Amtsblatt des Kreises Calw für AUensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Heimatzeitung der Kreise Lalw und Freudenstadt
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Nummer 298
Altenfterg, Mittwoch, den 2«. Dezember 1939
82 . Jahrs«»,
Russischer Vormarsch geht unaufhaltsam vorwärts
Die Finnen verloren eine Schlacht an der Petsamo-Front
Stockholm, 2V. Dez. Aus der norwegischen Grenzstadt Svan- r>ik wird gemeldet, daß der russische Vormarsch im Abschnitt von Salmijärvi unaufhaltsam vorwärts geht.
An der Petsame-Front haben die Finnen die Schlacht von Kaskamo, südlich von Pitkajür-vi, verloren.
Der russische Heeresbericht
Der Bericht des Eeneralstabes des Militärbezirks Leningrad vom 18. Dezember meldet, dah die Russen an der Front von Murmansk den Ort Pitkajärvi, 85 Kilometer südlich von Pet- samo, besetzt hatten . An den anderen Fronten habe es kleine Scharmützel zwischen den Aufklärungstruppen gegeben. Eine Gruppe von Schiffen der Ostseeflotte habe die Küstenbatterien in der Gegend von Bjerloe beschossen.
USA.-Flugzeuge für Finuland
Neuyork, 19. Dez. 44 von 54 Flugzeugen, die ursprünglich von der amerikanischen Luftwaffe bei der „Vrewster Aeronautical Corporation" in Auftrag gegeben waren, werden jetzt nach Finnland geschickt werden. Der Auftrag der amerikanischen Luftwaffe wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden und sich auf die gleichen Maschinen belaufen.
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Lufttätigkeit über der finnischen Küste
Helsinki, 20. Dez. Berichte aus Helsinki melden von einer feindlichen Lufttätigkeit, die sich am Montag an allen Küstenorten von der Karelischen Landenge südöstlich Helsinki erstreckte. Luftabwehrbatterien traten überall in Tätigkeit und mehrere Abschüsse werden vermutet. Ueber Helsinki wurde um 11.25 Uhr Flugalarm gegeben. Bomben wurden über der Stadt nicht abgeworfen, doch wurde außerhalb der Stadt der Flugplatz Malm und einige Vorortbahnhöfe getroffen. Die Entwarnung erfolgte nach einer Stunde.
mals sein eigenes Liigennetz zereißen müssen. Wieder einmal hat die Gewalt der harten Tatsachen sich auf die Dauer als stärker erwiesen als alle Lügen und alle Ableugnungsversuche.
Aber nicht nur dies Eingeständnis muhte der Erste Lügenlord machen, er muhte sogar weiterhin zugeben, dah „die Raziflotte und feindliche Luftwaffe ihre Wut durch gesteigerte Angriffe und Versenkungen von Schiffe» in der Nordsee zum Ausdruck gekocht haben".
Wir nehmen auch dieses Wort Winston Churchills mit der gebührenden Aufmerksamkeit auf, denn es besagt ja nicht mehr und nicht weniger, als dah der Erste Lord der Admiralität eingesteht, dah die deutsche Kriegsmarine und die deutsche Lustwasfe tatsächlich die Nordsee beherrschen. Herr Winston Churchill gibt also endlich das zu, was er seit dreieinhalb Monaten in allen nur denkbaren Lautstärken zu bestreiten sich bemühte. Heute muh er erklären, dah Handelsschiffe und bewaffnete Hilfskreuzer, bewaffnete Fischerboote und Geleitzüge mit Bomben und Maschinengewehrfeuer ununterbrochen angegriffen wurden und daß von 24 angegriffene« Schissen am 17. und 18. Dezember sechs aus den Grund des Meeres geschickt wurden. Diese Zahl hatten wir bisher nicht einmal gewußt, den« unsere Flugzeuge konnte» zwar ihre Treffer beobachten, nicht aber die eudgültige Anzahl der Bersenkungen.
Es ist nur erheiternd, wenn der Lügenlord diese von der Macht der Tatsachen ihm abgepreßte Erklärung mit den Worten schließt: „Diese Handlungsweise ist die Taktik eines Verbrecherregimes, das den langen Arm unserer Seemacht aus seiner Schulter fühlt." Wir haben den Eindruck, daß wohl eher Herr Winston Churchill einen unangenehmen Druck auf seiner Schulter empfindet, ebenso wie wir aus diesen Acußerungen entnehmen, daß die Wut, von der Herr Churchill sprach, bei ihm zu finden ist. Auf seiten der deutschen Marine und der deutschen Luftwaffe herrscht im Gegensatz dazu keine Wut, sondern die frohe Gewißheit errungener Siege, denen noch viele andere folgen werden^
Der Heeresbericht
« engttsche Flugzeuge griffen Wilhelmshaven ohne Erfolg an — An der Westfront geringe örtliche Tätigkeit
Berlin, 19. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
An der Westfront geringe örtliche Spähtrupp- «nd Artillerietiitigleit.
Die Luftwaffe klärte gegen Seeziele ostwärts Schottland auf. Hierbei griffen deutsche Fernaufklärer vier englifcheBorpostenboote an. Sie worden versenkt. I« den frühen Nachmittagsstnnden versuchten 52
englifcheKampfflngzengeWilhelmshaven
anzugreifen. Der deutsche Flugmeldedienst erkannte frühzeitig die Angreifer. Bereits «örtlich Helgoland wurden sie von Jagd- und Zerstörerslugzeugsn gestellt. 34 britische Flugzeuge wurden hierbei nach hartem Kampf abgeschossen. Wir verloren zwei Flugzeuge.
Einzelne feindliche Flugzeuge, denen es gelang, sich den angreifenden deutschen Jägern zu entziehen, gerieten in das konzentrierte Abwehrfeuer der Flakartillerie auf de« Inseln und an der Küste. Sie mutzte« »«kehre«, ohne znm Bombenabwurf zu komme«.
«Mpflmge oenn Führer
K. Dez. Der Führer empfing in der neue« Reichs»! a^lei m Gegenwart des Neichsministers des Auswärtigen von!- ribbentrop zur Ueberreichung ihrer Beglaubigungsschreiben den^ >eu emannten kaiserlich japanischen Botschafter Sa, »ru Kurusu, der von Botschaftsrat llsami, Militärattache Ge-i neralmajor Kawabe and MarineattachL Konteradmiral Pendo begleitet war, sowie anfchließend den neue« estnischen Ge»! > andteu Rudolf Möllerfon. Eine Abteilung der U-Leibstan»s »arte erwies bei der An- und Abfahrt die militärischen Ehrenbezeugungen.
Das letzte llmsiedlerschiff in Gotenhafen eiugetroffen Gotenhafe«, 2V. Dez. Als letztes Umsiedlerschiff traf am Montag der Dampfer „Orotawa" mit 271 Rückwanderern aus Reval in Gotenhafen ein. Der Gotenhafener Ueberseebahnhof hat damit seinen Betrieb eingestellt. Insgesamt sind über 40 000 baltendeutsche Umsiedler durch den Ueberseebahnhof durchgeschleust worden, eine organisatorische Leistung, die unter zweckmäßiger Ausnutzung der technischen Anlagen glänzend gelöst wurde. Gegen 100 Helfer sind hier oft Tag und Nacht in rastlosem Einsatz tätig gewesen.
Englisches Vorpoftenboot von deutschen Fliegern versenkt Amsterdam» 20. Dez. Drei weitere Fälle von deutschen Luftangriffen gegen Vorpostenschiffe sind heute bekannt geworden. So wurde die „Granton-Cealous" von deutschen Fliegern verdenkt. Die Schiffsbesatzung landete nach ISstündiger Fahrt in einem Rettungsboot in einem Hafen der schottischen Ostküste.
7 Britenschiffe durch deutsche Flugzeuge versenkt
Don London bestätigt
Berlin, 19. Dez. Bei dem Angriff der deutschen Flugzeuge aus englische Vorpostenschife, Küstenwachboote und andere Kriegsfahrzeuge wurden, wie in London von amtlicher Seite mitgeteilt wurde, sechsSchiffevrrsenkt. Außer der bereits gemeldeten „Serenity" werden die Namen folgender verlorener Schiffe bekanntgegeben: „News Choice", „Senclair" und „Craigie Lea". Ferner wurden zwei Handelsdampfer versenkt, deren Namen nicht mitgeteilt wird. Zu diesen sechs Schiffen, deren Verlust auch Chu chill in einer Rundfunkrede zugab, kommt noch die bereits gemeldete Versenkung des Vorpostenbootes „Pearl", so daß insgesamt mindestens sieben britische Schüfe von den deutschen Flugzeuge« versenkt worden sind.
Brussel, .9. Dez. Neville Chamberlain ist am Dienstag vor» mittag in Paris angekommen und wurde von Daladier »m«. -lange,,. Er hatte unmittelbar nach der Ankunft Besprechungen
Gamettn und hem französisch««'
Flottenchef Noiniral Darla». ' ^
belgischer Aerger über die Willkür Englands
Brüssel. IS. Dez. Die liberale Zeitung „Etotle Belge" richte« M einem Lertaussatz einen scharfen Angriff gegen England, well dieses ,n seinem Verhalten gegenüber den neutralen Staate» zweierlei Maß anwende.
Berlin, 19. Dez. Nach tagelangcm Schweigen hat der Erste LLgenlord seine Sprache wiedergesunden und hat über den englischen Rundfunk eine Darstellung der letzten Ereignisse gegeben, die für die englische Seemacht so bittere Verluste gebracht haben. Selbstverständlich hat Winston Churchill in dieser seiner Rede nicht etwa die Wahrheit gesagt. Dies hat wohl auch in England selbst niemand angenommen. Immerhin ist interessant, daß Herr Winston Churchill es nicht mehr wagte, die schweren Verluste zu bestreiten, die „Graf Spee" der britischen Marine beigebracht hat.
Nachdem man tagelang der Welt vorgelogen hatte, daß dis englischen Kreuzer vor der La-Plata-Mündung keinerlei nennenswerte Beschädigungen erlitten hatten und nur die „Exeter" ein paar Treffer abbekam, hört das englische Volk nun plötzlich aus dem Munde des Ersten Lords der Admiralität den schicksalsschweren Satz: „Es ist nichts dabei, wenn man jetzt feststem, daß Zwei von den vier Sefechtstiirme« des „Ajax" kampfunfähig waren, wahrend di« „Exeter" von nahezu 40 vis SV Treffern durchlöchert wurde. Drei der 8-Zoll-Eeschütze der „Exeter" waren jvernichtet und die Verluste betrugen nahezu 1V6 Mann» vo« Lenen die meiste» getötet wurden."
Damit gibt Winston Churchill offen zu, was er bisher so ener-
bestritten hatte, daß das deutsche Panzerschiff „Admiral raf Spee" vor der La-Plata-Mündung drei englische Kreuzer Dicht nur auf das schwerste traf, sondern sie auch kampfunfähig «machte. Was die Frage der englischen Mannschaftsverluste an- gt, so wäre zu diesem Teilgeständnis zu bemerken, daß, wo 0 Tot« zugegeben werden, wohl beträchtlich mehr als nur ' Verwundete sein müssen. Hier hock der Lügenlord zweifellos Doch Beträchtliche» verschwiege».
Immerhin hat Winston Churchill mll diesem EingestL»d«i» uvd mir willen, wie schwer e» 1b» «lalle» lerv nnck — aber»
Bewunderung für den deutschen Lustfieg
Rom, 19 Dez. Der große deutsche Luststeg bei Hegoland wi «er gesamten römischen Presse unter llsberschriften wie „T grogte Luftschlacht seit Kriegsausbruch — Fünfstündiger Kam über der Nordsee' an Hand des Berichtes des Befehlshabers d deutschen Geschwaders eingehend gewürdigt.
Die Einzelheiten des Berichtes zeigen, wie der Berliner B« ^retcr des „Eiornale d'Jtalia" betont, die Bedeutung dieser Lui -chlacht. Sie beweise zusammen mit dem Kampf vom lctzt> vonnerstag, daß alle Angriffsversuche der Engländer nutzland zum Scheitern bestimmt seien. Von 72 angreifenden Flu ftugen in beiden Kämpfen, seien nicht weniger als 44 abgeschoss, worden, ohne daß sie, und das sei wohl die Hauptsache dab, euch nur ein einziges ihrer Ziele hätten erreichen oder aar bor barbieren können. ^
Uruguay ischer Admiral erklärt:
„Admiral lr«af Spee" war nicht seetüchtig
Neuyork, 19. Deh. In einer fernmündlichen Unterhaltung mit dem Neuyorker Büro der Columbia Rundfunkgesellschaft ver. «einte der Eeneralinspekteur der uruguayischen Marine, Konteradmiral Gustavs Schroeder, am Montag abend die wichtige Frage, ob das Panzerschiff „Admiral Graf Spee" beim Verlassen Montevideos seetüchtig war. Bezeichnenderweise verschweigt die USA.- Presse diese bedeutsame Auskunft, die bisher nur die „Neuyorl Times" auf der Innenseite vergraben veröffentlichte.
Deutsche Flugzeuge nördlich der Shetland-Insel« Amsterdam, 20. Dez. Deutsche Flugzeuge wurden, wie Reute: meldet, Dienstagfrüh nördlich der Shetland-Inseln gesichtet.
-arten, den mit deutschen Waren beladenen japanischen Dampf .Sanyo Maru" länger als 24 Stunden in den Downs °ü pryallen, wahrend der belgische Kongodampfer „Albert Wil Mehrere Tage zurückgehalten worden sei, obwohl er den Antw« pener Hasen vor dem 4. Dezember verlassen habe. Außerdem s sirr die Ladung der „Albert Will" eine Garantie (!) abgegeb! worden. Aber anscheinend habe für die britischen Kontrollen du- bekggche Garant,e nicht denselben Wert wie die japanisch In diesem Zusammenhang sei zu bemerken, daß Japan in a «rssem Sinne der Verbündete Deutschlands sei. wü.nend Velare britische Kontrolle werde anscheinend i chrer vollen Scharfe nur gegen die Schiffe der klei « e « Staaten an gewandt, wahrend den Schiffen der mäck ttgeu neutralen Lander Zugeständnisse und Venunstigungen a, wahrt wurden. Aehnttich fei das Verhalten E„g s gegcnuber Itatieir. Während es die kleinen Läi, «Af"^Eungslos behandle, verschließe England die Augen hin gaffenden Transitverkehrs Italiens nach Deutsch Nek.' angeblichen „fair play" der Engländer sei ke n
bedenkliche Geschäftsmethoden
der britische« Regierung
Amsterdam, 19. Dez. Die Desorganisation in der englische» Wirtschaft tritt in steigendem Maße und mit einer Deutlichke« zutage, Laß auch neutrale Beobachter an der Erkenntnis nicht oorbeikommen, wie schwach und angreifbar auf wirtschaftliche« Sebiet England ist. So kommt die schwedische Zeitung „Götv.
Handels- of Sjösarts-Tidning" geradezu zu vernichtende» Feststellungen über die Organisation der Kriegswirtschaft En» lands und deren Schwächen überhaupt.