Krisenfürsorge nach dem 4. Mai geregelt werden soll. Als eine seiner wichtigsten Aufgaben bezeichnet« der Minister den Ausbau der Arbeitsvermittlung insbesondere auch auf dem Lande. Die Reichsregierung bemühe sich, auch die Zahl der ausländischen Landarbeiter in Deutschland allmählich herabzudrük- ken. Das Berufsausbildungsgesetz liege dem Reichsrat vor Der Ausbau der Netchsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sei trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten im vergangenen Jahre fast vollständig zum Abschluß gebracht werben.
Zum Wohtiungs- und Sieblungswesen bezetchnete der Minister als dringend nötig die Sicherstellung der aus der Hanszinsstcuer fließenden Mittel für den Wohnungsbau. Eine Änderung der
WohnnngszwangSwlrtschaft
sei nicht in Aussicht genommen, auch eine Änderung der geltenden gesetzlichen Miete von 120 v. H. erscheine z. Z. unzulässig. Eine gesetzliche Regelung des Bausparkasse«»-? n» sei eingeleitet. In der Siedlungsfrage sei brennend die Be. schaffnng eines Dauerkredits. Die diesbezüglichen Verhandlungen seien im Gange.
Nach den Ausführungen des Ministers vertagte der Ausschuß die Weiterberatung.
Der Kreditbedarf des Reiches
TU Berlin, 20. April. Die Meldungen, baß zwischen dem Reich und den Banken, und zwar nicht mehr dem bekannten siebcnköpfigen Gremium, sondern dem Reichsanleihekonsortium, eine Vereinbarung über Erneuerung des 150 Millionen Neichsmark-Kontokorrentkrediies bereits zustande gekommen sei, eilen, wie der DHD. erfährt, den Tatsachen voraus. Diesmal soll eine größere Summe als 150 Millionen Reichsmark von privater Seite ausgenommen werden, da die Ansprüche zum April-Ultimo gegenüber dem März eher noch gewachsen sein dürften. Außerdem ist von seiten des Reiches das Bestreben und die Notwendigkeit vorhanden, den Kredit nicht wieder nur auf wenige Wochen, sondern möglichst über längere Zeit zu erstrecken, so daß also vielleicht doch an die Begebung neuer Schatzanweisungen gedacht wirb.
Reue Golbabgaben der Neichsbank in Vorbereitung.
Der letzte Ausweis der Neichsbank hat bekanntlich einen Rückgang der Goldbestände um 149,7 Millionen R^t ergeben. Wie der Deutsche Handelsdienst erfährt, sind seit dem 18. ds. Monats bisher noch keine weiteren Golbabgaben erfolgt. Allerdings wird die Notwendigkeit hierzu schon in aller Kürze eintreten, so daß die Reichsbank bereits Verhandlungen in dieser Richtung ausgenommen hat. Die Vorbereitungen für neue Golbversendungen sind im Gang, wenn auch die Höhe im Augenblick noch nicht endgültig feststeht.
Der englische Wahlkampf
valdwins Wahlprogramm.
TU London, 20. April. Das Wahlprogramm der euglt- scheu Konservativen gab Ministerpräsident Baldwin im Drury-Lane-Theater vor 2000 Delegierten der konservativen Parteiorganisation und Sen 600 Unterhauskandibaten der Partei bekannt.
Baldwin ging in seiner Rebe von dem Vorstoß des Ar- betterführers Snowben aus und wies darauf hin. baß das Land darüber zu entscheiden haben werde, ob Englands Wort in der Welt gelten solle oder nicht und die englische Unterschrift honoriert werben solle. Baldwin wandte sich gegen Lloyd George und bezeichnet« die liberale Partei als die Partei deS „Bielversprechens*, während die konservative Partei demgegenüber die Partei der Tat sei. Er sei überzeugt, baß die Konservativen bet den Matwahlev ebenso wie im Jahre 1926 eine Mehrheit erhalten würben
Ministerpräsident Baldwin machte GeneraljtrcilS und Kohlenstreiks für die wirtschaftliche Not verantwortlich, die das Land in den letzten Jahren erlebt yätre. Nur durch solide Arbeit könne das Land wieder emporgcbracht werden. Zur Unterstützung der englischen Jndupr.e wurde die Regierung das englische Eisenbahnwesen moOccuisieren. Die Regierung wolle die Auswanderung in die Dom«. ,ie» stär. ker als bisher unterstützen. Ein Schutzzoll aus landwirt- kchaftliche Produkte werbe von den Kiulervativrn abgelehnt. Statt dessen wolle man die Laudwnr'chait mn der Grundsteuer befreien und dafür sorg-n. biß Armee, Marine und Luftflotte künftig nur inländisches Fletsch verbrauchen wür- de«.
Kleine politische Nachrichten
Die kostspielige Diplomatie. Wenn man an den Reichs- Haushaltsplan für 1929 mit der festen Absicht herangeht, überall da, wo es sich ohne Gefährdung lebenswichtiger Interessen des Reiches ermöglichen läßt, Einsparungen zu machen, so wirb man an den außerordentlich hohen Kosten für die deutsche Diplomatie nicht ohne weiteres vorüber- gehen können. Im vorliegenden Neichshaushaltsplan sind für ausländische Vertretungen wiederum rund 85 Millionen Mark eingesetzt. Deutschland unterhält 12 Botschaften, 37 Gesandtschaften, 34 Generalkonsulate und 90 Konsulate. Geplant sind eine ganze Reihe weiterer Konsulate.
Der fünfjährige Wirtfcha'tsplan Sorvjctrußlands. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung einen fünfjährigen Wirtschaftsplan ausgearbeitet Danach sollen in den nächsten fünf Jahren insgesamt 65 Milliarden Rubel gegenüber 27 Milliarden Rubel in den verflossenen fünf Jahren angelegt werden, von denen 16 Milliarden Rubel zu dem Ausbau der Industrie verwandt werden sollen. 1933 erwartet man einen Ertrag von 43 Milliarden Rubel gegen 18 Milliarden im Jahre 1928. Für die Erweiterung der Landwirtschaft ist ein Betrag von 23 Milliarden Rubel vorgesehen.
Neuer Mohammedaneransstand in China. Der Moham- medaneranfstand in der chinesischen Provinz Kanin, der im Oktober 1928 unterdrückt wurde, ist mit neuer Kraft ausgebrochen. Die Aufständischen besetzten die Stadt Kungtschang und metzelten die christliche Bevölkerung nieder. Die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht. Zwei katholische Klöster wurden ebenfalls von den Aufständischen bis aus die Grund, mauern zertrümmert. Der Führer der Aufständischen ist der 19jährige „General* Li, der unbarmherzig gegen die christliche Bevölkerung vorgeht, über 3o0 Dörfer sind bereits seinen Leuten zum Opfer gefallen. Die Nankingregierung hat Truppen zur Unterdrückung des Aufstandes auS- gesandt, _
Aus aller Welt
Schweres Lawinenunglück im Etschtal.
In Gurgl im Etschtal ereignete sich ein schweres Lawine«, ««glück. Ein Skikursus der Nürnberger Polizei unternahm eine Skitour auf den Festkogel. An der zweiten Mulde löste sich der Schneehang los und verschüttete drei Personen. Zrvet der Verunglückten konnten geborgen werden. Sie hatten nur leichte Verletzungen erlitten. Der dritte Verschüttete, der Oberleutnant der Schutzpolizei Nürnberg-Fürth, Karl von Bentheim, der nach einer halben Stunde ausgegraben »»erden konnte, war bereits tot.
17 Menschen bei der Landung ertrunken.
Wie aus Moskau gemeldet wird, ist in Wladiwostok bei der Landung des russischen Staatsschiffes „Primorje* ein« Treppe zusammengebrochen, wobei mehrere Personen ins Wasser fielen. Bis jetzt wurde festgestellt, daß 17 Menschen ertrunken sind.
Ei« ganzes Dorf niedergebrannt.
Das 80 Bauernhöfe zählende Dorf Rybezyno im Wilua- gebiet brannte vollkommen nieder. Bereits 4 Stunden nach Ansbruch des Feuers bezeichnete nur ein rauchender Trüm. merhanfen den Platz, auf dem das Dorf gestanden hatte. Bei den Nettungsarbeiten wurden 4 Personen tödlich verletzt. Fast alles Vieh ist in den Flammen umgekommen.
Schwere Stürme im Atlantische« Ozean.
Ans dem Atlantischen Ozean herrschen gegenwärtig sehr schwere Stürme, die zu einer starken Beeinträchtigung der Schiffahrt führen. 8 Ozeandampfer sind nach Newyorker Berichten gezwungen gewesen, in den Halen Anker zu werfen. 7 kleinere Schiffe sind gesunken, doch sind nach den bisherigen Feststellungen hierbei Menschen nicht ums Leben gekommen.
Ranbübcrfall mit Maschinengewehr.
Nach einer Meldung aus Newyork wurde eine Auto» broschke mit Kassenboten der Telephon-Company und zwei Polizisten in der Mittagsstunde im Geschäftsviertel nahe '-er Wall-Ttreet von Gelbräubern angehalten. Die Räuber er- öffneten sofort Maschinengewehrfeuer auf die Polizisten, die das Feuer erwiderten. Der Kugelhagel währt« minutenlang, bis die Polizisten mit leergcfchosscnen Revolvern schwer verwundet zusammenbrachen. Die Räuber entkamen in einem Privatauto mit der Golbkassette, die 38 000 enthielt, unerkannt.