Sette 4
Schwarzwälder Tageszeit««-
Rr. 132
Die Heimat spricht zur Front
Der Kameradschaftsdienst des deutschen Rundfunks
Von Hans Wegner.
Jede Nacht ist das so: Pünktlich um 1 Uhr meldet sich der Koneradschastsdienst des deutschen Rundfunks und gibt seine Nachrichten und Meldungen hinaus in den Äther. Im Westen »«d im Osten, überall dort, wo deutsche Soldaten sind, hocken zu derselben Stunde Männer vor dem kleinen Empfangsgerät und ««rten gespannt darauf, ob für irgendeinen ihrer Kameraden ei»e wichtige Nachricht durchgesagt wird. Jede Feldposteinheit Hat einen Abhördienst, und der Soldat wird zu ihm genau so kommandiert wie zu einem anderen Dienst. „Es ist für uns Dienst wie alles andere", schreibt einer aus dem Feld. „Aber ei» wunderbarer Dienst!" fügt er hinzu. „Es ist, als ob die ganze Heimat selbst zu uns spräche! Wenn auch niemand aus meiner Einheit gerufen wurde, so war es mir doch, als ginge jede Mel- d»ng auch mich an. Am schönsten waren dann die Lieder, die die Sendung umrahmten. Ich möchte Ihnen dafür danken!"
Seit dem 21. Januar dieses Jahres besteht der Kamerad- stbaftsdienst, und er hat sich glänzend bewährt. Denn die Wehrmachtwunschkonzerte konnten die vielen Geburtenmeldungen und anderen Nachrichten nicht mehr bewältigen, man hätte ja ein ganzes Wunschkonzert allein mit den Namen der Neugeborenen »usfüllen können. Nun löste der Kameradschaftsdienst in dieser Hinsicht das Wunschkonzert ab. Nach den Geburtenmeldungen k«men neue Wünsche unserer Soldaten hinzu, so daß heute die eine Nachtstunde ein buntes und interessantes Programm aufweist, das auch schon in der Heimat Tausende von Freunde gesunden hat. Jede Nacht werden die Namen von mehreren hun- «crt Kindern bekanntgegeben, andere wichtige Familiennach- lichten werden mitgeteilt, Prüfungstermine werden den Soldaten
von ihren Angehörigen angekündigt, auf Grund amtlicher Angaben erfahren die Feldgrauen von dem Wohnungswechsel ihrer Familien usw. usw. Eine große Rolle spielt auch die Vermittlung von Feldpostnummern. Bisher baten allein 300 Volksgenossen aus den verschiedensten deutschen Gegenden um die Anschriften elternloser Soldaten, was ihnen natürlich gern gewährt wurde. Auch vertauschte Koffer und verlorengegangene Gepäckstücke finden durch den Rundfunk wieder zu ihren Besitzern.
Da lebt irgendwo im Sudetengau ein alter Weltkriegsteilnehmer. Als er kürzlich einen Frontbericht im Rundfunk hörte, wurde der Name eines jungen Offiziers genannt, der mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Der Hörer erinnerte sich nun an seinen ehemaligen gleichnamigen Kompaniechef, der im Weltkrieg bei einem Sturmangriff neben ihm gefallen war, und er vermutete, daß der junge Offizier, dessen Auszeichnung er soeben im Rundfunk ^miterlebte, der Sohn des Gefallenen ist. Dies teilte er dem Kameradschaftsdienst mit, der nun nachts den Namen des Leutnants ausrief. Der Offizier meldete sich, die Vermutung des Hörers aus dem Sudetenland traf zu, und so erfuhr der Leutnant erst jetzt, über 20 Jahre nach dem Weltkrieg, von den letzten Tagen seines Vaters.
Ein anderer Weltkriegsteilnehmer suchte nach sieben Kameraden, mit denen er bis 1918 zusammen war und die'er später aus den Augen verloren hatte. Die Namen kamen zur Verlesung, und zum Erstaunen- aller waren fünf dieser alten Soldaten wieder bei derselben Truppe ins Feld, gerückt. Die letzten zwei wie der anfragende Hörer selbst mußten aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben, doch fünf der alten Mitkämpfer durften ihre im Weltkriege erprobte Kameradschaft erneuern.
Auch das Ausland gehört zu den Freunden des Kameradschaftsdienstes. Eine Schwedin bat vor nicht langer Zeit um Bekanntgabe von IS elternlosen Soldaten, da sie ihnen Liebesgaben schicken möchte. Eine Dänin, die vor einigen Jahren in
einem deutschen Bad Heilung von ihrem Leiden fand ftam,- nach den Adressen ihrer ehemaligen Pfleger, die sicher i'm F°^ stünden. Es gelang tatsächlich, die Anschriften der Männer« finden, die heute den feldgrauen Rock tragen. So gingen viel- Liebesgaben aus den Händen der Dänin zu den deutschen Frontsoldaten! Andere Ausländer, die sich mit den deutschen Soldaten verbunden fühlen und den Kameradschaftsdienst regelmäßig abhören, sitzen zum Beispiel, soweit es bekannt ist, in'Liechtenstein und in Rumänien.
Irgendwo im Westen hört eines Nachts ein Soldat folgende Durchsage: „Kameraden der Feldpostnummer . . ., heute mni für den Gefreiten Richard Meier ein Feldpostpaket angekomme» sein. Gefreiter Meier ist heute in Berlin eingetrosfen, um feinen Urlaub hier zu verbringen. Er bittet die Kameraden, das Feldpostpaket zu öffnen und den Inhalt zu verzehren, da er sank schlecht würde. Guten Appetit!" — Die Kameraden des Gefreit« haben sich das sicherlich nicht zweimal sagen lasten!
Ein einsamer Soldat aus dem Westen schüttete dem Kameradschaftsdienst sein Herz aus. Alle seine Kameraden bekämen Briefe und Liebesgaben: nur er ginge immer leer rus, weil ihm kein Mädchen in der Heimat bekannt sei. Der Rundfunk gab seinen Wunsch weiter und betonte die Bedingung: Es sollte „etwas Solides" sein! Nach ein paar Tagen meldete sich eine Handwerkstochter. Da der Soldat auch aus einer Handwerkerfamilie stammte und ein Vergleich ihrer Handschrift eine gewisse Harmonie ergab, so wurden ihre Adressen ausgetauscht. Die Verbindung zwi- fckien den beiden Unbekannten war bald hergestellt, nach kurzer Zeit schickten sie sich gegenseitig ihre Bilder. Es war tatsächlich- „etwas Solides". Das erkennt man an der Absicht des Soldaten,! die Briefschreiberin nach Ende des Krieges zu heiraten! So entstand eine Liebe auf drahtlosem Wege. Front und Heimat sind! auch durch Ätherwellen fest verbunden! (y)
«ltenstei.
Die Verfuhr, das Sögen, Spalten und Aufräumen des Brennholzes
für die städtischen Gebäude wird am
Dienstag, den 11. 3uni 1940, nachm. 9 Uhr
im Rathaus vergeben.
^Den 8. Juni 1940.
Stadtpflege.
Stadt Calw
Zu dem am Mittwoch, den 12. Juni 1948, stattfindenden
Vieh- und Schweine-Markt
ergeht Einladung.
Personen und Vieh aus verseuchten Kreisen werden zum Markt nicht zugelasten. — Für die zum Markt gebrachten Tiere find Ursprungszeugnisse mitzubringen.
Zufuhrzeit zum Schweinemarkt: 7—8.30 Uhr. Auftriebs- zeit für den Viehmarkt: 8—S.30 Uhr.
Talw, 1. Juni 1940. Der Bürgermeister: Eöhner.
Pfalzgrafenweiler
Am Dienstag, den 11. 3«ni 1940 findet hier ein
Krämer», Vieh- «. Schweine-Markt
statt. Der Bürgermeister.
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Simmersfeld
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen
Anna Seid
sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Missionar Gehring für die trostreichen Worte am Grabe und dem Kirchenchor für den erhebenden Gesang, sowie für die Kranz- und Blumenspenden.
Die trauernden Hinterbliebenen.
3n treuer Pflichterfüllung für Führer, Volk und Vaterland starb am 20. Mai auf dem Felde der Ehre bei Laon mein lieber, unvergeßlicher Mann, Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel
Karl Merkte
im Atter von 27 Jahren.
In stolzer Trauer:
Helene Merkte, geb. Schilling die Mutter Elise Merkte
die Geschwister: Elise Harlmann, geb. Merkie mit Familie Fritz Merkle mit Familie Otto Merkle mit Familie Hermann Merkle mit Familie Gertrud Merkle die Witwe Karoline Schilling der Schwager Ernst Pfitzenmaier mit Frau geb. Schilling
Spielberg
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Vaters
Johannes Ottmar
früherer Amtsdiener und Postbote
sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir Schwester Anna f5r ihre liebevolle Pflege, allen denen, die ihn während seiner langen Krankheitszeit besucht haben, für die tröstenden Worte von Herrn Pfarrer Brezger, den erhebenden Gesang des Mädchenchors unter Leitung von Herrn Hauptlehrer Höhn, die ehrenden Nachrufe und Kranzniederlegungen von Herrn Schneider für die Kirchengemeinde und Herrn Meyer für die Gefolgschaft des Postamts Altensteig, sowie für die zahlreiche Begleitung von nah und fern zu seiner letzten Ruhestätte.
Die trauernden Kinder.
«Grüner Baum" - Lichtspiele
Die auf heute abend vorgesehene Filmvorführung fällt infolge anderweitiger Verwendung des Saales aus. Der Film wird stattdessen am Montag 20.15 Uhr wiederholt.
Hühneraugen?
Das sicherste Mittel, sich von Hühneraugen,Ballen und harter Haut zu befreien, besteht darin, einfach morgens und abends 5 NU « O - Hühneraugentropfen auftragen. Nach 6 Tagen kann man sie mit Stumpf und Stiel entfernen. Packung özPfg zu haben bei:
Löwen-Drogerie Oskar Hiller Schwarzwald-Drogerie Fritz Schlumberger
Methodisteugemeinde
Sonntag, Uhr u. abds.
8 Uhr Predigt, vormittags b/411 Uhr Sonntagsschule.
NS.-Frauenschast
D. Fr. W. u. 3ugendgr.
Montag, 10. 6. 1940 20.1z Heimabend in der Jugendherberge. Vollzähliges Erscheine» unbedingt nötig.
Kreuzzüget
praktisch zum Mähe«, bietet an
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Kirchliche Nachrichten
9. Juni, 8'/s Uhr Christenlehre für Söhne und Töchter. 9^/2 Uhr Predigt, Lied A 30, Opfertag, 10^/« Uhr Kinderkirche. Dienstag, 8 Uhr abends Kriegs betstuude in der Kirche.
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