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kchwarzwälder Tageszeit»»,

Nr. 74

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 29. März 1940.

Zur Reichsmetallsammlung

Aber wir haben doch wirklich nichts Brauchbares für die Metallsammlung", sagt in diesen Tagen vielfach der eine oder andere. Und er ist der festen Ueberzeugung, daß das auch wirk­lich so ist. Er hat einen Moment lang nachgedacht und es ist ihm nichts eingefallen, was er Zur Führer-Geburtstagsspende hätte beitragen können. Er weiß genau, daß kein Messingmörser, keine alte kupferne Pfanne da ist, er hat sich Rechenschaft dar­über gegeben, daß er über kein Zinngeschirr verfügt, das in Frage kommen könnte. Er ist also entschlossen, das zu sagen, n enn eines Tages die Sammler an seine Türe klopfen.

Und doch hat er sich geirrt. Er hat den Apoll aus Bronze vergessen, der seit unzähligen Jahren auf seinem Schreibtisch steht. Man vergißt gerade solche und ähnliche Sachen meist. Es kommt auch auf solche Kleinigkeiten an. Denn viele Tausende solcherKleinigkeiten" ergeben schon ein ganz anständiges Stück Reinmetall, das hochwillkommen ist für die deutsche Metall- reserve, wie es der Eeneralfeldmarschall unlängst ausführte. Es sage deshalb keiner:Ich habe nichts", bevor -r nicht ganz reiflich darüber nachgedacht hat, bevor er nicht wirklich gründ­lich in seiner Wohnung Umschau gehalten hat. Man darf jede Wette abschließen, datz sich mit ganz wenigen Ausnahmen fast in jedem deutschen Haushalt etwas finden wird, was inner­halb der großen Reichsmetallsammlung willkommen ist. Und wer das dann abliefcrt, hat nicht nur ein gutes Gewissen, er bekommt auch eine Urkunde, die ihn und seine Nachkommen noch in späteren Zeiten daran erinnern wird, daß die deutsche Hei­mat im große» Entscheidungskampfe gegen die Mächte der Plutokratie ihre Pflicht restlos erfüllt hat.

Zur Verhülmig und Bekämpfung von Waldkrände«

Trotze Werte deutschen Volksvermögens werden alljährlich durch Waldbrände vernichtet. Die Ursache ist, wie der Rejchs- führer U und Chef der Deutschen Polizei in einem Erlaß an alle Polizeibehörden feststellt, in den meisten Fällen sträf­licher Leichtsinn und Nichtbeachtung gesetzlicher Bestim- WOsgeu, Um dem entgegenzuwirken, werden in dem Erlaß die zur Verhütung und Äettrmpsgua von Waldbränden ergangenen Bestimmungen den amtlichen Stellen erneut in Erinnerung ge­bracht mit dem Hinzufügen, datz auf die Einhaltung der Vor- stdriften größter Nachdruck zu legen ist. Mrt Gefängnis bis zu drei Monaten und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen wird nach dem Strafgesetzbuch bestraft, wer Wald-, Heide- oder Moorflächen durch verbotenes Rauchen oder An zün­den von Feuer, durch ungenügende Beaufsichtigung an- gezündeten Feuers, durch Fortwerfen brennender oder glim­mender Gegenstände oder in sonstiger Weise in Brandgefahr bringt. Wird jemand aus frischer Tat getroffen oder verfolgt, st» ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Persönlich­keit nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn «uch ohne richterlichen Befehl vorläniia?estrn»edmen B-i WaH- Moor- und Heidebränden sind neben den Feuerwehren alle Geeigneten Personen unaufgefordert zur Hilfeleistung verpflich­tet, und sie haben solche Brände der Forst- oder Polizeibehörde r» melden.

Reisekartenregelung für Selbstversorger. Selbstversorger, die infolge zeitweiliger Abwesenheit vorübergehend, d. h. für weniger als vier Wochen, verhindert sind, sich aus eigenen Be­ständen zu versorgen, können bei ihrer Kartenausgabestelle Reise- und Eaststättenmarken erhalten. Die in dieser Form ausgegebe­nen Mengen werden auf der Mahlkarte, der Schlachtkarte, bei den Vutterrücklieferungen der Molkereien usw. verrechne!. Eine Anrechnung aus die Selbstversorgermengen wird nur dort statt- sinden, wo sämtliche Haushaltsangehörigen in der Selbstver­sorgung stehen. Wenn jedoch ein Haushaltsmitglied Lebens­mittelkarten erhalten hat, dann sollen möglichst diese Karten gegen die notwendigen Reise und Eaststättenkarten umgetauscht werde».

Ebershardt» 28. März. (Aus der Gemeinde.) Auf Wochenschlutz hielt die Spar- und Darlehenskasse ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Die Berichte des Vorstandes Joh. Georg Seeg er, sowie des Rechners Andreas Hart­mann ergaben ein recht zufriedenstellendes Bild. Die zur Wahl stehenden Vorstands- und Ausschutzmitglieder wurden wie­dergewählt. Durch den Tod ging ein Mitglied, Christian Wurster, ab. Die Aussprache war recht rege. Am Oster­montag hatten die Frauen und Mädchen des Luftschutzes Zeugnis über ihr Können und Wissen abzulegen. Eine stattliche Einwohnerschar hatte sich um einen grob zusammengezimmerten

Schuppen versammelt, der vom Luftschutzausbildner Seeger- Ueberberg, durch Stroh, Reisig und Brandsätze in Helle Flammen versetzt wurde. Es war bewunderungswürdig, wie unerschrocken und entschlossen die weibliche Feuerwehr dem Feuer zu Leibe rückte. Mit den einfachsten Mitteln, die auch im Ernstfälle voll­kommen genügen, wurden die Brände rasch gelöscht. Die Laien­helferinnen zeigten ihre Geschicklichkeit im Anlegen von Verbän­den, Behandlung von Wunden und in der ersten Hilfe bei Eas- vergifteten. Gemeindegruppenführer K i r g i s - Altensteig hatte sein Ziel, der Bevölkerung zu zeigen, wie durch entschlossenes Handeln und gemeinsame Hilfe die Fliegergefahr zu bekämpfen sei, erreicht. Dies brachte auch Ortskreisgruppenführer Seh- burger-Calw lobend zum Ausdruck. Beim anschließenden Kameradschaftsabend kam die Freude über die bestan­dene Prüfung zum Ausdruck. Es ist nun Aufgabe des llnter- gruppenführers Joh. Lehmann und feiner Leute, das Gelernte durch Uebung zu erhallen, so datz der hiesige Luftschutz jederzeit einsatzbereit ist.

Calw. 28. März. (Auszeichnung.) Das Treudienst­ehrenzeichen 1. Stufe für 40jährige Dienstzeit ist Gewerbeschul- direktor Aldinger, das Ehrenzeichen 2. Stufe für 25jährige Dienstzeit Gewerbeoberlehrer Roth fuß und Gewerbeschul­assessor Eblen an der Berufsschule Calw für langjährige, treue Dienstleistung verliehen worden.

Stuttgart. (Unvorsichtiger Knabe.) Am Mittwoch ist in der Landhausstratze ein fünf Jahre alter Knabe einem Liefer­kraftwagen in die Fahrbahn gelaufen und angefahren worden. Er hat Verletzungen am Kopf und am Knie erlitten.

Hotel Central wird Riickwandererheim. Zur vorläufigen Unterbringung der nach Stuttgart kommenden deutschen Rückwanderer aus dem Ausland hat die Stadt Stutt­gart das Central-Hotel in der Schlotzstratze gemietet. Das Hotel wird vom 1- April 1940 an für die Dauer des Krieges als Rückwandererheim von der Stadtverwaltung betrieben werden. Non diesem Zeitpunkt an befindet sich dort auch die Dienststelle des Rückwandereramts der AO.. Zweigstelle Stuttgart.

Bietigheim. (Vom Schnellzug überfahren.) Am Dienstag vormittag geriet am Bahnübergang bei der Siedlung Sand" das dreieinhalb Jahre alte Söhnchen der Familie Fried­rich Schaaf in dem Augenblick auf die Gleise der Strecke Bietig­heimHeilbronn, als der Schnellzug herannahte. Obwohl der Lokomotivführer Notsignale gab und den Zug zum Stehen brachte, war das Kind nicht mehr zu retten. Es wurde von der Lokomotive erfaßt und so schwer verletzt, datz es sofort tot war.

Altingen Kr. Tübingen. (H a n d in der Futterschneid­maschine.) In einer Familie, die in letzter Zeit mehrmals von Schicksalsschlägen betroffen wurde, machte sich ein Junge an der Transmission der Futterschneidmaschine zu schaffen. Dabei brachte er die Hand in die Maschine. Der Zeigefinger der rech­ten wurde dem Jungen vollständig abgetrennt.

Unterboihingen. (L e i ch e n l än d u n g.) An einem hiesigen Fabrikwehr wurde die Leiche der 49 Jahre alten, verheiratet gewesenen Christine Schweizer aus Neckarhausen angeschwemmt.

Heidelberg. (Tödlicher Unfall.) In die hiesige Klinik wurde der 58jährige Forstarbeiter Gregor Weber schwer ver­letzt eingeliefert. Er war beim Stämmeabschleppen schwer ge­troffen worden. Den Verletzungen ist der Mann nun erlege».

Wertheim. (Achtzehnpfünder.) Ein hiesiger Fischer be­kam dieser Tage einen achtzehnpfündigen Hecht ins Netz.

Fröhnd bei Schopfheim. (Unglücklicher Schütze.) In Könnbera einer kleinen m Fröhnd aehörenden Gemeinde ver­gnügten sich vier junge Leute von 16 bis 20 Jahren mit Schießen mit einem Flobertgewehr. Als der 17jährige Emil Wetzel einen Schutz abgab. sprang der 20jährige Karl Wuchner in die Bahn des Geschosses. Der junge Mann erlitt eine Schädelverletzuna, die seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.

und der Gemeinden zu hatten hat, wird im Schuljahr 1949/4« fortgeführt.

Die mittleren Schuleinrichtungen haben die besondere Aus­gabe, eine vertiefte und in sich abgeschlossene Gesamtschau der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Grundlagen des deutschen Volkes zu vermitteln, die über das Ziel der Volks­schule hinausgeht und auf das praktische Leben und seine For­derungen ausgerichtet ist. Das Bildungs- und Erziehungsziel der mittleren Schulen genügt in besonderem Maße den Anfor­derungen für die gehobene mittlere Verufslaufbahn in Wirt­schaft und Verwaltung. Der Berufsausbildung will damit je­doch in keiner Weise vorgegrissen werden.

Man unterscheidet die grundständigen Mittelschulen und die Aufbauzüge an den Volksschulen. Die grundständigen Mittel­schulen bauen grundsätzlich auf einem vierjährigen Besuch der Volksschule auf und umfassen 6 Klassen. Die Form der an die Volksschule angegliederten Mittelschuleinrichtung ist grundsätz­lich ein Massiger Aufbauzug, der an das 6. Schuljahr anschlietzt.

Einzelnen besonders begabten Schülern des flachen Landes kann der llebergang in höhere Schulen ermöglicht werden.

Handel und Verkehr

39 609 Wohnungen gemeinnütziger Wohnungsuuternehmen in Württemberg. Württemberg ist maßgeblich au der Entwicklung des gemeinnützigen Wohnungswesens beteiligt. Wir zählen 126. derartige Wohnungsunternehmen im württembergischen Ver­band, und zwar 88 eingetragene Genossenschaften. 23 Gesellschaf­ten m. b. H., 5 Aktiengesellschaften, 2 rechtsfähige Vereine, eine Stiftung und eine als sonstige juristische Person. Die Genossen­schaften haben 23 000 Mitglieder bei 7 Milt. RM. Guthaben und Geschäftsanteile, die Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung mit zusammen 9 Mill. RM. Stamm­kapital. Ende 1939 waren 28 500 Wohnungen erstellt. 1500 im Bau befindlich, so datz jetzt insgesamt 30 000 Wohnungen be­treut werden.

Märkte

Stuttgarter Schlachiviehmarki vom 28 . März

Preise für ^ Kg. Lebendgewicht in Rpf.:

Ochsen: a) 45,5. b) 40,541.6;

Bullen: a) 41,543,5, b) 3939,5, c) 34,5;

Kühe: a) 4143,5, L) 35,5-39,5, c) 27-33,5, d) 18-24; Färsen: a) 42,5-44,5, b) 40,5;

Kälber: a) 6365, b) 5759, c) 4450, d) 30-40; Lämmer und Hammel: bl) 49;

Schafe: a), b) 32. c) 2028; ^ -

Schweine: a), bl) und b2) 55, c) 54, d) 51, e) 49, f)

gl) 55.

Marktverlauf: alles zugeteilt.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettware» vom 28. März. Ochsenfleisch: Bullenfleisch 1) 7^77; Kuh­fleisch 1) 77. 2) 65- Färsenfleisch 1) 77-80; Kalbfleisch 1) S2 bis 97; Hammelfleisch; Schweinefleisch 1). Marktverlauf: Bullen-, Kuh-, Färsen- und Kalbfleisch mäßig belebt, Schweine­fleisch belebt, Ochsen- und Hammelfleisch nicht notiert.

Kampfflieger^ des WHW.

Schmetterlinge, zehn an Zahl, breiten farbenfroh die Schwingen;

. denn es soll zum letztenmal, silberhell die Münze klingen.

Bunte Falter bringen Glück, und wenn sie am Monatsende uns erfreuen, fließt zurück, dankerfüllt die reiche Spende.

Steckt die kleinenFlieger" an, auch die gelben, blauen, roten Frühlingskinder werden dann, mit zu stolzen Siegesboten!

Lieselotte Henckel.

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«saamgen. (Schwer verunglückt.) Der beim Landrats­amt tätige Obersekretär Raquot wurde, als er vor seinem Hause mit dem Fahrrad die Straße überqueren wollte, von einem Auto erfaßt. Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurde er gegen eine Gartenmauer geschleudert. Raquot erlitt eine» -.chädel- und Schlüsselbeinbruch.

Ludwigshafen a. Rh. (Tödliche Aufregung.) Der zur Beerdigung seiner Schwester nach Aglasterhausen gefahrene Ein­wohner Robert Schaible von hier brach dort während der Trauerfeier am Sarge plötzlich tot zusammen. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gesetzt.

Neuordnung des Mittelschulwesens

Im Rahmen des Neuaufbaues der ^deutschen Schule ist die Vereinheitlichung und die Neuordnung des mittleren Schul­wesens in seinen organisatorischen Grundlagen und in seiner inneren Unterrichtsgestaltung eingeleitet worden. Die Neu­regelung, die sich im Rahmen der Haushattpläne des Landes

Pestepidemie in Oberägypten 16 Tote in einer Woche Rhodos, 28. März. Nachdem schon in den Vorwochen mehr­fach Pestfälle in Oberägypten aufgetreten sind, weist die Woche vom 12. bis zum 19. März ein Anschwellen der Pestepidemie auf. Es werden 30 Pesterkrankungen gemeldet, die in 16 Fällen zum Tod führten.

Schaffende sammeln Schaffende geben Am Sonntag letzte WHW-Sammlung

Gestorben

Baiersbronn: Christian Müller, Malermeister, 74 I. a.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Laut

m Altensteig. Lertr.: Ludwig Lank. Druck und Verlag: Buchdrucker« Lauk, Altensteig. Zurzeit Preisliste 3 gültig.

Gewerbebank Altensteig

eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht

Einladung

zur Generalversammlung

auf Samstag» den K. April ds. Js.» abends 8 Uhr in den Gasthof zumWaldhorn" hier.

Tagesordnung:

1. Bericht und Rechnungsvorlage über das Geschäfts­jahr 1939.

2. Bekanntgabe des Berichts über die vorgenommene gesetzliche Revision.

3. Genehmigung des Jahresabschlusses und Entlastung des Vorstands und Aufstchtsrats.

4. Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinns.

5. Statutenänderung: 8 1 Abs. 1 und 8 17.

6. Ergänzungswahl des Aufsichtsrats.

Der Rechenschaftsbericht ist zur Einsicht der Genossen im Banklokale aufgelegt.

Altenfteig» den 27. März 1940.

Vorstand:

Wucherer. Vurghard. Mezger. Eutekunst.

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SA.-Wehrmarmschaft Altenfteig

Die seitherige Wehrmannschast vom Jahrgang 1904 auf­wärts tritt am Kommenden Sonntag» 31. März, vorm. 8 Uhr an der Turnhalle an. Seitz» O.-Trupps.

Grüner Baum" - Lichtspiele

»Ser SeliW m Pole»"

Ein dokumentarisches Filmwerk

Dazu ein interessantes Beiprogramm und die Ufa-Wochenschau.

Vorstellungen:

Samstag nachm. 5 Uhr Sondervorstellung für die Org. Todt Samstag abend 8.15 Uhr für Partei u. Gliederungen

Sonntag vorm. 10 Uhr HI.» BDM.» Jungvolk

Sonntag nachmittag 2 Uhr Sonntag nachmittag 4.30 Uhr Sonntag abend 8.15 Uhr