ten", bis jetzt kaum mehr bekommen als Dreizehn Pfennig? Man mutz diese schrillen Zeilen zweimal lesen oder auch dreimal, lieber das Kopfschütteln wird man immer noch nicht hinauskommen. Denn das ist eine regelrechte Kriegserklärung. In solch herausforderndem Ton spricht man nur, wenn man mit Gewalt einen Konflikt heraufbeschwören will und die Absicht hat, ihn durchzufechten auf Biegen oder Brechen. Mag sein, datz auch auf der andern Seite die Worte nicht immer vorher peinlichst genau abgewogen waren. Aber hier spricht eine offizielle Vereinigung im Namen der ganzen Landwirtschaft und will unter Drohung Preise diktieren. Was ein derartig heraufbeschworener Kampf gerade im gegenwärtigen Augenblick zu bedeuten hätte, wird jeder einsehen, dem der Blick nicht durch die ausschließliche Beschäftigung mit den eigenen Interessen völlig getrübt ist. Wir bedauern, diese künstlich und ohne Not herbeigeführte Lage aufs tiefste und möchten einstweilen noch hoffen, datz es der Einsicht und dem Verantwortungsgefühl führender Persönlichkeiten gelingen werde, den Konflikt abzuwenden, ehe ernstere staatliche Maßnahmen nötig werden.
Herstellung von Kartoffelflocken.
Der Preußische Landwittschaftsminister gibt folgendes bekannt: Die Vorräte an Kartoffeln der 1914er Ernte find glücklicherweise beträchtlich größer, als nach den vor kurzem angestellten Ermittlungen erwartet werden konnte. Es ist notwendig, dafür zu sorgen, datz von diesem wertvollen Vorrat an Nahrnngsftoffen nichts verloren gehe. Wenn nun auch die Kartoffeltrocknungsanlagen und die Stärkefabriken angestrengt tätig sind, um die Kartoffeln in haltbare Trockenware überzuführen, wird es doch nicht gelingen, den ganzen Vorrat, so schnell wie erforderlich, aufzuarbeiten. Der Königliche Amtsrat Kramer aus Voigtshof bei Seeburg in Ostpreußen macht darauf aufmerksam, datz es möglich ist, Kartoffeln ohne Anwendung künstlicher Wärme mit geringen Kosten an der Luft in haltbare Flocken umzuwandeln und durch Mahlen Kartoffelmehl daraus herzustellen. Zu diesem Zwecke werden die Kartoffeln gewaschen, mit der Maschine geschält, in dünne Scheiben
geschnitten und in offenen Schuppen auf großen, mit weitmaschigem Netz bezogenen Rahmen getrocknet. Die Scheiben trocknen in der Zeit von 2—3 Tagen. 1000 Teile Rohkartoffeln ergeben 260 Teile trockene Schnitzel. Herr Amtsrat Kramer ist gern bereit. Interessenten nähere Auskunft zu geben.
Verwendung von Kartoffelpülpe zur Brotbereitung.
Es ist in letzter Zeit mehrfach von Händlern versucht worden, getrocknete Kartoffelpülpe als einen den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Ersatzstoff für Eetreidemehl mit dem Vorgeben in den Verkehr zu bringen, datz das Erzeugnis den Kartoffelflocken gleichwertig sei. Diese Angabe ist irreführend; Kartoffelpülpe ist vielmehr der bei der Herstellung von Kartoffelstärke verbleibende Abfall, der in keiner Weise als Ersatzstoff für Eetreidemehl angesehen werden kann. Wenn Kartoffelpülpe auch der Kartoffel entstammt, so besteht sie doch fast nur aus Stoffen, die neben der für die Brotbereitung wertvollen Stärke in der Kartoffel vorhanden sind; insbesondere sind die die Kattoffelknollen allseitig durchziehenden Fasern sowie Kartoffelschäler, in zerkleinertem Zustand darin enthalten. Die Kohlehydrate der Kartoffelpülpe sind solche, die für den Menschen nur schwer oder überhaupt nicht verdaulich sind.
richt terlnehmen wollen, wollen ihre Adresse an die Esperanto-Auskunftsstelle in Leipzig, Eisenacherstr. 17 senden.
STB. Liebenzell» 26. Juni. Ein liederliches Mädchen hat sich in einem Eafthof als Kurgast eingemietet und einige Zeit aufgehalten, sie wurde erst erkannt und verhaftet, als sie die Besitzerin bestohlen hatte. Das Mädchen soll aus der Leonberger Bewahranstalt entlaufen sein.
STB. Neuenbürg, 26. Juni. In Feldrennach sind die Auwesen des im Feld stehenden Bauern Karcher und des Ernst Echönthaler niedergebranut und nur Vieh und Schweine gerettet worden. Das Nachbarhaus der Witwe Hartmann wurde gerettet.
STB. Wildbad. 27. Juni. Am Freitag hielt hier die Polizei einen Streifzug nach verborgene« Mehl» der zur Folge hatte, datz die Beschlagnahme von Mehlvorräten vorgenommen werden mutzte; man spricht lt. Enztäler von 18 Fällen. Schmerzlich bewegt, mutzten die „klugen" Leute, die sich teilweise schon recht sicher gefühlt hatten, ihren heimlichen Besitz herausgeben.
Esperanto.
Ein kostenloser brieflicher Unterrichtskursus zur
Erlernung der verbesserten Esperanto-Weltsprache wird, wie man uns mitzuteilen bittet, demnächst begonnen werden. Gerade seit England, Frankreich und Rußland den Gebrauch und Unterricht der deutschen Sprache verboten haben, sieht man nun immer mehr die Notwendigkeit einer Weltsprache ein, und man arbeitet eifrig, um alle Kreise für deren Gebrauch zu gewinnen. Daher erklärt sich das Fortschreiten der verbesserten Esperanto-Weltsprache, die auch im Auslande schon weit verbreitet ist. Leser unseres Blattes, die an dem kostenlosen Fernunter
STB. Stuttgart, 26. Juni. Auf dem heutigen Srotzmarkt waren die Preise: Kirschen 25—35 P g., Prestlinge 40—60 Pfg., Heidelbeeren 28—30 Pfg., Johannisbeeren 25 Pfg., Stachelbeeren 20—23 Pfg., Himbeeren 45 Pfg. per Pfund. — Auf dem Eemüse- grotzmarkt kosteten Bohnen 20—28 Pfg. per Pfund.
STB. Reutliugen, 27. Juni. Der 11 Jahre alte Sohn des Malermeisters Beck hier, der letzte Woche bei der Marienkirche unter die Straßenbahn geriet, ist infolge Wundstarrkrampfes seinen Ber- letzunge« erlegen.
Für die Schrift!, verantwort!.: Otto Seitmann, Talw. Druck ».Verlag derA.Oelschläger'schen Buchdruckerei, Talw.
Amtliche und Privat-Anzeigen.
Bekanntmachung.
Durch gemeinderätlichen Beschluß ist das
Sammeln der WaldSeem
in den auf den Markungen Liebelsberg, Altbulach und Ober- haugftett» sowie Gffeingen und Schönbronn gelegenen
Gemeindewaldunge« von Neubulach für Auswärtig« verboten.
Neubulach, den 26. Juni 1915.
Stadtschultheißenamt.
Müller.
K. Forstamt Enzklösterle.
MklstMWhch-
Verkauf
im schriftliche« Aufstreich.
Aus Staatswald Distk. Wanne, Schöngarn, Dietersberg, Hirschtwpf, Süssekopf, Langehardt und Kälberwald:
ä) Langholz: 1. Forchen (Normal- und Ausschuß) Fm.: 99 I., 350 II. 508 III, 255 IV.» 94 V. und 15 VI. Kl. 2. Tannen (Normal- und Ausschuß) 3m.: 990 I., 549 II.. 598 III., 338 IV.. 427 V. und 178 VI. Kl.
8) Sägholz: Fm.: 134 I., 98 II. 3 III. Kl.
Dte bedingungslosen in ganzen und Zehntelsprozenten der Taxpreise ausgedrückten Angebote sind verschlossen und unterzeichnet mit der Aufschrift „Angebot aus Nadelstammholz" spätestens bis Freitag, dea S. Falt 1915, vormttttags 1V Ahr, beim Forstami einzuretchen, worauf die Eröffnung der Gebote um 10'/« Uhr im „Waldhorn" in Enzklösterle erfolgt. Losorrzeichniffe von der K. Forstdireklion, Geschäftsstelle für Holzoerkaus, Stuttgart.
verloren!
Lin Verwundeter des hiesigen Dereinslazaretts verlor vom Marktplatz bis i« die Vorstadt einen
Altbulach.
AS VllllK-
Slumelu V
ist im hiesigen Gemeindewald für Auswärtige
bei Strafe verboten.
Schultheitzeuamt.
Für einen Rückgratverletzten im hiesigen Dereiur- lazarelt wird ein
Mstllhl MW Kaufmann,
erste Kraft, gef. Alters und ledig, mit dopp. Buchführung, wie sämti. Kontor, und Exped.-Arbeiten bestens vertraut, reisegewandt und sprachenkundig, feit Jahren an selbständiges Arbeiten gewohnt u. evtl, in der Lage, einem größeren Personal vorzustehen,
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Wir übernebivsa 6ie dsuckprüfuvg 6er geg;envättig; von 6en Lteuerbekörcken uusgesckriebeven Lrg;ebvisse 6er LünsobätrunA rur Osvverbesteuer, Oie rur Oerbei- kübruvß einer an6eren Livsckätruvg; nötigen ^uskükrnnASn uv6 kerecbannAen fertigen vir in 6er rur Vorlegung bei 6er 8ebör6e g;eeig;neteii Oorm aus. Da vir 6ie Le- avstuv6ung;ev 6er üüosckättuvgen aus 6eni Aanren Oun6e annekinen, können vir auf 6ie Beseitigung; von Ongleicb- keiten irn LivsebättungsverfLkrev kinvirkeo.
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