«r. rn

Schwarzwälder Tageszeitung

Serie s

Nereinsführertagungen, wie sie der Kreisführer des Krei- ! >es Nagold zum Zwecke der notwendigen Ausrichtung der sichrer der einzelnen Vereine neuerdings auch durch- Mrt. Am vergangenen Sonntag hat der Kreisdiet - wart mit seiner Lehrgangsarbeit angefangen, und zwar in Nagold mit den Vereinsdietwarten der llnterkreise Nagold und Calw. Erfreulicherweise konnte der mit- anwesende Kreisführer diesmal auch Dietwarte von g-Vereinen (Schützen- und Schwarzwaldvereinen) als Lehr­gangsteilnehmer feststellen. In der zur Verfügung stehen­den knappen Zeit verstand es unser Kreisdietwart, seinen Mitarbeitern in den Vereinen gutes Rüstzeug für ihre Ar­beit mitzugeben. Was er ihnen sagte, wurde ergänzt durch Ausführungen des Kreisführers und des Kreissportwartes, die beide mitanwesend waren.

Calw, 18. Nov. (Dienstappell der Ortswaltung Calw der DAF.) Die Ortswaltung Calw der Deutschen Arbeits­amt führte für die Amtswalter, Betriebsobmänner und Mitarbeiter der DAF imBadischen Hof" einen Dienst­appell durch, der die Richtlinien und Ausrichtung für -ie Mnterarbeit gab. Der stellv. Kreisobmann der DAF, Pg. Weist, sprach über die Aufgaben des Amtswalters in der DAF. Der Kreisjugendwalter dev DAF, Pg. Schit - trnhelm, sprach über Jugendfragen.

Calw, 18. Nov. (Hausmusikabend der NS-Frauen- schaft.) Hausmusik! Unter diesem Motto stand der Heimabend der NS-Frauenschaft Calw vergangenen Diens­tag. Die Musikreferentin Frl. Barth hatte mit viel Liebe und Sorgfalt den Abend vorbereitet nnd geleitet. Die Frauen wurden durch Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Wolf, sowie Solovorträgen mit Klavierbeglei­tung erfreut. Die Worte der Leiterin am Schluß der Dar­bietungen betonten, welch großes Gut wir in der Musik haben,"ein Gut, das wir mehr und mehr, ganz besonders in der Familie, pflegen müssen.

Wildbad, 18. Nov. (Der Neubau des Windhofsäge- werks.) Wir haben bereits berichtet, daß der Neubau des im letzten Frühjahr abgebrannten Windhofsägewerks nun amLautenhof erstellt wird. Es wird in Zukunft Lautenhofsägewerk heißen. Die Arbeiten sind ziemlich weit vorangeschritten. Eine Zufahrtsstraße zu dem neuen Werk ist bereits im Rohbau fertig. Der Sockel des neuen Wer­kes ist soweit gediehen, daß die Zimmerleute mit dem Auf­schlag bald beginnen können.

Wildbad, 18. Nov. (21 0 0 0 Kurgäste.s Wayreno oer diesjährigen Badesaison haben rund 21000 Kurgäste Wild­bad besucht, um hier durch Trink- und Badekuren Gesun­dung zu erlangen.

Freudenstadt, 18. Nov. (Haft für betrunkenen Verkehrssünder.) Das Amtsgericht Freudenstadt ver­urteilte den ledigen Otto Faift aus Mitteltal wegen Ueber- tretung der Reichsstraßenverkehrsordnung zu einer Woche Haft. Faift war anfangs September ds. Js. auf der Murg- talstraße in Friedrichstal auf feinem Fahrrad mit einem Kraftwagen zusammengestoßen und dabei schwer verletzt worden. Bei der Feststellung des Tatbestandes hatte sich er­geben, daß Faift vollkommen betrunken war. Er hatte vor der Fahrt nicht weniger als zwölf Glas Bier getrunken.

Dornstetten, 18. Nov. (Weibliches Arbeitsdienstlager.) Hin wird zur Zeit ein n e ues Lager für den weib l. Arbeitsdienst erbaut. Dadurch ist nun auch in unse­rer Gegend mehr als bisher Gelegenheit, außer dem Schaf­fen und Wirken des männlichen Arbeitsdienstes auch das des weiblichen genau kennenzulernen.

Neuenbürg, 18- Nov. (Beratung mit den Ratsherren.) Nach Mitteilung des Forstamts hat die Württ. Forstdirektion die Holznutzung für 1939 von ursprünglich 5900 Fm. auf 3600 Fm. ermäßigt. Dadurch ist die Sorge wegen der starken Eingriffe in die Waldbestände im Rahmen der außerordentlichen Mehr­nutzungen um vieles abgefchwächt worden. Die Förderung von begabten Schülern der Oberschule durch Bewilligung von - Freistellen oder dergl. kann die Stadt bei den augenblicklichen finanziellen Verhältnissen nur noch solchen Familien zugute kommen lassen, die in einer nicht selbstverschuldeten Not sich be­finden und die ihre Lebenshaltung auch nach außen hin einwand­frei gestalten. Die Anschaffung des kleinen Rundfunkgeräts (DEK) für Stromabnehmer des Städt. Elektrizitätswerks soll durch Finanzierung aus der EW-Kasse erleichtert werden, ähn­lich wie dies für den Volksempfänger schon durchgeführt ist. Zu dem akut gewordenen Kapitelwirtschaftliche Fragen' hat der Vorsitzende in längeren Ausführungen Stellung genommen Md über die in den letzten Tagen erfolgte Aussprache mit Herrn ÄLndrat Dr. Hägele in Calw berichtet. Wenn die Bevölkerung eines kleinen Gebietes von Württemberg, wie beispielsweise des Enztals, an und für sich schon durch Jahre härtester Not hin- mirchmußte und muß, nun in einer Zeit, in der an allen übrigen stellen des Landes und im ganzen Reich alles aufblüht, Fabri- un neu erstehen und erweitert werden und Arbeit in Hülle und Fülle vorhanden ist, einen weiteren Niedergang erlebt, so darf Man heute nicht fragen, ob diese Belastungsprobe durchgehalten werden kann, wenn es nicht gelingen sollte, eine Besserung, einen Ausgleich zu schaffen. Wenn wir erleben, wie mit einem Federstrich und mit einer ungeahnten Großzügigkeit heute unser Baterland aufgebaut wird, so möchten wir fast annehmen, daß U nicht schwer fallen sollte, der Bevölkerung einer Stadt wie Neuenbürg, die in den Zeiten der bedrückendsten Arbeitslosigkeit m Enztal auch die größtmöglichsten Opfer durch Arbeitsbeschaf­fung auf dem Wege der Durchführung von Notstandsarbeiten Macht und über Verhältnis Hohe Schulden sich aufgeladen hat, str eine bessere Zukunft und damit wieder für Lebensfreude zu sorgen.

Herrenberg, 18. Nov. (Von der Landwirtschaftsschuls.) Nm 7. Nov. hat die La n dm i rt s cha ftsf ch u Ie Herren- berg ihre Pforten wieder geöffnet und mit 54 Schülern, die sämtliche dem früheren Bezirk Herrenberg entstammen, ihr 1«. Lehr- und Unterrichtsjahr begonnen. Von den Schii- strn besuchen 20 den oberen und 25 den unteren Lehrgang. Vesanders bemerkenswert ist, daß unsere landwirtschaftliche Fachschule mit Genehmigung des Herrn Kultministers mit Beginn dieses Winterhalbjahres in eine zweitklassige Schule umgewandelt wurde. Am vergangenen Montag konnte uun auch die weibliche Abteilung eröffnet werden. Sie wird von 24 Töchtern (22 aus dem neuen Kreis Böblingen und 2 aus dem Kreis Tübingen) besucht. Einige Anmel-

Bkssellins drr VMwlEaWiM dm» staatliche eiützmasaktioa

Generalversammlung der Milchverwertungsgenoffenschast Nördl. Schwarzwald in Wart Milchpreiserhöhung kein Geschenk an den Milcherzeuger sondern Verpflichtung für Mehrleistung

Am Freitagnachmittag hielt die Milchverwertuugsgenossen- schaft Nördl. Schwarzwald im GasthosHirsch" in Wart ihre diesjährige Generalversammlung ab, die infolge der Maul- und Klauenseuche vom Frühjahr zum Herbst verschoben worden war. Die^ zahlreich erschienenen Volksgenossen, die die Gasträume bis auf den letzten Platz füllten, bewiesen das große Interesse, das allseits der Versammlung entgegengebracht wurde.

Der Vorsitzende, Hirschwirt Dürr, dankte für den zahlreichen Besuch. Schriftführer Kemps berichtete über die letzijährige Generalversammlung, die in Mühlacker statigefunden hat. An­schließend gab der Vorsitzende einen Ueberblick über das ver­flossene Geschäftsjahr, in dem sich der Mitgliederstand auf 62 und die Geschäftsanteile auf 290 erhöht haben. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Bürgermeister M utz-Ebhausen, erstattete Bericht über die durch ihn erfolgte Prüfung und beantragte, die vom Rechner vorgetragene Bilanz zu genehmigen. Sodann wurde Vorstand, Aufsichtsrat und Rechner Entlastung erteilt.

Milchverteilungsstelle Calw eine vorbildliche Einrichtung

Bei der letzten Generalversammlung wurde der Plan be- kanutgegeben, in Calw und Wildbad Milchverteilerstellen zu gründen. Zu diesem Zweck war eine Schuldaufuahme von 60 000 NM bewilligt worden. Die Verhandlungen mit ver­schiedenen wirtschaftlichen Organisationen hatten aber zur Folge, daß die Milchvertcilerstelle den Verkauf der Milch an die gesamte Bevölkerung übernahm und von ihr ein Laden­betrieb eingerichtet wurde. Ferner wurde zur Auflage gemacht, daß die Genossenschaft in Alzenberg, der Nachbargemeinde Calws, eine Sammejstelle errichtet. Somit kamen die Kosten für Calw wesentlich höher und die Schuldaufnahme, die aller­dings in der Zwischenzeit hauptsächlich wieder getilgt werden konnte, mußte für Calw und Alzenberg in Anspruch genommen werden. Der vorbildliche Bau in Calw kostete 43 000 RM und die Sammelstelle in Alzenberg 8000 RM. In Wildbad soll die Milchverteilung genau so wie in Calw organisiert werden, die Verhandlungen mit den maßgebenden Stellen sind aber noch nicht abgeschlossen.

Die Aufwärtsentwicklung der Milchwirtschaft

Nachdem in Ergänzungswahlen die alten Aussichtsratsmil­glieder wiedergcwählt waren, sprach der in Milchwirtschafts­kreisen unserer Heimat bekannte und beliebte Direktor des Milchhofes Pforzheim, Dr. Schober. Er gab in klaren und allgemein verständlichen Darlegungen einen Gesamtüber­blick über die Lage der Milchwirtschaft und behandelte den ganzen Komplex der milchwirtschaftlichen Fragen, die heute den Milcherzeuger bewegen. Zuerst zeigte er anhand von Karten und Aufzeichnungen mit statistischem Material die ständige Auf­wärtsentwicklung der Milchwirtschaft feit dem Jahr der Macht­übernahme durch die NSDAP. Im Jahre 1937 wurden 25,45 Milliarden Kg. Milch erzeugt, 1933 nur 24,70. In der Entwick­lung der Kuhbestände steht Württemberg an vorderster Stelle.

Wenn man bedenkt, daß von der in den Molkereien angelie­ferten Milch nur 20 Prozent als Frischmilch dem Verbraucher zugeführt werden, 80 Prozent aber unter einem verhältnismäßig großen Unkostenaufwand von den Molkereien verarbeitet werden

müssen, dann ist die Preisspanne zwischen Erzeuger und Ver­braucher von 13 bis 26 Pfennig erklärlich und verständlich. Anhand eines Beispieles machte dies Dr. Schober noch besonders klar: Die beste Verwertungsmöglichkeit für Milch ist die Mar­kenbutter. Zu einem Pfund Butter braucht man aber bei dem durchschnittlichen Fettgehalt der Milchlieferung an den Milch­hof Pforzheim 12 Liter Milch. Daraus ergibt sich eine Ver- wertungsmöglichkeit von 11 Pfennig pro Liter.

Im letzten Jahre mußten 860 060 Doppelzentner Butter ein­geführt werden. Diese Zahl beweist die Notwendigkeit der Butterkontingentierung. Die Kontingentierungsvorschriften müssen auch auf dem Laude eingehalten werden. Die Kontin­gentierung der verbilligten Butter, die durch den Milchhof an die Genossenschaftsmitglieder geliefert wird, ist darauf zurück­zuführen, daß diese verbilligte Butter im Schwarzhandel zu Markenbutterpreifen abgefetzt wurde. Dr. Schober wandte sich mit ernsten Worten gegen diese Unsitte, durch die der Milchhof, und da dieser sich zu 92 Prozent in bäuerlichem Besitz befindet, die Bauern selbst geschädigt werden.

Preisausbesserung pro Liter um 2 Pfennig

Einenteils find die Kosten der Milcherzeuger gestiegen, an- dernteils find aber die Zentralisierungs- und Rationalisierungs- Möglichkeiten der Milchverwertung erschöpft. Infolge der un­haltbaren Lage, die sich für die Viehhaltung und Milcherzeu­gung ernst auszuwachfen drohte, wurde nun vom Staat eine Stützungsaktion eingeleitet. Eine Preiskorrektion ge­währleistet dem Erzeuger einen um 2 Pfennig höheren Milch­preis pro Liter.

Die Verdienstspanne des Butterzwischenhandels ist um fünfzig Prozent höher als die des Erzeugers. Auch dies ist auf die Dauer untragbar. Nachdem sich Dr. Schober noch ausführlich über das Organisatorische der Stützung verbreitet hatte, schloß er mit dem ernsten Hinweis: Die Stützungsaktion des Staates ist kein Geschenk an die Bauern, sondern soll ihnen Verpflichtung zu Mehrleistung fein!

Kreisbauernführer Kalmbach berichtete über die erfreu­liche Entwicklung, die der Milchhof Pforzheim genommen hat. Voraussichtlich fei er in zwei bis drei Jahren schuldenfrei. Der Kreisbauernführer dankte Führung und Gefolgschaft des Milch- Hofes für ihre vorbildliche Arbeit.

Auf eine Anfrage hinsichtlich der Einführung der Qualitäts­bezahlung gab Dr. Schober die Antwort: Die Lieferanten des Milchhofes sind meist Kleinstbetriebe. Deshalb ist die Durch­führung der Qnalitäksbezahlung äußerst schwierig. Wenn aber einmal alle bäuerlichen Betriebe von der Milchleistungsprüfung erfaßt werden, wird die Qualitätsbezahlung auch beim Milch- Hof Pforzheim eingeführt.

Zum Schluß der Versammlung dankte der Vorsitzende allen Amtsträgern der Genossenschaft, im besonderen aber Dr. Schober und der Gefolgschaft des Milchhofes für ihr Wirken und richtete an die Bauern die Mahnung, mit ganzer Kraft an der Lösung der Probleme des Vierjahres­planes mitzuhelfen und ihre Arbeit nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern als Dienst für Volk und Vaterland.

Am Guten, Alten festhalten. Das gute Erdal hat sich feit Jahrzehnten als Schuhpflegemittel bewährt. Jetzt kostet die Normaldose schwarz 20 farbig 25 Die Erdal- QualitLt ist die gleiche geblieben. Erdal hilft sparen, denn die Schuhe halten länger und bleiben länger schön!

düngen mußten unberücksichtigt bleiben, da die Schülerin­nenzahl auf 24 begrenzt ist. Die Landwirtschaftsschnle Herrenberg ist die vierte im Land, die eine weibliche Abtei­lung besitzt. Bisher waren solche weibliche Abteilungen nur an den landwirtschaftlichen Fachschulen Aalen, Schwab. Hall und Rottenburg. Die weibliche Abteilung der Land­wirtschaftsschule wird an einem der nächsten Sonntage zur Besichtigung geöffnet sein.

Ennetach, Kr. Saulgau, 18. Nov. (Zweimal d-

stistung.) In der Nacht zum Donnerstag wurde in der Scheuer des GasthofesZum Löwen" Feuerschein bemerkt. Dank des energischen Eingreifens beherzter Männer konnte der dort vorsätzlich gelegte Brand noch rechtzeitig gelöscht werden. Kaum hatte sich die Aufregung gelegt, als die Scheuer des Karl Rebholz in Flammen aufging. Der große Bau fiel mit seinem ganzen Erntevorrat dem Feuer zum Opfer. Auch hier kann Brandstiftung als sicher angenom­men werden.

Waiblingen, 18. Nov. (Den Verletzungen erle­st e n.) Der dieser Tage bei einem Motorradunfall in Hau­bersbronn schwer verletzte 27 Jahre alte Richard Joos'aus Besigheim ist inzwischen im Waiblinger Krankenhaus an den Folgen des Unfalls gestorben. Das Befinden des zwei­ten Verunglückten namens Hausmann, der ebenfalls aus Besigheim stammt, gibt zu ernsten Besorgnissen Anlaß.

Memmingen, 18. Nov. (Das Vrandrätsel.) Die Gemeinde Markt Wald wird, wie bekannt, seit zwei Jahren von Brandstiftungen heimgesucht. Innerhalb dieser Zeit sind in dem Ort selbst und in dem dazugehörigen Weiler Bürgle nicht weniger als zehn Schadenfeuer ausgebrochen, von denen das letzte erst vor wenigen Wochen zu verzeichnen war. Die bisherigen Ermittlungen haben nun zur Fest­nahme eines 34jährigen Mannes geführt, dessen Verneh­mung wohl das Rätsel lösen dürfte.

Viberach, 18. Nov. (Platzendes Wasserlei­tu ngsrohr.) Bei Kanalifationsarbeiten am Vismarck- cing platzte mit großem Krach der Hauptstrang der Wasser­leitung. Nur mit größter Mühe konnten sich die Arbeiter, sie im Graben tätig waren, retten. Das Wasser lief sofort über den Graben hinaus und drang in die tieferliegenden Häuser ein. Die Feuerwehr pumpte die vollgelaufenen Kel­ler und Erdgeschoßräume leer.

Ravensburg, 18. Nov. .(Das letzte jüdische Ge­schäft.) Das Kaufhaus der Wohlwert-Handelsgefellschaft .Staufia" mbH., Ravensburg, ging käuflich an die Firma Wilhelm Dietz, Textilwaren, Ravensburg, über. Damit ist ms letzte jüdische Geschäft in Ravensburg in arischen Besitz iberaeaanaen.

Aus dem GrrWssM

Schweres Berkehrsunglück vor Gericht

Ravensburg, 18. Nov. An der Kreuzung der Hauptvcrkehrs- tragen FriedrichshafenLindau und LangenargenTettnaag jtieß am 17. Mai d. I. der Oberingenieur Haus aus Roscnheim mrr iemem Kraftwagen im 60-Kilometer-Tempo mit einem ans Lindau kommenden Lastzug zusammen. Die Wirkung war furcht- bar: das 4)4 Jahre alte Söhnchen des Haus und seine Schwie­germutter, Frau Hörger aus Weingarten, wurden getötet. Haus selbst, der den Wagen lenkte, erlitt eine doppelten Schädelbruch, durch den ihm die Erinnerung an dielen entsetzlichen llnglücksfall völlig verloren gegangen ist. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht Ravensburg, in der sich Haus am Donnerstag zu verantworten hatte, hob der Sachverständige hervor, daß das Warnungszeichen, das auf die Gefährlichkeit der Kreuzung Hin­weisen solle, diese Aufgabe nicht so gut erfülle, wie dre vorher dorr angebracht gewesene Hand. Für einen Unkundigen sei außerdem, wie im Verlaufe der Verhandlung wiederholt zum Ausdruck kam, die Kreuzung schwer erkennbar. Das Gericht sprach anstelle einer verwirkten Gefängnisstrafe von zwei Mo­naten eine Geldstrafe von 600 RM. aus.

So kanns gehen, wenn man fensterlt Ulm, 18. Nov. Die 45 Jahre alte verheiratete Ursula Mackh aus Blaubeuren und ihr Liebhaber, der ebenfalls verheiratete Hans Stark aus Blaubeuren, waren wegen Meineids bzw. An­stiftung zum Meineid vor dem Schwurgericht Ulm angeklagt. J'as ,UrteU des Schwurgerichts lautete gegen die Mackh wegen A nstiftung zum Meineid auf ein Jahr Zuchthaus, drei Jahre Ebrv-rlust und dauernde Eidesunfähigkeit, gegen Stark wegen Meineids unter Zubilligung des Milderungsparagraphen 157 (Eidesnotstand) auf neun Monate Gefängnis. Von der erlittenen Untersuchungshaft kam ein Monat in Anrechnung.

Sande! und Berkehr

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 18. Novem-er

Auftrieb: 36 Ochsen, 51 Bullen, 164 Kühe, 75 Färsen, 265 Käl­ber, 357 Schweine.

Ochsen: a 43-45,5, b 38,541,5.

Bullen: a 4143,5, L 3839,5, c 34,5.

Kühe: a 4143,5, b 35,5-39,5, c 2533,5, d 1524.

Färsen: a 42,544,5, b 3740,5.

Kälber:« 6365, b 6859, c 50, d 38-40.

Schweine: a 58,5, b 1 57,5, b 2 56,5, c 52,5, d 49,5. e 49,5, f 49,5, g 1 57,5 RM.

Marktverkauf: Ochsen, Bullen, Färsen, a- und b-Kühe zuge­teilt, c- und d-Kühe belebt, Kälber und Schweine zugeteilt.

Stuttgarter Fleischgroßmarkt vom 18. Nov. Preise: Ochsen­fleisch 7580, Vullenfleisck, 75-77, Kuhfleisch 50 -77, Färsen­fleisch 7580, Kalbfleisch 7097, Schweinefleisch 75. Hammel­fleisch 6082 RM. Marktverlauf: Ochsen-, Bullen- und Färsen- fleisch belebt, Kuhfleisch mäßig belebt. Kalbfleisch belebt. Ham­melfleisch belebt, Schweinefleisch lebhaft.

LttlmS zu dt» KimlgkbiWen der RSSW!