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Schwarzwäld«, Tageszettung

Nr. 69

-ius Stadt und Land

Altensteig, den 21. März 1940.

Karfreitag

kine ernste, feierliche Stnnmung liegt über dem Karfreitag, demstillen Feiertag", der in vielen Gegenden als höchster Feier­tag der christlichen Kirche begangen wird An diesem Tage schwiegen früher die Kirchenglocken und Orgeln, Altar und Kreuz wurden in der Kirche mit schwarzen Tüchern verhängt. Auch heule noch drückt sich der Ernst des Tages in einem Verbot be­sonderer Lustbarkeiten aus. und das Programm der Theater und Konzerte ist fast ausschließlich auf ernste Darbietungen zu­geschnitten.

Der Karfreitag ist ein Tag der stillen Einkehr und der Selbst­besinnung. Wir erleben ihn gerade im Kriege noch stärker als in anderen Jahren, denn er führt den Geist hin zu den großen Zie­len und Aufgaben, zu jener Opferbereitschaft, die selbst den Tod Nicht scheut, zu allem, was unser Leben hinaushebt über den engen Bezirk seines irdischen Daseins Das große Opfer, das dem Karfreitag seinen tiefsten und heiligsten Sinn gibt, leuchtet heute als Ziel und Vorbild über dem einsatzbereiten Kampf unserer Helden, die die Wacht an Deutschlands Grenzen halten, es steht als unvergeßliches Erinnerungsmal auf den Kreuzen unserer ge­fallenen Kämpfer jenen alten Kreuzen, die nun schon seit 25 oder 70 oder 100 Jahren irgendwo auf Soldatengräbern ragen und über den jungen Kreuzen, die das Sinnbild dieses jetzigen großen Heldenkampfes unseres Volkes find.

Wie feiern wir den Karfreitag? Den einen zieht sein Herz in die Kirche, den anderen hinaus in die stille Einsamket der noch wnterlichen Natur. Hier wie dort aber kann sich das Karfrei­tagswunder, der unversiegbare Glaube an die heiligende Kraft des großen Opfers an uns erfüllen, wenn nur unser Herz dem großen Erleben dieses Tages offen steht.

Bezugscheiufreie Sommer- und Hausschuhe. Die Reichsstelle für Lederwirtschast hat in der Bezugscheinpslicht gewisse Erleich­terungen eintreten lasten, die ab 1. April gültig werden. Danach werden Schuhe mit go"rer oder geteilter Holzsohle bezugschein-

frei, wenn weder die Zwischen- oder die Brandsohle noch das Oberteil aus Leder sind: kleinere, gefärbte Lederabfälle oder schmale gefärbte Lederriemcheu dürfen jedoch für das Oberteil »erarbeitet werden. Das bedeutet, daß die von den Schuhfabriken reizvollen und lustigen Aufmachungen hergestellten Holzsanda­letten und Riemchenschuhe die große Sommermode abgeben wer­den. Eine weitere Befreiung von der Bezugscheinpslicht betrifft den einfachen billigen Hausschuh, soweit er aus Alt- und Abfallmaterial wie Spinnstoffabfälle. Kunstseidenresten, alte» Fahrraddecken, aus Leder von gebrauchten Schuhen hergestellr ist. Die billigeren Hausschuhsorten sind ,chon immer aus solchen Ma­terialien erzeugt worden. Vezugscheiufrei wie bisher bleiben auch in Zukunft Erstlings- und Kteinkinderschuhe aller Art bis zur Größe 24 einschließlich, Artisten- und llnsallver- hütungsschuhe sowie Männerftiefel mit hohen Filzschäfteu. Die Bezugscheinpslicht für alle anderen Schuhe bleibt bestehen.

KdF.-Theaterabend. Der gestrige Theaterabend der NSE.Kraft durch Freude" erfreute sich eines riesigen Besuches. Die bekannte Bayerische Volksbühne spielte das LustspielDas V erlegenheitskind". Das Stück fand in Altensteig wie auch allerorts begeisterte Aufnahme.

Rohrdorf, 20. März. (Sprengkapsel.) Bei der Entrümpelung einer Hausbühne fand ein 16jähr. junger Mann eine Sprengkapsel, die wohl von seinem f Großvater, der Holzhauer war, dort aufbewahrt wurde. Er machte sich daran, sie zu untersuchen, wobei sie sich entlud und ihn nicht unerheblich verletzte, so daß er, weil auch Teile in die Augen gedrungen waren, in Tübingen Hilfe suchen mußte.

Rohrdorf. 20. März. (Neuer Brunnen.) An der Straßengabel bei der Brauerei zurSonne" läuft jetzt ein neuer Brunnen, der in die Eartenstützmauer eingefügt, sich sehr gut dem oberen Ortsteil anpaßt. Als einfachen, netten Schmuck trägt er das Maltheserkreuz, das Rohrdorf in seinem Ortswappen führt. Damit ist dem neuen Brun­nen schon ein, mit der Altgeschichte Rohrdorfs eng verbun- j dener, treffender Volksmundname gegeben.

Sprollenhaus, 21. März. Am Dienstag feierte unser ältester Einwohner, der frühere Holzhauer August Keller, seinen 88. Geburtstag. In seltener körper­licher Frische, verbunden mit großer geistiger Regsamkeit konnte >»"' Jubilar sein Wiegenfest begehen. '

^»rüntal, 20. März. (Seit 8 Tagen vermißt.) Am Montag, 11. März, in der Zeit zwischen 19 und 20 Uhr, hat sich die Geisteskranke Christine Klumpp iu Frutenhof aus ihrer Wohnung entfernt und ist bis zum heutigen Tage noch nicht zurückgekehrt. Sachdienliche Mit­teilungen werden an den Bürgermeister von Erüntal oder die nächste Polizeistelle erbeten.

Riedlinge». (Verunglückt.) Der 58 Jahre alte Handle, Josef Selig von llnlingen, wohnhaft in Zwiefalieudorf, fuh, nachts mit seinem Fahrrad auf der Straße zwischen Unlingeo und Obermarchtal auf einen Lastkraftwagen und erlitt so schwer« Verletzungen, daß er im Krankenhaus Riedlingen starb.

Friedrichshofen. (Tapfere Frau.) In letzter Zeit hat ei, junger Mann im Riedlewald sein Unwesen getrieben und Frauen und Kinder in Aergernis erregender Weise belästigt. Dieser Tage kam der Bursche aber an die Unrechte. Eine Frau, der er sich näherte, hielt ihn solange fest, bis Hilfe kam und die Polizei benachrichtigt werden konnte. Er wurde festgenommen.

Laudach. (N Suberbesuch im Hünherstall.) In dem Nachbardorf Ruppertsburg drang nachts ein Fuchs in den Hüh­nerstall des Landwirts Marx ein. Der Räuber biß von den '0 Hühnern 40 Stück tot. Am anderen Morgen fand der Besitzer nur noch zehn Hühner lebend vor. Der Räuber aber war spurlos verschwunden.

Gestorben

Dietersweiler: Johann Dölker, Gastwirt und Gipser­meister, 54 Jahre alt.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lau, in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lank. Druck u. Verlag: Buchdruckerei Lauk, Altensteig. Zzt. Preisliste 8 gültig.

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waschen macht viel weniger Arbeit. Gründlich einweichcn mit löenko-Vleichsoda ist halbes waschen!

Finanzamt Altensteig >

Nicht nur die Kassen- sondern auch die j

Sprechstunden !

des Finanzamts sind auf die Vormittagsstunden 812 Uhr beschränkt.

Die Geschäftslage des Amts macht die Einhaltung dieser Eeschäftsstunden erforderlich. >

Altensteig. 20. März 1940. Schweiler.

Slaalliche Hochschule sür Musik, SluttMtt

Direktor: Professor Carl Wendling

«»sbiidimg in sämtlichen Fächern der Tonkunst. Seminar sür Musikerzieher. Opernschuie. Lhori üerdurs, Dorkereitung sür dos künstlerische Lehramt on Sicheren Schulen, Institut sür Kirchenmusik. Semesterbeginn: 4. April. Ausnohmededingungen durch die Verwaltung.

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Gompelscheuer Simmersfeld

Hochzeits-Einladung

Zu unserer am Ostermontag» den 25. Marz 1940 im Gasthof zumAnker" in Simmersfeld statt­findenden Hochzeitsfeier laden wir Verwandte, Freunde und Bekannte herzlichst ein

Paul Grammel

Sohn des 's- Ioh. Karl Grammel, Gompelscheuer

Anna Seitz

Tochter des 4° Gottl. Seitz, Simmersfeld Kirchgang 12 Uhr in Simmersfeld

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Hochzeits-Einladung

Zu unserer am Ojter-Soimtag. den 21. MZcz 1940 im Gasthof zur Traube" in Alten steig stcktfiadenden Hochzeitsfeier laden wir hiemit herzlichst ein

Wilhelm Hartmann. Bäckermeister

Sohn des Iohs. Hartmann, Bäckermeister in Altensteig

Christine Hartmann, geb. B -chtold

Tochter des Martin Bechlold, Holzhauer in Pfalzgrafenweiler Kirchgang 1 Uhr

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Igelsberg

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Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwager und Onkel

Georg Mast

Iägersbauer

ist nach Gottes Willen unerwartet rasch im Alter von 48 Jahren von uns geschieden.

3n tiefem Leid:

Die Gattin: Pauliue Mast

mit Kindern Paula, Elsa, Alwine Beerdigung Karfreitag nachmittag 2 Uhr.

Kirchliche Nachrichten

Gründonnerstag, 8 Uhr abds. Abendmahl (ohne Glocken­zeichen)

Karfreitag: 10 Uhr Predigt und Abendmahl, Opfer für Landeskirche, 2 Uhr Konfir- manden-Abendmahl.

Methodistengemeinde

Karfreitag: 10 Uhr Predigt,- abends V? 8 Uhr Passions, andacht mit Lichtbildern. I

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