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auch polnischerscits eine endgültige Bereinigung des deutsch-polnischen Verhältnisses erstrebe.
Während dieser Monate nun war, sehr im Widerspruch zu den von Deutschland in freundschaftlichem Geiste geführten diplomatischen Verhandlungen und mit den Besuchsaustauschen zwischen Berlin und Warschau, im deutsch-polnischen Verhältnis auf verschiedenen Gebieten nicht die erwartete Entlastung, sondern eine dauernde Versteifung festzustellen. Die Ausbürgerung Deutschstämmiger aus dem damaligen Polen wurde immer intensiver betrieben. Alle deutschen Einsprüche in der deutsch-polnischen Minderheitenkommisston blieben nicht nur unbeantwortet, sondern wurden offensichtlich in zunehmendem Matze von dieser Kommission sabotiert.
Die Drangsalierung deutscher Volksgenosten in Polen durch -etliche Behörde« «ahm immer krassere Formen an, und vor allem der polnischen Presse wurde «unmehr in verstärktem Matze so« der Regierung freier Lauf gelassen zu einer Hetze gegen das Deutschtum und gegen das Deutsche Reich, die immer unerträglichere Forme« anuahm. Dies ging so weit, datz deutschfeindliche Demonstrationen vor der deutschen Botschaft in Warschau an der Tagesordnung waren.
Am 31. März 1939 wies ich den damaligen polnischen Botschafter Lipski in Berlin warnend auf diese Dinge hin und erklärte, datz ein neuer Versuch unternommen werden müsse, die deutsch-polnische Politik in das richtige Geleise zu bringen. Ich wiederholte hierbei Herrn Lipski nochmals das bekannte deutsche Angebot zur Lösung des Danzig- und Korridor-Problems und ergänzte es noch in einigen Punkten zugunsten polnischer Interessen. Zur gleichen Zeit luden wir den polnischen Außenminister BeÄ nach Berlin ein, um in gemeinsamer Beratung die Basis für ein umfassendes Vertragswerk, das die deutsch-polnischen Beziehungen ein für allemal klären sollte, sicherzustcllen. Ich habe bei dieser Gelegenheit dem pol- «ischen Botschafter nahegelegt, zur Klärung der Situation sofort persönlich nach Warschau zu fahren. Ich wollte im Hinblick auf die merkwürige polnische Haltung in verschiedenen Fragen vermeiden, datz der Führer Len Eindruck erhalte. Polen wolle sich einfach nicht verständigen.
Am 26. März überdachte mir daraufhin der polnische Botschafter Lipski eme Auszeichnung als Antwort auf das deutsche Angebot, die auf eine völlige Ablehnung des großzügigen Führer- Borschlages hinauslief. Es scheint kaum glaublich, und dennoch tsi es Tatsache, datz mir von den: polnischen Botschafter erklärt wurde, jegliche weitere Verfolgung dieser deutschen Pläne, das heißt betreffend die polnische Rückkehr Danzigs zum Reich, bedeute den Krieg mit Polen. Aus meine mehr als erstaunte Erwiderung, datz der deutsche Vorschlag doch zur Herstellung eines dauernden freundschaftlichen Verbältnisses zwischen den beiden Nationen, nicht aber zur Herbeiführung eines deutsch-polnischen Konfliktes gemacht sei. und datz m:r diese Antwort der Warschauer Regierung völlig unverständlich sei, konnte der Botschafter keine Erklärung abgcben. Auf unsere Einladung des Ministers Beck nach Berlin erfolgte dann pbcnsalls eine Antwort, die auf eine glatte Absage hinausl'es.
Wenn mir damals diese erstauul'che polnische Haltung gegenüber diesem einmaligen und großzügigen Angebot des Führers merkwürdig vorkam. so haben wir henke des Rätsels Lösung in der Hand: England steckte dahinter! Heute wissen wir, datz schon damals Earantieverhandlungen mit England im Ea^e waren. Nur so ist auch die seltsame und geschichtlich gesehen geradezu «Nfahbar kurzsichtige Haltung der polnische« Regierung überhaupt zu erklären.
Aber nicht nur auf diplomatischem, sondern auch auf militärischem Gebiet war nunmehr diese völlig veränderte Haltung Polens gegenüber Deutschland zu erkennen. Bereits am 26. März hatte ich Herrn Lipski auf die vorliegenden Meldungen über polnische Truppenzusammenziehungen an den deutschen Grenzen hingewiesen und vor den möglichen Konsequenzen gewarnt. Ich hatte ihm erklärt, datz wenn diese Dinge di dieser Richtung weiterliefen, in Kürze eine ernste Situation entstehen könnte. Deutschland habe bisher nicht einen Soldaten mobilisiert, und ich könnte nur hoffen, man werde in Polen die llnstnnigkeit der jetzigen Haltung einsehen und den deutschen Vorschlag, .sobald sich die Situation beruhigt habe, doch noch in Ruhe prüfen. Am nächsten Tage erhielten wir die Nachricht von den unerhörten Ausschreitungen gegen Deutsche in Bromberg. Ich ließ darauf erneut den polnischen Botschafter kommen und erklärte ihm, datz ich nicht nur mit Bedauern von der Ablehnung der deutschen Vorschläge durch Polen Kenntnis nehmen müsse, sondern datz die Beziehungen der beiden Länder sich auf stark abschüssiger Bahn bewegten. Die Reichsregierung müsse die polnische Regierung für diese unerhörten Vorkommnisse in Vromberg und die höchst bedenkliche Entwicklung des deutsch-polnischen Verhältnisses, die ausschließlich Polen zur Last sielen, in vollem Umfange verantwortlich machen.
Sechs Monate lang wurde so mit einer Langmut ohnegleichen, deren nnr ei» Adolf Hitler fähig ist, ei« Angebot des Ausgleichs an Polen wiederholt, das unter Hintansetzung berechtigter deutscher Ansprüche anf Wiedergutmachung dieses unerträglichsten Anrechts von Versailles lediglich diktiert war von dem ernsten Wunsch des Führers, das deutsch-polnische Verhältnis ein für allemal zu bereinigen und Europa damit de« Friede« zu sicher«. Als der Führer seinerzeit in seiner Rede dem Reichstag den Inhalt dieses Angebotes bekanntgab, habe ich selbst die ungeheure Bewegung erlebt, die durch die deutschen Männer im Reichstag ging: Nur die gewaltige Autorität des Führers konnte das deutsche Volk zu dem iu demselben liegenden Verzicht auf uralte territoriale Rechte bewegen.
Nochmals weitere sechs Monate hat Deutschland dannzugesehen, wie Polen die Deutschen auswies, terrorisierte, Zehntausende von Flüchtlingen in diesen Monaten geben hiervon den sichtbaren Beweis — wie es Danzig drangsalierte, militärisch bedrohte, wirtschaftlich abdrosselte usw. Die Sprache der polnischen Regierung Deutschland gegenüber aber wurde immer aggressiver, bis es zu den bekannten offenen Provokationen und Grenzverletzungen in den letzten Augusttagen kam. Erst nach einer letzten Mahnung Deutschlands durch eine Mitteilung an die polnische Regierung vom 9. August, in der darauf hingewiesen wurde, datz eine wirtschaftliche Ab- sihnnruug Danzigs eine sehr ernfte Situation herbeiinbreu mükke
— eine Mahnung, die wiederum v^a R. ^.,u,cyen Regierung mit einer unverschämten Kriegsdrohung beantwortet wurde — und nachdem polnisches Militär nunmehr begann, in Reichsgebiet einzusallen, schlug der Führer zu.
Drei Wochen hat dieser Feldzug gedauert, dann brach dieses ganze polnische Staatsgebilde wie ein Kartenhaus zusammen. Das Reich wird nunmehr dafür sorgen, datz in den in seiner Interessensphäre liegenden Gebieten eine den wahren Verhältnissen gerecht werdende Reueinteilung vorgenommen und eine wahr« Befriedung eintreten wird. Die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und den Friede» iu Osteuropa aber garantieren nunmehr für alle Zukunft die beiden europäischen Grotz- mächte Deutschland und Sowjetrutzland!
Das Ziel der deutschen Autzenpolitik seit dem 30. Januar 1933 war die Beseitigung des Versailler Vertrages und seiner Folgen. Der Führer war von Anfang an bis zum äußersten bemüht, die nötigen Revisionen auf friedlichem Wege durchzuführen. Dies ist ihm bis auf die Polen-Frage auch in vollem Umfange gelungen. Ob es sich um die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Wiederbesetzung des Rheinlandes, die Wiedereingliederung Oesterreichs und des Sudetenlandes, oder um die Erichtung des Protektorats Böhmen und Mähren handelte
— immer hat der Führer das Letzte versucht, um auf dem Wege der Verhandlungen diese Fragen, die ja früher oder später doch einmal gelöst werden oder zu schweren Konflikten führen mutzten, zu bereinigen. Erst als der Führer sah, datz er auf diesem Wege nicht weiterkam, schritt er zur Tat.
Es ist zweifelos eine einmalige geschichtliche Leistung, datz es überhaupt jemand fertig bringen konnte, diese schwierigen, durch den Wahnsinn von Versailles künstlich geschaffenen Probleme ohne einen Tropfen Blut zu einer im großen und ganzen alle befriedigenden Lösung zu führen. Der Führer hat denn auch in de« letzte» Jahren nichts anderes getan, als die schwersten Fol- egn, die dieses unsinnigste aller Diktate in der Geschichte je einem Volk bzw. Europa auferlegt hatte, d. h. also die schlimmsten Fehler, die die Staatsmänner der westlichen Demokratien selbst begangen hatten, wiedergutzumache«. Hierbei wurden in keinem einzigen Falle jemals auch nnr irgend welche vitale« Interessen der westlichen Demokratie« berührt, geschweige denn in Mitleidenschaft gezogen.
Anstatt aber nun dem Führer dankbar dafür zu sein, datz er feine Staatskunst und seine Willenskraft dafür verwandte, um all diese Gedankenlosigkeiten und oft geradezu bodenlosen ge- schitlichen Dummheiten von Versailles auf friedlichem Wege wiedergutzumachen, erlebten wir das Schauspiel, datz die Staatsmänner gerade der Länder, die einst für diesen Unsinn verantwortlich waren, sich Deutschland bei jedem einzelnen Reoifions- versuch entgegenstellte«.
Bor allem trifft dies zu auf England.
England hat in einer seltsamen Verkennung der natürlichen Dynamik des Deutschen Reiches, der Vitalität des deutschen Voltes und vor allem der Willens- und Gestaltungskraft des Führers in vergangenen Jahren mit einer geradezu einzigartigen Verbissenheit versucht, Deutschland bei jedem außenpolitischen Schritt als Widersacher entgegenzutreten. Dies ist um so erstaun- ilcher, als von deutscher Seite von Anfang an alles nur Erdenkliche versucht wurde, um gerade zu den westlichen Demokratien England und Frankreich in ein vernünftiges Verhältnis zu treten.
Bemühungen um deutsch-französische Verständigung
Ich selbst habe es in allen Einzelheiten miterlebt, m:t welch einzigartiger Geduld der Führer immer wieder bemüht war, sowohl mit Frankreich als auch'besonders mit England zu einer dauernden Verständigung zu gelangen. So war z. V. im Sommer 1933 bereits zwischen dem Führer und dem damaligen und jetzigen französischen Ministerpräsidenten Da- ladier ein persönliches Zusammentreffen vereinbart, bei dessen Gelegenheit das deutsch-französischer Verhältnis bereinigt und eine Rüstungsvereinbarung getroffen werben sollte.
Der Führer war erfüllt von dem Gedanken der Verständigung mit Frankreich, aber der französische Ministerpräsident sagte im letzten Augenblick ab. Wenige Wochen später war er nicht mehr Ministerpräsident. Die Gründe zu seinem Sturz waren scheinbar innerpolitische. In Paris jedoch pfiffen es die Spatzen von de« Dächern, datz niemand anderes als England für den Sturz des französischen Ministerpräsidenten verantwortlich war. England sah zu jener Zeit eine Gefahr in diesem Manne, der als Mann des Volkes und Frontkämpfer vielleicht mit dem Frontkämpfer und Mann des Volkes Adolf Hitler sich verständigen könnte. Deutschland und Frankreich durften nicht Zusammenkommen, das konnte die britische Politik, die gewohnheitsmäßig Zwietracht zwischen die beiden Völker sät und davon profitiert, nicht zulasten. Als ichHerrnDaladier im vorigen Jahr in Mün - chen an diese Begebenheit des Jahres 1933 erinnerte und ihn darauf hinwies, wie gut es für die Verständigung zwischen den beiden Völkern gewesen wäre, wenn diese Zusammenkunft damals stattgefunden hätte, erwiderte mir Herr Daladier mit einer vielsagenden Geste der Zustimmung: „Wem sagen Sie das!" Viele weitere Versuche der Verständigung mit Frankreich wurden von Deutschland trotzdem in der folgenden Zeit gemacht.
In diesem Zusammenhang mutz ich erwähnen, datz bereits im Jahre 1833 in meinem Beisein ein Mitglied der englischen Botschaft in Paris gegen die Franzosen den Vorwurf erhob, datz die französische Regierung wegen der deutschen Aufrüstung noch nicht znm Präventivkrieg geschritten sei. England habe sei« möglichstes in dieser Richtung getan, aber die französische Negierung sei nicht zu bewegen gewesen.
Versuche zur Verständigung mit England
Die Verständigung mit England war immer das Fundament der Autzenpolitik des Führers. Als autzenpolitischer Mitarbeiter des Führers kann ich es vor der Weltöffentlichkeit bekunde«, datz seit dem 3V. Januar 1933 der Führer nichts, aber auch gar nichts
unverfucht gelasten hat, um diese Verständigung mit England herbeizuführen. Unzählige Reden, Handlungen, Taten des Führers, unzählige Reisen von mir in seinem Auftrag nach England, dienten ausschließlich diesem Zweck. Dabei handelte es sich nicht etwa um vage Ideen, sondern um ganz konkrete Vorschläge, die ich wiederholt dem englischen Premierminister, Außenminister oder sonstigen maßgebenden Persönlichkeiten des politischen Lebens im Aufträge des Führers unterbreitete. Diese Angebote umfaßten im wesentlichen folgende Punkte:
1. Ein deutsch-englisches Flottenabkommen auf der Basis 38:10t>.
2. Die ewige Unantastbarkeit der zwischen Deutschland und England liegenden Länder Holland, Belgien und Frankreich.
3. Respektierung der britischen Interessen in der Welt durch Deutschland und Respektierung der deutschen Interessen in Osteuropa durch England.
4. Ein Schutz- und Trutzbündnis zwischen den beiden Länder«, wobei Deutschland auf englische Waffenhilfe verzichtete, seinerseits aber bereit war, sowohl seine Flotte als auch eine bestimmte Zahl von Divisionen jederzeit England zur Sicherstellung seines Imperiums zur Verfügung zu stellen.
England hat dies abgelehnt und dem Führer bei jeder Gelegenheit, sowohl durch den Mund verantwortlicher britischer Minister, Politiker, Parlamentarier als auch durch die Presse z« verstehen gegeben, datz England auf die Freundschaft Deutschland» keinerlei Wert legt —. Trotzdem hat der Führer seine Bemühungen, die ebenso seiner gefühlsmäßigen Einstellung als auch seiner völkischen Einsicht entsprangen, mit einer beispiellosen Zähigkeit und Hartnäckigkeit fortgesetzt. Und erst nachdem er wieder und wieder bis an die Grenze des Menschenmöglichen gegangen war, mutzte er erkennen, -atz man in England nicht wolle. Der Führer hat dann allerdings auch die Konsequenzen aus dieser englische» Haltung gezogen und nunmehr in nüchterner Erkenntnis der realen politischen Gegebenheiten die deutsche Autzenpolitik ans- gebaut.
Deutschland-Jtalieu-Japan
Die Länder, deren Interessen denen Deutschlands solidarisch waren, waren hierbei für Deutschland vor allem von Bedeutung. Eine Annäherung an diese wurde gesucht und ihre Freundschaft gefunden. So ist zwischen Deutschland einerseits und dem italienischen Imperium im Mittelmeer und Japan im Fernen Oste« andererseits eine wahre und aufrichtige Freundschaft entstanden, die in der Vergangenheit die gleichgelagerten Interessen der Länder förderte und deren Freundschaft und Zusammenabeit sich auch in Zukunft als ein wertvoller Garant einer gerechteren und vernünftigeren Weltordnung erweisen wird. Nationalsozialistischer und faschistischer Geist und die persönliche Freundschaft de»: Führers und des Duce waren für diese' Entwicklung ausschlaggebend!
Der Freundschaftspakt mit Rußland
Zu diesen außenpolitischen Freunden Deutschlands ist aber «>r kurzem auch Sowjetrutzland getreten. Mit dem Abschluß des deutsch-russischen Nichtangriffspaktes und des späteren Freundschaftspaktes ist, wie der Führer in seiner letzten Rede im Reichstag zum Ausdruck brachte, eine grundsätzliche Neuorientierung der deutschen Außenpolitik vorgenommen worden. Es ist nuw- mehr das frühere traditionell freundschaftliche Verhältnis, das den beiden großen Völkern so viel Glück und Segen gebracht hat, wieder hergestellt und alle Voraussetzungen sind dafür gegeben/ datz sich diese Freundschaft weiter vertiefen wird. Die Lebens- räume der beiden Mächte in ihren natürlichen Bedürfnisten berühren sich, aber überschneiden sich nicht. Eine territoriale Divergenz zwischen beiden Staaten ist damit für alle Zukunft ausgeschlossen. Die wirtschaftliche« Erfordernisse der beiden Länder ergänze« sich in geradezu idealer Weise. Wir benötigen viele russische Rohstoffe, und die Sowjetunion hat Verwendung für die meisten deutschen Jndustrieprodukte. Durch umfassende Abmachungen ist dieser Austasch heute bereits in vollem Gange und wird von Jahr zu Jahr gesteigert werden. Den früheren Höchstumsatz werden wir wohl binnen kurzem erreichen.
Was di« innere Struktur der beiden Staate« anbetrifst, so ist diese zweifellos eine verschiedene. Die Entwicklung der letzten Zeit hat aber gezeigt, datz das nationalsozialistische Deutschland und das sowjetische Rußland, sofern sie ihre gegenseitigen Weltauffassungen respektieren — und dies sind beide Völker fest entschlossen zu tun — sehr wohl in nachbarlicher Freundschaft leben können.
Bei meinen Aufenthalten in Moskau wie auch bei meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich mit freudiger Genugtuung festgestellt, in welchem Ausmaß die natürlichen Voraussetzungen für eine deutsch-französische Freundschaft von altersher in diesen beiden Völkern wurzeln. Sowohl der Nichtangriffspakt als auch der Freundschaftspakt erfreuen sich bereits heute bei beiden Völkern einer ausgesprochenen Popularität. Geradezu erstaunlich ist es daher, auf welch seltsame Erfindungen die englische Propaganda verfällt, um dem englischen Volk die Tragweite der deutsch-russischen Verständigung zu verheimlichen. Nur einige Beispiele:
Als der Führer mich im August nach Moskau entsandt^ schrieb die englische Propaganda, datz nunmehr der deutsche Reichsautzenminister in Moskau antichambrieren und dieselbe» Erfahrungen machen müßte, wie die dort seit Monaten befindliche englische Mission. — Statt dessen: Nach 24 Stunde« war der Nichtangriffspakt bereits veröffentlicht.
Dann: Während im Kreml noch über den Abschluß des Nichtangriffspaktes verhandelt wurde, schrieb die englisch« Propaganda, der geplante Pakt wäre zwar ein allgemeiner Nichtangriffspakt, er werde aber sicherlich nicht für Polen gelten. — Statt dessen: Bedingungsloser Nichtangriffspakt und weitgehende Konsultationsverpslichtung.
Ferner: Als die deutschen Truppen siegreich in Polen einrückten, schrieb die englische Propaganda, die russische Armee würde sich sicherlich an den Aktionen gegen Polen nicht beteiligen. Statt dessen: rückten bereits nach wenigen Tagen die russischen Truppen auf der ganzen Front in Voten ein und besetzten