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Tchwarzwälder Tageszeitung
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tische Regierung würde bei einem solchen'Versuch eher der Verlierer als der Gewinner sein.
Die nordirischen Nationalisten, die ein Drittel der nordirischen Bevölkerung im Parlament vertreten, haben bereits beschlossen, sich der Ausdehnung derWehrpflichtauf Nord- zrland zu widersetzen. Ein Ausschuß der Partei hat an de Valera eine Denkschrift gerichtet, in der dessen Regierung ersncht wird, „die irische Nation gegen das britische Wehrpflichtgesetz zu mobilisieren.
Neue Warnung an Chamberlain
Dublin, 2. Mai. Der Oberbürgermeister von Dub. lin hat an Ministerpräsident Chamberlain ein Telegramm gesandt, in dem es heißt: „Ich unterstütze nachdrückliche jede Forderung auf Ausschluß der sechs nordirischen Grafschaften aus de« Wehrdienstgesetz. Jeder Versuch, die Wehrpflicht aufzuzwingeu. würde zum Widerstand und zu einer Katastrophe führen."
Unterhaus erhöht Stenern für die Aufrüstung Soudon, 3. Mai. Im Unterhaus wurden am Dienstagabend »eue Steuererhöhungen angenommen. Die Zuckersteuer, die Tabaksteuer und die Autosteuer wurden erhöht.
„Bruch gegebener Versprechen"
Ugoa« Baumwollarbeiter protestieren gegen die Wehrpflicht
London, 2. Mai. Rund 200 000 Arbeiter der Baummoll- Ziduftrie in Lancashire, die seit Zähren mit am stärksten unter der Arbeitslosigkeit leidet, faßten am Dienstag eine Entschließung in Blackpool, in der sie gegen den Entschluß der Regierung, die Wehrpflicht eiuzufiihren, schiirfstens protestieren.
Es wurde beschlossen, den Text der Entschließung, in der der Beschluß der Regierung als ein unbestreitbarer Bruch der von der Regierung gegebenen Versprechungen bezeichnet wird, dem Ministerpräsidenten Chamberlain zuzuleiten.
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Schärfster Protest de Valeras
„Militärische Aushebung von Zren durch eine fremde Negierung-
Dublin, 2. Mai. Ministerpräsident de Valera teilte i» Beantwortung einer Anfrage in Dail mit, daß die irische Re- «ieruug bei der britischen Regierung schärfsten Protest gegen die augedrohte Ausdehnung des Wehrpflichtgesetzes auf die sechs nordirischen Grafschaften erhoben habe.
Durch die Einführung der Wehrpflicht, so erklärte de Valera, fei die Lage in der Ulster-Frage zwischen Eire und England erneut verschärft worden. Solange dieser Streit anhalte, werde er die Beziehungen zwischen Eire und England vergiften.
De Valera stellte auf eine weitere Anfrage fest, daß die Truppen in den „besetzten irischen Gebieten" unter der Kontrolle der britischen Regierung stünden. Der Vorschlag der britischen Regierung laufe daher auf die Zwangsaushebung von Iren durch die britische Regierung für die britische Armee hinaus. Jeder wisse, daß die Opposition gegen die Einführung der Wehrpflicht vor 20 Jahren Las ganze irische Volk daheim und im Ausland geeinigt habe. Der Haß gegen diesen „unerträglichen Eingriff" ^i so stark gewesen, daß die Iren sich geschworen hätten, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Widerstand zu leisten. Die jetzige Maßnahme, die sich in keiner Weise von den vor 20 Jahren ergriffenen unterscheide, sei nichts anderes als ein Vorschlag zur militärischen Aushebung von Iren durch eine fremde Regierung.
Bei der Einbringung des Haushalts des Außenministeriums erklärte de Valera, Eire habe mit keinem Lande Streitigkeiten mit Ausnahme des anhaltenden Streites mit England. Die irische Regierung habe sich alle Mühe gegeben, die grundsätzlichen Streitfragen, die sich aus dem Einigungsproblem ergeben, aus der Welt zu schaffen.
NingestaHung des Ehrenzeichens des Roten Kreuzes
Berlin, 2. Mai. Der Führer hat durch Verordnung vom l. Mai 1939 das bisherige Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes zu einem staatlichen „Ehrenzeichen für deutsche Volks- pslege" erweitert und umgestaltet: Während die Auszeichnung des Deutschen Roten Kreuzes für Verdienste auf den Arbeitsgebieten des Roten Kreuzes und für charitative Arbeit vergehen wurde, soll das „Ehrenzeichen für deutsche Volkspflegekünftig Verdienste auf dem Gebiete der Volkswohlfahrt, des Winterhilfswerkes, der Pflege der Kranken und Verwundeten im Frieden wie im Kriege, des Rüstungswesens, der Pflege des deutschen Volkstums sowie der Fürsorge für deutsche Volksgenossen im Auslande belohnen.
Mm Nachrichten aus Wer Welt
Jetzt auch Sprengstoffauschliige in Frankreich. In der Rächt zum Dienstag wurden in der Nähe von Bordeaux uynamitanschkäge gegen fünf Masten einer Hochspannungsleitung verübt, die die Stadt Bordeaux mit elektrischem ^irom versorgt. Die Anschläge erfolgten gegen 4 Uhr mchts. Es waren mehrere gewaltige Explosionen zu hören.
Fuggerhaus in -er Obhut der Reichsgruppe Handel. Im
Rahmen eines feierlichen Empfangs von Vertretern des Handels in Augsburg gaben Gauleiter Wahl und Oberbürgermeister Mayr "bekannt, daß sie mit Billigung des vUhrers die historischen Stätten des Handels in Augsburg, msh^ondere die weltbekannten Fugger-Häuser, in die Obst» der Reichsgruppe Handel geben.
Denkmal wehrbereiter Arbeitskameradschaft. Als ein schö- ''^ Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem Führer und dem deutschen Volk haben die Arbeiter am Westwall an Adolf Hrtler folgendes Telegramm gesandt: „6000 Westwallarbei- tkr aus allen Gauen des Reiches grüßen ihren Führer von «em Volksfest am Westwall in Pronsfeld, Gau Koblenz- Trier und geloben treue Gefolgschaft und stärkste Einsatzbereitschaft. Aus Dankbarkeit bietet die Schicksalsgemein- Daft vom Westwall dem Führer den Grundstock für einen Bunker an. Zu diesem Grundstock stellt jeder Arbeitskame- »ad den Lohn von zwei Arbeitsstunden zur Verfügung. Die- " Bunker soll ei« lebendiges Denkmal der Arbettskamerad- Haft vom Westwall sein."
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 3. Mai 1939.
Der „K-F."-Wagen hat sich auch im Kreis Calw vorgestellt. Die Werbekolonne, bestehend aus zwei „KdF."-Wagen und einem Reklamewagen, war gestern in Neuenbürg, Calw und anschließend in Nagold und hat überall größtes Interesse gefunden. Damit ist die Werbefahrt im Gau Württemberg abgeschlossen. In Nagold wurde die Kolonne durch den Spielmannszug der Aufbauschule Nagold eingeholt und zum Ausstellungsplatz beim alten Kirchturm auf dem Brühl begleitet , wo eine große Zahl Interessenten und Neugieriger wartete. Alles wollte gleich zu den Wagen stürmen, aber die Begleitmannschaft sorgte dafür, daß man den Wagen nicht zu nahe kam. Interesse und Neugier wurden trotz des kurzen Aufenthaltes befriedigt und man hörte nur ein Lob über den „KdF."-Wagen, seine Konstruktion und seine Einteilung. Die „KdF."-Wagen-Sparer werden es nun erst recht kaum erwarten können, bis sie in den Besitz des „KdF."-Wagens kommen, der nach dem Willen des Führers gebaut wurde und als Verkehrsmittel allen Volksschichten dienen soll, insbesondere denen, die über keinen so großen Geldbeutel verfügen. Für die Kolonne war in Nagold Quartier bestellt. Sie wird heute außerhalb des Gaues ihre Werbeaktion fortsetzen.
Feuerwehrfikme. Am Samstagabend versammelte sich die F r e i wi l lig e F e u e r we h r im „Traubensaal", um durch Den schon für den Kameradschaftsabend vorgesehenen Film „Eroßfeuer und Menschen in Gefahr" eine weitere Schulung zu Beginn ihrer Uebungsperiode folgen zu lassen. Lehrreich war in vielen Fällen der Film und es ist zu begrüßen, daß neben der praktischen Schulung die theoretische Schulung Hand in Hand geht. Besonders lehrreich aber war der Film „Tuto gen, das neue Sch a um lös ch ve rs ah r en", das in unserem Bezirk noch nicht Eingang gefunden hat und das bei Oel- und Benzinbränden, wo Wasser versagt, Verwendung finden wird und durch das Schäden vermieden werden, denn der über den Brandherd gelegte Schaum erstickt das Feuer. In der hiesigen Wehr wixd in kurzer Zeit das neue Verfahren Eingang finden und auch die auswärtigen Wehren werden dann Gelegenheit haben, dies praktisch vorgeführt zu bekommen. Der Film wurde von Ortsgruppenleiter Kalm - bach vorgeführt. Die auswärtigen Feuerwehrführer und Mannschaften waren auf Einladung erfreulicherweise zahlreich vertreten, was leider von der hiesigen Wehr nicht gesagt werden konnte. Jeder Feuerwehrmann sollte im Interesse der Schlagfertigkeit der Wehr jede sich bietende Schulungsmöglichkeit ausnlltzen. Hauptbrandmei'ster Büh- l e r sprach eingangs über dies und über die durch die Neuordnung im Feuerwehrwesen bedingten größeren Aufgaben, die von jedem Feuerwehrmann in Zukunft größere Opfer fordert. Scharf rechnete er mit den Nurkritikern ab und den gesunden Männern, die sich vom Feuerwehrdienst drücken getreu dem Grundsatz: „F e uer w eh r d i e n s t muß sein".
Göttelfingen, 2. Mai. (Vom Auto überfahren.) Als am Abend des 1. Mai ein Personenkraftwagen durch Göttelfingen fuhr, lief ihm am Ortsausgang nach Altensteig eine 81 Jahre alte Frau direkt in seine Fahrbahn hinein und wurde hierbei erheblich verletzt.
Nagold, 2. Mai. Am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes sprach hier nach der Begrüßung durch Ortsgruppenleiter Ratsch, Kreisleiter Wurster beim Festakt. Auch die beiden Nagolder Ehrenbürger Ministerialrat Dr. Stähle und Kreisleiter und Reichstagsabg. PH. Baetzner wohnten zur Freude der Nagolder der Maifeier bei. Nach der Ansprache des Kreisleiters ehrte der Ortsgruppenleiter die Kreissieger im Reichsberufswettkampf und sprach ihnen herzliche Glückwünsche aus. Der Nachmittag des Festtages sah die Volksgenossen zu einem frohen Fest auf dem Hindenburgplatz versammelt.
Nagold, 2. Mai. In einer Bürger Versammlung im „Löwensaal" gab letzte Woche Bürgermeister Maier einen Ausschnitt aus den Arbeiten, Plänen und Sorgen der Stadtverwaltung. Er sprach über die Neuorganisation der Stadtpflege,' das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen muß neu aufgebaut werden. Für den technischen Betrieb wurde die Maschinen- buchführüng eingeführt. Der Haushaltsplan 1938 hat gegenüber den früheren ein ganz anderes Gesicht bekommen. Das Jahr 1938 schließt nach dem vorläufigen Abschluß der Stadtpflege ohne Abmangel ab, ja es war sogar möglich, eine zweite Neubaurate von 20 000 NM. zum Schul- und Turnhalleneubau auszujchöpfen, so daß für diesen Zweck nun 30 000 NM. zur Verfügung stehen. Mit dem Bau wird bald begonnen werden. Die Nagoldkorrektion bedarf zu ihrem Abschluß im Rechnungsjahr 1939 der letzten Rate von 10 000 NM. Während im Vorjahr der reine Schuldenstand noch über 300 000 NM. betrug, ist er heute auf rund 248 000 Reichsmark zurückgegangen. Erfreulicherweise hat der Kultminister genehmigt, daß die Oberschule zur Vollanstalt ausgebaut wird. Auch das Gesundheitsamt des Kreises Calw kommt nach Nagold. Zwei neue Fabriken für Radiobestandteile und Ven- tilationsmafchinen haben sich hier niedergelassen. Seit Kriegsende haben wir 20 neue Betriebe bekommen und mehr als 40 sind nicht unwesentlich erweitert worden. Voraussetzung für einen erfolgreichen örtlichen Fremdenverkehr ist, wie Bürgermeister Maier weiter ausführte, ein schönes Gemeinwesen mit den besten und modernsten Einrichtungen auf allen Gebieten, mit einer tüchtigen Bürgerschaft und einer ihrer Aufgaben bewußten Eastgeberschaft. Geschäftsführer Rometsch erstattete einen interessanten Bericht über den Fremdenverkehr in Nagold. Ortsgruppenführer Ratsch brachte den Dank an die Stadtverwaltung zum Ausdruck. In der Aussprache setzte sich Gewerbelehrer Sanwald dafür ein, daß der Fußweg vom Bahnhof bis zum Uebergang an der Eisbergstraße geöffnet werde.
Calw, 2. Mai. (Flugzeugtaufe.) In einem Weiheakt auf dem Calwer Marktplatz wurde Sonntagvormittag die Taufe von zwei neuen, von der Flieger-HI. und den Männern des NS.-Fliegerkorps Trupp Calw in gemeinsamer Arbeit in Calw erbauten EleitflugzeugenvomTyp „Zögling" vollzogen. Der Taufe der Flugzeuge wohnten Kreisleiter Wurster, der Führer der Standarte 101 des NS.-Flieger- korps, Sturmbannführer Schumacher, der Kommandeur des
Wehrbezirkskommandos Calw, Oberst Schaal, u. a. bei. In einer Ansprache gab der Führer der Calwer Segelflieger, NS.- FK.-Truppführer Netzel, einen stolzen Rückblick auf die Zielsetzung und Entwicklung der Fliegerschar Calw. Aus kleinsten Anfängen entstanden, hat sie in fünf Jahren die an sie gestellten Aufgaben restlos erfüllt. Der Sturm 4/101 besitzt heute zehn Flugzeuge, alle -seine Männer sind fliegerisch geschult und haben Prüfungen abgelegt. Viele von ihnen tun bereits Dienst bei der Luftwaffe, z. T. sogar schon als Lehrer. Der Wächtersberg bei Wildberg, das Uebungsgelände unserer Segelflieger, erhielt eine Flugzeughalle (der Bau einer zweiten ist geplant!), und ist im Lauf der Jahre eine Zentrale für fliegerische Ausbildung geworden. Geprüfte Fluglehrer aus eigenen Reihen besorgen die Ausbildung. Daß noch heute das erste, vor vier Jahren in Calw erbaute Segelflugzeug dank seiner guten Flugeigenschaften in der Segelfliegerschule Teck Verwendung findet, mag als Beispiel für die Güte der in Calw geleisteten Arbeit gelten. Kreisleiter Wurster erinnerte daran, wie trotz der Fesseln des Versailler Schandvertrages, der bekanntlich Deutschland den Besitz von Kampfflugzeugen untersagte, aus einem kleinen Stamm tüchtiger Verkehrs- und Segelflieger unsere neue, gewaltige Luftwaffe wuchs, die uns die Freiheit erkämpfen half und den Frieden erhält. Inmitten einer Wett von Feinden, die uns zu vernichten trachtet, muß es unsere Sorge sein, die deutsche Jugend im Geist der Fliegerhelden Jmmelmann, Boelcke und Richthofen zu erziehen: zu Lebensbejahung, Kampfesfreude und zu opferbereitem Einsatz des Lebens für die Gemeinschaft. HJ.-Flieger Manfred Burger taufte anschließend die beiden Gleitflugzeuge auf die Namen „Richthofen" und „Boelck e". Während der Gruß an den Führer und die Lieder der Nation die Feier beschlossen, zog ein mit Flugzeugführer Walz und NSFK.-Truppführer H e n n e f a r t h - Calw bemanntes Flugzeug im Tiefflug mehrere kühne Runden über dem Marktplatz. Ein geplanter Schleppflug konnte von der Luftpolizei wegen niederer Wolkendecke nicht genehmigt werden. Im Anschluß an die Feier waren die neuen Flugzeuge zur Besichtigung freigegeben.
Freudenstadt, 2. Mai. (Ein einstiger Kolonialbeamter gestorben.) In Markgröningen verschied am 23. April im Alter von 54 Jahren, der bis vor wenigen Jahren dort im Amte gewesene Bezirksnotar i. R. Karl Scherle. Gebürtig von der Schwäb. Alb, hat Notar Scherle nach seiner beruflichen Ausbildung frühe -den Entschluß gefaßt, als Beamter in den deutschen Kolonialdienst zu treten. Nach mehrjährigem Besuch des Seminars für orientalische Sprachen in Berlin trat er 1911 seine erste Ausreise nach Daressalam, dem damaligen Regierungssitz von Ostafrika, an. Zu Beginn des Weltkrieges führte der Verstorbene an verschiedenen Orten die Geschäfte der Regierung weiter, tat dann Felddienste Leim Stabe von Lettow-Vorbeck und geriet dann in englische Gefangenschaft. Nach Kriegsende war er zuerst drei Jahre in Freudenstadt als Amtsgerichtssekretär, hernach seit 1924 als Bezirksnotar in Markgröningen tätig. Notar Scherle war in seiner ganzen beruflichen und charakterlichen Haltung eine Verkörperung des guten, gewissenhaften, alten deutschen Beamten, pflichtbewußt und opferbereit, bescheiden nach außen, tief gegründet im Innern, voll Glauben an Deutschlands Sendung und Zukunft in der Wett und Liebe zur Heimat. Sein Begräbnis fand in Neckartailfingen statt, wo er vor 25 Jahren den Bund der Ehe mit der dortigen Pfarrerstochter geschlossen, die sich ebenfalls in Ostafrika in der Pflanzungsarbeit betätigt hatte. Auch nach Kriegsende hat Notar Scherle immer enge Fühlung mit der alten deutschen Kolonie gehalten und hat für die Wiedergewinnung des deutschen Kolonialbesitzes sich eingesetzt. Auch in Freudenstadt wird man des Entschlafenen stets ehrend gedenken.
Freudenstadt, 2. Mai. Der Nationale Feiertag des deutschen Volkes zeigte unsere Kreisstadt in großer Form. Die Stratzenzüge glichen einem Fahnenwald und an Grün wurde nicht gespart. Nach der Jugendkundgebung erfreute der BdM. unsere Kranken im Kreiskrankenhaus mit frohen Liedern, die eine recht dankbare Ausnahme bei denen fanden, die an den Freuden des Nationalen Feiertags nicht teilnehmen konnten. Der stattliche Festzug nahm eine halbe Stunde in Anspruch. Bei dem Festakt auf dem Marktplatz sprach Kreisleiter Michel- felder. Seiner Rede folgte die Ehrung der Kreissieger. Die Sieger befinden sich hauptsächlich in Freudenstadt. Von außerhalb sind zu nennen: Christ. Lutz, Schuhmacher in Pfalz- g r a f e n w e i l e r, bei Max Kappler; Otto Boh net, Holzhauer, Erzgrube, b. Forstamt Pfalzgrafenweiler; Martha Finkbestner, Landmädel, Göttelfingen, beim Bruderhaus Göttelfingen. Am Nachmittag war auf dem Marktplatz, wo der Kreismusikzug spielte, großer Rummel. Die Freudenstädter „KdF."-Ortsgruppe hatte einen fabelhaften Meßbudenzauber veranstaltet, der viel Spaß machte. Es war ein Volksfest.
Freudenstadt, 2. Mai. (Vereidigung der Arbeitsmänner. — Arbeitstagung der NSV.) Die nächtliche Vereidigung von 1090 Arbeit s männern auf den Führer machte tiefsten Eindruck auf alle, die dieser Vereidigung auf dem Marktplatze beiwohnten. Um 9 Uhr abends begann der feierliche Akt. 1000 Fackeln wurden angezündet und die Fahnen der Abteilungen marschierten ein und nahmen Aufstellung vor der Front. Feierliche Klänge eines Chorals, Trommelwirbel, Einzelsprecher mahnen die Männer an das Gelöbnis, das sie ablegen sollen und ein gemeinsam gesungenes Lied kündet die Bereitschaft der Männer zum Schwur. Zuvor spricht aber nach der Arbeitsführer zu den jungen Kameraden und ermahnt sie zu äußerster Pflichterfüllung und zur Treue im Geiste Adolf Hitlers. Es ertönen Fanfaren und Trommelwirbel, mahnende Worte über die Bedeutung des Eides, die Fahnen stiegen hoch und 1000 Hände erheben sich und 1000 Arbeitsmänner leisten ihren Schwur und sprechen den Eid auf den Führer nach. Ein gemeinsam gesungenes Lied bekräftigt das Gelöbnis und Oberarbeitsführer Con- silius nimmt die neuen Arbeitsmänner in die Gemeinschaft des Reichsarbeitsdienstes auf. Eine ernste Stunde für all diejenigen Männer, die sich nun dem Führer und seinem Werk verschrieben haben. — Am Sonntag sprach nach einer Morgenfeier Eauamtsleiter Theurer auf der Arbeitstagung der NSV. des Kreises Freudenstadt. Er gab den Teilnehmern «inen interessanten Einblick in die Arbeit, die von der NSV. für das ganze großdeutsche Volk im Sinne unseres Führers geleistet wird. Als brennendes Problem bezeichnet« er di« Schwesternfrage, da in unserem Gau nicht weniger als 50 000 Schwestern fehlen. Dazu führte der Redner aus, daß noch in der Vorkriegszeit durchschnittlich jede Schwester 10—12 Kranke zu betreuen hatte und heute 19 bis 21 auf eine einzige kämen. Hundert Prozent der Schwestern haben seit fünf Jahren keinen Urlaub mehr nehmen können, weil keine Urlaubsaushilfe zu bekommen war. 1913 noch lag das Pensionsatter bei 5« Jahren, heute müssen unsere Schwestern schon durchschnittlich mit 46 Iah«