Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

Tannen

Aus öen

-

LEE

«t»z»»r.: Monatl. V. Post Ut 1.20 einschl. 18 L Beförd.-Geb., zuz. 36 ^ Zustellungsgeb.; d. Ag

7 1.48 einschl. 20 L «usttLgergeb.; Einzeln. 10 L. Bei Nichterscheinen der Ztg. ins. höh. Gewalt ch v«trieb»stöi. besteht lein Ansprnch auf Lieferung. Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernruf 321.

stummer 128

I

A n zeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig. T millimeterzeile IS Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlaß nach Preisliue Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Alten steig, Montag, den 5. Juni 1S3S

I «2. Jahrga»,

Der Reichskriegertag

General Reinhardt Ehrenbürger von Kaffe!

Verkehrsunglück bei Bahnhof Wulfsen

12 Tote, 7 Schwerverletzte

Hamburg, 4. Juni. Wie die Pressestelle der Reichsbahndirek­tion Hamburg mitteilt, fuhr am heutigen Sonntag gegen 7 Uhr früh ein mit 34 Personen besetzter Privatomnibus in der Nähe des Bahnhofs Wulfsen an der Strecke BuchholzLüneburg auf dem unbeschrankten Uebergang der Landstraße GarstedtWinsen gegen einen von Wulfsen kommenden Triebwagen der Reichs­bahn. Durch den Zusammenstotz wurde der Omnibus IS Meter mtgeschleift und vollständig zerstört. Der Triebwagen ent­gleiste mit einer Achse. Don den Insassen des Autobus wurden 1V Personen getötet, 9 schwer und die übrigen 15 leicht verletzt. Der Fahrer und ein Reisender des Triebwagens trugen leichte Verletzungen davon.

Der von Hamburg-Harburg angeforderte Hilfszug war mit mehreren Aerzten nach kurzer Zeit an der Unfallstelle. Die Verletzten wurden in kürzester Zeit den Nächstliegenden Kran­kenhäusern zugeführt. Die Insassen des Omnibus, die sich auf einem Ausflug befanden, stammten aus dem Dorf Garstedt.

Die Untersuchung über den Unfall ist eingeleitet. Die Ueber- jichtsverhältnisse an der Unfallstelle sind gut; es herrschte klares Wetter. Der nur leicht verletzte Fahrer des Omnibusses hat zu­gegeben, statt des BremshebelS den Gashebel bedient zu haben.

Wulfsen, 4. Juni. Zu dem folgenschweren Verkehrsunglück bei dem Bahnhof Wulfsen erfahren wir noch, daß der Fahrer des Wagens anscheinend erst im letzten Augenblick den heran­kommenden Triebwagen gesehen hat. Seine Versuche, den Wagen zum Halten zu bringen, endigten damit, datz der Wagen aus den Schienen stehen blieb und im gleichen Augenblick vom Triebwagen erfaßt und quer über die Straße gegen einen eiser­nen Srgnatmaft gedrückt wurde.

Bis Mittag hatte sich die Zahl der Toten leider auf 12 er­höht. Es mutz bedauerlicherweise damit gerechnet werden, daß noch weitere Personen ihren Verletzungen erliegen werden.

Der 4. Tag des Berliner Staatsbesuches

Am Sonntagvormittag, dem 4. Tag des jugoslawischen Staats­besuches, fand sich Eeneralfeldmarschall Göring mit Begleitung im Schloß Bellevue ein, um Prinzregent Paul von Jugoslawien nach Döberitz und Gatow abzuholen. Mit jubelnden Zurufen wurde der Generalfeldmarschall auf seiner Fahrt nach Schloß Bellevue begrüßt. Kurze Zeit darauf verließ Prinzregent Paul m der Seite des Eeneralfeldmarschalls Göring im offenen Wa­gen das Schloß, um sich zu einer Besichtigung des Jagdgeschwa­ders Richthofen nach Döberitz und anschließend nach Gatow zu einem Besuch der Luftkriegsakademie und der Luftkriegsschule zu begeben.

Empfang im Neuen Palais

Unter dem Jubel der Potsdamer Bevölkerung führte sodann die Fahrt nach dem Park von Sanssouci, dessen ganze Schönheit sich an diesem sonnigen Frühlingstag den Gästen offenbarte. Aus der Terrasse des Neuen Palais empfingen Reichsautzenitzinister von Ribbentrop und seine Gattin die Gäste. An den Empfang Woß sich einx Führung durch die Wohn- und Arbeitsräume Friedrichs des Großen an. Anschließend waren Prinzregent Paul und Frau Prinzessin Olga Gäste des Reichsministers des Aus­wärtigen und Frau von Ribbentrop.

üiachmittags war das jugoslawische Prinzregentenpaar Gast von Reichsminister Dr. Goebbels und Frau Goebbels bei einem Tee-Empfang in Schwanenwerder. In Anwesenheit des Führers gaben der Reichsminister des Auswärtigen und Frau von Rib- ientrop zu Ehren von Prinzregent und Prinzessin Paul von Jugoslawien am Samstag ein Abendessen im Hotel Kaiserhof.

Prinzregeut Paul empfing den Berliner Oberbürgermeister

Bttli«, 3. Juni. Prinzregent Paul von Jugoslawien empfing Sinn den Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten Dr.

"ppert im Schloß Bellevue und trug sich bei dieser Gelegenheit as Goldene Buch der Reichshauptstadt ein. Dr. Lippert rich- namens der Reichshauptstadt herzliche Worte der Begrüßung U- Hohen Gast. Der Jubel und die Anteilnahme, mit der d-r Ev^kerung diesen Staatsbesuch begleitet, sei, so sagte er, ^weis für die herzlichen Gefilhle der Freundschaft des ichen Volkes zur jiWopawischeu Ration. Alsdann bat Dr. w?ert Prinzregenten, sich in das Goldene Buch der Reichs­stadt einzuschreideu.

Potsdam

-^tzlin, 3. J««i. U nmitt elbar im Anschluß au den Besuch des Oberbürgermeisters im Schloß Bellevue fuhren Prinz- nt Paul und Prinzessin Olga von Jugoslawien mit ihrem ' gleitet vom Thef der Präsidialkanzlei des Führers, atsminister Dr. Meißner und Frau Meißner,, sowie den Her- bilt ..b deutschen Ehrendienstes nach Potsdam, um die dortigen Lätzchen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und an der Gruft na? des Großen in der Earnisonkirche einen Kranz nieder- Sen. Ueberall, wo das Prruzrcgentenpaar von der Bevölke- ^^erkannt wurde, bereitete diese den hohen Gästen stürmische

Kassel, 3. Juni. Am Freitag abend fand im Rathaussaal aus Anlaß des ersten Großdeutschen Reichskriegertages ein Begrü- ßungs- und Empfangsabend statt, zu dem Vertreter der Partei, der Wehrmacht, der staatlichen und Kommunalbehörden, Vertre­ter aus Bulgarien, Italien. Japan, der Slowakei, Spanien und Ungarn sowie die Reichskriegerführung mit den Landesführern und Stabschefs erschienen waren.

Oberbürgermeister Dr. Lahmeyer hieß die mehr als 100 OVO Kameraden, die zur wohl größten Heerschau des im NS.-Reichs- kriegerbund geeinten deutschen Soldatentums in der Kurhessen- Hauptstadt aufmarschierten, herzlich willkommen. Besonders be­grüßte er die Gäste aus Bulgarien, Italien, Japan, der Slowa­kei, Spanien und Ungarn sowie die Kameraden aus Wien, der Ostmark, dem Sudetenland und dem Memelland und aus Danzig. Unter starkem Beifall verkündete er, daß dem Reichskriegersührer das Ehrenbürgerrecht der Stadt Kassel verliehen wurde. U- Gruppenführer General der Infanterie Reinhadt, dankte dann für die ihm zuteil gewordene Ehrung auch im Namen des Bun­des und seines alten Regiments.

Eröffnungskundgebung im Staatstheater

In festlichem Rahmen fand im Kasseler Staatstheatcr die fei­erliche Eröffnung des Eroßdeutschen Reichskriegertages 1939 statt. Beim Erscheinen der Ehrenabordnungen der Deutschland befreundeten Nationen, unter denen sich der bekannte spanische Heerführer Queipo de Llano und der italienische General Rossi befanden, leisteten die Fahnenabordnungen Ehrenbezeugungen.

Reichskriegersührer ^-Gruppenführer General der Infanterie Reinhard, führte u. a. aus, zum ersten Male begehen wir den Reichskriegertag im Zeichen Großdeutschlands. Es ist der vierte Reichskriegertag seit der nationalen Erhebung und gleich­zeitig auch der vierte in der Stadt Kassel. Ich eröffne ihn hier­mit als den Eroßdeutschen Reichskriegertag.

Mit diesem Aufmarsch verbindet uns in besonderem Maße der Dank an den Führer. Was Adolf Hitler dem deutschen Volk und den ehemaligen Waffenträgern der Nation ist, weiß jeder, ich brauche nur zwei Sätze zu sagen: Adolf Hitler schuf Erotzdeutsch- land. Er machte aus einem niedergebrochenen Volke eine Groß­macht, die führend in der Welt steht. Und so beginnen wir den ersten Großdeutschen Neichskriegertag mit dem Treuegelöbnis durch den Ruf: Unser Führer, Adolf Hitler, Siegheil!

Sodann überbrachte der Präsident der bulgarischen Unteroffi­ziersvereinigung, Robeff, die Grüße der bulgarischen Front­kämpfer und die besten Wünsche für die Zukunft Großdeutsch­lands. Der Präsident des italienischen Frontkämpferbundes, Ge­neral Rossi, übermittelte die Grüße des italienischen Front­kämpferbundes. Der japanische Militärattache, Generalmajor Kawabe, drückte seine Freude darüber aus, daß er mit seinen Kameraden den Großdeutschen Reichskriegertag feiern dürfe und überbrachte die herzlichen Grütze seiner japanischen Kameraden, insbesondere von der Front in Ostasien.

Der spanische Armeeführer, General Queipo de Llano, gedachte der Hilfe der deutschen Freiwilligen, die nicht nur eine tatsächliche, sondern auch eine moralische gewesen sei, hätten sie doch die spanischen Kämpfer in den schwierigsten Situationen immer wieder emporgerissen. Auch für die italienische Unter­stützung fand der General herzliche Worte.

Nun nahm der Reichskriegersührer wieder das Wort. Er drückte seine große Genugtuung aus, datz der Aufbau der Orga­nisation durchgeführt und der enge Zusammenschluß mit den Kameraden der ehemaligen österreichischen Armee und Marine innerhalb Eroßdeutschlands zustande. gekommen sei.Der RS.- Kriegerbund ist nun im Eroßdeutschen Reich auch in der letzten Kameradschaft als einheitliche soldatische Organisation festge- fügt. Der Befehl des Führe rs ist ausgeführt. Ich möchte nun als Frontsoldat den Blick über die Grenzen des Rei­ches richten zu jenen Männern, die im großen Krieg gegen uns für ihr Vaterland gekämpft haben. Ich habe sie noch in der letz­ten Zeit in ihren Ländern besucht und den Eindruck gewonnen, datz die Frontkämpfer einen neuen Krieg nicht wollen. Daher kann ich nur hoffen, datz die Frontsoldaten gegenüber den un­verantwortlichen Kriegshetzern den Ausschlag zum Frieden gebe« werden.

Im Anschluß an die Feierstunde erfolgten Kranzniederlegun­gen an den Gedenkstätten der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung.

Ser stelze Tag der alte» Saldate»

3ÜVVVV deutsche Soldaten «mjubelu Adolf Hitler

Die kurhessische Eauhauptstadt, die Stadt der Reichssoldaten­tage, erlebte am Sonntag den schönsten und stolzesten Tag ihrer ruhmreichen Geschichte. Sie sah den Führer in ihren Mauern. Sie hörte ihn sprechen zu den Soldaten des Weltkrieges, zu de» Männern und Frauen des nationalsozialistischen Deutschland, zu den Waffenträgern des Grotzdeutschen Reich«. Seit Samstag­

abend hat diese schöne Stadt Kassel keine ruhige Stunde mehr gehabt. Die 200 000 Menschen, die die Stadt bewohnen, haben ihren Gästen, den Frontsoldaten des Weltkrieges, einen unbe­schreiblichen herzlichen Empfang bereitet. Nicht weniger als rund 300 000 Mann des NS.-Reichskriegerbundes sind nach Kas­sel gekommen, und sie haben die Freude, den Führer bei sich zu sehen. Gegen 10 Uhr vormittags war der Führer auf dem Flug­hafen Kassel-Waldau eingetroffen.

Auf der Karlswiese, die einen ungewöhnlich idealen Aus­marschplatz unmittelbar am Rande der Stadt bildet, find in ge­waltigen Blocks die ehemaligen Frontkämpfer angetreten. Es ist ein überwältigendes Bild, alle diese Männer hier zu sehen, die vor mehr als zwei Jahrzehnten ihre Heimat mit ihrem Leben «nd ihrem Blute verteidigten, von denen jeder einzelne ei« unbekannter Soldat ist, der Seite an Seite mit jenem unbekann­ten Soldaten kämpfte, den das Schicksal dazu bestimmte, das deutsche Volk aus Schmach und Niederlage wieder emporzufüh­ren zu einer Größe, wie sie niemand voraussehen konnte. Auf der Ehrentribüne sind die Vertreter des Staates, der Wehrmacht und der Partei anwesend. Außerordentlich groß ist die Zahl der militärischen Ehrengäste. Man steht den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, den Oberbe­fehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, den Thef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Kei­tel. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Eeneralfeldmarschall Wring, läßt sich vertreten durch Generalmajor Bodenschatz.

Am 10.28 Uhr trifft der Führer auf der Karlswiese ein. Als er die von der Straße zur Wiese führende Treppe herabschreitet, M er all den Hunderttausenden, die hier versammelt find, sicht- bar. Ein Schrei der Freude, der Begeisterung, des Jubels macht sich Luft. Unaufhörlich klingen die Heilrufe auf und Hallen weit­hin über die Stadt.

Der Reichskriegersührer General der Infanterie ^-Gruppen­führer Reinhart begrüßt den Führer. Wir sind, so erklärt er im Namen der Hunderttausende, glücklich und stolz, Ihnen, mein Führer, heute ins Auge sehen zu dürfen. In unser aller Erinnerung lebt noch das gemeinsame Fronterlebnis, an dem Sie, mein Führer, wie wir, teilgenommen haben, und wir sind stolz darauf, daß der Schützengrabengeist im Nationalsozialis­mus seine Fortsetzung gefunden hat. Es ist nicht Soldatenart, viele Worte zu machen, aber danken möchten wir Ihnen, mein Führer, an dieser Stelle für all das, was sie in unserem Vater­lande geschaffen haben. Die Fesseln von Versailles sind abge- schüttekt. Stolz ist das Volk auf die wiedererlangte Wehrhoheit und auf die junge Wehrmacht, die dem deutschen Volke Achtung in der Welt verschafft.

Heute wissen wir, daß die großen Opfer des Weltkrieges nicht umsonst gebracht worden find. Das, wofür die deutschen Soldaten im Weltkriege ihr Leben gelassen, hat die Erfüllung gefunden in Ihrer Tat, mein Führer! Dieser Helden zu Beginn unserer Kundgebung in tiefer Dankbarkeit zu gedenken, ist uns Ehren­pflicht.

And nun zu Euch, Kameraden! Mit dem Befehl unseres Füh­rers, alle ehemaligen Soldaten im NS.-Reichskriegerbund zu sammeln, ist unser größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Da­mit ist jede Zerrissenheit unter uns ehemaligen Soldaten besei­tigt und die Trennung von Vater und Sohn aufgehoben. Es gibt hier und da zaghafte Gemüter, die ihre Stimme erhoben, als die SA.-Wehrmannschaften geschaffen wurden. Sie sollten so meinten viele das Ende des Reichskriegerbundes bedeckten. Die SA.-Wehrmannschaften, Kameraden, dienen der Wehrer- tüchtigung unseres Volkes. Sie wollen dafür sorgen, datz die Körper aller deutscher Männer, solange sie wehrpflichtig sind, stahlhart und wehrtüchtig bleiben. Wir werden die SA.-Wehr­mannschaften hierin nach unseren Kräften unterstützen. Beide Organisationen sind deshalb auch keine Konkurrenzunterneh­men; sie werden im Dritten Reich in bester Kameradschaft sich gegenseitig ergänzen.

Datz wir in engster Kameradschaft mit der aktiven Truppe le­ben müssen, ist selbstverständlich. Aber wir müssen auch in glei­cher Weise Kameraden sein gegenüber der Partei und ihren Gliederungen. Der Kameradschaftsführer mutz seinen Ortsgrup­penleiter überall dort unterstützen, wo dies gewünscht wird.

Kameraden müssen wir auch ganz besonders der Jugend gegen­über sein. Ihr müßt den Weg zum Herzen der Jugend finden und in ihr Verständnis für unser Fronterlebnis erwecken. Die Jugend soll wissen, datz ein Krieg kein Spaziergang ist, sie soll aber auch wissen, datz jeder Deutsche, wenn der Führer ruft, sein letztes für das Vaterland einsetzen mutz. Im Namen aller ehe­maligen Soldaten, die vereint im NS.-Reichskriegerbund mar- siMeren, bitte ich Sie. mein Führer, das Wort zu ergreifen.

Der Führer sprach za den alten Soldaten

Wieder geht eine Welle der Freude und des Jubels über das Feld, als nun nach den Worten des Reichskriegersührers der Führer selbst das Podium betritt und sich zu den Männern des