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Nr. 284

jene Tschechen, die durch die neue Grenzziehung unsere Mitbür­ger geworden sind, im großen Matze ihrer Wahlpflicht als lo­yale Bürger des Deutschen Reiches Nachkommen. Sie handeln nach dem Sinne eines Wahlplakates, das irgendwo an einem Wahllokal angebracht ist und lautet:Wer mit Ja stimmt, stimmt für den Frieden, Arbeit und Brot und eine bessere Zu­kunft."

Weltkurort Karlsbad geht zur Wahlurne

Karlsbad, 4. Dez. Immer war für Wahlergebnisse aus dem Weltkurort das Interesse der Welt groß. Deshalb hatte Karls­bad immer schon eine der höchsten Wahlbeteiligungen. Die Betei­ligung aber für diese erste Wahl im Erotzdeutschen Reich über­bietet alles. Bis zur Mittagsstunde hatten in Dreioierteln der Wahllokale 95 vom Hundert der Wähler ihre Stimme bereits abgegeben. Während Sprechchöre der SA. die letzten säumigen Wähler an ihre Pflicht mahnten, gaben Oberbürgermeister Rusy und der Heimatdichter und einstige Landtagsabgeordnete Josef Hoffmann in einer Radiorede die Parole dieses geschichtlichen Tages der Egerländer bekannt: Egerländer, Halt's enk z'samm'!

Troppau und Mährisch-Schönberg sagen begeistert: Ja

Troppau, -1. Dez. Schon der Vorabend des Wahltages wurde durch die Millionen Kerzen, die aus den Fenstern der festlich geschmückten Häuser strahlten und durch die Millionen Fackeln, die in Umzügen getragen, diese Nacht beleuchteten, zu einem in des Wortes wahrster Bedeutung flammenden Bekenntnis der Sudetendeutschen zu Deutschland und damit zum Führer. Mit freudig erhellten Mienen schritten am Sonntag die Volksgenos­sen zur Wahlurne, um wenigstens so ein klein wenig Dank be­kunden zu können dem Manne, der ihnen die Freiheit wiederge­geben hat.

In den Mittagsstunden war der Wahlakt fast überall schon be­endet. Groß war in Troppau die Zahl der Sudetendeutschen, die

aus der Tschecho-Slowakei gekommen waren, um hier der Wahl­pflicht zu genügen. Alls vereinten sich am Nachmittag zu einer einzigen großen Gemeinde. Aber auch die Nachbargemeinden von Troppau, die zum Teil tschechischen Einschlag haben, standen nick»' abseits. Hier war die Erkenntnis bereits, daß ein loyales Be­kennen zum Erotzdeutschen Reich die beste Gewähr ist für die

Sicherung eines volklichen Eigenlebens der tschechischen Mitbür­ger.

In Mährisch-Schönberg war der 4. Dezember ein Tag freudig­sten Bekenntnisses. Mit überströmendeu Gefühlen bekundete die Bevölkerung dem Führer und Deutschland die Treue. So wurde der Wahltag zu einem wahren Festtag.

Südmähren bekannte sich freudig zum Führer

Znaim, 4. Dez. Im südmährischen Land begann der 4. Dezem­ber mit der Heimholung der Regimentsfahne des Infanterie- Regimentes 9, in dessen Reihen die Deutschen Südmährens kämpften, nach Znaim, dem Hauptort dieses Landstriches. 1918 war sie vor dem Zugriff der Tschechen nach Wien gebracht wor­den, heute kehrte sie heim. Eine Abordnung ehemaliger 99er brachte sie in aller Frühe nach Znaim und bezog mit ihr die Ehrenwache vor dem Hauptplatz. Tausende zogen an ihr vorbei, eine stille Andacht vor dem zerschlissenem, kugeldurchsiebten Tuch zu halten, ehe sie hingingen, ihre Stimme dem Schöpfer Erotz- deutschlands zu geben.

Der größte Teil der Bevölkerung hatte sich schon in den Mor­genstunden zu den Wahllokalen begeben, vor denen sich wahre Menschenschlangen ballten. Mittags waren bereits 90 vom Hun­dert der Stimmen abgegeben und dann setzte ein wahres Volks­fest ein. Musik der Wehrmacht spielte auf und auf dem Haupt­platz der Stadt zeigte sich ein KdF.-Wagen, der zum ersten Mal von Wien nach Südmähren gekommen war. den staunenden Neu­gierigen.

KraMhrvrrbvt für die Men!

Eine weitere Abwehrmaßnahme des deutschen Volkes

Berlin, 4. Dez. Der Reichsführer ^ und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern, Heinrich Himmler, erläßt folgende vorläufige polizeiliche Anordnung über die Entziehung der Führerscheine und Zulassungspa­piere für Kraftfahrzeuge von Juden:

Die feige Mordtat des Juden Grünspan, die sich gegen das gesamte deutsche Volk richtete, läßt Jude» als unzuverlässig und ungeeignet zum Halten und Führen von Kraftfahrzeugen erschei­nen. Vorbehaltlich einer endgültigen Regelung wird daher fol­gendes angeordnet:

1. Aus allgemeinen sicherheitspolizeilichen Gründen und zum Schutze der Allgemeinheit untersage ich mit sofortiger Wirkung sämtlichen in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staats­angehörigkeit das Führen von Kraftfahrzeugen aller Art und entziehe ihnen hiermit die Fahrerlaubnis.

L, Den in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staatsan­gehörigkeit ist das Halten von Personenkraftwagen und Krafträ­dern (mit und ohne Beiwagen) verboten. Für Lastkraftfahr­zeuge bleibt weitere Anordnung Vorbehalten.

3. Die in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staatsange­hörigkeit haben die Führerscheine aller Klassen sowie die Kraft­fahrzeugscheine für Personenkraftwagen und Krafträder unver­züglich, spätestens bis zum 31. Dezember 1938, bei den zuständi­gen Polizeirevieren oder behördlichen Zulassungsstellen abzu- liesern; die amtlichen Kennzeichen sind mit den Zulassungsschei- uen zur Entstempelung vorzulegen.

Funkturm, die Deutschlandhalle und den Sportpalast, das Reichs­sportfeld, sämtliche Sportplätze einschließlich der Eisbahnen;

2. sämtliche öffentliche und private Badeanstalten und Hallen­bäder einschließlich Freibäder;

3. die Wilhelmstraße von der Leipziger Straße bis Unter den Linden einschließlich Wilhelmplatz;

4. die Voßstrahe von der Hermann-Göring-Straße bis zur Wil­helmstraße;

5. das Reichsehrenmal mit der nördlichen Eehbahn Unter den Linden von der Universität bis zum Zeughaus.

Vorsätzliche oder fahrlässige Zuwiderhandlung zieht Geldstrafe bis zu 150 RM. oder Haft bis zu sechs Wochen nach sich.

Ergänzend wird dazu u. a. mitgeteilt, daß noch weitere ein­schneidende Durchführungsverordnungen ergehen werden. Dieser Judenbann erstreckt sich nicht auf ausländische Juden. Wahr­scheinlich wird der zeitlich unbegrenzte Judenbann in Kürze ins­besondere auf eine große Zahl Berliner Straßen ausgedehnt wer­den. Es kommen hierfür vornehmlich die Haupt- und Prachtstra- ßen Berlins in Frage. Die Juden haben weiter damit zu rech­nen, daß sie in Zukunft auf rein jüdische Gaststätten beschränkt werden.

Erledigung eines Zwischenfalles

Berlin, 3. Dez. Zur Neubesetzung der columbianischen Ge. sandtschaft in Berlin erfahren wir: Auf Grund eines vom neu­ernannten columbianischen Gesandten Dr. Jaime Jaramillo Arango und anderen Mitgliedern der columbianischen Gesandt­schaft hervorgenifene Zwischenfalles sah sich die deutsche Reichs­regierung veranlaßt, der columbianischen Regierung mitzuteilen, daß der neuernannte kolumbianische Gesandte zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens beim Führer und Reichskanzler nicht empfangen werden könne.

Die deutsche R e i ch s r e g i e r u n g hat der columbianischen Regierung im Interesse der deutsch-columbianischen Beziehun­gen weiterhin bedeutet, den Geschäftsträger Rafael Roch- Echloß von Berlin abzuöerufen. Die kolumbianisch« Regierung hat hierauf inzwischen mitgeteilt, daß der neuernannt« Gesandte und der Geschäftsträger auf anderen Posten Verwen. düng finden werden. Damit hat ein im Interesse der deutsch- columbianischen Beziehungen bedauerlicher Zwischenfall eine schnelle und befriedigende Erledigung erfahren.

Trauerfeier in Waldenburg

für die 20 Opfer des Erubenbrandes

Waldenburg, 4. Dez. Mit einer ergreifenden Totenfeier nahm das deutsche Volk Abschied vonden20Opfernde s.G r u- benbrandes auf dem Hans-Heinrich-Schacht. In langer Reihe waren die Särge der bisher geborgenen Opfer des Eru­benbrandes aufgestellt, bedeckt mit der Hakenkreuzfahne; auf die­ser lagen Knappenhelm und Grubenlampe. Zwischen und hinter den Särgen hielten neben umflorten Fahnen Bergknappen und Werkscharmänner die letzte Totenwacht. Neben den zahlreichen Hinterbliebenen hatten sich Abordnungen der Gruben mit ihren Fahnen eingefunden, ferner Abordnungen der Gliederungen der Bewegung. Der Betriebsführer des Unglücksschachtes, Bergwerks­direktor Tintelnot, betonte, die Toten würden von der Ver­waltung als die ihrigen betrachtet und nicht vergessen werden. Im Angesicht der Särge gab er das Gelöbnis ab, noch enger zusammenzurücken und zu beweisen, daß auch bei der naturgege­benen Ungunst der Waldenburger Verhältnisse ein hartes Ge­schlecht sich erfolgreich durchzusetzen vermöge zu Ehre und Nutzen des deutschen Volkes. Gauleiter Wagner sprach den Hinterblie­benen in ihrem großen Schmerz Worte des Trostes zu, indem er betonte, daß ihre Angehörigen als Soldaten der Schlacht gefal­len seien, wo sie die Pflicht hingestellt habe. Er grüßte im Auf­trag des Führers die Toten und die noch nicht Geborgenen. Während die Bergmannskapelle das Lied vom guten Kamera­den spielte, wurden noch einmal die Namen der zwanzig Toten verlesen. Dann überbrachte noch Hauptamtsleiter Selznerden Toten letzte Grüße, worauf das Deutschland, und das Horst- Wessel-Lied die Trauerfeier beendeten.

Richard Münz hingerichtet

Stuttgart, 3. Dez. Die Justizpressestelle teilt mit: Am 3. De­zember 1938 ist der 1907 geborene Richard Münz aus Stuttgart hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Stuttgart wegen Mordes zum Tode verurteilt worden ist.

Münz hat am Abend des 11. Juni d I. eine 27 Jahre alt« Bauerstochter im Hinterlinger See ertränkt, um sich den aus ihrer Schwangerschaft ergebenden Folgen zu entziehen.

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Starker Andrang der Gebefreudigen

4. Die zuständigen Polizei- und Verwaltungsbehörden haben das Erforderliche zu veranlassen.

5. Gegen Zuwiderhandelnde wird «ach den bestehenden Stras- vorschristen eingeschritten.

Diese polizeiliche Anordnung tritt sofort mit ihrer Veröffent­lichung durch die Tagespreise in Kraft. Eine weitere Mittei­lung an die zuständigen Behörden auf amtlichem Wege ergeht nicht.

Der deutsche Mensch hat es schon lange als eine Provokation und als eine Gefährdung des öffentlichen Lebens empfunden, wenn Juden sich am Steuer eines Kraftwagens im deutschen Straßenbild bewegten oder gar Nutznießer der von deutschen Ar­beiterfäusten geschaffenen Straßen Adolf Hitlers waren. Auch dieser vom deutschen Volke bisher mit unerhörter Langmut er­tragene Zustand hat jetzt sein Ende erreicht. Juden haben in Deutschland am Steuer eines Kraftwagens nichts mehr zu su­chen!

Der nationalsozialistische Staat erstrebt weiter im Straßen­verkehr eine Gemeinschaft aller deutschen Menschen, die sich frei­willig den Notwendigkeiten und den Gesetzen des Verkehrs un­terordnen. In diese nationalsozialistische Verkehrsgemeinschaft gehört der Jude nicht hinein! Deshalb mußte der Staat in An­lehnung an die anderen Abwehrmaßnahmen unter dem Eindruck der jüdischen Mordtat in Paris schon allein aus Gründen der allgemeinen Sicherheit diese seit langem notwendige Trennung vollziehen.

Tudenbanne in Berlin

Ab K. Dezember

Berlin, 4. Dez. Der Polizeipräsident hat für den Landespolizei- bezirk Berlin zu der Reichspolizeioerordnung vom 28. November

1938 über das Auftreten der Juden in der Oesfentlichkeit eine erste Anordnung erlassen, die am 6. Dezember 1938 in Kraft tritt. Sie bestimmt, daß Straßen, Plätze. Anlagen und Gebäude, über die der Judenbann verhängt wird, von allen Juden deut­scher Staatsangehörigkeit und staatenlosen Juden ! ht betrete« oder befahren werden dürfen. Sind solche Juden bei Inkrafttre­ten dieser Verordnung noch innerhalb eines Bezirkes wohnhaft, über-den der Judenbann verhängt ist, so benötigen sie zum Ueber- schreiten der Vanngrenze einen vom Polizeirevier des Wohnbe­zirks ausgestellten Erlaubnisschein. Mit Wirkung vom 1. Juli

1939 werden Erlaubnisscheine für Bewohner innerhalb der Bannbezirke nicht mehr erteilt.

Der Judenbann erstreckt sichinBerlin auf

1. sämtliche Theater, Kinos, Kabaretts, öffentliche Konzert- und Vortragsräume, Museen. Rummelplätze, die Ausstellungs­hallen am Messedamm einstylietzlich Ausstellungsgelände und

Berlin, 4. Dez. Der diesjährigeTag der nationalen Solidari­tät", an dem die Nation erneut dem Führer in ihrem Opfer für die Hilfsbedürftigen dankte, hat im ganzen Reich das gehalten, was man von ihm erwartet hatte. Am Nachmittag boten die Hauptstraßen und Plätze der Städte das Bildganz großer" Tage.

Verkehrsgewühl um Rudolf Hetz in Neukölln

Auf dem Hermann-Platz in Neukölln warteten schon vor der angesetzten Zeit viele Tausende, um die Gelegenheit auszunutzen, dem Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, we­nigstens für Sekunden einmal Auge in Auge gegenüberzustehen. Ein großes Aufgebot von Polizei leitet den Strom der Men­schen durch das Verkehrsgewühl. Unablässig ergießt sich die Men­schenflut in einen von SA. gebildeten Trichter, an dessen eng- ' ster Stelle Rudolf Heß steht mit den Sammelbüchsen.

Viel Glück und gute Reife, Herr Reichsautzenminister"

Vor dem Hotel Bristol Unter den Linden sammelte Reichs­außenminister von Ribbentrop mit seinem engeren Stab. Ein ^-Musikzug begleitete den reichen Spendenertrag, den der Reichsaußenminister an dieser Stelle und später am Rosenthaler Platz erhielt, mit einem Ständchen. Jeder Zweite, der an ihm vorüberzog, wünschte ihm viel Glück in Paris und gute Reise.

Taufende um den Stab des Führers

In unmittelbarer Nachbarschaft überragte Obergruppenführer Brückner das Heer der Sammler und zog mit magnetischer Kraft die Spender in unübersehbaren Scharen «n. Mit ihm traf man hier ^-Gruppenführer Schaub und den Kommandeur der LeibstandarteAdolf Hitler", ^-Obergruppenführer Sepp Diet­rich, mit allen Männern der ständigen Begleitung des Führers. Immer wieder richteten unzählige Volksgenossen an die Mit­arbeiter Adolf Hitlers, die Frage:Wie geht es unserem Füh­rer?" und trugen ihnen Grüße an Adolf Hitler auf.Wir dan­ken unserem Führer", so konnte man es immer wieder aus dem Munde der Menschen hören, die sich an Obergrupensührer Brück­ner, Gruppenführer Schaub und die anderen Männer der Be­gleitung des Führers wandten,

Hermann Eöring sammeltUnter den Linden"

Schon lange vor 16 Uhr drängte sichUnter den Linden" an der Passage, dem Stammplatz Görings, eine nach Tausenden zählende erwartungsfrohe Menge. Brausender Jubel ertönte, als Eöring schließlich um 16 Uhr erschien und vor der großen Holz­truhe mit den Worten:Nun kann's losgehen", Aufstellung nahm. Hinter ihm war noch eine Batterie von Sammelbüchsen aufgebaut, die der Füllung harrten.Es war nicht leicht, bi^ hierher durchzukommen, Hermann", das war di- lustige Klag« vieler, die es bis zur Truhe geschafft hatten?In, ja, es ist mit­

unter schwer, sein Geld loszumerden", war die launige Antwort Hermann Görings. Gegen 17 Uhr wurde das Gedränge so stark, daß es der Absperrungsmannschaft schwer fiel, den Strom zu ord­nen. Die besondere Liebe Hermann Görings galt wieder den Kindern, die nicht vorüberkamen, ohne daß er ihnen die Wange streichelte. Viele Briefe und kleine Geschenke Kinderklappern und andere Dinge wurden mit Grützen für die kleine Edda und den besten Wünschen abgegeben.

Gegen 18 Uhr wurde in derPassage" derLaden" dicht ge­macht, und es ging nach dem Wedding, mitten hinein in das einstmals rote Berlin. Aus ihren Mietkasernen kamen sie her­aus, und nun setzte hier wieder der Strom der Tausende ein Echtes, urwüchsiges Berlinertum kam dabei zur Geltung. Hermann, nun Hab ich Dir wenigstens einmal in die Pupille gekiekt", rief eine Arbeiterfrau mit glücklichem Lachen und steckte ein Markstück in die große Truhe.

Dr. Goebbels am Brandenburger Tor

Schlag 4 Uhr begann auch Dr. Goebbels zu sammeln, wieder wie in den Jahren vorher im Angesicht des Brandenburger Tors. Die U-Männer haben den Weg am Hotel Adlon vorbei freigegeben. Der Minister hat kaum die Büchse zur Hand genonu men, da geht der Ansturm schon los. Eine Freude zu sehen, wie gern sie alle geben. Auch viele Ausländer hatten sich das An­stelle« nicht verdrießen lassen und zogen mit offenen Händen, Dollarscheine und Danknoten spendend an Dr. Goebbels vorbei; besonders zahlreich unter ihnen sind neben Japanern die Fa­schisten vertreten.

Nun sind auch Helga und Hilda gekommen. Die beiden Töchterchen des Ministers wollen gern mithelfen, wie sie treu­herzig auf die Frage des Vaters versichern. Schon stehen sie zu seiner Linken und Rechten. Die aufmerksamen Spender, die des­sen gewahr werden, werfen den beiden natürlich auch noch etwas in die Büchsen. Dr. Goebbels gibt seinen Töchter immer wieder den guten Rat, tüchtig zu klappern, weildas Klappern zum Handwerk gehört". Länger als eine halbe Stunde haben die Keinen Händchen der beiden die große Büchse umklammert; es hat sich gelohnt.

Noch stehen Tausende und Abertausende auf dem Pariser Platz, aber der Minister muß weiter zum Wedding Mit ei­ner Herzlichkeit ohnegleichen wurde Dr. Goebbels in diesem einst rötesten Arbeiterviertel von der am Straßenrand spalier­bildenden Bevölkerung empfangen. Nun steht Dr. Goebbels r»r den Pharussälen. Elf Jahre ist es jetzt her, daß hier durch eine turbulente, schwerste Opfer fordernde Wahlschlacht der Freiheit eine Gaste gebahnt wurde. Heute schreit keiner mehr Dr. Goeb­bels nieder. Sie jubeln ihm zu, umringen und umdrängen ihn «nd geben, was sie absparen konnten.