Serie 2

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>der Unterstützung Lurch das Bündnis mit England sieht; Spanien unabhängig von dem Ausgang der spanischen Ereignisse für Por­tugal eine ständige Drohung darstellt. Eine Schwächung Spa­niens, selbst durch Losreitzung von Katalonien, würde man i« Portugal gerne sehen".

OberstleutnantLhamberlain, ein Mitglied der eng­lischen Militärmission, sprach von der Gefahr eines europäischen Krieges und äußerte sich folgendermaßen:Wir sind uns über den Muss von Deutschland und Italien vollkommen im klare«. Ebenso wie die engeren Herren unseres Stabes, bin ich auch per­sönlich der Meinung, daß wir mit dem Kriege ansangen sollte«, und zwar gleich."

Er motivierte das damit, daß Deutschland nicht durch meues Kriegsmtaerial überraschend wirken könne, daß die Armee unvorbereitet sei, denn es mangle ihr vor allem an entsprechen­dem Kaders, das alte Flugzeug- und Panzermaterial sei wenig wert und mit verbesserten bezw. neuen Einheiten nur ungenü­gend ausgerüstet, außerdem führte er die wirtschaftliche und mo­ralische Lage des Landes an (Möglichkeit eines Sturzes des Regimes). Es mangle Deutschland an Erz, Oel, Kautschuk und Lebensmitteln. Der eventuelle Bundesgenosse Italien sei in einer noch schlechteren Lage, da er überhaupt nicht über Rohstoffe ver­fügt. Er erklärte, daß sich unter den gegenwärtigen Umständen ein Krieg in Zukunft nicht werde vermeiden lassen. Es sei besser» schon jetzt anzusangen, wo der bevorstehende Krieg weniger Ge­fahren birgt. Augenblicklich kann England aus eine enge Zn- sammenarbeit mit Amerika rechnen.

Ich stellte Chamberlain die Frage, ob England in diesem Falle beabsichtige, die allgemeine Wehrpflicht einzusühren. Er antwor­tete mir darauf, daß dem nicht so sei, denn man halte folgende Form englischer Hilfe für die am meisten zweckentsprechend:: Die Teilnahme der Marine und Luftflotte sowie der Panzerwaffe; die Teilnahme der Wirtschaft und Industrie. Natürlich kann sich die Form dieser Hilfe im Verlaus der Kriegsereignisse noch bis zu einer allgemeinen Mobilisation ausweiten.

Oberst Da ly von der englischen Militärmission ist bezüglich der voraussichtlich zu erwartenden Ergebnisse der Arbeit der Mission optimistisch. Er gab mir zu verstehen, daß England Mit­tel anwende, die einen Erfolg garantieren.

Augenblicklich wird schon der Verkauf von deutschem Kriegs­material hier in großem Maße durchkreuzt. Man kann die Mög kichkeiten. daß noch mehr deutsches Kriegsmaterial gekauft wird, sehr skeptisch beurteilen. Er bemerkte dabei, daß die letzten Er­fahrungen mit deutschem Kriegsmaterial in Rumänien ungünstig gewesen seien. Oberst Daly sagte mir, daß Deutschland in der letzten Heit eine gewisse Anzahl von Waffen an Rotspanien ver­kauft habe.

Aeber die englischen Möglichleiten sprach er sich ähnlich wie Chamberlain aus. e: unterstrich sehr nachdriicklrchst die >chon jetzt erreichten Ergebnisse der Zusammenarbeit Englands mit den Ver­einigten Staaten. Ueber die allgemeine Wehrpflicht sagte er, daß England durch eine militärische Vorbereitung, Schießausbildung und Formung starker Freiwilligen-Verbände sür die Verteidi­gung gegen Lustangriffe, durch Transport- und Sanitätsdienst sich die Voraussetzungen zu einer sehr großen Erweiterung seiner Armee schaffe. In großem Stile organisiert England strategische Reserven in seinen Kolonien, vor allem in Indien, und bildet diese dort aus. Seit zwei Jahren werden auch Schulen für die Kaders rur Tnhruna des künitiaen Krieges vorbereitet: Die Zen­trale der höheren Militärstudien für die Vorbereitung der lei­tenden politischen, administrativen und militärischen Stellen, das Imperial Military zur Vorbereitung für die entsprechenden Posten in den unteren Stellen, Verdoppelung der Zahl der vor­bereiteten Eeneralstabsoffiziere auf Jahreskursen für die Be­setzung der Stäbe bis zur Division einschließlich und auf zwei Jahreskursen für die höheren Stäbe.

Auf diese Weise erhält England für das ganze Empire eine Organisation und Vorbereitung für den künftigen Konflikt.

Der Kommandeur Eade, der amerikanische Marineattachs, sagte «ir seinerzeit:Den Ideen nach stehen wir vollkommen auf Seite der Demokratien. Augenblicklich studiert man in Amerika die Möglichkeiten sür eine schnelle Hilfeleistung für England und Frankreich, man ist zur Ueberzeugung gekommen, daß die Hilfe nicht wie im Weltkriege erst nach einem Jahr einsetzen soll, als die ersten amerikanischen Soldaten aktiv eingriffen, sondern im Lause von sieben bis zehn Tagen nach dem Beginn des Krieges sollen 1ÜÜV Flugzeuge geschickt werden."

Außerdem machte mich Kommandeur Gade auf die unzulässigen Methoden der deutschen Penetration in Südamerika aufmerksam, mit der die Vereinigten Staaten sich nicht einverstanden er­klären können.

Der Kommandeur Eade ist ein Vertrauensmann und ein per­sönlicher Freund von Roosevelt. Er besitzt sehr enge Be­ziehungen nach Belgien und erfreut sich der Freundschaft des bel­gischen Königs. Deutschland steht er sehr unfreund­lich gegenüber. Persönlich ist er sehr reich.

Aus den Unterredungen mit Chamberlain, Daly und Gade fühlte ich die stille Gewißheit enger Zusammenarbeit im Falle eines Konfliktes heraus.

Ich unterhielt mit häufiger mit den hiesigen Italienern. Sie waren äußerst nervös, interessierten sich sehr für unsere Hal­tung in einem künftigen Konflikt; an die Wand gedrückt, wiesen sie auf die Bedrohung der Menschheit und der Kultur in einem »künftigen Kriege hin, den man deshalb um jeden Preis ver­meiden müsse.

Bei einer Unterredung äußerte sich der Kommandeur Darrieuy Ler französischen Flotte ruhig über die Möglichkeit eines künfti­gen Konfliktes. Vor allem betonte er, daß in Frankreich die iRechtskreise und die Rechtspresse unnötigerweise Furcht haben- «nd die Lage nicht richtig einschätzen. Für den größten Fehler Hält er den Pazifismus der Demokratien, denn dadurch kann man den Krieg nicht als erster anfangen. Auf diese Weise gibt «an dem Gegner den wertvollsten Trumpf, den der Ueber- raschung, in die Hand. Doch ist man über diese Ansicht schon «twas hinausgekommen. Er hält es für möglich, sich mit den Italienern zu verständigen.

Zusammenfassend möchte ich die Ruhe und Einheitlichkeit der Ansichten bei den Vertretern Englands, Frankreichs und der Bereinigte« Staate« betonen.

»»knment S

Schreibe« des Wojwoden Dr. Erazynski i» Kattowitz an de» polnischen Außenminister in Warscha»

Kattowitz, de« 2. November 1938.

Herr Minister! Ich hakte es für meine Pflicht, über den Jn- Aßllteiner Unterredung M berichten, welche zwischen Herrn Kru-

lis Randa, dem ehemaligen Generaldirektor der Fabriken von Trzyniec, und Herrn Zieleniewski stattgefunden hat. Diese Un­terredung ist deshalb von großer Bedeutung, weil Herr Krulis Randa einer der hervorragendsten tschechischen Industriellen ist, welcher auch kürzlich als Kandidat für den Präsidenten der tschechoslowakischen Republik genannt wurde. Als er über die Politik der Tschechoslowakei sprach, äußerte er sich folgender­maßen:

Tausend Jahre hindurch sind die Tschechen politisch in der Gesamtheit des römischen Reiches tätig gewesen. Nach der Er­langung der Selbständigkeit tauchte in der Tschechoslowakei eine Gruppe von Menschen auf, welche die tschechische Politik selb­ständig zu machen versuchte. Die Geschichte hat sie weggefegt. Der Versuch ist nicht gelungen. Jetzt muß meiner Ansicht nach der tschechische Staat zu seiner alten Rolle als Teilnehmer am politi­sche» Schicksal des Deutschen Reiches zurückkehren. Die tschechische Politik richtet sich in dieser Richtung aus."

Unter Berücksichtigung der Stellung von Herrn Krulis Randa besitzen diese Worte ihren besonderen Wert und sie zeugen von Tendenzen, deren Aeußerungen wir auch noch auf anderen Ge­bieten beobachten können.

Dr. Erazynski, Wojwode.

Dokument 11

Bericht des polnischen Botschafters in Paris, Jules Lukasiewicz, au den polnischen Außenminister in Warschau

Streng geheim! Paris, den 29. März 1939.

Am 24. März sagte ich Botschafter Vullitt in einer normalen freundschaftlichen Unterredung ungefähr folgendes:

Ich kenne weder den Text des englischen Vorschlages hin­sichtlich der Erklärung der vier Staaten noch unsere Antwort daraus (was im übrigen auch der Wahrheit entsprach). Indem ich mich jedoch nach Pressemitteilungen richte und deren Echos, die mich von verschiedenen Seiten erreichen, beurteile ich die Si­tuation wie folgt: Der englische Vorschlag scheint mir der Form wie dem Inhalt nach ein Manöver zu sein, das wenigstens zu drei Viertel für die englische Innenpolitik bestimmt ist und das etwa dem Willen entstammt, auf die internationalen Ereignisse der letzten Tage zu reagieren, sondern vielmehr den Schwierig­keiten, auf die Chamberlain von leiten des Parlaments wie der englischen öffentlichen Meinung gestoßen ist. Es ist kindisch naiv und gleichzeitig unfair, einem Staat, der sich in einer solchen Lage wie Polen befindet, vorzuschlagen, er solle seine Beziehungen zu einem so starken Nachbarn wie Deutschland kompromittieren und die Welt der Katastrophe eines Krieges auszusetzen, nur um den Bedürfnissen der Innenpolitik Cham- berlains willfährig zu sein. Noch naiver jedoch wäre es, anzu­nehmen, die polnische Regierung verstände nicht den wahren Sinn dieses Manövers und seine Konsequenzen.

Es ist weiterhin in höchstem Grade unvorsichtig, eine Aktion zu unternehmen, wie sie von der englischen Regierung öffentlich angeregt wurde, und in ihr die Teilnahme Ruß­lands in den Vordergrund zu schieben, die ebenso das poli­tische Gesicht der Staaten verunstaltet, die solidarisch handeln sollen, wie das Ziel ihrer Aktionen. Das ostentative Streben nach einer Zusammenarbeit mit Rußland in einer Form und einem Bereich, der lediglich den Bedürfnissen der Innenpolitik Chamberlains entspricht, läßt die unbillige Vermutung auskom- men, als handle es sich hier nicht nur um eine Verteidigung der­jenigen Staaten, die durch die neuen Methoden der deutschen Politik bedroht sind, sondern auch um einen ideologischen Kampf mit dem Hitlerismus, und daß das Endziel der Aktion nicht der Friede ist, sondern die Hervorrufung eines Umsturzes in Deutsch­land. Wer die feit langem feststehenden Grundsätze der polnischen Politk kennt, kann nicht annehmen, die polnische Regierung werde sich zu so leichtsinnigen und gefährlichen Schachzügen des Herrn Chamberlain positiv einstellen

Nach den Erfahrungen der letzten 29 Jahre, in deren Verlauf England und Frankreich nicht nur keine einzige internationale Verpflichtung gehalten haben, sonder» auch niemals imstande waren, ihre eigenen Interessen auf gehörige Weise zu verteidigen, ist es völlig unmöglich zu glauben, irgend ein Staat in Mittel­oder Osteuropa wie ebenso auf der entgegengesetzten Seite Berlin könnte auch nur einen einzigen englischen Vorschlag ernst nehmen, es sei denn. England schwingt sich zu Taten auf, die zweifellos und unabweichbar seinen Entschluß bestätigen, die Beziehungen zu Deutschland aufzugeben. Hätte die englische Re­gierung einige Tage vor der Unterbreitung der vorgeschlagenen Deklaration in Warschau ihre Kriegsflotte mobilisiert wie die militärische Dienstpflicht eingeführt, und hätte die französische Re­gierung in größerem Umfange als bisher die Mobilisierung ihrer Armee angeordnet, dann hätte man sogar solche unzulänglichen englischen Vorschläge wie die, die uns gemacht wurden, als einen Beweis für den aufrichtigen und ernsten Willen loyaler Zu­sammenarbeit ansehen können. Da es jedoch gerade umgekehrt gekommen ist, mutz man annehmen, alle von London unternom­menen diplomatischen Verhandlungen werden so lange keine Aus­sicht auf Erfolg haben, bis sich die englische Regierung endlich zu dem Entschluß aufrafft, konkrete, präzisierte Verpflichtungen zu übernehmen, die von realen Maßnahmen auf dem Gebiete der Streitkräfte, über die sie verfügt, unterstützt werden.

Traurig, ja fast tragisch ist es, daß es sich in der gegenwär­tigen Situation nicht um die Interessen eines einzelnen Landes, sondsrn ohne llebertreibung um die Vermeidung eines katastrophalen kriegerischen Konfliktes handelt. Zum Beispiel der Fall Polen. Ich kenne weder den Text des englischen Vorschlages noch die Absichten Hitlers. Ich habe mir jedoch aus Grund zweifelloser Aspekte meine eigenen Gedanken über die wirkliche Lage gemacht. Die unvorsichtige, in der Form leichtsinnige, im Inhalt lückenhafte englische Iniative läßt die polnische Regierung zwischen der Kompro- mittierung der Beziehungen zu Deutschland oder dem Scheitern der Verhandlungen mit London wählen. Im ersten Falle kann Hitler sich gezwungen sehen, uns gegenüber die Anwendung von Zwang zu versuchen, worauf wir nicht anders werden antworten können als bewaffnet. Hierdurch wird ein allgemeiner euro­päischer Konflikt entstehen, in dessen erster Etappe wir den Druck der ganzen deutschen Macht werden aufhalten müssen. Unsere gesamte Kriegsindustrie wird nicht nur bedroht sein, sondern wir können sie sogar verlieren. Hieraus werden sich schon zu Anfang des Konfliktes nicht nur für uns, sondern ebenso für Frankreich und England die schlimmsten Bedingungen ergeben.

Nk.H

Am zweiten Falle wird das Scheitern per Bechandiungs,, ^ London sür Hitler ein Beweis der Unaufrichtigkeit und Schwach, der Politik Englands und Frankreichs sein und ihn zu neuen Expansionsunternehmungen in Ost- und Mitteleuropa ausmun­tern, die früher oder später zur Katastrophe eines Krieges führen müssen. Bei di->em Stand der Dinge ist es ebenso kindisch verbrecherisch. Polen für Krieg oder Frieden verantwortlich machen zu wollen. Es muß ein für allemal festgcstellt werde« daß die Verantwortung zum größten Teil bei Frankreich und England liegt, deren unsinnige oder lächerlich schwache Polch, zu der Situation und zu den Ereignissen führte, in denen wir leben. Wenn die englische Regierung dieses heute nicht einsieht dann ist ein allgemeiner europäischer Konflikt, ja vielleicht sogar ein Weltkrieg unvermeidbar und muß schnell kommen, denn die Wahl des geeigneten Momentes liegt bei Hitler.

Botschafter Bullitt nahm sich meine Ausführungen sehr z, Herzen und bat mich, sie noch einmal zu wiederholen. Ich sgz daß er jeden Absatz im Gedächtnis festzuhalten suchte.

Roch ein Opfer der falsche« »Sieges­meldungen"

Generalinspekteur der britischen Luftstreitkräfte zurück- ! getreten

London, 29. März. Das britische Luftsahrtministrrio« M bekannt, daß der Marschall der königlichen Luststreitlräste. Sk Edward Ellington, auf sei« Verlangen von dem Posta, . des Generalinfpelteurs der britischen Lrntstreitk'äste zuiSS, getreten ist.

Der Luftmarschall Sir Edward Ludlow-Hewitt wich an seiner Stelle Eeneralinspekteur. Luftmarschall Portal vsrd« i Oberkommandierender des Vombenkommandos und LuftnnnstW . Eossage Mitglied des Luftperfonalrates.

Es dürfte kein Zweifel darüber bestehen, daß dieser Rücktritt in ursächlichem Zusammenhang mit dem aufsehenerregende« Selbstmord des Geschwaderführers Graham Vlomfield steht, der bekanntlich wegen falscherSiegesmeldungen" vor ein Kriegs­gericht gestellt worden war. j

»Polizisten"-Manöver der Wesimächle

Kopenhagen zur Bedrohung der skandinavischen NeutraMA

Kopenhagen, 29. März. Die Kopenhagens! Presse widmet de» Hinweisen auf die Möglichkeit einer gefahrvollen Entwicklung für den Norden angesichts der erneuerten Pläne der Westmachte, Skandinavien in die Blockadefront gegen Deutschland einzuglie- dern, eine ganz besondere Aufmerksamkeit. In einer Zusammen­stellung der Nachrichten aus Paris und London zu diesem Thsnm sprichtSocialdemokraten" von einem beunruhigenden Interesse der Westmächte an den norwegischen Territorialgewässern and nennt die englischen und französischen Dementis wenig be­ruhigend.

Die Küsten Norwegens und Dänemarks seien zur Zeit die europäische Zone, die am meisten von Kriegsgefahr dedroht werde, schreibtNationaltidende". Als Hauptmotiv der in Lon­don und Paris ausgcheckten Kriegserweiterupgspläne führt dar Blatt den englischen Wunsch an, Deutschlands legitime Handelsschiffahrt längs der norwegischen Küsten zu un­terbinden und neue englische Macht st iitzpunkte in nor­wegischen Fjorden zu erringen. Man müsse mit der Möglichkeit rechnen, daß England in irgend einem Augenblick dazu übergehe» , könnte, die Drohungen gegen die Neutralität Norwegens und Dänemarks in eine Gewalthandlung umzusetzen. Wenn in de» Hauptstädten der Westmächte davon gesprochen werde, daß Eng­land und Frankreich selbstPolizei" in den norwegischen Küsten­gewässern spielen wollten, so bedeute das sür Deutschland nichts anderes, als daß der Norden zur Kriegszone gege» das Reich gemacht werden solle. Das Auftreten so­genannterPolizei der Westmächte" in dem bisherigen neutrale» Hoheitsgebiet des Nordens sei für Deutschland nichts anderes, als daß die Kriegsmacht der Westmächte auf nordischem Grund und Boden Aufstellung nehme, zum Deutschland zu treffen.

Auch die ZeitungPolitiken" schreibt in ähnlichem Sinne und schließt mit den Worten:Schweigen die Neutralen still zu einem solchen englischen Versuch, sich die Polizeimacht im Norden ao- jueignen, so müssen sie sich die Folgen selbst zujchreiben."

Kriegsrat der Wesimächle

Nneinandergefesfelt in die Tiefe Oberster Kriegsrat beschließt" bereits für den kommenden Frieden

Amsterdam, 29. März. Die englische und französische Regierung hielten am Donnerstag eine ihrer üblichen Propagandatagunge» des o ber st en Kriegsrates in London ab. Der ehe­malige französische Ministerpräsident Daladier war wegen angeblicher Krankheit an der Teilnahme verhindert. Dafür stellte sich Herr Reynaud seinem Schutzherrn Chamberlain vor, der s auch wie die englische Meldung lautet,sich glücklich schätzt. ! die Gelegenheit zu haben, Paul Reynaud in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident begrüßen zu können". Der sog.' oberste Knegsrat der Westmächte hielt es für notwendig, die Ber- ' p. chtung Zu beschließen, während des gegenwärtigen Krieges keinen Waffenstillstand oder Friedensvertrag abzuschließen, es » sei den» auf Grund eines gemeinsamen Uebereinkommens. Das » gegenseitige Mißtrauen, das aus diesem Beschluß spricht, geht jedoch weiter und führte zu derVerpflichtung, die Gemein­samkeit ihrer Handlungen nach der Wiederherstellung i des Friedens auf allen Gebieten aufrecht zu erhalten, so- *Et es notwendig sein wird". Man wird angesichts der Er- ! gebmfle dieser Sitzung des obersten Kriegsrates der Westmachte ' an die Geschichte von dem Liebespaar erinnert, das gemeinsam ! rn den Tod gehen wollte, aber kein Vertrauen zueinander hatte «nd deshalb aneinandergefesselt in die Tiefe stürzte.

Abermals amerikanische Post geraubt

New Park, 29. März. Ein amerikanisches Flugboot der Strecke LissabonPort Washington mußte am Donnerstag wegen star­ker Gegenwinde eine nicht vorgesehene Zwischenlandung auf den Bermudas vornehmen, um seinen Treibstofs­vorrat zu ergänzen. Von der englischen Kontrolle wurde dabei ein großer Teil der für die Vereinigten Staaten bestimmten Post zurückbehalten. Der Protest des Flugzeugführers machte i auf die britische» Piraten keine» Eindruck.