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vchwarzwälder Tageszeitung
Nr. iss
..ur vem Deutschen Reich die AnNsge erheben kcnm, geht bereite
- hervor, daß eine eng begrenzte Kontrolle der Eesetzanwendung ! eingeschaltet worden ist. Es soll zunächst die Handhabe bieten,
- das Vorgefundene Aktenmaterial sorgfältig durch einen unpar- > teiischen Gerichtshof nachprüfen zu lassen, der erst nach genauester Prüfung, ob tatsächlich ein persönliches Verschulden vor, liegt, die Entscheidung trifft, ob eine ehemals führende Persönlichkeit vor Gericht gestellt werden soll oder nicht. Infolge der Einschaltung dieser Untersuchungsinstanz läßt sich heute noch nichts darüber aussagen, in welchem Umfange Konsequenzen «rudern Gesetz gezogen werden.
Es waren in Oesterreich Leute an der Regierung, die ihrs Mandate vom österreichischen Volk durch die Betonung großdeutscher Gedanken und Ansichten erschlichen hatten: Sobald sie sich aber in den Besitz der Exekutive gesetzr hatten, haben sie den großdeutschen Gedanken unter Errichtungen eines eigensüchtigen Gewaltsystems fallen gelösten und damit einen Verrat an ihren Wählern begangen. Es kann diesen Politikern der Vorwurf nicht erspart bleiben, eine egoistische Konjunkturpolitik betrieben zu haben, indem sie das österreichische Volk unter Vorenthaltung des Rechtes der eigenen Meinungsäußerung schmählich täuschten. So stellten sie ihren persönlichen Vorteil vor das Geschick der Gesamtnation und begingen damit einen Verrat am großdeutschen Gedanken und am Wollen der überwiegenden Mehrheit des österreichischen Volkes, als veren Vertreter sie sich fälschlich ausgaben. Es wird klarzustellen bleiben, was sich unter dem scheinheilig betonten deutschen Charakter der früheren österreichischen Regierung und ihrer Helfer in Wirklichkeit verbara. >
Ner Feitiolintag in Kiel
Fortsetzung von Seite 1
Weiherede zu halten. In diesem Augenblick schlägt wieder eine Woge der Begeisterung über allen Köpfen zusammen. Minutenlange Stürme des Jubels und der Verehrung branden zu«
Reichsverweser und zum Führer hinauf, bis Dr. Seyß-Jnquart das Wort nehmen kann.
Taufrede des Neichsstatthalters Dr. Seyß-Jnquart
Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart führte u. a. aus: Als im März dieses Jahres durch Ihren Entschluß und durch den von Ihnen aufgerufenen einigen Willen der Nation das tausendjährige Wollen des deutschen Volkes zur Wirklichkeit wurde und das größere Deutschland geschaffen war, beschlossen Sie, dem heute vom Stapel laufenden Kreuzer einen Namen aus der gesamtdeutschen Geschichte zu geben. Ihre Wahl traf Prinz Eugen. Mein Führer, mit diesem Namen des Reichsfeldmar- schalls rufen Sie jene deutsche Vergangenheit als Zeugen für das Werk der Gegenwart auf, in der es Deutschland in seiner Gesamtheit war, das den Vernichtung bedeutenden Ansturm des Ostens gegen das Abendland endgültig abwehrte, zugleich aber seine die christliche Kultur schützende Existenz gegen die Angriffe eines allerchristlichen Königs verteidigen mußte. Es waren die gutgesinnten Staaten Mitteleuropas, die in richtiger Erkenntnis ihrer unlösbaren Schicksalsgemeinschaft mit dem Deutschen Reich gingen zum eigenen Wohl und zur Befreiung der Donauvölker, auf daß diese in diesen Gemeinschaftskreis eintreten konnten.
Fürstengeschlechter und Staaten wurden damals zum Werkzeug des Schicksals; doch durch ihre eigenen Interessen begrenzt und solcherart in immer neue innere und äußere Gegensätze geworfen, gelang es ihnen nicht, aus der Enge ihrer Zielsetzung das Werk zu vollenden: ihre Bestimmung blieb, Wegbereiter für die Zukunft zu sein. Das Volksdeutsche Reich, aufgebaut auf den Willen jedes einzelnen Volksgenossen, eingewurzelt als erste und heiligste Aufgabe in das Herz jedes Deutschen, zugleich Hort der Ehre, der Freiheit und des inneren und äußeren Friedens der Nation ist Ihre Tat, mein Führer, als Einiger und Vollender des Reiches.
Mein Führer! Die Ostmark dankt Ihnen für diese Wahl.
Denn Prinz Eugen ist der Schlachtruf jenes Oesterreichs gewesen, das in voller Erfassung seiner gesamtdeutschen Aufgabe damals Bannerträger des Reiches war und sein Heldenzeitalter erlebte.
Der aus dem Hause Savoyen entsprossene und in deutsches Wesen eingegangene Feldherr und Staatsmann war aber nicht nur deutsches Schicksal, er war Wegbereiter der europäischen Mitte. Zutiefst überzeugt von der untrennbaren Schicksalsgemeinschaft dieses Raumes, ahnte er das leidvolle Schicksal der Zerwü risse und versuchte die ordnenden Linien für die gemeinsame Zukunft zu ziehen. Mit dem Namen des Reichsfeldmarschalls grüßen wir eine Vergangenheit gemeinsamen Stolzes und grüßt uns die Heldenzeit gemeinsamen nationalen WollenS. Darum sind wir glücklich, daß gerade in dieser feierlichen Stunde S. D. der Reichsverweser des Königreichs Ungarn mit I. D. Frau von Horthy in unserer Mitte weilt. Wir grüßen Seine Durchlaucht als den ruhmvollen Flottenchef der K. u. K. österreichisch-ungarischen Flotte, in der Schiffe mit dem Namen „Prinz Eugen" ehrenvoll gekämpft haben. Der Kreuzer gleite in sein Element, ein Sym- bcll der Stärke, zugleich ein Hort der Ehre und des Friedens für alle, die guten Willens sind.
Frau von Horthy tritt jetzt vor und spricht die Worte: „Ich taufe Dich auf den Namen
„Prinz Eugen".
Das Klirren der am Bug des jüngsten Schiffes der Kriegsmarine zerschellenden Flasche vereint sich mit den Jubelrufen der Zehntausende. Die Haltevorrichtungen lösen sich Begeistert stimmen alle in das dreifache Sieg-Heil ein.
Der Stapellaus
Erst langsam, dann schneller und schneller gleitet der mächtige Schijfsrumpf, auf dessen Deck die Reichskriegsflagge inmitten bunter Schiffswimpel stolz im Winde weht, unter den Klängen der Lieder der Nation und der ungarischen Nationalhymne in die Wasser der Förde. Von der Taufkanzel grüßen der Reichsoerweser mit seiner Gemahlin und der Führer und Reichskanzler das neue Kriegsschiff. Stolz leuchtet der Name und das Wappenschild des „Edlen Ritters", des „Feldherrn des Reiches" vorn hohen Bug des Kreuzers. Keinen würdigeren Namen hätte dieses Schiff tragen können als den des großen Soldaten, der in stürmischer Zeit das Reich der Deutschen errettete und über Jahrhunderte hinweg Symbol ist sür die Verteidigung der deutschen und der gesamten abendländischen Kultur.
Von der Begeisterung und der Verehrung all« getragen, verlassen der Reichsverweser mit Frau von Horthy m»d der Führer und Reichskanzler das Gelände der Bauwerft. Admiral von Horthy begibt sich nach der Stapellauf-Feier zum Ehrenmal der
! deutschen Kriegsmarine in Laboe, uin dort zu Ehren der aui s allen Meeren der Welt gebliebenen deutschen Helden der See '' einen Kranz niederzulegen.
^ Weihestunde in Laboe
' Horthy am Ehrenmal der deutschen Kriegsmarine
; Kiel, 22. Aug. Das glanzvolle Ereignis des Stapellaufes des schweren Kreuzers „Prinz Eugen" ist beendet. Das jüngste Schifj s der deutschen Kriegsflotte wiegt sich auf den Wassern der Förde.
: Während sich der Führer und Reichskanzler mit seiner Ve-
^ gleitung im Chesboot an Bord des Aviso „Grille" begibt und : Frau von Horthy mit ihrem Gefolge die „Patria" der Hamburg- '« Amerika-Linie besteigt, auf der die Gattin des Reichsverwesers ^ und zahlreiche Ehrengäste der großen Flottenparade beiwohnen s' werden, fährt der Reichsverweser mit dem Oberbefehlshaber der s Kriegsmarine, Generaladmiral von Raeder, an Bord der Sta- ! tionsyacht „Nixe" nach Laboe, der Stätte, wo das Ehren- ! mal in monumentaler Wucht voin Steilufer der Förde hoch über
? Meer und Küste ragt zum ewigen Gedenken an die 35 000 ge- ! fallenen Kameraden der deutschen Kriegsmarine, f Auch Laboe trägt reichen Schmuck. Hakenkreuzwimpel und rot- s weiß-grüne Fähnchen bilden ein einziges farbenfrohes Band von s der Landungsbrücke bis zum Thenmal. Große Menschenmassen l find zusammengeströmt, die dem Reichsverweser herzliche Kund- f gedungen der Freundschaft und der Verehrung bereiten. Abord- ? nungen der Kriegsmarine bilden vom Eingang des gewaltigen ^ Bauwerks bis zum Ehrenhof Spalier.
i Vor dem Eingang zum Ehrenhof schreitet Admiral von j Horthy die Front einer Ehrenabordnung des Nationalsozia- r Wischen Deutschen Marinebundes ab, die unter Leitung von t Admiral a. N. Knüpfel und in Anwesenheit des Vundesführers E Fregattenkapitän zur See (E) Hintzmann Aufstellung genommen j hat. Der Reichsverweser betritt sodann den Ehrenhof, wo Ad- ; miral von Horthy in Begleitung des Generaladmirals Dr. h. c. f Raeder die Front der Ehrenkompagnie der I. Marineunteroffi- H ziers-Lehrabteilung „Friedrich Sort" unter den Klängen des r Präsentiermarsches und der ungarischen Nationalhymne nb- z schreitet.
« Am Eingang zur Ehrenhalle wehen an hohen Masten die alte k Reichskriegsflagge und die alte österreichisch-ungarische Marinefahne. Wie aus Erz gegossen stehen auf dem Wall des Ehrenhofes, einer lebenden Mauer gleich, Soldaten der deutschen Kriegsmarine. Admiral von Horthy begibt sich mit seiner deutschen und ungarischen Begleitung in die Ehrenhalle und von dort in den kreisrunden unterirdischen Kuppelraum des j Weiheraumes, in den gedämpft das Tageslicht einfällt. Mit s dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine betritt er die dem Ge- « denken an deutsches Heldentum zur See geweihte Stätte. Offi- l ziere der ungarischen Wehrmacht tragen einen prachtvollen s Bronzekranz. Dumpfer Trommelwrbel ertönt und das Lied
1 vom guten Kameraden klingt auf: Der letzte Admiral j der österreichisch-ungarischen Flotte, der Seeheld des großen § Krieges und Erretter seines Volkes ehrt die gefallenen Helden s oer deutschen Kriegsmarine — ein Symbol treuer Waffenürii- ; derschaft zweier Völker. Der Reichsoerweser verweilt im stillen j Gedenken und verläßt dann die Weihestätte. Abermals ertönt ? dumpfer Trommelwirbel, die Ehrenkompagnie präsentiert das z Gewehr, als Admiral von Horthy das Ehrenmal verläßt.
: Der hohe East begibt sich sodann mit der Stationsyacht „Nixe"
; zum Aviso „Grille", um an der Seite des Führers und Neichs- ? kanzlers der großen Flottenparade beizuwohnen.
! Deutschlands Wehr zur See
Flottenparade in der Ostsee
- An Bord des Aviso „Grille" nahmen der Führer und Reichs-
2 kanlzer und sein hoher Gast, der Reichsverweser des Königreichs . Ungarn, Admiral von Horthy, am Montag nachmittag in der ; Kieler Bucht die Parade fast der gesamten deutschen Kriegs- ? flotte ab. Mehr alsllOEinheiten, Schiffeuud Boote, ? fuhren unter dem Kommando des Flottenchefs, Admiral Carls, i in Kielline mit genau eingehaltenen Abständen an der „Grille" i vorbei. Fast eine Stunde dauerte der Vorbeimarsch, während > die „Grille" der Flotte langsam entgegenfuhr.
Die Parade zeigte wirkungsvoll die Stärke der aus modernen und modernsten Schiffen bestehende» neuen deutschen Kriegsflotte, die sich heute in einem zielbewußten Ausbau befindet. Die anschließenden Vorführungen gaben einen Eindruck von dem hohen Stand des seemännischen Könnens unsere Kriegsmarine, am deutlichsten sichtbar in dem äußerst präzisen Fahren im Verband.
den ehemaligen österreichischen Bundesminisrericn hat eine gewaltige Fülle von Material zutage gefördert, aus dem schwere Verstöße einstmals führender Persönlichkeiten «sichtlich sind. Dabei hat sich insbesondere herausgestellt, das die Nutznießer des Schuschnigg-Systems in vielen Fällen unte« glatter Beugung des geltenden österreichischen Rechtes und unter Verletzung der von ihnen selbst geschaffenen Verfassung p o- litifche Verbrechen begangen haben, die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind. Aus einer ganzen Anzahl Akten geht einwandfrei hervor, daß zahlreiche von dem neuen Gesetz erfaßte Personen unter rechtswidriger Ausnützung ihrei Nmtsbefugnisse nicht davor zurückscheuten, persönliche Gegnerschaften zu liquidieren, indem sie einfach langjährige Gefängnisstrafen verhängten. Auf diese Weise sind im Schuschnigg-Oesterreich viele Tausende von Personen, die irgendwelchen Systemgrö- ßen verhaßt waren, nicht nur wirtschaftlich, moralisch und phu- sisch ruiniert worden, sondern zum Teil auch lebenslänglich iu die Kerker gesperrt worden. Zumal selbst Angehörige der Bundesregierung nach dem Vorgefundenen Aktenmaterial und nach eigenen Aufzeichnungen Recht und Verfassung gebrochen haben, mn persönlichen Rachegelüsten an ihnen mißliebigen Persönlichkeiten freien Lauf zu lassen, war in Oesterreich eine Rechtsunsicherheit entstanden, die wohl in keinem anderen Staat der Well «ne Parallele hat.
Es ist fichergestellt wokden, daß das neue Gesetz mit äußer- strr Vorsicht angewandt wird. Aus der Tatsache, daß V»r der Reichskommissar für die Wiedervereinigung Oesterreichs
Um etwa 13.30 Uhr nahm die „Grille" langsam Kurs hinaus in die offene See. Ihr folgte das alte Torpedoboot „Pfeil" das heute die deutsche und internationale Presse an Bord hat dann, bis über die Toppen geflaggt, die beiden großen Passagierdampfer „Patria" und „Adolf Woermann" mit den Ehrengästen an Bord und schließlich der Dampfer „Roland".
Der Himmel hat sich bewölkt; Regenschauer huschen über die See, die leer vor uns liegt. Es ist kurz nach 1-t Uhr. Die Pa- rcü>e Muß bald beginnen. Alles hält gespannt Ausschau. Am Horizont, der langsam aufklärt, erscheinen winzige Punkte, wohlgeordnet — es find die Mastspitzen der ersten deutschen Schiff- Sie werden größer und größer und nehmen Gestalt an. NoÄ während wir aufeinander zufahren, kommt die Sonne durch, und die weiß-grauen Panzerschiffe, die die Spitze bilden, leuchten hell vor einem prachtvoll dunkelblauen Meer auf. Aber willi- rend das Auge noch ganz gebannt ist von der Wucht der auskommenden Flotte, die immer größer aus dem Meer heraus- wüchst, tauchen zur Rechten rasende, weiß umschäumte Punkte auf. Es sind die kleinen Schnellboote, rund zehn an der Zahl die in wilder Fahrt, fast ganz verdeckt durch ihre hoch aufschäumenden Bugwellen, an der „Grille" vorbeistürmen.
Jetzt ist auch die Spitze der großen Schiffe, besonders mächtig wirkend nach den kleinen Schnellbooten, herangekommen als erste die „En eisen au", das bisher einzige fertige deutsche Schlachtschiff. Ein großartiges Bild, wie jetzt Schiff auf Schiff herankommt, während die letzten der langen Reihe kaum erst als Pünktchen am blauen Horizont erscheinen. Auf allen Schiffen ist die Mannschaft an der Reling angetreten und steht stramm während sie vor ihrem Obersten Kriegsherrn und seinen hohen ungarischen Gästen paradiert.
Nach der „Eneisenau kommen die Panzerschiffe, 10000- Tonner, die besonders wuchtig wirken mit ihren einfach gegliederten Aufbauten und den großen Panzertürmen. Als erstes Panzerschiff sieht man „Admiral Graf Spee" vorbeiziehen, dann „Admiral Scheer" und die „Deutschland" Es folgen dis schnittigen, schnellen Kreuzer „Nürnberg" und „Leipzig", dann die etwas älteren, aber immer noch sehr modernen Schiffe Kreuzer „Köln" und „Königsberg", und schließlich die beiden Artillerie- Schulschiffe „Brummer" und „Bremse". Schon kommt die zweite Gruppe heran, oie Torpedoboots-Streitkräfte, an ihrer Spitze einer der neuesten und schnellsten Zerstörer „Leberecht Maaß". Dicht gedrängt folgt Division auf Division, Boot auf Boot. Es sind vier Zerstörer-Divisionen zu je drei Zerstörern und zwei Torpedoboots-Flottillen. Ihnen schließt sich die dunkelgrün-braun gestrichene Torpedo-Schulflottille an.
Nach einer kurzen Pause folgt jetzt die dritte Gruppe, die der Minensucher-Verbände, an der Spitze „T 196". Wieder ein ganz neues Bild, denn die Minensucher-Flottille ist zum Teil schwarz gestrichen. Und nun kommen die mit besonderer Spannung erwarteten U-Boote, die die vierte und letzte Gruppe bilden, zuerst das U-Voot-Begleitschiff „Saar", dann etwa fünf große Boote von 750 Tonnen, wie alle U-Boote graugrün gestrichen: es folgen die der mittleren Klasse von 500 Tonnen und zum Schluß die kleinen Boote von 250 Tonnen, die nicht größer als ein Spreekahn, aber vor allem in der Ostsee eine äußerst gefährliche und brauchbare Waffe sind. §
Die Parade ist beendet. Die „Grille" schwenkt scharf um und ändert ihren Kurs.
An die Parade schlossen sich vor der Kieler Bucht Flottenoorführungen an, denen der ungarische Reichsverweser und der Führer und Reichskanzler an Bord der „Grille" beiwohnten.
Vefuchsprogramm für Hamburg und Berlin
am Mittwoch
Berlin, 22. Aug. Der königlich-ungarische Reichsoerweser Admiral von Horthy trifft auf seiner Deutschland-Reise in den «rühen Morgenstunden des Mittwochs gemeinsam mit dem Führer und Reichskanzler an Bord des Aviso „Grille" in Hamburg ein. Der Reichsverweser begibt sich dann mit dem Führer und Reichskanzler auf die Staatsyacht „Hamburg", mit der eine Rundfahrt durch den Hamburger Hafen angetreten wird.
Am Mittag findet ein Empfang im Hamburger Rathaus statt, bei dem sich die hohen Gäste in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Am frühen Nachmittag verlassen dann die Sonderzüge des ungarischen Reichsverwesers und des Führers und Reichskanzlers Hamburg zur Fahrt nach Berlin, wo sie am späten Nachmittag eintreffen. Am Lehrt« Bahnhof werden die ungarischen Gäste von Generalfeldmarschall Göring und Frau Göring, dem Reichsministsr des Auswärtigen und den übrigen Mitgliedern des Reichskabinetts, den Reichsleitern, den Oberbefehlshabern der Wehrmachtsteile, dem Stadtpräsidenten der Reichshauptstadt und weiteren führenden Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht empfangen. Gemeinsam mit dem Führer und Reichskanzler schreitet Admiral von Horthy die Front des Ehrenbataillons ab, um sich dann durch das Spalier der Wehrmacht zum „Haus des Reichspräsidenten" zu begeben. Eine Abendtafel des Führers im „Haus des Reichskanzlers" beschließt den Tag.
Am Donnerstag findet in Berlin vor Admiral von Horthy und dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht eine große Parade der Wehrmacht statt, der eine Paradeaufstellung vorausgeht. Die Truppe steht ab 9.20 Uhr auf d« Charlottenburger Chaussee, zwischen Brandenburger Tor und Charlottenburger Brücke. Der Vorbeimarsch beginnt nach dem Abfahren d« Paradeaufstellung durch den Führer und seinen East und findet auf der Charlottenburger Chaussee vor der Technischen Hochschule iu Charlottenburg statt.
Me Kleine Entente tagt
Verhandlungen mit Ungarn
Veldes, 22. Aug. In der jugoslawischen Sommerresidenz Veldes begann am Sonntag die ordentliche Ratssitzung der Kleinen Entente unter dem Vorsitz des jugoslawischen Ministerpräsidenten und Außenministers Dr. Stojadinowitsch.
Die erste Besprechung, welche der Festsetzung der Tagesordnung und der Erledigung protokollarischer Fragen diente, fand um 11 llhr statt. Anschließend wurden Dr. Krofta, die Vertreter ser Tschechoslowakei und Rumäniens und Petrescu Comnen im Beisein von Dr. Stojadinowitsch vom Prinzregenteu Paul in iludienz empfangen.