Schrvarzwäldcr Tageszeitung

Seit« I

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 2«. JE 1939.

Aufklärungsübung des V. Armeekorps

Am Montag zog ein modernes Kavallerieregiment auf ^ braße von Stuttgart nach Herrenberg weiter in den «lunasraum von Münsingen Munderkingen Gam- mertiMNHechingen Freudenstadt Altensteig kerrenbergTübingen, in dem sich bis Donnerstag die «MärMgsübung des V. Armeekorps abspielen wird, rzr Leitung liegt in den Händen des Generals z. b. V. 77^ Generalkommando des V. Armeekorps, !General- le»Wnt Ostwald. Auster dem Kav.-Rgt. 18, das am MMiag mit einer ihm unterstellten 2-cm.-Mafch.->Gew.- AMp des Masch.-lGew.-Batl. 56 in Kriegsmarsch in den Mungsraum marschieren, sind auch noch andere Truppen- kile beteiligt, Äi-e aber erst ab Dienstag in Erscheinung treten. Zn Fliegerabständen zogen die Schwadronen ihres Mes. Um der BezeichnungKriegsmarsch", den nötigen kriegerischen Beigeschmack zu geben, wurden dem Regiment auch üiegsmästige Einlagen beschert. Sie kamen aus der Lust. Zn rasendem Flug stürzten sich Kampfflieger auf die Reiter, doch die hauptsächlich durch das GG.-Batl. 66 dargestellte Fliegerabwehr war auf der Hut. Die Kom- mguie, die in überschlagendem Einsatz den Fliegerschutz übernommen hatte, war rasch bei der Hand und empfing die schneidig angreifenden Flieger mit wohlgezieltem Mer. Für die nächsten Tage der Aufkläruugsübung, in deren Mittelpunkt weiterhin das Kavallerieregiment stehen wird, sind von der Leitung noch mehrere interessante und lehrreiche Ueberraschungen vorgesehen.

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Ne schottischen Dudelsackpfetferinnen kommen heute!

15 junge Schottenmädel im Alter von 16 und 26 Jahren, voran iHr flotter Tamb urma'jor Mist Ada, alles Musik- stabentinnen, die in der berühmtenDagenhain Girl Pi­pers" Truppe Zufammengeschlossen sind, kommen heute nach Mtensteig. Sie treffen um 2 Uhr mit Omnibus beim Kahnhof ein, marschieren dann auf den Marktplatz und werden, wenn es die Witterung zuläßt, hier ein kleines Konzert geben. Heute abend 8.30 Uhr geben sie dann ihr Gastspiel in der Turnhalle. Ueberall, wo sie seither auf­getreten sind, haben sie großen Beifall gefunden.

Vom Arbeitsamt Nagold. Dr. Wildermut h, der seit '/, Zähren das Arbeitsamt in Schwäbisch-Hall unter sich hätte, ist auf seinen Wunsch wieder als Leiter des Arbeits­amts hierher zurückversetzt worden. Dr. Wildermuth ge­nießt das allseitige Vertrauen und so wird seine Zurück- msetzung nach Nagold allgemein begrüßt werden.

Zn die großen Ferien. Zn diesen Tagen schließen die Aksschulen und die höheren Lehranstalten den Unterricht: diezroßen Schulferien beginnen. Alle Jahre wiederholen sich die Freuden auf die Sommerferien. Wenn die Pforten -er Schulen sich schließen, dann ist für unsere Jugend die oMm« Ferienzeit, es kommen die Wochen der Erholung Md ungebundener und sorgloser Freiheit. Mit leuchtenden Augen stürmen junge und frohe Menschenkinder ins Freie und sind voller Freude, denn gerade in diesen Tagen er­schließt die Natur unseren Buben und Mädeln so viele Herrlichkeiten und bietet ihnen so viel Schönes in frischer Lust auf Wiesen und in Wäldern und am Wasser. Ueber­all ein Wandern und Spielen und ein Sichtummeln im mssen Element. Auch für die Jungen und Mädels, die bis vor wenigen Jahren nicht oder nur kurze Zeit hinaus aufs Land konnten, ist heute gesorgt. Die HI. hat ihre Lager aufgeschlagen, der VDM. unternimmt auch lustige Wanderfahrten und die NSV. sorgt dafür, daß Taufende von Kindern minderbemittelter Eltern aus den engen Stuben heraus unter fürsorglicher Betreuung aufs Land hmuskommen, ins Freie, za gesundem und fröhlichem Aufenthalt, nähe heran an Licht, Luft und Sonne, über­allhin in deutsche Gaue. Und wie glücklich find dann die Eltern, wenn ihre Kinder nach Ablauf der Ferienzeit zu­rückkommen, frisch, gesund und gebräunt und von taten­frohem Mute beseelt.

Neue Kartofselkäferfunde. Im Kreis Freudenstadt: in Huzenbach ein Männchen. Im Kreis Calw: in Birkenfeld ein Weibchen und zwei Larven, in Bernbach 75 Larven, in Arnbach ein Weibchen und 216 Larven.

Bondorf, 24. Juli. (Tödlicher Unglücksfall.) In Ans­äung seines Dienstes verunglückte der im 26. Lebensjahr gehende --.-Untersturmführer und Leutnant d. R. Walter Aotz tödlich. In der Nähe von Sillenbuch platzte der «orderreifen seines Motorrades. Walter Notz wurde auf M gerade vorbeifahrenden Straßenbahnzug geschleudert Md war sofort tot.

Dornstetten, 24. Juli. (Einweihung des weiblichen Ar- beltsdienstlagers.) Am letzten Sonntag wurde das hier ^richtete weibliche Arbeitsdienstlager seiner Bestimmung «ergeben. Es ist der erste einer Reihe von Lager- «imuten, die im Gau Württemberg für den weiblichen Misdienst erstellt werden; die schon bestehenden weib- ^ Lager find in alten Gebäuden untergebracht, das lumAcke Lager wurde auf dem Brunnenberg, oberhalb der glstraße, erbaut. Der Bau erforderte einen Aufwand 000 Mark. Der Staat steuerte einen verlorenen von 18 000 RM. bei, und der Reichsarbeitsdienst, * verpflichtet ist, jährlich eine Miete von 3000 RM. zu gab einen Mietsvorschuß von 20 000 RM. Unter Umständen erscheint der Bau mehr als gerechtfertigt, H, ^°kmit zu rechnen ist, daß er immer einen Ber- H "t^szweck findet, auch wenn der weibliche Arbeits- einmal irgendwo anders dringender eingesetzt -n^ß' ersten Spatenstiche wurden im Juli 1938 Gebäude steht in wundervoller Lage an halber ist^Ab Berges mit der Längsseite nach dem Elattal. Es blvi i,-- ^ lang und 12 Meter breit; dazu kommt ein An- von U den Schweinestall und Schafstall. Erbaut ist es Architekt Hermann Kaltenbach.

Vissingen, Kr. Nürtingen. 25. Juli. (Gemeinschaft s- w e rk.) Die Gemeinde Bissingen darf stolz darauf sein, ei­nen schönen Beweis praktischer Volksgemeinschaft erbracht zu haben. In verständnisvoller Gemeinschaftsarbeit schuf die Jungviehweidegenoffenschaft und die Landesbauernschaft eine ausgezeichnete Weideanlage: 76 Rinder und 10 Fohlen weiden im idyllischen Tal zwischen Teck und Breitenstein. Das rund 33 Hektar umfassende Gelände, in dessen Mitte ein stattliches Gebäude mit Wärterwohnung und Stall er­richtet wurde, ist mit einer schlichten Feier seiner Bestim­mung übergeben worden.

Kirchheim a., N., 25. Juli. (Vom eigenen Wagen überfahren.) Am Montag ist der 75 Jahre alte Land­wirt Friedrich Lutz tödlich verunglückt. Beim Absteigen vom Dungwagen kam er so unglücklich zu Fall, daß die Räder des schwer beladenen Wagens über ihn hinweggin­gen und ihm der Brustkorb eingedrückt wurde.

Ludwigsburg, 25. Juli. (Beifahrer schwer ver­letzt.) An der Kreuzung Adolf-Hitler-Straße und Att- Württemberg-Allee stießen am Sonntagnachmittag ein Mo­torrad und ein Personenwagen zusammen. Der Beifahrer des Motorrades erlitt bei dem Sturz u. a. einen Schädel­bruch. In Hoheneck wurde am Samstagnachmittag eine Radfahrerin aus Neckarweihingen von einem Kraftwagen angefahren. Die Frau wurde auf den Kühler geschleudert und sodann zu Boden geworfen. Mit inneren Verletzungen mußte sie in das Kreiskrankenhaus gebracht werden.

Illingen, Kr. Vaihingen, 25. Juli. (Tödlich verun­glückt.) Am Dienstag früh ist auf dem Bahnhof der 43 Jahre alte verheiratete Bahnhosschaffner Eotthilf Bellon aus Illingen, Vater von fünf Kindern, beim Rangieren überfahren und getötet worden.

Schorndorf, 25. Juli. (Umgehungsstraße.) Seit einigen Tagen ist die grotzangelegte Umgehungsstraße, die der Entlastung des Verkehrs durch Schorndorf dient und die den Fernverkehr StuttgartGmünd-Aalen wesentlich zügiger gestaltet, fertiggestellt. In Arbeit befinden sich noch die umfangrei^n Arbeiten zwischen Plüderhausen und Waldhausen, wo die ganze Straßenstrecke auf die nördliche Vahnseite genommen wird, und zwischen Deinbach und Gmünd.

Heilbronn, 25. Juli. (KleiderfingenFeuer.) In Abstatt war die Ehefrau des Landwirts Albert Wieland in der Waschküche mit Waschen beschäftigt, als alles noch im Bett lag. Die Frau scheint dem Feuer zu nahe gekom­men zu sein, denn plötzlich brannten ihre Kleider. Auf ihre Hilferufe kam der Ehemann herbei, der aber seine Frau schon in Flammen stehend vorfand. Den schweren Brand­wunden ist sie nach qualvollen Schmerzen erlegen. Sechs Kinder trauern um die Mutter.

Laupheim» 25. Juli. (Wie ein Unfall entstehen kann.) Ein Radfahrer fuhr an einem Pferdefuhrwerk vorbei. Im selben Augenblick drehte das Pferd, wahrschein­lich etwas erschrocken, den Kopf nach rechts und traf den Radfahrer ins Gesicht. Der Radfahrer stürzte vom Rad und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und einen Schlüffel- beinbruch.

Meckenbeuren, Kr. Friedrichshafen, 25. Juli. (Kein Wasser auf Kirschen!) Die immer wieder erhobene Warnung, nach dem Genuß von Kirschen kein Wasser zu trinken, glaubte ein 17 Jahre alter Junge aus dem benach­barten Senglingen in den Wind schlagen zu dürfen. Er verzehrte Kirschen samt Steinen und trank darauf Wasser. Bald darauf stellten sich Schmerzen ein, die kurze Zeit spä­ter den Tod des Jungen herbeiführten.

Von der Pfalz, 25. Julij (Unwetter.) In den Abend­stunden am Freitag kam es zu einem schweren Unwetter in der Nord- und Westpfalz, das ein verheerendes Bild hinter­ließ. Durch lang anhaltenden Hagel wurden Getreidefelder strichweise völlig vernichtet, Obst abgeschlagen, Kartoffel- und Rübenäcker schwer heimgesucht, Bäume entwurzelt und Häuser abgedeckt. Der Unkenbacher Kirckiturm stürzte, der Elockenstuhl brach, sodaß diese Mauermassen auf die anlie­genden Gebäude prallten und wetteren Schaden anrichteten. In Erumbach, Kappeln, Merzweiler, Landweiler und Hom­berg wurde die Ernte vollständig zerstört.

Pforzheim, 25. Juli. (Todesfall.) Der bekannte Pforzheimer Industrielle Friedrich Eiermann ist am Mon­tag im Alter von 74 Jahren gestorben. Eiermann gründete 1890 eine Nährmittslfabrik, in der, auf dem Gedanken Prof. Liebigs fußend, daß Hefe beim Backvorgang einen Teil der Nährwerte vernichte, mit einem neuen Treibmit­tel Kohlensäure während des Backens im Teig entwickelt wird. Das Eiermannsche Backpulver gewann Weltruf, Zweigfabriken, u, a, in Basel und Wien, bestehen noch heute. Eiermann, der bei Ausbruch des Krieges feine Un­ternehmungen verkaufte, verlor durch die Inflation sein gesamtes Vermögen. In alter Tattraft aber machte er sich wieder selbständig und brachte durch unermüdlichen Fleiß und Umsicht sein Unternehmen noch in alten Tagen wieder zu bedeutender Höhe und autem Anseben.

Schönau i. Schwz., 25. Juli. (Tödlichverunglückt.) Von einem bösen Mißgeschick wurde eine Ausflüglergruppe, die auf dem Weg zum Belchen war, ereilt. In der Nähe von Multen kam die Gruppe im Wald in ein Gebiet, in dem Holz aufbereitet wurde. Plötzlich löste sich ein Stamm und fiel in die Touristen-Gruppe. Dabei wurde ein 23jähri- ges Mädchen auf der Stelle getötet.

Einschränkung der Verbandstage

Der Reichswirtschaftsminister hat angeordnet, daß Reichs­innungsverbandstage des Handwerks nicht mehr alljährlich, son­dern nur noch alle zwei Jahre, .möglichst sogar in noch größeren Zeitabständen, stattfinden sollen. Für jeden Reichsinnungsver­bandstag ist vorher die Zustimmung des Neichshandwerksmeisters einzuholen. Reichsinnnngsverbandstage bringen naturgemäß einen erheblichen Aufwand an Geldmitteln und an Arbeit für die Vorbereitung und Durchführung mit sich, sie bedeuten auch oft für die Teilnehmer ein Opfer an Zeit. Schon aus Gründen der Ersparnis an Geld, Zeit und Arbeitskraft ist deshalb die Maßnahme des Reichswirtschaftsministers zu begrüßen, die wohl auch noch für manche andere Organisationen außerhalb des Hand­werks vorbildlich wirken dürfte.

General Rnoff vor den HJ.-Führern

Münsingen, 25. Juli. Der Komandierende General des V. Ar­meekorps und Befehlshaber im Wehrkreis V, General der In­fanterie Rnoff, hatte am Montag die Bannführer und Jung­bannführer des Gebiets Württemberg (21) mit Eebietsführer Sundermann und Stabsleiter llhland an der Spitze, zu militä­rischen Vorführungen und einem kameradschaftlichen Zusammen­sein eingeladen, um wie in der Vorwoche gegenüber den badische« HJ.-Führern und den SA.-Führern, die Zusammenarbeit mit der Wehrmacht zu fördern. An der Veranstaltung nahmen von seiten der Wehrmacht u. a. noch der Chef des Eeneralstabs des V. Ar­meekorps, Generalmajor Fischer von Weikersthal, sowie General­major Vernecker und der deutsche Militärattache in Rom, Ge­neralmajor von Rintelen, teil.

Die Uebung zeigte den Angriff eines Infanterie-Regiment« auf einen zur Verteidigung eingerichteten Gegner Sie wurd« durchgeführt vom Infanterie-Regiment 14. Besonders Gewicht wurde darauf gelegt, den HJ.-Führern die letzten 200 bis 300 Meter des Angriffs zu zeigen, in denen die Artillerie der In­fanterie nicht mehr helfen kann, um die eigene Truppe durch ihr Feuer nicht zu gefährden. Diese letzten 200 bis 300 Meter muß sich die Infanterie vielmehr mit ihren eigenen schweren Waffen selbst helfen. Sie machen die Infanterie zur Königin aller Waf­fen, denn sie sind nur zu bewältigen durch die größte Umsicht und Tapferkeit von Führer und Mann. Sie entscheiden über Sieg und Niederlage. Der Eindruck der Vorführungen auf die HJ.-Fllhrer war sehr stark. Mit großem Interesse folgten sie da­her auch den Ausführungen des Führers des Infanterie-Regi­ments 14, Oberst Faulenbach, der aus dem Gesehenen das Bild des modernen Jnfanterieangriffs entstehen ließ.

Bei dem anschließenden kameradschaftlichen Zusammensein ge­dachte General der Infanterie Rnoff zunächst des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht. Nach einem Dank a» die Truppe kam er sodann auf die Bedeutung dieses Tages z» sprechen, dessen Sinn die Anbahnung einer immer engeren Zu­sammenarbeit im Geiste des Befehls des Führers sei. General Rnoff wandte sich dann der großen Bedeutung eines hervor­ragenden Führer- und llnterführerkorps für die Wehrmacht zu. Der Nachwuchsftage müsse daher eine ganz besondere Aufmerk­samkeit zugewendet werden, und hier könne die HI. durch geeig­nete Aufklärungsarbeit die Wehrmacht sehr nachhaltig unter­stützen. Gerade auch die Unterosfizierslausbahn biete der» jungen deutschen Manne sehr viele Vorteile, zumal er auch später als Beamter dem Staate wichtige Dienste leisten könne.

Eebietsführer Sundermann dankte für die Einladung und brachte zum Ausdruck, daß die ganze Arbeit der HI. auf das Hin­sichten des jungen deutschen Menschen zu den soldatischen Ta­genden im weitesten Sinne ausgerichtet se'.. Der Befehl d«» Führers und die Bedürfnisse der Wehrmacht seien für die HA. oberstes Gesetz. In diesem Sinne werde die Arbeit von 340000 württembergischen Hitlerjungen geleitet werden.

Tagung der Deutschen Gesellschaft sür GarteukmH

Stuttgart, 25. Juli. Vom 26. bis 30. Juli findet in Stuttgart die 52. Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft Mr Gartenkunst e. V. statt. Am Donnerstag, 27. Juli, spricht vor­mittags im Höhenrestaurant Schönblick Regierungsrat Dr. Lug. habil. Roloff überRcichsplanung und Raumordnung", Earteu- direktor Bauer über den Aufbau der 3. Reichsgartenschau. Rach einer Besichtigung der Reichsgartenschau am Nachmittag uud einer Tagung des Arbeitsausschusses für Friedhof und Denkmal treffen sich abends die Teilnehmer in der Hauptgaststätte z» einem zwanglosen Beisammensein. Am Freitag wird eine Stu­dienreise nach Heilbronu veranstaltet. Nach weiteren Vorträge» wird am Sonntag nachmittag die Fahrt nach Zürich zum 3. I». trenationalen Kongreß für Gartenkunst angetreten, der bis zu« 3. August dauert.

In ErrvarLsmg der Deutschen Iägerfchaft

Stuttgart, 25. Juli. In der zweiten Hälfte dieser Woche steht Stuttgart im Zeichen der 2. Großdeutschen Reichstagung der Deutschen Jägerschaft, der 10. Reichstagung seit dem Umbruch. Das bedeutsame Treffen, zu dem die Führer der gesamten deut­schen Jägerschaft und die leitenden Forstoeamten des Reiches sowie zahlreiche Ehrengäste zu erwarten sind, wird am Mittwoch von Landesjägermeister Dr. Pfannenschwar? mit einem Be­grüßungsabend im großen Stadtgartensaal eröffnet werden. Der ganze Donnerstag und der Freitag vormittag sind ausgeftkllt mit Arbeitstagungen. Für Donnerstag abend rst ein Empfang ge­ladener Gäste durch Gauleiter Reichsstatthalter Murr in de» Räumen der Villa Berg vorgesehen.

Am Freitag, dem Haupttag des Reichstreffens, finden im Au° schluß an die vormittägliche Arbeitstagung ebenfalls im Strch^ gartensaal Lichtbildervortrüge überDie Erönland-Expeditio« der Hermann-Eöring-Stiftung",Die Jagd der urgeschichtkiche» Zeit in Württemberg" undDie jagdlichen Verhältniffe i« Würt­temberg" statt. Am Nachmittag begeben sich die Teilnehmer auß die Reichsgattenschau, worauf die bedeutsame Tagung mit »in- großen Jägerabend (Herrenabend) im Festsaal der Liederhakie ausklingen wird. Da zu diesem Herrenabend die gesamte wSrt- tembergische Jägerschast eingeladen ist, darf mit einem sehr star­ken Besuch gerechnet werden.

Erste Landeskleintierfcha«

Stuttgart, 25. Juli. Die letzte größere Veranstaltung diches Jahres wird dre Erste große Landeskleintierschau bilden, dir i» der Zeit vom 0. bis 11. Dezember in sämtlichen Hallen auf dem Eewerbehallegelände in Stuttgart abgehalten wird. Sie hat de» Zweck, die Allgemeinheit über die große Bedeutung der Klein­tierzucht, ihre Aufgabe und über ihre volkswirtschaftliche Be­deutung aufzuklären.

Den Rahmen einer umfassende« Lehrschau bildet eine «ich beschickte Kleintierausstellung. Der Ausstellungskatalog neust u a. 800 Nummern Geflügel (darunter in erster Linie die wert­vollen, auf hohe Leistung durchgezüchteten Herdbuchtiere und Stämme aus Vermehrungszuchten), 1000 Nummern Kaninche« (besonders stark vertreten die anerkannten Wirtschaftsraffen, a» ihrer Spitze die Angorakaninchen), sowie 50 Nummer« Pelztier«, insbesondere Silberfüchse, Nutrias, Nerze und Waschbären. Außerdem werden uns eine Anzahl gefiederter Sänger, unsere beliebten Kanarienvögel, mit ihrem Gesang erfreue». Rebe» de» Lehrschauen finden wir eine Produktenschau sowie eine Industrie­ausstellung.