Heimatzeitung der Kreise Ealw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Nummer 298 ^ Altensteig, Mittwoch, den 21. Dezember 1838 I 61. Zahrga»,

Erhöhung -er -rutschen Wirtschaftskraft

Für alle Maßnahmen zur Leistungssteigerung ist der Reichswirtschaftsminister allein zuständig

Berlin, 20. Dez. Der durch den Vierjahresplan herbeigesührte Aufschwung hat zu einer oollenJnanspruchnahmeder deutschen Wirtschaft geführt. Die zur Verfügung stehen­den Betriebsanlagen und Produktionsmittel sowie die menst. - liche Arbeitskraft sind voll ausgenutzt. Daraus hat sich die Not­wendigkeit ergeben, durch eine Verbesserung der Be­triebsanlagen und Betriebsmittel sowie durch eine Steigerung des Leistungsvermögens der Werktätigen die deutsche Wirtschaftskraft zu erhöhen. Die Größe dieser Ausgaben hat die verschiedensten Stellen veran­laßt, Maßnahmen der Rationalisierung und Leistungsertüchti­gung zu treffen; neben den einzelnen Ministerien und ihren Be­ratungsstellen war eine große Zahl von Organisationen wie auch die DAF. auf diesem Gebiete tätig. Bei dem mangelnden Zusammenhang zwischen diesen Stellen mußte aber zwangsläu­fig eine Zersplitterung der Kräfte eintreten, die dem gewünsch­ten Erfolg Abbruch tat. Um die zentrale Führung sicherzustellen, hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, Generalfeldmar­schall Eöring, dem Reichswirtschaftsminister mit Schreiben vom 14. Dezember 1938 folgenden Auftrag erteilt:

i Die Durchführung des Bierjahresplanes hat zur vollen 2n- ! ansprnchnahme der deutsche« Wirtschaft und zum Bolleinsatz al- ! ler Werktätigen geführt. Eine Erhöhung der deutschen Wirt- ' schastskraft kann »och durch Verbesserung der Betriebsanlage«, Produktionsmittel und Produktionsmethode« sowie Steigerung des Leistungsvermögens der in der deutschen Wirtschaft Täti­ge« erfolgen. Die zu diesem Zwecke durchzuführenden Maßnah­men bedürfen einer einheitlichen Lenkung. Aus diesem Grunde beauftrage ich Sie, alle Maßnahme», die zur Leistungssteige­rung der deutschen Wirtschaft erforderlich find, anzuordnen und durchzuführen. Sie find ermächtigt, die sich aus dieser Zielsetzung ergebenden Ausgaben auf die zur Durchführung geeigneten Stellen bei Inanspruchnahme von Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände im Einver­nehmen mit dem Stellvertreter des Führers zu verteilen und die Aufgabengebiete dieser Stellen untereinander abzugrenzen.

Ihrer Weisungsbefugnis unterstehen zur Erfüllung dieser Auf­gaben alle in die Gesamtplanung einzubeziehenden Organisa­tionen und llnternehmcn.

" MS zu ZV em Schnee tu Part-

Paris, 21. Dez. An Paris hat es am Dienstag geschneit und zwar in einem Ausmaß, wie man cs hier seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Alle Versuche, die Straßen vom Schnee freizuhalten, blieben erfolglos. An der belebten Innenstadt liegt der Schnee 19- 20 em hoch. In den Straßen der weniger belebten Stadtteile und der Vorstädte erreicht der Schnee, der erst am späten Nachmittag zu fallen begonnen hatte, stellenweise bereits eine Höhe von 40 50 am. Die Pariser Bevölkerung steht diesem Ereignis geradezu fassungslos gegenüber. Ueberall blicken erstaunte Gesichter aus Len Fenstern, um dieses unge­wöhnliche Schauspiel gebührend zu bewundern. Der Straßen­verkehr wickelt sich buchstäblich im Schneckentempo ab.

Auch in der Provinz ist allgemein ein überaus starker Schncefall zu verzeichnen. Aus allen Teilen des Landes wer­den infolge verschneiter oder vereister Straßen Verkehrsunfälle gemeldet. Auf zahllosen Ueberlandstraßen mußte der Verkehr völlig eingestellt werden. Besonders im Südwesten stehen stel­lenweise ganze Reihen von 40, 50 und mehr großen Lastwagen, die die Pariser Markthallen mit Lebensmitteln versorgen sollten. Dabei schneit es immer weiter, und selbst in den Wettervoraus­sagen wird den Schneefällen und der Kälte noch kein prophe­tischer Einhalt geboten.

Gauleiter Bohle an

Berlin, 20. Dez.. Gauleiter Bohle erließ an die Aus­ländsdeutschen und an die Arbeitskameraden, die bei der See­fahrt beschäftigt sind, folgenden Aufruf:

Hinter uns liegt ein Jahr von so gewaltiger geschichtlicher Größe, daß wir es alle noch kaum in seiner weittragenden Be­deutung ermessen können. In einem Zeitraum von sieben Mo­naten ist der jahrtausend alte Traum der Deutschen durch Adolf Hitler zur Wirklichkeit geworden. Die deutsche Ostmark und das Sudetenland sind ins Reich eingekehrt. Eroßdeutsch- land ist erstanden.

Alle deutschen Menschen, die das Glück haben, Zeugen dieser weltgeschichtlichen Epoche zu sein, sind von einem unbän" r Stolz erfüllt, der Nation anzugehören, die von Adolf H^.er aus Unterdrückung und Versklavung zum Siege und damit zur Freiheit geführt wurde. Die Geschlechter, die nach uns kommen, werden uns darum beneiden, daß wir in einer solchen Zeit leben durften. Wenn ich auf die Ereignisse dieses Jahres zurückschaue, dann erfüllt es mich mit Stolz und Freude, zu wissen, daß die Ausländsdeutschen und unsere Seefahrer stets in vorderster Li­nie standen, wenn es galt, vor der Welt die Gefolgschaftstreue zu ihrem Führer zu bekunden.

Die Wahlen zum großdeutschen Reichstag und die Ersatzwahl der Sudetendeutschen haben wiederum eindeutig bewiesen, daß unsere Männer und Frauen außerhalb der Reichsgrenzen trotz Haß und Verleumdung unerschütterlich zum Reich stehen. Darüber hinaus geben mir aber ungezählte Begebenheiten ein beredtes Zeugnis für den nationalsozialisti­schen Geist, der im Auslandsdeutschtum und in der Seefahrt herrscht. So wie das Dritte Reich stets immer wieder unmiß­verständlich seine Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht hat, die im Ausland lebenden Reichsbürger in seinen starken Schutz zu nehmen, so weiß auch das Reich um die unverbrüchliche Treue dieser Männer und Frauen. Das Reich und sein Auslands­deutschtum bilden heute eine durch keine Not und durch keine Gefahr zu zerstörende Einheit.

In diesem stolzen Bewußtsein kann ich wiederum meinen aus­landsdeutschen Volksgenossen und unseren Kameraden in der Seefahrt die herzlichsten Grüße der Heimat zum Weihnachtsfest und die besten Glückwünsche zum Reuen Jahre übermitteln. Das erhebende Gefühl einer in früheren Jahren nie gekannten Zusammengehörigkeit wird al­len Deutschen, die fern der Heimat leben, die kommenden FW tage verschönern. Hierin werden alle Volksgenossen, die am Aufbau eines nationalsozialistischen Deutschland und einer na­tionalsozialistischen Seefahrt mitgearbeitet haben, den Dank der Nation für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit finden. In erster Linie gilt unser Dank den Parteigenossen in aller Welt und auf hoher See, die in unerschütterlicher Arbeit den Gleichklang zwischen Reich und Auslandsdeutschtum geschaffen haben.

Ich weiß, daß sie alle im kommende« Jahre ihre Pflicht erfüllen werden und daß diese Pflichterfüllung ihren Niederschlag finden wird in dem Wunsch, sich immer und überall des großen Mannes würdig zu erweisen, der sei« Volk in eine neue, glanzvolle Zukunft führt.

S40.14S für Ehamberlai«

Vertrauen des Unterhauses für die Regierung

London, 20. Dez. Nachdem Ministerpräsident Thamberlain seine Rede beendet hatte, trat das Unterhaus in die Aussprache ein. Sie wurde eröffnet von Lloyd George, der das Stän-

je Auslan-rbeutichen

kern vor allem gegen die autoritären Staaten nicht lassen konnte. Er richtete auch gegen Chamberlain beleidigende Angriffe, mußte sich dann aber gegen Schluß seiner vor Gehässigkeiten triefenden Rede, als er auf die Spanien-Frage zu sprechen kam, von dem Konservativen Raikes eine kräftige Abfuhr gefallen lasten. Die­ser hielt Lloyd George nämlich, als er von einergrausamen Blockade Francos gegen Katalonien" sprach, entgegen, er dürfe doch nicht vergessen, daß man bekanntlich englischerferts scibst eine derartige Waffe angewandt habe zu einer Zeit, als man sie für unerläßlich gehalten habe. sBlockade gegen Deutschland!)

Schatzkanzler Sir John Srmo n sprach für die Regierung zu der Kritik der Opposition. Seine Antwort gestaltete sich in der Hauptsache zu einer Zurechtweisung Lloyd Georges, Ser sich wieder einmal durch eine recht ungezügelte Sprache be­merkbar gemacht hatte und der Simon wiederholt durch ver­ärgerte Zwischenbemerkungen unterbrach. Simon erklärte zu­nächst zur tschechischen Frage, Lloyd George huldige der. Ansicht, daß die Abtretung des Sudetengebietes an Deutschland falsch gewesen sei. Darauf sei zu erwidern, daß Lord Runci - man schon vor der Münchener Konferenz der Regierung mit­geteilt habe, er sei der Ansicht, daß die tschechischen Ersnzbezirke sofort von der Tschechoslowakei an Deutschland abgetreten werde« müßten. Der Hauptgrund, weshalb man das Münchener Ab­kommen verteidige, bestehe darin, daß dieses Abkommen richtig sei. Es sei ein Gebiet, das niemals der Tschechoslowakei hätte übertragen werden dürfen, abgetreten worden an ein Land, das engere völkische Beziehungen zu diesem Gebiet habe, als die Tschechen überhaupt haben könnten. Durch das Münchener Ab­kommen sei ein Irrtum der Friedcnsverträge berichtigt worden.

Nachdem sich nach weitere Abgeordnete geäußert hatten, sprach sich das Unterhaus schließlich mit 34V gegen 143 Stimmen gegen den Mißtrauensantrag der Opposition aus und brachte damit der Regierung ihr volles Vertrauen zum Ausdruck.

ReiKswaller WäAtler über -je

Die SchülerzeitschristHilf mit" I

Berlin, 2l. Dez. Anläßlich des fünfjährigen Bestehens der Schüler-ZcitfchriftHilf mit", die jetzt mit einer Auflage von 4,4 Millionen die größte Zeitschrift ihrer Art in der Welt geworden ist, hatte der Reichswalter des NSLB, Gauleiter Wächtler, am Dienstagabend in den Kaiserhos zu einem Empfang geladen. Der Einladung waren neben zahlreichen Ehrengästen aus Partei, Staat und Wehrmacht die Gauwalter und sie führenden Männer der Reichswartung des NSLB ge­folgt. Gauleiter Wächtler nahm Gelegenheit, in einer Ansprache die großen Aufgaben der Erzieherschaft im nationalsozialistischen Staat und in der Gestaltung der neuen deutschen Schule aufzn- zeigen. Der Reichswalter betonte, daß zu den großen Leistungen der Schule der Vorkriegszeit heute die entscheidende Erziehungs­aufgabe an der Äugend zur nationalsozialistischen Weltanschau­ung hinzugekommen fei. Der nationalsozialistische Erzieher stehe mitten im politischen Leben der Nation und in den Gliederun­gen der Partei. Die gegenwärtigen Probleme der Schulerneue­rung würden durch den unablässigen Einsatz auch in der Zukunft ihrer Lösung entgcgengeführt werden.

Am Nachmittag hatte Reichswalter Wächtler dem Verlag der SchülerzeitfchriftHilf mit" in «erlin-Tempelhof einen Besuch

Mailand la tiefem Schnee

Mailand, 20. Dez. In ganz Norditalien hat tiefer Winter seinen Einzug gehalten. Nachdem bereits am Sonntag an ver­schiedenen Orten Schnee gefallen war, sind jetzt überall reich­liche Schneesälle cingetreten, die sich sogar bis an die Südhänge der Apenninen ausdehnten und von Triest bis Genua und im Süden bis Pistoja und Luoca reichten. Auf den Bergen von Eavona an der Rivieraküste war die Temperatur bis auf minus 10 Grad und in den Bergen Lei Vicenza in den Dolo­miten und in den Karnischen Alpen auf minus ist Grad gefallen. In der Po-Ebene waren fast überall 5 Grad Kälte zu verzeich­nen. Die Wafferläufe find mit einer Eisschicht bedeckt, und sogar die Lagune von Venedig ist an mehreren Stellen zugefroren. In Piacenza und in Triest mußten zwei Personen mit schweren Er- srierungserscheinungen in das Krankenhaus eingeliefert werden. Mit dem Auftreten des Schnees hat sich die strenge Kälte etwas gemildert, und die Quecksilbersäule hält sich etwas unter Null. Mailand selbst ist tief verschneit. Auf den Straßen und Plätzen liegt der Schnee mehrere Fuß hoch, Gärten und Parkanlagen zei­gen ein nordisch-winterliches Weihnachtsbild. Schneepflüge fah­ren ununterbrochen durch die Stadt, und ein Heer von Schnee- schauslern ist an der Arbeit, um die Straßen sreizuhalten. Die Züge treffen in Mailand alle mit großen Verspätungen ein.

2 « Alchen m -em Ajo Sluß-ampfer entdeckt

Lissabon, 21. Dez. Die Bergungsarbeiten zur Hebung des am Montagabend aus dem Tejo gesunkenen FInßdampfers Monecas" mußten am Dienstagabend unterbrochen werden, da die plötzlich sehr heftig gewordene Strömung des Flusses ein Weiterarbeiten unmöglich machte. Am Laufe des Tages gelang es einem Taucher, in das Innere des Schiffes einzudringen, w» sich ihm ein grausiger Anblick bot. Mehr als 20 Leichen schweb­ten im Kajütenraum umher, ohne daß es jedoch gelang, die Toten zu bergen. Der Kapitän des gesunkenen Schiffes ist zur genaue« Untersuchung der Schuldfrage in Hast genommen worden.

Arbeit -es -euWen Erziehers

t eine Auflage von 44 Millionen

abgestattet und dort allen Mitarbeitern Len Dank der deutschen Erzieher für ihre Arbeit an dem großen Werk der Schüler- Zeitschrift ausgesprochen.

Früher Sumpf, heute fruchtbarer Nobeu

Neues Landwirtschastszentrnw in Oberitalien eingeweiht

Mailand, 2l. Dez. An Anwesenheit der Minister Rocconi, Tassinari und Balbo sowie des stellvertretenden Partei­sekretärs Gardini wurde das neue Landwirtschafts­zentrum Volanta bei starkem Skurm und heftigem, Schneetreiben feierlich eingeweihi. Dieser Ort, der vor vier Jahren im Gebiete der urbar gemachten Sumpfgegenden von Ferrara gegründet worden war. zählt heute.bereits 1000 Einwohner, wird aber in dem jetzt beginnenden zweiten. Arbeits­abschnitt auf das Doppelte vergrößert werden.

Die Feier gestaltete sich zu einer begeisterten Kundgebung für Mussolini, dessen zielbewußtes Streben, auf brach liegendem Boden immer neue Siedlungen erstehen zu lasten, stürmisch ge­feiert wurde.