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Ungeklärtes Wahlergebnis in Mummen

Das Wahlgesetz muh ausgelegt werden Bukarest, 27. Dez. Um die durch die Kammerwahlen geschassem Lage zu klären bekanntlich hat keine der Parteien die not­wendigen 40 v. H. aller Stimmen erhalten, so dag ihr die Wahlprämie von 50 v. H. der Sitze zugesprochen werden könnte , tagte während der Weihnachtsfeiertage der oberste Wahl­ausschuß. Als Aufgabe war ihm gestellt worden, eine mit den Ergebnissen und dem Wahlgesetz übereinstimmende Auslegung zu finden. Er entschied entgegen den Erwartungen grundsätzlich dahin, die Kammersitze im Verhältnis des von jeder Partei errungenen Hundertsatzes der Stimmen des ganzen Landes zu »erteilen, wobei Parteien, die weniger als 2 v. H. aller Stim­men erhalten haben, unberücksichtigt bleiben.

Auf Grund dieser Entscheidung werden der Regierungsliste, auf der neben der Liberalen Partei auch Anhänger Sor­gas und der rumänischen Front Vayda-Wojod sowie die Ver­treter der deutschen Volksgemeinschaft kandidierten, ISO bis 154 von insgesamt 387 Sitzen zugesprochen werden, den National- -aranisten etwa 88, der ParteiAlles für das Land" (Eiserne Garde") 66, den Christlich-Rationalen 38, Georg Bratiann 17. Ionian 9 und der ungarischen Partei etwa 18.

Da der Regierung damit eine parlamentarische Mehrheit in der Kammer fehlt, rechnet man damit, daß die Liberalen eine Zusammenarbeit mit einer anderen Partei versuchen werde«. Zu diesem Zweck wird gegebenenfalls auch eine Umbildung der Regierung vorgenommen werde«. Eine Entscheidung dürfte wohl erst nach dem 7. Januar fallen, bis zu welchem Zeitpunkt Hier die Feiertage andauern.

Eine neue politische Lage" in Rumänien

Beginn der Beratungen zur Neubildung der Regierung

Bukarest, 27. Dez. Das Min-iste rpräftdium veröffent­lichte Montagabend eine Mitteilung, in der mit Bezug auf die vom Obersten Wahlausschuß festgesetzten Bestimmungen für die Zuteilung der Kammersitze festgestellt; wird, daß die liberale Partei in der Kammer nicht über die Mehr­heit verfügt.

Diese Feststellung", so heißt es wörtlich in der Mittei­lung,schafft eine neue politische Lage, die die Regierung Prüf?'.

Aus dieser amtlichen Mitteilung ist noch nicht erficht- Ach, welche Ergebnisse von der Prüfung erwartet werden. Man vermutet, daß zunächst der Versuch unternommen wer­den wird, eine regierungsfähige Kammermehrheit durch Zusammenarbeit mit einer anderen Partei zu erzielen.

König Carol hat auch schon die Beratungen begonnen. Montag wurde der Vorsitzende der christlich-nationalen Partei, Eoga, in Audienz empfangen.

Arbeitsdienst in Griechenland

Athen, 27. Dez Am Sonntag fand im Beisein des Minister» Präsidenten Metaxas die feierliche Vereidigung der ersten 300 freiwilligen Mitglieder des neugegründeten griechischen Arbcts- dienstes statt, der sich aus Studenten und Arbeitern zusammen­setzt. Der Arbeitsdienst, der uniformiert ist, erhält eine eigene Fahne und eine Musikkapelle. Sei» Wahlspruch lautet: Alles für Griechenland. In Athen unterhält der Arbeitsdienst ei« eigenes Heim. Seine erste Arbeit ist die Bepflanzung der Jlissos» user mit großen Bäumen. Später wird er die Umgestaltung und Verschönerung der öffentlichen Plätze und Anlagen Athen» übernehmen.

Streik von Rottao dlkllrrt

Dominique über Annäherung an Deutschland Paris, 27. Dez. Pierre Dominique beschäftigt sich in der radi­kalsozialistischenRepublique" mit der Orientierung der franzö­sischen Politik. Jeder Franzose und insbesondere die französischen Frontkämpfer, erklärte er hierbei, würden sich ehrlich über eine deutsch-französische Annäherung freuen. Moskau, so heißt es in derRepublique" weiter, stehe selbstverständlich jeder deutsch- sranzöstschen Annäherung feindlich gegenüber. Man könne da­von überzeugt sein, daß die augenblickliche neue Streik­welle politischen Charakters und kommunistischen Ur­sprungs sei, das heißt unmittelbar von Moskau dik­tiert werde. Vielleicht wünsche man in Moskau eine Re­gierung zu stürzen, die sich weigere, sich von der sowjetrussische« Politik ins Schlepptau nehmen zu lassen. Vielleicht halte man auch den Augenblick für gekommen, die letzte Karte auszuspie­len, um in eine neue Regierung zwei kommunistische Minister W setzen.

Am die letzten Kirchen st S Mjetrutzland

Schließung aus Umwegen

Warschau, 27. Dez. Nach Meldungen aus Moskau ha! d>^ GPU. ein neues Mittel gefunden, um den wenigen noch nichl geschlossenen Kirchen in der Sowjetunion den Todesstoß zu ver­setzen. Darnach ist eine Verordnung erschienen, wonach vom 1. Januar 1938 ab die Steuern, mit denen die Kirchen und Bet­häuser belegt werden, um 120 v. H. erhöht werden. Es kann kein Zweifel bestehen, daß die Kirchen nicht in der Lage sein werden, diese Steuern aufzubringen, denn nach der Verfügung hätte die kleinste gegenwärtig in Moskau von den Gläubigen noch erhaltene Kirche im Jahre 25 000 Rubel zu zahlen. Es ist offenbar auch die klare Absicht der GPU., auf dem Umweg über diese enorme Besteuerung die christlichen Gemeinden zur Schlie- »ung der Kirchen iu zwinaen.

An den Folgen der Zwangsarbeit gestorben Warschau, 27. Dez. Wie die polnische Presse meldet, ist «ruf den berüchtigten Solowetski-Jnseln einer der frühe­ren parlamentarischen Vertreter der Hromada-Organisation in Polen, Miotka, an den Folgen der Zwangsarbeit Iestorben. Damit ist ein weiteres Mitglied dieser Or­ganisation, deren Leiter nach Verbüßung einer Zuchthaus­strafe in Polen in die Sowjetunion geflüchtet waren, in sein von den Hromada-Leuten ehemals so gepriesenen Sow­jetparadiesliquidiert" worden.

Die Hromada-Organisation, die in Polen ursprünglich Ms nationale Organisation der roeitzrussischen Minderheit gegründet wurde, war später immer mehr unter den Ein­fluß Moskaus geraten und deshalb vor einigen Jahren «usgelöst worden.

Schwarzwälder Tageszeitung"

Wirbelsturm reißt Zuschauertribüne ein

Ueber IW Verletzte in Brasilien Rio de Janeiro, 28. Dez. Ueber Mittetbvasilien ging ein Wirbelsturm hin, der besonders in Uberaba, einer Grenzstadt zwischen den Provinzen Minus Geraes mtd Sao Paulo ein schweres Unglück verursachte. Bei einem Fuß­ballspiel riß er eine vollbesetzte Zuschainertribüne ein. Ueber 100z um TeilSchwerverletztewurden aus Len Trümmern hervorgezogen.

Erdbeben in Mtttelamertka

Newyork, 27. Dez. Ein Distrikt an der Grenze zwischen Guatemala und Honduras wurde durch ein Erdbeben heim­gesucht. Es sind zahlreiche Wohnhäuser eingestürzt. Die ersten Berichte sprechen von einem Toten und zahlreichen Verletzten. Das Beben dauert, wenn auch mit leichteren Erdstößen, noch immer an.

Sroßseuer iu London

Vierstöckiges Gebäude niedergebrannt

London, 27. Dez. Am Montagabend brach in dem in der Oxford-Sireet gelegenen vierstöckigen Gebäude der Grammophon- und Radiowerke His Masters Woice ei» Großfeuer aus» das das Londoner Geschäftszen­trum taghell erleuchtete.

In den Straßen sammelte sich schnell eine riesige Men­schenmenge, die das Eingreifen der Feuerwehr beobachtete, die mit 25 Motorspritzen und 150 Mann an die Brand­stelle geeilt war. Pötzlich schlugen die Flammen mit unge­heurer Gewalt aus dem Dachstuhl heraus und setzten ein Nachbargebäude in Brand. Daraufhin wurden weitere 15 Motorspritzen mit IW Mann Bedienung eingesetzt. In­folge des niedrigen Wasserdruckes gestaltete sich die Be­kämpfung des Brandes sehr schwierig. Erst nach zweistündigem Kamps gelang es den Wehren, den Brand zu lokalisieren, doch ist das ganze vierstöckige Gebäude völlig ausgebrannt und zum Teil eingestürzt.

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M«f Memelländer begnadigt. Der litauische Staatsprä­sident hat aus Anlaß des Weihnachtssestes die vom Kriegs­gericht im Neumann-Saß-Prozeß zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilten Gefangenen Kwanka, Grau, Kuhn, Riegel und Lapins begnadigt.

Der Gouverneur der syrischen Provinz Djefireh war Mitte voriger Woche auf einer Autoreise entführt worden. Rach einer Haoas-Jnformation aus Beirut ist es den sofort ausgesandten Truppen nunmehr gelungen, die Entführer zu stellen und sie zur Auslieferung ihres Gefangenen zu veranlassen. An der Suchaktton hatten sich auch Flugzeuge beteiligt. Nach Havas scheint es sich bei der Entführung um einen politischen Racheakt zu handeln.

Riesenseuer auf einer chilenischen Insel. Am Sonntag brach in der Stadt Castro auf der chilenischen Insel Chiloä rin Riesenfeuer aus, das 70 Häuser einäscherte. 150 Fami­lien wurden obdachlos. Der Schaden beträgt schätzungsweise 5 Millionen Pesos.

Weltpresse ohne Maske". Im GauverlagRote Erde". Dortmund, ist jetzt vom Reichspresseches Dr. Dietrich eine vorzüglich ausgestattete SchriftWeltpresse ohne Maske" erschienen. In fesselnster Form, durch zahlreiche Beispiele be­legt und durch Bilder unterstrichen, zeigt Dr. Dietrich das unheimliche Wirken und die Macht der Großmacht Welt­presse. Der Verfasser rechnet scharf ab mit jenen anonymen Kräften, die hinter den Kulissen über den Weg der Presse den Bölkerhaß schüren und so die Nationen gegeneinander treiben.

Volksabstimmungen in der Schweiz. Der Schweizerische Bundesrat hat die Volksabstimmung über die Anerkennung des Räteromanischen als vierte Landes,.^ache auf den 20. Februar 1938 ang«-setzt. Da es sich bei dieser Ausrufung zur vierten Landessprache um eine Verfassungsänderung han­delt, muß sie dem Volke zur Genehmigung vorgelegt werden.

Spannung zwischen Litauen und Polen. Wie die polni­sche Presse aus Kowno berichtet, wurde den Polen in Kowno zu Weihnachten zum erstenmal der Besuch eines Gottesdien­stes mit polnischer Predigt unmöglich gemacht. Auch sei auf Grund eines besonderen Erlasses des litauischen Innenmini­sters während des Weihnachtsfestes da» Singen von polni­schen Liedern in den Kirchen verboten worden.

Wahlniederlage der Volksfront in Andorra. Die Eene- ralratswahlen in der kleinen Republik Andorra brachten der Volksfront eine sv.uere Niederlage, deren Kandidaten auf der ganzen Linie geschlagen wurden. DerJour" erin­nert in diesem Zusammenhang an die Hungersnot, die im Herbst in Andorra herrschte. Damals hatte sich.der Eeneral- rat an die spanischen Bolschewisten und an das nationale Spanien um Hilfe gewandt, jedoch blieben die Hilferufe bei den Roten ungehört. Die nationalspanische Regierung hin­gegen sandte über französisches Gebiet große Mengen Le­bensmittel.

Der Herzog von Aosta in Addis Abeba. Der neue Vize­könig von Aethiopien, Herzog von Aosta, ist in Addis Abeba eingetrofsen, wo er von Marschall Eraciani und Vertre­tern der Militär- und Zivilbehörden feierlich empfangen wurde. Die Bevölkerung bereitete dem neuen Vrzekönig be­geisterte Kundgebungen.

Kraftwagen in einen Kanal gestürzt. Bei Lato am Gar- da-See stürzte ein Kraftwagen in einen Kanal. Die vier Insassen ertranken. Durch Zufall entdeckte ein Nachtwächter rn der folgenden Nacht das Unglück, da die Lampen des Wagens noch unter Wasser brannten.

Raubmord in der Schweiz. In Hägendorf wurde die 51- jährige Frau Marie Rötbeli-Wyß in ihre« an der Straße nach Olten gelegenen Wohnhaus ermordet. Nachdem sich ihr Mann und ihre zwei erwachsenen Töchter an die Arbeit be­geben hatten und ihr Sohn in die Bezirksschule in Olten gegangen war, wurde die Frav überfallen snd durch einen Pistolenschuß, der ins Gehirn drang, getötet. Es liegt Raub­mord vor. Ein Barbetraa von 300 Frauken fehlt.

Nr. 301

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Altensteig, den 38. Dezember 1937.

Allgemein wieder Schiefertafel im Unterricht

Die Rücksicht auf die Rohstofftage uno auf die crrsoroerniye des Vierjahresplanes haben neben praktischen Ueberleaungen den Reichserziehungsminister veranlaßt, die Schiefertafel für alle Schulanfänger wieder im Schulunterricht einzuführen. Im ersten und zweiten Schülerjahrgang ist, und zwar spätestens von Beginn des Schuljahres 1938 ab, anstelle des Schulheftes grund­sätzlich die Schiefertafel zu gebrauchen. Ihr Gebrauch ist auch im dritten und vierten Schülerjahrgang gestattet. Dabei ist dar­auf zu achten, daß nur rein deutsche Erzeugnisse verwendet wer­den. Daneben ist das Schreibheft für Reinschrift weiter zu be­nutzen. Der Minister kündigt an, daß er von Fall zu Fall prü­fen und entscheiden werde, ob »nd in welchem Umfange zu ei­nem späteren Zeitpunkt Tafeln aus Austauschstoffen verwendet werde« können.

Zum Jahreswechsel Buchführung einrichten!

Der Leiter der Wirtschastsgruppe Einzelhandel, Dr. Franz Hayler, weist zum bevorstehenden Jahreswechsel auf die Not­wendigkeit einer ordentlichen Buchführung hin. Der l. Januar >ei schon aus verfahrenstechnischen Gründen der geeignetste Ter­min zur Einrichtung einer Buchführung. Der Jahreswechsel als Zeitpunkt der Inventur ermögliche es besonders einfach, mit der Bestandsaufnahme auch die Buchführung zu beginnen. Auch aus steuerlichen Gründen sei der 1. Januar besonders zweckvoll, weit in der Regel oas Kalenderjahr zugleich Steuerveranlagungs- jahr ist. Der Leiter der Wirtschastsgruppe erwartet daher, daß zugleich mit den Awtsträgern, für die ab 1. Januar 1938 Vuch- sührungspflichr besteht, möglichst viele Kaufleute zum selben Termin mit der ordentlichen Buchführung beginnen, auch wenn sie im Augenblick noch von keiner Pflichtvorschrist betroffen werden.

Amtliches. Versetzt wurde der Steuersekretär Kop­pen Höf er bei dem Finanzamt Neuenbürg an das Finanzamt Schwab. HM. Ferner Kaufmann, Vor­steher des Bahnhofs Nagold, nach Aalen (Reichsbahn- Betriebsamt), Bezler in Nagold (Bahnhof) nach Stuttgart (Reichsbahndirektion).

Arbeiterfahrt NagoldHaiterbach. Vom 3. Jan. 1938 ab bis voraussichtlich Ende Februar 1938 wird aus der Kraftpostlinie NagoldHaiterbach zur Arbeiterförderung ein weiteres Jahrtenpaar eingelegt und zwar : 17.25 Uhr ab Nagold Bahnhof, 17.30 an Nagold Postamt, 17.31 am NagoldTraube", 17.36 an JselshausenLamm", 17.49 an Untevschwandorf, Poststelle, 17.52 an Unterschwandorf Löwen", 18.W an Haiterbach Postagentur; 15.10 ab Hai­terbach Postagentur, 15.18 ab UnterschwandorfLöwen", 15.21 ab Unterschwandorf, Poststelle, 15.34 ab Aselshausen Damm", 15.39 ab NagoldTraube", 16.40 ab Nagold Postamt, 15.45 Uhr an Nagold Bahnhof.

Ueberberg, 27. Dez. DerHirsch"-Saal tonnte alle die nicht fassen, die herbeigeeilt waren, um an der Weih­nachtsfeier des Schützens ereins Ueberberg teilzunehmen. Schon die herzlich gehaltene Ansprache des Vorstands Erhard Morhard schufen eine weihnachtliche Stimmung, die in dem VolksschauspielMenschenleid und Weihnachtsglück" ihren Höhepunkt erhielt. Ehrlicher Bei­fall dankte allen Mitwirkenden. Bei Tanz und humoristi­schen Einlagen verlief der Abend in schönster Harmonie und man schied mit dem Bewußtsein, daß die Schützen von Ueberberg nicht nur ins Schwarze treffen, sondern es auch verstehen, Feste zu feiern. bL

Von der Wärter Höhe, 27. Dez. (Weihestunde der NSDAP.) Die NSDAP, und ihre Gliederungen versam­melten sich am Tage der Wintersonnenwende. Sie beschloß die Reihe der Veranstaltungen des Jahres mit einer schlichten Weihestunde, wie sie der uralten, tiefen Bedeutung des deutschen Weihnachtsfestes gebührt. Nach Schluß der Versammlung zog die SA., HI. und BdM. auf unsere Höhe hinaus. Dort wurde das Julfeuer ent­zündet, dessen strahlende Helle weit in die Mitternacht hinaus kündete von der Zelle deutschen Volkstums, die auch auf unserer Höhe lebt und die das heilige Feuer der Nation bewacht.

Nagold, 27. Dez. (Vom Rathaus.) Nachdem die Klein­siedlungAm Schelmengraben" nunmehr abgeschlossen ist und diese so viel Anklang gefunden hat, ist beabsichtigt, bei entspre­chender Beteiligung möglichst im Jahre 1938 ein neues Siedlungsgebiet zu eröffnen. Baulustige, die über eia entsprechendes Eigenkapital etwa 25 Prozent der Baukosten verfügen, sollen ausgefordert werden, sich in nächster Zeit zunächst unverbindlich beim Bürgermeister zu melden. Di« Waagmeisterstelle der in das Schlachthaus verlegten öffentlichen Äiehwaage wurde dem Fritz Hezer, Schreinermeister übertragen, der ab 1. 1. 1938 auch den Einzug der Reichsschlacht­steuer besorgt.

Rottweil, 27. Dez. (Fünf Familien obdachlos.) Durch den Dachs tockbrand in der sogenannten Präsenz- scheuer sind fünf Familien obdachlos gewor­den. Die Aufbauarbeiten sollen so beschleunigt werden» daß die Wohnungen bis 1. April wieder bezogen werden können.

Oberndorf, 27. Dez. (Ein teurer Spaß.) Vier junge Leute aus Fluorn leisteten sich bei einem Fest in, Peter­zell einen sonderbarenSpaß". Sie bestiegen nach einem Wirtshansbesuch ihr Auto und verabschiedeten sich in lusti­ger Unterhaltung vor einer verheirateten jungen Frau aus einem Nachbarort, die sich aufs Trittbrett des offenen Wagens gestellt hatte, um jedem die Hand geben zu kön­nen. Plötzlich fuhr der Lenker des Autos an, und seine Kumpane zogen die Frau mit derben Griffen ins Auto» hielten sie hier gewaltsam fest und ließen sie erst in Fluor» aussteigen. Die Frau konnte dann sehen, wie sie nach Hause kam. Der Richter geißelte das grobe, sittenlose Ver­hallen der Täter und verurteilte jeden wegen Frei­heitsberaubung, Nötigung und Belei­digung zu vier Wochen Gefängnis. Sie kön­nen jetzt über ihren Streich Nachdenken!

Aichhalden» 27. Dez. (Ein Schwabenstreich und feine Folgen.) 50 Jahre sind nun verflossen, seit OberLaurat Leib­brand, Abgeordneter des Württ. Landtags, den Straßenbau von hier durch's Aichhalder Loch nach Lehengericht erkämpfte und der Gemeinde ein Staatsbeittag von 38 000 RM. zugeteilt wurde. Zur damaligen Zeit waren es noch wenige, die ihr Brot