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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 111
Der siegreiche Vormarsch
< Seit fünf Tagen befinden sich die deutschen Armeen im Bormarsch durch die Niederlande und Belgien. Es sind Borentscheidungen gefallen, die für die weitere Kriegführung von ungeheurer Bedeutung sein werden. Die stärkste Festung der Welt, Lüttich, wurde innerhalb von drei Tagen überrannt. Die belgische Hauptwiderstandslinie, die A l b e r t - K a n a l - S 1 e l l u n g, ist zu Fall gebracht, und zwar im Zusammenwirken zwischen Luftwaffe und Panzerkräften. In Slldbelgien geht der Angriff planmäßig weiter und hat die französisch-belgische und französisch-luxemburgische Grenze erreicht.
Die Wehrmachtsberichte lassen erkennen, mit welcher Entschlossenheit die deutsche Führung ihren Operattonsplan verwirklicht. Schon am zweiten Tag waren die nördlichen Provinzen von Holland bis zur Ostküste der Zuidersee besetzt. Südlich der Zuidersee hatten die Holländer ihre Hauptwiderstandslinie aufgebaut. Hintereinander liegen von Ost nach West die Issel st ellung sowie die Er ebbe- und Peellinie. Die Erebbelinie verläuft aus dem Raum von Amersfort nach Rhenen am Niederrhein,- südlich davon ist in dem Maasbogen die Peelstellung eingebaut, die bis zu dem Dorf Roermond an der Maas verläuft. Alle drei Stellungen wurden bereits am 12. Mai von den deutschen Truppen in unaufhaltsamem Angriff durchstoßen. Den entscheidenden Einfluß auf diesen raschen Erfolg hat der Einsatz der Luftlandetruppen ausgeübt, die durch die Luftwaffe weit hinter den feindlichen Linien, und zwar in der Hauptsache in dem Raume von Rotterdam, abgesetzt worden waren. Wie der Wehrmachtsbericht vom Montag bekanntgab, haben die westlich des Süd-Willem- Kanals vorgehenden deutschen Truvpen die Verbindung mit den auf dem Luftwege gelandeten Verbänden hergestellt. Hieraus ist zu schließen, daß der holländische Widerstand sich heute im wesentlichen nur mehr auf die „F este Holland" konzentriert, die etwa den Raum umfaßt, der sich zwischen der Rheinmündung und der Küste einerseits und der Linie Amsterdam—Utrecht andererseits befindet. Die Aufrollung dieser Verteidigungsstellung im Raum der Städte Hilversum, Utrecht, Rotterdam und Haag von Süden her ist im Gange. Der Einbruch in die Festung Holland ist bereits in vollem Gange.
Unter den Schlägen der deutschen Luftwaffe wurde nicht nur der Vormarsch vorbereitet, vor allem wurde dieLustwasfederGegner schwer getroffen. Meldet doch der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht, daß schon in den ersten drei Tagen über 1000 feindliche Flugzeuge abgeschossen oder vernichtet wurden. Diese Verluste machen sich jetzt schon in der Luftkriegführung gegen den deutschen Vormarsch bemerkbar.
Die Einnahme von Lüttich als des Eckpfeilers der starken Albert-Kanal-Stellung ist eine Großtat ersten Ranges, die den Weg in Mittelbelgien öffnete. Sie erfüllt jeden Deutschen mit höchstem Stolz. Die ausländische Presfe ist einig darin, daß Lüttich zu den stärksten Festungen der Welt zählt. Die Bewunderung über die Leistungen der deutschen Truppen bei Lüttich ist deshalb groß. Bekanntlich wurde im Anschluß durch Luftunternehmungen und den dadurch erzwungenen Durchbruch von Panzerkräften die Albert-Kanal-Stellung zu Fall gebracht. Der Rückzug der Belgier wurde von unseren Truppen stark bedrängt.
Der Krieg ist in sein entscheidendes Stadrum eingetreten. Roch ist der Zusammenprall mit den Massen des englisch- französischen Heeres nicht erfolgt, die Erfolge unserer Truppen seit Freitag geben uns die Zuversicht, daß auch weiterhin der deutsche Sieg immer näher rückt.
Die Maginot-Linie Belgien
Die Maas — natürliche Verlängerung der Maginot-Linie
Berlin, 14. Mai. Nach dem OKW.-Bericht vom 14. Mai haben die deutschen Truppen mit Anfängen die Maas zwischen Namur und Eivet erreicht. An anderen Stellen wird gesagt, daß feindliche Kräfte auf die Dyle-Stellung zurückgeworfen worden sind. Die Maas bildet in ihrem Lauf an der französisch-belgischen Grenze eine natürliche Verlängerung der Maginot-Linie nach Norden. Sie ist selbstverständlich von den Franzosen durch Befestigungen aller Art in jahrelanger Arbeit verstärkt worden. Seit Beginn des Krieges haben die Franzolen weiter an dem Ausbau dieser von der Natur besonders begünstigten Stellung gearbeitet. Die Verlängerung dieser Abwehrzone nach Belgien hinein bildet ebenfalls die Maas bis Namur, wo sie einen scharfen Knick nach Osten macht. Von hier aus über Wavre und Loewen nach Antwerpen hinauf ist der Abschnitt der Dyle als äußerste Verlängerung der Maginot-Maas-Linie durch besonders starke Stellungen festungsarrig ausgebaut worden.
Für den Sachkenner ist hieraus ersichtlich, wie eng die Zusammenarbeit der französischen und belgischen Regierungen und Generalstöbe gewesen sein mutz, und dag schon lange vor Beginn des Krieges der Ausbau der Besestigungszone aus die beiderseitigen Bedürfnisse abgestimmt werden konnte.
Hollands Regierung nach London geflüchtet
„Flammender Aufruf" an das verlassene Volk
Kopenhagen, 14. Mai. Der Ministerpräsident und die Regierung der Niederlande kamen, wie Reuter meldet, am Dienstag morgen in London an. Während sie sich schon auf dem Wege in das Asyl befanden oder bereits in London eingetroffen waren, das die Zuflucht so mancher Feinde einer neuen und gerechteren Ordnung der Welt geworden ist, erließen sie am Dienstag um 11 Uhr vom englischen Kurzwellensender aus in holländischer Sprache einen flammenden Aufruf an die Zurückgebliebenen, in dem es heißt: „Holländische Beamte im besetzten Gebiet tut eure Pflicht, flüchtet nicht und bleibt auf euren Posten." Sie vergaßen dabei zu sagen, wie wir!
Auch in diesem „flammenden Aufruf" hat die holländische Regierung nur die Methode jener englandhörigen Regierungen übernommen, die ihr elendes Leben rettend, ihr Volk dem Unglück überließen, in das sie es gebracht hatten.
Die feige Flucht der holländischen Regierung
Berlin, 14. Mai. Mit ihrer Flucht nach London — auf der sie, wie ihre Vorgänger, die Mitnahme des Goldes nicht vergaßen — haben sich die „Staatsmänner" der holländischen Regierung als das entlarvt, was sie sind: Skrupellose Ver
brecher, die unter der Maske des Biedermannes das holländische Volk in die Schrecken des Krieges hineinhetzten und mit den englischen Kriegshetzern unter einer Decke stecken. Die gleiche Regierung, die vor einer halben Woche noch das holländische Volk ausforderte, heldenmütigen Widerstand zu leisten, flieht unter fadenscheingen Gründen und behauptet mit frecher Stirn, daß sie nur die Flucht ergriffen habe, weil sie nur von England aus ihr Land weiter regieren könnte. Sie flüchten allerdings dahin, wohin sie gehören: In die Zentrale der internationalen Kriegshetzer nach London. Um dem Zynismus die Krone aufzusetzen, fordert die gleiche Regierung nach ihrer feigen Flucht noch die Beamtenschaft Hollands auf, treu auf ihrem Posten auszuharren und dem Lande zu dienen.
Wir sehen in dieser verantwortungslosen Haltung das Musterbeispiel einer Staatsführung, wie sie für jeden anständigen Menschen in der Welt unverständlich ist. Mir Abscheu wenden sich alle verantwortungsbewußten Männer der Welt von diesen feigen Volksverführern ab, die ihr Volk in den Krieg Hineintreiben, namenloses Unglück über das Land hcreinbrechen lassen, um dann im entscheidenden Augenblick feige ore Flucht zu ergreifen. Das holländische Volk wird sich über diese Sorte Staatsmänner seine eigenen Gedanken machen, die -etzr noch versuchen, mit sentimentalen Ressentiments Eindruck zu schinden. Vor der Weltöffentlichkeit sind diese Staatsmänner gerichtet und aus der Liste anständiger Politiker gestrichen. Sie treten in die Kategorie der Hatte Selassie, Achmed Zogu, Benesch, Rydz- Smigly, Beck, Koht u. Genossen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte für die deutsche Beweisführung in den der Weltöffentlichkeit bekanntgegeüenen Dokumenten über die Zusammenarbeit der holländischen Regierung mit den englischen Kriegshetzern, so ist dieser durch die Flucht der holländischen Staatsmänner nach England vollauf erbracht.
Beweis für Frankreichs Durchmarschabsicht
Französisch hc-llöndischd Militärwörterbücher bei französischen Gefangenen
Berlin, 14. Mai Französieren Gefangenen wurden französisch- holländische Mitltärwör: erblicher abaenommen. Diese Wörterbücher sind erst 1340 herausgegeben woroen.
Ebenso une die kürzlich in Holland gefundenen Karten von Deutschland mit Eiuzeichnungcn militärisch wichtiger Anlagen im deutschen Ruhrgebiet gehr auch aus diesem Fremdwörterbuch hervor, daß die Franzosen den Ecnfall über Holland nach Deutschland seit längerer Zeit vorbereitet haben.
Churchills Antrittsrede
Blut und Tränen stellt er in Aussicht
Berlin, 14. Mai. In London ist Churchill mit der Bildung seines Kabinetts fertig geworden. Er hat es glücklich zuwege gebracht, daß sämtliche Männer, die sich in den letzten Jahren an Deutschfeindlichkeit und dem Willen zum erbarmungslosen Krieg gegenseitig überboten, nunmehr vereint die Geschicke des englischen Volkes zu bestimmen haben. Helle Begeisterung hat es in den englischen Zeitungen erweckt, daß der Wanderredner Duff Cooper Jnformationsminister geworden ist. Inzwischen liegt die erste „Großtat" dieses Mannes vor, die darauf schließen läßt, was an Gemeinheit und Lügen von Duff Cooper in der Zuunft noch zu erwarten ist. Vor Journalisten erklärte er, in den Besitz eines deutschen Befehls gekommen zu sein, der angeblich an eine deutsche Truppenabteilung in Belgien gefunkt wurde. Dieser Befehl soll lauten: „Eine Anzahl von Zivilflüchtlingen befindet sich ebenfalls auf der Straße, beunruhigt sie, so viel ihr könnt." Coopers „Information" ist eine bewußte ungeheure Ehrabschneidung, es lohnt sich nicht, mit diesem abgefeimten Lügner sich noch weiter zu beschäftigen. Die deutsche Soldatenehre steht viel zu hoch, als daß sie von einem Duff Cooper angetastet werden könnte.
Churchill hat seine Jungfernrede als Premier des erheblich ins Wanken geratenen britischen Weltreiches gehalten. Sie ist ein rhetorisches Musterwerk, auf diesem Gebiet liegen ja auch die einzigen Leistungen, die Churchill aufweisen kann. Mit einer salbungsvollen Pathetik hat er durch Jahr und Tag unermüdlich und stur seine Kriegsmache betrieben und ist jetzt ans Ziel gelangt. Er hat dann auch sofort wieder einen neuen Kriegsschauplatz an die Wand gemalt, indem er erklärte, wir kämpfen an vielen Fronten, in Norwegen, rn Holland, und müssen im Mittelmeer bereit sein. Dann aber kam das bezeichnende Eingeständnis: „Ich kann nichts weiter in Aussicht stellen als Blut, Mühe, Tränen und Schweiß, denn vor uns liege» viele lange Monate des Leides und der Kämpfe." Früher hieß es bei Winston Churchill anders, als es noch galt, das englische Volk für den Krieg zu begeistern. Damals lautete die Parole, daß britische Truppen in kürzester Frist ihre Wäsche an der Siegfriedlinie aufhängen und Deutschland sehr bald ausgehungert und niedergeschmettert sein würde Eine einzige ehrliche Aeußerung ist von Churchill gefallen, als dieser die Antwort auf die Frage gab, welcher Art seine Politik sei: „Ich kann darauf nur erwidern, sie ist die, Krieg zu führen um jeden Preis." Das Ziel sei Sieg um jeden Preis. Sieg trotz allen Terrors, Sieg, wie lange und hart er auch erkämpft werden müsse. Denn ohne Sieg gäbe es kein Weiterleben. Man müsse das erkennen, es gäbe kein Weiterleben für das britische Imperium und für all das,-wofür sich das Imperium eingesetzt habe, kein lPeiterleben für das, was jeden beseele und kein Vorwärts diesen Idealen entgegen. Das Unterhaus war mit dem Krieg um jeden Preis einig mit 380 gegen 0 Stimmen.
Antieriglifche Demonstrationen in Italien
Großkundgebungen vor dem Palazzo Venezia Rom, 14. Mai. Die antienglischen Studentenkundgebungen wurden auch Dienstag vormittag in verschiedenen Teilen der italienischen Hauptstadt wiederum in vorbildlicher Disziplin und ohne jeglichen Zwischenfall fortgesetzt. Den Höhepunkt bildete die Großkundgebung von 5000 Studenten auf der Piazza Venezia, bei der es zu langanhaltenden begeisterten Ovationen für den Duce kam. Die immer stürmischeren Rufe veranlaßen schließlich Mussolini, sich der Menge zu zeigen, die sein Erscheinen mit unbeschreiblichem Jubel und neuen stürmischen Ovationen begrüßte. Eine weitere Großkundgebung unter starker Teilnahme der Bevölkerung fand kurz nach 11 Uhr statt, wobei die Demonstranten eine in die englische und französische Flagge eingehllllte Bahre sowie Chamberlains Regenschirm mit sich führten. Wiederum mutzte Mussolini dem stürmischen Drängen der Menge nachgeben und unter nicht endenwollenden Hochrufen auf dem historischen Balkan des Palazzo Venezia erscheinen.
Italiens Empörung über bie englische Piraterie Rom, 15. Mai. Die Kundgebungen gegen das englisch-fran- zösische Piratenwesen haben sich am Dienstag in ganz Italic« wiederholt. Sie erreichten gegen Abend ihren Höhepunkt ,« Rom, wo Züge von Schwarzhemden und Studenten sowie eine zahlreiche Volksmenge auf die Piazza Venezia strömten, um jh^ Empörung über die unverschämten Erpressungen und Zumutu«. gen der Westmächte Ausdruck zu verleihen. Immer wieder er. tönten Schmährufe gegen die Plutokratien, die durch ihre provokatorischen und unerhörten Kontrollmaßnahmen und Schikane« Italien zu erdrosseln versuchen. In lauten Sprechchören ver- langte die Menge unablässig, den Duce zu sehen. Schließlich er. schien Mussolini auf dem Balkon und dankte wiederholt für die Ovationen. Von der Piazza Venezia zogen dann einige Kolo«, nen Schwarzhemden und Studenten durch die Straßen, wobei sh immer wieder Hochrufe auf Mussolini ausbrachten und „Nieder mit England und Frankreich" riesen.
Gedenkfeier für die Toten des Fliegerangriffs auf Freiburg
Freiburg, 14. Mai. In der Friedhofkapelle fand am Pfingstmontag nachmittag eine kurze Trauerfeier für die Opfer des ruchlosen feindlichen Fliegerangriffs auf die unbefestigte Stadt Freiburg statt. Im Auftrag des Gauleiters und Reichsstatthalterz Robert Wagner und für den Kreis Freiburg oer NSDAP, legte Kreisleiter Dr. Fritsch je einen Kranz nieder. Worte des Trostes sprach die Reichsfrauenführerin Scholtz-Klink den Hinterbliebe, nen zu und ehrte die Toten durch eine Kranzspende der Frauen Deutschlands. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten durch eine« Vertreter der Wehrmacht und durch den Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, Dr. Kerber. Die Gedenkfeier wurde eingeleitet mit dem Satz: „Den Toten" aus dem Freiburger Vläserspiel von Eberhard Ludwig Wittmer, dem das Lied vom guten Kameraden folgte. Die Feier klang aus mit den beiden Nationalhymnen.
Pfingsten in Feindesland
„Das hatten wir ganz vergessen" — Trotz großer Anstrengungen eine kleine Feierstunde
PK.-Sonderbericht von Ulrich Maletzki
NdZ_, 14. Mai. Es ist ein herrlicher Tag mit blauem Him
mel und strahlendem Sonnenschein, so richtig pfingstlich. lieber die Straßen und Wege im Feindesland marschieren endlose Kolonnen, Ströme von Flüchtlingen ziehen entgegengesetzt vorüber. Flieger schwirren wie Bienen in der Luft. Die Flak steht schußbereit. Im Hintergrund grollt eintönig die Artillerie. Im Straßengraben sitzt ein deutscher Infanterist und schreibt auf de» Knien eine Feldpostkarte: „Im Felde. Pfingsten 1940."
Wir haben Krieg, und es bleibt der Truppe wahrhaftig keine Zeit dazu, ein Fest zu feiern. Das weiß jeder Soldat, dennoch bietet sich auch ihm hin und wieder bei einer kurzen Rast unter schattigen Bäumen im Walde eine Gelegenheit zu einer kurjm beschaulichen Feierstunde. Lange sind sie marschiert, unsere Feldgrauen, 30, 40 Kilometer am Tage bei glühender Hitze, haben ein Soldatenlied nach dem anderen gesungen; trotzdem singen sie auch jetzt wieder auf der kurzen Rast, die wir gemacht haben, singen ein Lied von ihrem Schatz, ein Lied aus ihr« Heimat.
Weiter geht der Vormarsch. Unaufhaltsam ist der Siegeszug der deutschen Wehrmacht. Hier und dort steckt ,m Zaumzeug der Pferde oder am Stahlhelm des Landsers ein grüner Virken- zweig. Die Ereignisse überstürzen sich. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn das Gefühl für Tag und Zeit vorübergehend verloren geht. „Was, heute ist Pfingsten? Mensch, das batte ich ganz vergessen!" Wie viele Male haben wir diesen erstaunte» Ausruf unserer Soldaten an der Front gehört!
Tief drinnen im belgischen Land an der Grenze Frankreichs hat ein Kompagniegefechtsstand ein kleines, ärmliches Haus bezogen. Es sieht hier verdammt brenzlich aus. Von den feindlichen Linien her kommt heftiges Feuer herüber, das dicht neben dem Eefechtsstand liegt, dennoch haben unsere Soldaten, die in den letzten Tagen wahrhaft gewaltige Leistungen vollbrachten, so viel Zeit gefunden, den Raum ein wenig auszuschmücken. „Das lassen wir uns nicht nehmen", hatten sie gesagt, „denn pfingstlich muß es schon aussehen, mag kommen was da will!"
In den Städten und Dörfern Luxemburgs läuten di« Glocken. Die Zivilbevölkerung hat sich sonntäglich gemacht und geht in die Kirche, genau so wie sie es in früheren Jahren zu Pfingsten getan hat. Nichts hat sich in ihrem Leben durch di« deutschen Truppen geändert, und wenn nicht Kolonne um Kolonne über die Straße ziehen würde, merkte man überhaupt nichts vom Krieg.
Wir alle, Heimat, haben gestern und vorgestern viel an dich gedacht, und deine Gedanken wanöerten hinüber zur Front Auch jetzt, wenn uns Hunderte von Kilometern trennen, sind um beide eine feste, unzertrennbare Gemeinschaft, ein einziger Bloch der gemeinsam kämpft und gemeinsam siegen wird.
Buschkrieg an holländischen Kanälen
Holländer leisteten heftigen Widerstand — Der Maasübergang muß erzwungen werden — In zwei Stunden 17 Bunker niedergekämpft — Auf dem Marktplatz einer holländischen Grenzstadt
DNB.. . (PK.) Die Männer der Division, die zum Stur« auf die holländische Grenze angesetzt sind, kommen von ein« zweitägigen Hebung. Sie haben keine Nachtruhe gehabt, und als sie gegen 18 llhr in die Quartiere rücken, liegt der Befehl für den Einsatz für sie bereit. Dieser Befehl, freudig begrüßt mit:' Es geht los! hat alle Spuren begreiflicher Müdigkeit aus» gelöscht und nur noch der Gedanke lebt in ihnen: endlich komme» wir zum Zuge.
Holländer leisten heftigen Widerstand
In dem Bereitstellungsraum nahe der Grenze hören sie, während sie in der Nacht vom 9. zum 10. auf das Stichwort warten, die Detonationen, die Kunde geben von großen Sprengungen, die in dieser Nacht auf holländischer Seite durchgeführt wurden. Si< geben Kunde von dem zu erwartenden Widerstand. Vorrückende Kolonnen rufen in Bereitstellung stehender Infanterie Scherzworte zu, die freudig zurückgegeben werden. Endlich ist e» 5.35 Uhr. Die Reichsgrenze wird überschritten. Die Vorausabteilungen erhalten auf der rechten Flanke Feuer "nd nehmen sofort den Kampf auf. Sperrungen befinden sich au: 'r ganze» Straße. Baumsperren sind es, die quer über den Weg liege», Betonsperren — das sind mit Zement ausgegossene Durchlaß röhren, in denen man Eisenschienen eingebaut hat und die s«0 -Mit der SUMHendecke verankert Mod. Nichts aber gibt e». «M