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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 85

gelöst, von denen jetzt jedes den glücklichen Augenblick abwartet, »m abzuhauen! «

Tatsächlich, in kurzer Zeit sind die vier deutschen Jager He^ een des Luftraumes über Diedenhofen, dys fnedllch und still tief unten in der Sonne liegt und seine roten Ziegeldächer leuchten lässt. Wenige Minuten später find die Jäger wieder über der Grenze und fliegen dem Feldflughasen zu, wo sie schon mit Spannung erwartet werden. Wird wieder einer wackeln", hat die Gruppe einen neuen Abschutz? So warten di« Dahetmgebllebenen auf ihre Kameraden, die sie schon gestern zu grotzen Leistungen beglückwünschen konnten. Konnte doch schon am Bortage die Jagdgruppe fünf Luftkämpfe buchen, bei denen die Franzosen den Kürzeren gezogen hatten, lieber St. Avold erwischten sie eine Moräne, der beim ersten Feuerstotz schon das Fahrwerk herausfiel, und die in starkem Gleitflug nach unten wegging. Ihr weiteres Schicksal konnte nicht beob­achtet werden.

Bei Völklingen trafen acht Jäger der Gruppe auf zehn Moräne, von denen drei nach wirksamem Beschütz mit Trudel- dewegungen nach unten verschwanden. Auch ihr Schicksal ist un­bekannt, da sich die Kämpfe auf französisches Gebiet hinüber­zogen und die Jäger nicht feststellen konnten, ob sie notlandeten «der am Boden zerschellten.

Eüdostwärts Diedenhofen hatten es drei Franzosen ver­standen, deutsche Jäger über die Grenze zu ziehen. Eine Mureaux stürzte nach den ersten Angriffen der Deutschen flatternd nach »nten. Ihr Schicksal ist unbekannt.

Innerhalb 24 Stunden so viele Erfolge! Es mutz doch ei» beklemmendes Gefühl sein für die Franzosen, über ihrem eigenen Gebiet eine Schlappe nach der anderen zu erleiden, und das in einem so kurzen Zeitraum. Noch dazu, wo sich die Angreifer zumeist in der Ueberzahl befanden! Sie sollten es bald wissen: Wir haben die befielen Flugzeuge, wir haben die besten Piloten?

Hans Herbert Hirsch.

Eine großartige Leistung

Mk sich die beiden notgelandeten deutschen Flieger durch Me französischen Linien schlugen Beide Flieger mit dem EK. l und EK. Il ausgezeichnet

Berlin» 4. März. Zu der bereits gemeldeten heldenhaften Kampsesweise des bei Metz notgelandeten deutschen Aufklärungs­flugzeuges wird uns von zuständiger Seite im einzelnen noch -folgendes mitgeteilt:

Gin Aufklärungsflugzeug des MustersHe 111" führte am -l. März 1940 einen Ausklärungsflug in über 8900 Meter Höhe Aber Ostfrankreich aus. Bei Durchführung der Erkundung in Her Gegend von Metz wurde das Flugzeug von drei französischen Moran-Jagdflugzeugen zum Kampf gestellt. Die französischen Häger griffen in wiederholten Anflügen das deutsche Flugzeug «». Dieses nahm trotz seiner Unterlegenheit den Kampf auf, «rwiderte das Feuer mit seinen Maschinengewehren und brachte einem Angreifer mehrere Treffer bei. Im Verlauf des Luft - tampses setzten nacheinander beide Motoren aus. Der Oel- Wbler des linken Motors ging in Flammen auf Jnstrumenten- Mrrtt und Kompatz wurden getroffen. Der Bordfunker erhielt «inen Steckschuh in den linken Oberschenkel. Zwei weitere Besatzungsmitglieder wurden töd­lich getroffen. Sprengwolken von Flak erschienen vordem Hlugzeug. Infolge des Aussetzens der Motoren verlor das Flug- Zeug erheblich an Höhe und mutzte eine Bauchlandung in der französischen Bunkerlinie vornehmen.

Bei der Bergung der toten Kameraden wurden die beiden Überlebenden deutschen Flieger sowohl aus der Lust durch einen Lager wie auch von der Erde her mit Maschinengewehren und Bewehren beschossen. Es gelang trotzdem, auch noch den Brand H<» Flugzeuges voll zu entfachen. Daraufhin suchten die beiden Flieger schnellstens Deckung und arbeiteten sich im Lansschnitt »nter weiterem Beschuh aus den umliegenden französischen Bun­kern, das Gelände geschickt ausnutzend, ins Niemandsland vor. Nachdem die Verfolger von ihnen abgelassen hatten, pirschten st« sich durch die französischen Stellungen hindurch bis an einen Wald heran, wo sie ausruhten und die Verwundung des Bord- snnkers näher untersuchten. Nach kurzer Pause setzten sie dann ihre» Marsch im beschleunigten Tempo in Richtung ans die deutschen Stellung fort und wurden von einem deutschen Osfi- zlerspähtrupp, der den Vorgang der Notlandung beobachtet hatte »nd in treuer Waffenbrüderschaft zur Hilfeleistung vorgestotzen »ar, weit vor dem Westwall ausgenommen.

Der verwundete Bordfunker befindet sich ohne Lebensgefahr «ohlbetreut im Lazarett. Der Flugzeugführer tut bereits wie­der Dienst bei seiner Staffel.

Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, hat beiden Ueberlebenden für ibr unerschrockenes Handel« mit dem EK. II. und I. Klasse ausgezeichnet.

Göttelfingen, den 4. März 1940

Todes-Anzeige

Gott dein Allmächtigen hat es gefallen, nach schwerem Leiden meine liebe Gattin, unsere liebe, treubesorgte Mutter, Großmutter, Schwieger­mutter, Schwester, Schwägerin und Tante

Dorothea Braun

geb. Frey

im Alter von 63 Jahren zu sich heimzuholen.

In tiefer Trauer:

Der Gatte Christian Braun die Töchter Marie mit Gatten

Friedrich Schittenhelm

Anna mit Gatten Rudolf Maulbetsch

und Enkelkinder

Beerdigung Donnerstag nachmittag 1 Uhr.

Aav Eta t und r - rrd

Altensteig, den 5. März 1940.

Die Bodenbearbeitung und Pflege der Wintersaaten im Frühjahr

Von Landesökonomierat Harr-Nagold

Infolge des nassen Herbstes konnte ein großer Teil der Aecker vor Winter nicht mehr gepflügt werden. Was mit diesen Ackerstücken zu geschehen hat, hängt in der Hauptsache vorüber Bodenart und Beschaffenheit des Untergrundes ab. Der Frost, der in diesem Winter auch die tieferen Schichten bis zu 1 Meter durchfrieren ließ, hat wohl in den meisten Fällen eine ausreichende Lockerung bewirkt, sodatz vielfach die Winterfurche entbehrlich wurde.

Diese sogenannte Frostgare muß erhalten werden, in­dem auf letztjährigen Rüben-, Kraut- und Kartoffeläckern mit leichterem bis mittlerem Boden zu Sommergetreide nicht mehr gepflügt, sondern mit einem Kultivator, Grub­ber und einer tiefgreifenden Hederichegge oder einem Striegel der Boden in abgetrocknetem Zustand mindestens zweimal mit etwa 14tägiger Pause durchgefahren wird; dadurch wird das inzwischen aufgegangene Unkraut zu einem großen Teil vernichtet.

Vor dieser Bodenbearbeitung streut man, falls dies noch nicht geschehen ist, den nötigen Kunstdünger, also ein Thomasmehl Kalisalzgemisch mit Kalkstickstoff. An Stelle von letzterem kann auch schwefelsaures Ammoniak oder Kalkammonsalpeter für sich allein zur Saat gegeben werden.

Zur Lockerung des Bodens dient auch sehr eine Gabe von 68 Kg. gebrannten Kalk je Ar, welche man auf ab­getrockneten Boden streut und eineggt. Auf alle Fälle ist ein Herausholen von nahem Boden zu vermeiden. Schwere, nahe und verwilderte Felder wird man pflügen müssen, dann aber nur flach mit mitteltief. Bei tiefem Pflügen würde der Boden, der in seinem gefrorenen Zustand Heuer nur wenig Winterfeuchtigkeit eindringen ließ, zu stark aus­trocknen.

Zur Lockerung der schweren Böden empfiehlt sich das Eineggen von ca. 10 Kg. Branntkalk je Ar ganz besonders. Auf die beschriebene Weise wird sich in den meisten Fällen die genügende Krümelung des Saatbetts erreichen lasten, zumal wenn eine warme Märzwitterung dabei mithilft. Zu Kartoffeln und Rüben bereits im Herbst tief gepflügte Aecker sollten keinesfalls jetzt noch tief geackert werden. Wohl aber ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, diese Ackerstücke mit einer umgedrehten Egge, Wiesenegge, oder Ackerschleppe möglichst schräg zu den Furchen abzuschleppen, damit das Unkraut aufgeht und hinterher durch die Egge vernichtet werden kann.

Die Wintersaaten stehen im allgemeinen bester als man befürchten mußte. Sehr dünne Wintersaaten versorgt man jetzt mit etwa 1,8 Kg. ungeölten Kalckstickstoffs oder 1 bis 2 Kg. Kalksalpeter je Ar, damit sie in Trieb kommen. Durch den Frost hochgefrorene Pflanzen walzt man mit einer Ningelwalze bei abgetrocknetem Boden hinterher ab. Späterhin, wenn die Saaten ergrünen und etwas erstarkt sind, eggen wir sie, selbst bei dünnem Stand, mit einer Unkrautegge oder mit einem Unkrautstriegel ab und errei- s chen dadurch eine starke Bestockung und eine raschere Ent- > Wicklung.

Der Haselstrauch als Fruytmqsgrutz. Noch ehe unter den Strahlen der Vorfrühlingssonne die Birke im Moor erwacht, noch ehe auf den Wiesen Schlüsselblumen herauskommen und das Märzenveilchen seine blauen Augen ausschlägt grüßt uns als einer der ersten Vorboten des kommenden Lenzes der Hasel­strauch, der an seine Zweige lange, golden Troddeln hängt. Dieser Strauch spielte einst im Glauben und Brauchtum unserer Vorfahren eine gewichtige Rolle, war doch die dem Donar ge­weihte Hasel nicht nur Sinnbild des Frühlings, sondern auch ein Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit. Haselruten "'len als Schutzmittel gegen Feuer und Blitz.

Nohrdorf, 4. März. (Opferschießen.Haupt­versammlung.) Der Kleinkaliber-Schützenverein hielt am Sonntag zu Gunsten des WHW. ein Opferschießen ab, dessen Beteiligung und Reinertrag erfreulich groß war. Im Anschluß daran hielt der Verein in derSonne" seine

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5. Hauptversammlung ab. Vereinsführer Hauser faßte kurz die Tätigkeit des letzten Jahres zusammen. Schrift» wart und Kassenführer trugen ohne Beanstandung ihre Berichte vor. Kreisschützenführer Sch mid gab Weisunae» und Aufklärungen für dieses Jahr.

Calw, 4. März. (Wiedereröffnung der Trupp, führerschule des R e i ch s a r b e i t s d i e nstes) An der Truppführerschule 4 begann in diesen Tagen ein neuer Lehrgang zur Heranbildung von Truppführern. Es handelt sich dabei um einenKriegslehrgan g". Er ist verständlich, daß der Reichsarbeitsdienst gerade in Kriegszeiten ebenso wie die Wehrmacht auf die ord­nungsmäßige Heranbildung von Führernachwuchs nicht verzichten kann. Hand in Hand mit der Wiederbelegung einer Anzahl von Reichsarbeitsdienst-Abteilungen mit neuen Arbeitsmännern, die am 1. März erfolgte, geht daher auch die Wiedereröffnung einer Reihe von Truppführer­schulen, unter denen sich die T.S. 4 Ealw befindet. Die Bevölkerung der Stadt wird die Vorbereitungen hierzu und die Ankunft der Lehrgangsteilnehmer schon bemerkt haben. In kurzer Zeit wird sie wieder das gewohnte Bild vor Augen haben trotz des Krieges! Es kann uns nur be­ruhigen, zu wissen, daß für alle dienstlichen Notwendigkei­ten auch in Kriegszeiten genau so gesorgt wird wie im ! Frieden. Wenn es einen Unterschied gibt, so liegt er nur , darin, daß das Tempo gegenüber dem Frieden noch be- ! schleunigt wird, und dies wiederum ist im Kriege eine Selbstverständlichkeit. Zwischen der Bevölkerung der Stadt und der Leitung und den Lehrgangsteilnehmern der Schule wird sich, so hoffen wir, bald das gleiche gute Einverneh­men ergeben, wie es vor dem Kriege bestand.

Jhringen a. K.» 4. März. (Kinderwiege neben demKochherd.) Im Hause eines Landwirts war die Wiege mit dem einjährigen Kind so nahe an den Kochherd gestern worden, daß es dem Kind in einem unbewacht-» Augenblick gelang, ein mit heißem Wasser gefülltes Gesäß an sich zu ziehen. Die Verbrühungen, die sich das Kind dabei zuzog, waren so stark, daß es bald darauf den erlittenen Brandwunden erlag.

Oberalpfen. 4. Marz. (Im Walde erschlagen.) Der Landwirt Josef Flum wurde beim Holzmachen im Walde durch einen fallenden Daum getroffen. Im Kranken- hauje Waldshut mußte man ihm ein zerschmettertes Bein »bnehmen, doch starb Flum schon bald darauf.

Haslach i. K., 4. März. (Zu Tode gedrückt.) Beim Ausladen und Verkleinern von Steinplatten in einem Steinbruch kam der im 39. Lebensjahr stehende Wendelin Kohmann am Freitag dadurch zu Tode, daß sich über ihm eins Steinplatte löste und aus ihn lierabfiel.

Aus dem Wiesental, 4. März. (Dastote" Schwein wird wieder lebendig.) In einem Ort des Hin­teren Wiesentals fand ein Wirt im Schweinestall eine Sau toi aus dem Boden liegen. Er ries sofort den Metzger, der eine Notschlachtung vornehmen sollte. Kaum hatte der Metzger mit der Untersuchung begonnen, als er merkt- daß die Sau noch viel Leben in sich hatte, aber voll be­trunken war. Die Wirtin hatte in aller Harmlosigkeit einen Kübel Tropfbier in den Trog geschüttet und die Sau hatte sich davon einen Mordsrausch angetrunken.

Am 6. März jährt sich der Todestag des deutschen Pioniers der Motortechnik. Eottlieb Daimler, zum 40. Male. An diesem Tage findet am Gottlieb-Daimler-Denkmal in Stuttgart-Bad Tannstatt eine ehrende Gedenkstunde statt und zugleich die Einweihung einer Eedachtnisstatte iy der von ihm früher benutzten Werkstatt.

Abtreibung und Kindstötung Stuttgart, 4. März. Die Strafkammer Stuttgart verurteilte die 25 Jahre alte Emilie Hagmann aus Stuttgart wegen fort­gesetzter versuchter Abtreibung und wegen Kindstötung zu 3^ Jahren Gefängnis. Die Angeklagte hatte 1937 ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann unterhalten. Als sie sich Mutter fühlte, ließ sie von einer Frauensperson mehrere Abtreibungs­oersuche an sich vornehmen. Das vor der Zeit erschienene schwach lebensfähige Kind ließ sie gleich nach der Geburt in der Winter­kälte erfrieren, worauf sie die Lerche im Zimmerofen verbrannte.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Laur in Altensteig. Vertr.: LudwigLauk. Druck u. Verlag: ! Buchdruckerei Lauk, Altensteig. Zzt. Preisliste 3 gültig.

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Gemeinde Simmersfeld

Zu dem morgen Mittwoch, den 6. März stattfindenden

Vieh- und Schweinemarkt

ergeht Einladung. Personen aus Sperr- und Beobachtungs­gebieten ist der Zutritt zum Markt verboten.

Simmersfeld, 5. März 1940

Der Bürgermeister.