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SchwarzwSlber Tatztszeit«»-

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 27. März 1940.

Seldte ruft die Zugend zum Landdisnft:

Reichsarbeitsminister Seldte hat an die deutsche Jugend einen Aufruf für den Landdienst der HI. erlassen. Wenn es einstmals nicht Raum genug gab auf dem Lande für die zweiten und dritten Söhne des Bauern, so sind dem Landvolk im national­sozialistischen Deutschland so viel neue und große Aufgaben ge­stellt worden, daß Hunderttausende von deutschen Menschen in landwirtschaftlichen Berufen jetzt wieder Bauernarbeit sowie die Möglichkeit zu beruflichem Aufstieg und zur Siedlung auf eige­ner Scholle geboten werden können. Der Landdienst der HI. hat es sich deshalb zum Ziele gesetzt, deutsche Jungen und Mäd­chen zur Arbeit an der deutschen Scholle zurückzuführen. Durch die Zusammenarbeit mit den Dienststellen des Reichsnährstandes P den Angehörigen des Landdienstes der Zugang zu allen land­wirtschaftlichen Berufen und durch ein besonderes Abkommen mit dem Reichsführer ft auch der Weg zum Berus des selb­ständigen Wehrbauern in den neuen Ostgebieten geöffnet wor­den. Jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädchen, so schließt der Aufruf, soll diesen Ruf hören. Der Ruf des Landdienstes der HI. ist der Ruf der deutschen Scholle.

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Zum 1. April neuer Eisenbahnsahrplan

Nachdem durch Verordnung des Ministerrats für die Reichs- oerteidigung mit Wirkung vom 1. April 1940 ab die Sommer­zeit in Großdeutschland mit Vorstellung der Uhr um eine Stunde emgeführt wird, ist eine Fahrplanänderung notwendig, und zwar von durchschnittlich 20 v. H. Hierzu wird in der Neichsbahn- beamtenzeitung folgendes mitgeteilt: Es wird großer Wert dar­auf gelegt, die Zugverbindungen mit dem neutralen Ausland i« Reise- und Eüterzugverkehr aufrechtzuerhalten. Die Züge werden sonst eine Stunde zu früh ankommen und unnötigen Aufenthalt erleiden. In der Gegenrichtung würden die Ab­fahrtzeiten eine Stunde zu früh liegen, die Züge würden also mit einer Stunde Verspätung abfahren und somit das eng zu­sammenhängende Eesamtfahrplannetz in Unordnung bringen. Aus diesem Grunde muß zum 1. April ein neuer Fahrplan aus­gestellt werden, der die wichtigen Auslandsverbmdungen nicht stört und andererseits den innerdeutschen Verhältnissen der Sommerzeit, dem früheren Arbeitsbeginn usw. Rechnung trägt. Bei dem Uebergang von der'Normalzeit auf die Sommerzeit wird für jeden einzelnen in den Zeitwechsel fallenden Zug fest­gelegt, in welchem Plan er zu fahren hat. Der nächste Fahr- plauwechlel w-rb dann am Ende der Sommerzeit erfolgen müssen.

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Reichsbeihiijen zur Vermehrung der Ziegenhaltung. Um »ine Vermehrung und weitgehende Leistungssteigerung der Zie- ^enhaltung und damit die Verwertung von bisher unverwehrt- baren Futterstoffen zu erreichen, werden zum Ankauf von weib­lichen Ziegenlämmern anerkannter Rassen nunmehr vom Reich Ankaufsbeihilfen gewahrt. Der Reichsernährungsminister hat entsprechende Richtlinien erlassen. Die Anträge auf Bewilligung der Ankaufsbeihilsen sind unter Vorlage der Derkaufsbescheini- gung, aus der das Geburtsdatum des Tieres hervorgeht, vom Käufer bei den durch die Landesbauernschaft zu bestimmenden Stellen ernzureichen.

- Rauchverbot in de« Wäldern! Jeder Volksgenosse, der es mit seinen Pflichten ernst nimmt, wird im Kriege besonders das Rauchverbot im Wolde beachten. Ein leichtsinniges Ueber- Ireten dieser Vorschrift kann große Mengen dieses für uns so wertvollen Rohstoffes vernichten. Jever macht sich dadurch eines Vergehens am deutschen Volksvermögen schuldig, das mit den härtesten Strafen belegt wird.

Die Fibel, die unsere ABC-Schützen mit so großer Ungeduld erwarten, erscheint, wie vom Verlag mitgeteilt wird, erst An­fang April.

KdF.-Wandern. In stattlicher Zahl zogen die Altensteiger KdF.-Wanderer am Ostermontag hinaus in die sonnigen Fluren übers Turmfeld, Ziegelhütte, Oelmühle auf den Kaps. Wie unterwegs, so wurde auch hier wieder mit Hilfe der Fernrohre die Gegend betrachtet und mancher konnte dabei seine heimat­kundlichen Kenntnisse erweitern. In Egenhausen mundeten Speise und Trank vorzüglich und die Stimmung war den gan­zen Mittag harmonisch und recht fröhlich, so daß sich die Teil­nehmer schon wieder auf die nächste Wanderung freuen.

Egenhausen» 26. März. (Filmvorführung.) Am Ostermontag wurde hier imOchsen" von der Eaufilmstelle der TonfilmDer Edelweißköni g", nach dem gleich­namigen Roman von Ludwig Eanghofer, in zwei Vorstel­lungen gegeben. Die Vorführungen waren sehr gut be­sucht. Besonders abends war der Saal bis zum letzten Platz besetzt. Das dramatische Geschehen und die wuchtigen und erhabenen Hochgebirgslandschaften des Films hielten die Zuschauer in Spannung und hinterließen einen nach­haltigen Eindruck,

Stuttgart. (Nordlicht.) Zweimal wurde am nördlichen Himmel am Ostersonntag abend, und zwar das erstemal gegen 1930 Uhr, das zweitemal gegen 22.18 Uhr, ein Nordlicht be­obachtet. Man unterschied, besonders beim zweitenmal, tiefrote Strahlen, die sich zu einer Art roten Wolke verdichteten. Das Nordlicht konnte auch in Oberbayern und im Allgäu fast eine halbe Stunde lang an verschiedenen Orten sestgestellt werden

Reutlingen. lToi aufgefunden.) Eine 57 Jahre alte Frau wurde dieser Tage am Herd sitzend tot aufgefunden. Die Umstände lassen darauf schließen, daß die Frau während des Kochens von einem Unwohlsein befallen wurde, währenddessen der Inhalt des Kcchtopfs überlief und die Flamme erstickte, se baß die Frau einer Gasvergiftung erlag.

Schwäb. Gmünd. (Bran d.) In der Taubstummenanstalt von St. Josef brach am Abend des Karfreitag ein Dachstuhlbrand aus, weil ein schwachsinniger Pflegling einen glühenden Zigar­renrest auf den Fußboden geworfen hatte. Die Feuerwehr gebot dem Brand Einhalt, ehe größerer Schaden entstanden war.

Tuttlingen. (W aldbrandgefahr.) Ein kleinerer Wald­brand entstand am Karfreitag im StaatswaldHardt". Da an, der Vodenbewuchs abbrannte, blieb der an der Brandstelle be. findliche Forchenbestand erhalten. Die Weckerlinie Tuttlingen konnte nach Vernichtung der restlichen Gluten wieder »brücken. Wie die Ermittlungen ergaben, wurde der Brand dnrch ei-rei- vsggeworfenen Zigarren- oder Zigarettenstummel -ru«aelöll

Lörrach. (Aus Rachsucht.) Ein aus recht seltsamen Moti­ven heraus verübter Diebstahl führte eine 69 Jahre alte Frau vor die Schranken des Gerichts. Da sie mit einer Zimmernach­barin auf schlechtem Fuß stand und wußte, daß diese bald hei­raten wolle, kam sie aus Rachsucht auf die ausgefallene Idee, die Hochzeit zu vereiteln Sie drang in Abwesenheit der Nachbarin in deren Zimmer ein und stahl die Heiratspapiere und ver­brannte sie. Nun erhielt sie vier Monate Gefängnis.

Lottmadingen. (Kind ohne Aufsicht.) Das bei seinen Großeltern weilende zweijährige Enkelkind entfernte sich i« einem unbewachten Augenblick. Am andern Tage wurde das Kind in dem Riederbach, der in der Nähe der großelterliche» Wohnung vorüberzieht, ertrunken aufgefunden.

Karlsruhe. (Anzahlungsschwindler.) Der 28 Jahre alte Max Vächle aus Zurzach wurde am 20. März festgenommeu. Seit Januar ist er im Land umhergezogen und hat Bestellungen auf Wein gemacht. Er ließ sich Anzahlungen gebe«, lieferte aber

Nr. 7z

nichts. Die Bestellscheine unterschrieb er mit falschem Nameir Geschädigte werden gebeten, umgehend Anzeige bei der Polizu oder Kriminalpoltzeistelle Karlsruhe zu erstatte». ^

Pforzheim. (Verurteilter Einbrecher.) Am Novem. ber v. I. hatte der 31jährige verheiratete Alfred Alt von hi» aus dem Büffet einer fremden Wohnung, die er gewaltsam ge­öffnet hatte, echten Eoldschmuck im Werte von 56000 RU gestohlen. Das Diebesgut verkaufte er an bekannte Hehler für 500 RM. und kleidete sich mit einem Teil dieses Erlöses ne« ein. Bei seiner Festnahme wurden ihm noch etwa 300 RM. ab­genommen. Wegen dieses Diebstahls erkannte das Amtsgericht auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. ^

erensyeim (Bergstraße). (Ins Schaufenster versetzt.)

Bei der Begegnung dreier Kraftwagen vor der Mittelbrücke geriet der eine auswegsuchende auf den Bürgersteig und drückte zwei junge Mädchen durch eine Schaufensterscheibe in die Aus­lage hinein. Beinahe hätte er noch vier Männer überfahren. Diese hoben den Wagen sogleich aus dem Fenster heraus, damit die Mädchen frei wurden und weil verletzt ins Kranke-»- h^ns geschafft werden konnten.

AVC-Schützen rücken an

Der Jahrgang 1934 rückt jetzt zum erstenmal in die Schulen Aus kleinen Kindern werden ABC-Schützen. Zum erstenmal tritt der Begriff der Pflicht und der Pflichterfüllung an sie heran zum erstenmal ergeht das Gebot nicht von elterlicher Seih sondern es ist der Staat, dem die Sechsjährigen gegenüberstehen Die Schule ist der St"at und es ist ein Geschenk, ein großes uni wichtiges Geschenk, das allen kleinen Deutschen damit gemach! wird. Denn die Schulpflicht schuf erst die Voraussetzung für der überragenden Stand der Allgemeinbildung, den das Deutsch» Reich heute aufweist. Kein Volk Europas kann sich damit messen

Und den Sechsjährigen wird der Anfang leicht gemacht Freundlich treten ihnen Lehrer und Lehrerinnen entgegen. Man lernt sich ein wenig kennen und man vernimmt, wie die Schul­stunden liegen. Den eigentlichen Stundenplan hört man erst später. Die Zuckertüten müssen diesesmal leider wegfallen, denn wir leben im Kriege. Und es werden deshalb auch längst nicht so viel Väter sein, die diesmal ihren Sprößling begleiten kön- - nen, denn sie stehen größtenteils im Felde. Aber in Gedanken sind sie an d> .m Tage sicherlich alle bei ihrem Buben und Mäd­chen, die jetzt zum erstenmal in die Schule gehen. !

Es ist der erste Schulbeginn im Kriege, und die Kleinen, die an der Reihe sind, sollen später einmal sagen können, daß das § Reich auch im Kriege keine Anstrengung gescheut hat, um sei­nen Schulbetrieb ungestört und ohne Einschränkungen weiter- i zuführen. Denn hier in der Schule wird der Grundstein für die ^ Erziehung zum Deutschen gelegt, der Anteil der Schule am nationalen Erziehungswerk ist gewaltig. Drei Faktoren sind es, die dann später zusammenzuwirken haben, damit aus jedem Schulkind ein nützliches »Glied der Nation werde: Elternhaus, Schule und HI. Alle drei sind unerläßlich, alle drei ergänzen sich und alle sind aufeinander angewiesen.

Belehrung der Kinder für die Metallfpende

Ts hat sich herausgestellt, daß in vielen Familien, in denen der Wunsch besteht, dem Aufruf des Eeneralfeldmarschalls Göring zur Ablieferung entbehrlicher Metalle Folge zu leisten, niemand die genaueren Kenntnisse besitzt, die zur Ablieferung aufgerufr- »en Metalle von anderen zu unterscheiden. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung wünscht, daß die Schule hier durch eine sofortige Belehrung der Kinder helfend eingreift und so ihren Teil dazu beiträgt, die dem Führer zum Geburtstag zugedachte Gabe in ihrem Wert zu erhöhen.

Erstorben

Herrenberg: Paula Müller geb. Gllnttner, 62 I. a.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lank

m Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlag: Vuchdruckerei Lauk, Altensteig. Zurzeit Preisliste 3 gültig.

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1) Die Einführung der Schulanfänger findet am Donnerstag, den 28. März, vormittags 10 Uhr im mittleren Schulhaus statt.

2) Am gleichen Tage beginnt auch wieder der Unterricht an der hanswirtfchaftlichen Berufsschule und zwar vorläufig in folgender Ordnung:

Donnerstag, 28. März, 8 Uhr,

Jahrgang II von Altensteig-Stadt,

Freitag, den 29. März, 8 Uhr,

Jahrgang II von A.Dorf, Berneck, Ueberberg,

Montag, 1. April, 7 Uhr,

Jahrgang I von Altensteig-Stadt,

Dienstag, 2. April, 7 Uhr,

Jahrgang I von A.Dorf, Berneck, Ueberberg.

Von Mittwoch, 3. April ab, setzt der Unterricht in Gruppen wieder ein.

vltensteig, 27. 3. 40. Der Schulleiter: Feucht.

Frauenarbeitsschule Altensteig

Der Sommerkurs

in Kleidernähen, Wäschenähen, Flicken und Handarbeiten beginnt am Donnerstag, 28. März, 8 Uhr. Anmeldungen in der Schule (gegenüber dem Rathaus). Daub.

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Morgen Donnerstag, den 28. März, Abenddienst 20.00 Gr. Baum" Altensteig. Sämtl. Wehrmannschaftsunter­führer treten mit an.

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Ostern 1940

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Attensteig

Danksagung

Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme während der Krankheit und Hinscheiden unserer lieben Mutter sagen wir innigsten Dank

Familie Flaig