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Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Ramme» 272

Altensteig, Montag, den 21. November 1938

I «IZahr,»»,

Weltfudentum zwingt England auf öle Kalo

Lhaim Weizmann klärt britische Palästina-Politik auf Aufsehenerregendes Dokument entdeckt

München, 20. Nov. DieMünchener Neuesten Nachrichten" veröffentlichen in Nr. 324 ein aufsehenerregendes Dokument, einen Brief des Zionistenführers Lhaim Weizmann, der klare Beweise für die Einflußnahme des Weltjudentums auf die britische Palästinapolitik erbringt und den das Blatt zum Teil in Faksimile wiedergibt. DieMünchener Neuesten Nachrichten" führen folgendes aus:

In Len letzten Tagen waren wir in reichlichem Maße ge­zwungen, uns immer wieder mit bestimmten Kreisen in England auseinanderzusetzen, die in der Zudenfrage sich Einmischungen in die deutschen Hoheitsrechte erlaubten, die uns umso weniger gerechtfertigt erschienen, als gleichzeitig die bekannten britischen Befriedungsmethoden" in Palästina weitergingen.

Nun sind wir in diesen Tagen in den Besitz eines Dokuments gelangt. Es handelt sich um ein Schreiben des Präsidenten der weltumspannenden zionistischen Organisation und der sogenann­ten Jewish Agency, Dr. Lhaim Weizmann, das am 16. 2. 1931 an einen Münchener jüdischen Vertrauensmann gerichtet wurde.

Wie war nun das Verhältnis des Weltjudentums zu Groß­britannien in jenem Februar 1931? Zwei Jahre vorher, im August 1929, war in Zürich durch Weizmann die Jewish Agency um das Finanzjudentum Englands und Amerikas erweitert worden. Der Entschluß war gefallen, Palästina um jeden Preis zum politischen Kopfpunkt der alljüdischen Bestrebungen, gewis­sermaßen zu einem jüdischen Vatikan auszubauen. Die Araber hatten darauf mit einem Aufstand geantwortet, der zum Anlaß einer grundlegenden Untersuchung der Palästinafrage durch die damalige britische Regierung Macdonald wurde. Im Oktober 1930 wurde in London «in amtliches Weißbuch veröffentlicht.

Dieses Weißbuch schlug nun wie eine Bombe ein und führte M einer der größten Demonstrationen, die das Weltjudentum im letzten Jahrzehnt inszeniert hat. Binnen weniger Tage ge­

lang es Lhaim Weizmann einerseits, maßgebende britische Po­litiker wie Baldwin und Churchill zu Protestaktionen gegen die Politik der Regierung Macdonald zu bewegen, andererseits wurden in Amerika die Freunde des Judentums mobil gemacht, die alsbald erreichten, daß die amerikanische Regierung offiziell Protest gegen dieses Weißbuch erhob. Der gesamte Apparat der Beziehungen der verschiedenen jüdischen Organisationen ging auf Hochtouren, Lhaim Weizmann, der die Organisation dieser Proteste leitete, wollte der britischen Regierung zeigen, wie groß eigentlich die Macht des Weltjudentums ist, gegen das sie in ihrem Weißbuch Stellung genommen hatte. So kam es, daß Macdonald und der damalige Kolonialminister Lord Paßfield schließlich einen Rückzug auf der ganzen Linie antreten mutzten. Sie wichen einem übermächtigen Druck, den sie nicht voraus­gesehen hatten. Am 14. 2. 1931 wurde ein Brief Ramsay Mac­donalds an Weizmann veröffentlicht, in dem praktisch sämtliche Forderungen des Judentums in Bausch und Bogen angenommen wurden. Vor der Oeffentlichkeit wurde natürlich auch nach Mög­lichkeit vertuscht, was sich hinter den Kulissen vollzogen hatte.

Zwei Tage später schrieb Weizmann den veröffentlichten Brief an seinen Vertrauensmann in München. Mit aller Offen­heit erklärt er darin, daß es ihm gelungen sei, das Weißbuch der englischen Regierungunschädlich" zu machen. Mit Triumph teilte er mit, daß die Regierungin ihrer Bereitschaft gegen­über dem Weltjudentum viel weitergegangen sei, als man einige Monate vorher hätte hoffen dürfen". Es dürfte wohl auch in London bestimmte Kreise, die während der letzten Tage uns immer wieder die Harmlosigkeit der Juden vor Augen führen wollten, interessieren, wie hier in der internen Korrespondenz maßgebender Juden davon gesprochen werden kann, wie die stolze Regierung Großbritanniens, die Herrscherin über die Wogen,unschädlich" gemacht werden konnte.

Rotspanische Munitionsfabrik in die Luft geflogen

4VV Tote und Vermißte

Paris, 20. Nov. Aus Rotspanie« kommende Reisende berichten einer Havas-Meldung aus Perpignan zufolge, daß am Freitag in einer Vorstadt Barcelonas eine Munitionsfabrik in die Luft geflogen sei. Bisher seien etwa 46 ^nte und Vermißte gemel­det worden.

Das Unglück soll durch Fallenlassen einer Granate entstanden sein. Die Belegschaften der übrigen Werkstätten hätten, als sie die Explosion hörten, an ein Luftbombardement geglaubt. Sio seien daher panikartig ins Freie gestürzt, ohne die Sicherheits­einrichtungen in Gang zu setzen. Inzwischen sei der durch die ex­plodierte Granate hervorgerufene Brand auf die Pulverlager Lbergesprungen und habe weitere gewaltige Explosionen hervor­gerufen.

Der südafrikanische Gast in Berlin

Berlin, 20. Nov. Ministerpräsident Eeneralfeldmarschall- ring gab zu Ehren des südafrikanischen Verteidigungsministers Pirow und Frau Pirow ein Frühstück. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, empfing in Anwesenheit des Berliner Gesandten der Union von Südafrika, Dr. S. F. N. Eie, den zu einem mehrtägigen Aufenthalt in der Reichshauptstadt weilenden Wirtschafts- und Verteidigungsministers der Union von Südafrika, Oswald Pirow. Einige Stunden vorher hatte sich Minister Pirow zum Ehrenmal Unter den Linden begeben, wo er zum ehrenden Gedenken der im Weltkrieg gefallenen deut­schen Soldaten einen Kranz niederlegte. Nach dem feierlichen Akt schritt der südafrikanische Verteidigungsminister die Front der angetretenen Ehrenkompanie ab.

Am Freitagabend gab die Deutsch-Südafrikanische Gesellschaft im NS.-Eemeinschaftshaus in der Tiergartenstraße ein Esse« mit anschließendem Empfang, an dem auch der Berliner Ge­sandte der Union von Südafrika, Dr. S. F. N. Gie teilnahm.

EngMe ülmgerpettiche ln Palästina

Die Hälfte der arabischen Kaufleute bankerott

Kairo, 20. Nov. Nachrichten aus Palästina besagen, daß seit der Veröffentlichung des Woodhead-Berichtes die schärfste Tele­grammzensur verhängt wurde, um alle Zwischenfälle im Lande, selbst wenn sie nur verhältnismäßig harmlose Vorgänge betref­fen, nicht mehr durchzulassen. Damit wird der Versuch gemacht, de» Eindruck zu erwecken, als ob in Palästina etwas wie ein Friede eingekehrt sei. Das Gegenteil ist jedoch richtig. So wur­den neuerlich wieder spontane Sympathiekundgebungen der Ara­ber für die Freiheitskämpfer und den Mufti von Jerusalem un­terdrückt und die Veröffentlichung zahlreicher Telegramme an d«, englischen Kommissar zugunsten des verbannten Muftis ver­boten.

Die Armut der arabischen Bevölkerung hat in geradezuungeheuremAusmatzzugeno m m e n. Ein Antrag der Araber, während des Verkehrsstreiks wenigstens Le­bensmittel in Lastwagen heranschaffen zu können, wurde von der Regierung abgelehnt bzw. die Regierung weigerte sich, die geforderten Fahrausweise zu erteilen. Die Lebensmittelknapp­heit unter den Arabern ist so groß, daß nicht einmal die kleinen Kinder mehr Milch haben. Die Regierung glaubt, die Araber auf diese Weise zwingen zu können, den Ver­kehrsstreik einzustellen und darüber hinaus ihre Moral zu bre­chen. Diese Politik ungeheuerlichster Grausamkeit hat zwar eine gewisse verzweifelte Stimmung unter der Zivilbevölkerung ge­schaffen, andererseits aber die Erbitterung der Araber bis zum äußersten Widerstande erhöht.

Die Abwehraktionen der Araber gegen die brutale Vergewal­tigung ihrer Rechte haben die Zahl der englischen Menschenjag- den auf die Freiheitskämpfer ins Uferlose gesteigert. Die Kon­zentrationslager und Gefängnisse find überfüllt. Daneben wer­den Hunderte von Araber» zwangsweise zur Strafarbeit ohne jedes Entgelt eingesetzt, so daß sie wie Sklaven dienen müssen. Die Wirtschaft der einheimischen Bevölkerung liegt derart am Boden, daß die Hälfte aller Kaufleute bankerott ist oder vor dem Ruin steht, während mau ruhig annehmen kann, daß die an­dere Hälfte mit Zahlungsschwierigkeiten kämpft.

Schreckensbilauz einer Woche

Abdul Kader Hussein, der Vetter des Mufti von Jerusalem, soll, wie Reuter aus Jerusalem meldet, in dem Gefecht zwischen Arabern und briitschen Truppen am Donnerstagabend in der Nähe von Beitjallah, nördlich von Hebron, verletzt worden sein. Die britische Agentur bezeichnet Abdul Kader Hussein als Palä­stinasStaatsfeind Nr. 1", auf dessen Kopf schon vor einiger Zeit eine Belohnung von 200 Pfund gesetzt worden sei. (?)

In einer Sammelmeldung aus Jerusalem stellt Reuter die »Gewinne" denVerlusten" der letzten Woche in denPalä- stinawirren" einander gegenüber. Danach find seit vergangene« Sonntag 30 Ortschaften in Palästinadurchgekämmt "und dabei 800 Araber festgenommen worden. Bei einigen von ihnen wisse man, daß es sich umTerroristen" handele (!). 32

Gewehre und S Revolver habe man zusammen mit einer großen Menge Munition und Ausrüstungsgegenständen beschlagnahmen können. Drei britische Soldaten seien im Verlaufmehrerer er­folgreicher Gefechte" getötet und acht verwundet worden, wäh­rend den Arabern schwere Verluste beigefügt worden seien. Ueber bis tatsächliche Höhe der arabischen Verluste und die üblichen Vergeltungsmaßnahmen" schweigt man sich jedoch bezeichnen­derweise aus.

Arabischer Voykottaufrus gegen Juden und Engländer Bairut, 20. Nov. Wie der Syrischen Presse zu entnehmen ist, wird im Anschluß an die Beendigung des gegenwärtig statt- findenden Ramadan-Festes in allen arabischen Ländern zum Boykott gegen die Juden und die Engländer aufgerufen werden. Dieser Aufruf wird gleichfalls in Amerika ergehen, wo er sich an die dortigen Syrier und Araber richten wird. Wie es heißt, soll der Boykott den Kauf jüdischer und englischer Waren ein­schließen.

Explosion in einer Synagoge in Rumänien Bukarest, 20. November. In Karlsburg in Siebenbürgen, dem Sitz des Statthalters des Verwaltungsgaues Mieresch, er­eignete sich heute morgen eine Explosion in der Synagoge. Das Gebäude wurde erheblich beschädigt. Die Behörden haben sofort die Nachforschungen nach den unbekannten Tätern ausgenommen.

Reichenberg, 20. Nov. Der Reichspropagandaleiter der NS­DAP., Reichsminister Dr. Goebbels, ist am Samstag in Reichen­berg eingetroffen, um mit einer Massenkundgebung in den Messehallen den Wahlkampf für die Ergänzungswahlen zum großdeutschen Reichstag zu eröffnen Die Hauptstadt des Sudetengaues, an ihrer Spitze Gauleiter Konrad Henlein, be­reitete dem ersten Propagandisten der Bewegung einen überaus herzlichen Empfang. Nach dem Abschreityn der Front der Ehren­formationen der Bewegung betritt der Reichspropagandaleiter mit Konrad Henlein die große Mittelhalle. Mächtig brandet an den Wänden das Rufen der Menschen, die auf Stühle und Bänke klettern, wider.

Gauleiter Konrad Henlein

erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen an die Eemeindewah- len vor einem halben Jahr, die Benesch unter dem Druck der SDP. endlich stattfinden lassen mußte. Damals habe Benesch in seiner Hinterhältigkeit geglaubt, das Wahlergebnis durch den Terror des Militärs ändern zu können. Ihr, meine Volksgenos­sen so erklärte der Gauleiter habt damals mitgeholfen.

Generalbevollmächtigter für das Krastfahrwefea

von Hermann Eöring ernannt Berlin, 20. Nov. Ministerpräsident Generalseldmarschall Eö­ring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan den Oberst von Schell durch Erlaß vom IS. November zum Generalbe­vollmächtigten für das Kraftfahrwesen ernannt.

Der Aufgabenbereich des Generalbevollmächtigten für das Kraftfahrwesen erstreckt sich aus die Förderung und Zu­sammenfassung aller notwendigen Maßnahmen für die Erzeugung, die Verbesserung der Organisation, auf äußerst« Typenbeschränkung und weitestgehende Normung so­wie auf einheitliche Ausrichtung und Zielsetzung aller am deut­schen Kraftfahrwesen beteiligten Dienststellen und Organisa­tionen von Staat, Partei und Wirtschaft.

Mit dieser Ernennung ist der zielklare, beschleunigte Aufbau des gesamten deutschen Kraftfahrwesens gewährleistet, der für die Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens und namentlich für die neuzeitliche Ausgestaltung des Verkehrswesens von ent­scheidender Bedeutung ist. Durch die Schaffung einer einheitli­chen Leitung im Vierjahresplan soll vor allem die dringend not­wendige Rationalisierung verwirklicht und damit die Leistungs­fähigkeit der Kraftfahrzeugindustrie den wachsenden Anforde­rungen entsprechend gesteigert werden. Die Zusammenfassung aller Zuständigkeiten auf dem Gebiete des Kraftfahrwesens liegt auch im Interesse der Reichsverteidigung.

den Plan des Herrn Benesch zunichte zu machen. 2n wahrhaft nationalsozialistischer Disziplin habt Ihr unerschrocken und un­erschüttert im Glauben an den Endsieg unserer guten Sache Eure Pflicht getan und mit mehr als 90 v. H. aller deutschen Stimmen die deutschen Gemeinden für den Nationalsozialismus erobert.

Nach dem Willen des Führers haben wir nunmehr die Män­ner unseres Vertrauens in den Deutschen Reichstag zu entsenden, um damit auch nach außen hin in letzter und gültiger Form zum Ausdruck zu bringen, daß unsere Heimat und ihre Menschen nach eigenem Willen endgültig zu einem Bestandteil Eroßdeutschlands geworden sind. Und so eröffne ich denn in die­ser geschichtlichen Stunde den Wahlkampf für die Ergänzungs­wahlen in den Deutschen Reichstag im Sudetengau.

Unsere ganze Arbeit, vor allem aber unser Einsatz in diesem Wahlkampf soll dem niemals abzustattenden Danke geweiht sein, zu dem wir dem Manne gegenüber verpflichtet sind, ohne den all das, was geschah, nicht denkbar wäre. Volksgenossen! Dankt dem Führer am 4. Dezember. Marschiert auf vor den Wahllokalen, zeugt durch die Abgabe Eurer Stimme für di«

Sr. Goebbels eröffnet den Wahlkampf lm Eubetenlanb

Großkundgebung in Reichenberg