Amtliche Bekannt« achnuge«.

Erhöhung des Hafersaatguts.

Den beteiligten Kreisen wird zur Kenntnis gebrach», daß die K. Zentralstelle für die Landwirtschaft aus Antrag des Oberamts und der Leitung des landw. Bezirksvereins Calw zugrlaffen hat. daß im Oderamtsbezirk Tal« auf der sog. Waldseite das Hafersaatgut bis zu 2 Doppelzentner pro bs und außerdem in den Gemeinden Ageubach, Aich. Halde», Vergort« and Wörzbach bis zu 2,'/- Doppel- pro ks erhöh» wird. '

Calw, den 13. April 1915.

K. Oberamt: Binder.

Bekanntmachung des stellvertretenden General­kommandos des XM. (K. W.) Armeekorps.

Auf Gmnd des § 9 lit. d des preuß. Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 wird bei Vermeidung einer Gefängnisstrafe bis zu einem Jahr verboten, den Kriegs- gefangenen Sachen irgend welcher Ari, namentlich Schrft!- stücke. Zeitungen, Nahrungs- oder Genußintltel, ohne Urlaub, nts des deürfchen Aufsichlspersonals zuzustecken. Äuch. der. Versuch ist'vrrvmru und strafbar. Weiterhin wird unter der- selben Strafandrohung jeder Verkehr mit den Kriegsgefangenen verboten, der nicht vom deutschen Aufsichtsperfonal gestattet oder durch die Unterbringung und Beschäftigung der Kriegs^ gefangenen geboten ist.

Stuttgart, Heu 7. ApÄ, 1915.

' H Marchtaler.

Porsteheude Anordnungen werden zur Nachachtung hie- mit veröffentlicht.

Calw, den 12. April 1915.

K. Oberamt: Binder.

Die K. Zentralstelle für Landwirtschaft

veranstaltet folgende

Kurse:

Zn der Zeit vom 25. bis 29. Mai, sowie bet genügender

Beteiligung vom 1. bis 5. Juni ds. 3s. wird in Hohenheim je ein Maschinenlehrknrs für Schmied« (Meister und Gesellen) stattsindeu. Am 3l. Mat und I. Juni ds. 3s. findet im Salle genügender Beteiligung in Hohenheim ein Weidelehrkurs für praktische Landwirte statt, 3m kommenden Sommer, kurz vor oder nach der Heuernte, werden unter der Voraussetzung genügender Beteiligung für dk« Besucher früherer Unterrichts Kurse über Obstbaumzucht an der K. landwirtschaftlichen Altstast in Hohenheim und. so­

weit erforderlich, an der K. Wemdaujchul« in Weinsberg so­wie iu Mm tu der hiesür eingerichteten städtischen Obstanlage und in einer Prioatbaumschule durch den Obftbautnspektor Winkermann daselbst Wiederholnugskurse abgehalten wer­den, in welchen die Teilnehmer Gelegenheit zm Befestigung Und Erweiterung der erworbene» Kenutnifse, sowie zum Aus­tausch ihrer Erfahrungen erhalten sollen.

Calw, den 12. April 1915.

K. Oberami: Binder.

K. Oberamt Tal».

21. Verzeichnis der dem Oberamtsbezirk Calw angehörenden toten, vermißten, verwundeten und kranken Militärpersouen.

Truppenteil

Dienstgrad

Name

Heimatgemeinde

Ob tot. vermißt, verwundet oder sonst kranl.

Infanterie-Regiment

."LL«Är°W,-ReLt,

Fejlp-Ärtilleric-Regt.

G^ekadier-^giment

Reserve-Jnf.-Regt.

Grenadi . Negirnent

Infanterie-Regiment Grenadier-Regiment Reserve-Jnf.-Regt. Brigade-Ersatz-Bat. Reserve-Jnf.-Regt.

Den 10. April 1915.

Nr. 16 .. 142

SM

12tz

TMur-

>26.

12.

Gefreiter

126.

12. ü

Musketier

120.

1- ..

Landwehrm.

120,

2

129.

3-

65,

3. Bat.

Fahrer

11Y.

19, Komp.

, Ers.-Reservist

119.

19, ..

119.

Landwehrm.

IIS.

2.

119,

4i ii

119,

2.

Grenadier

119.

6.

119,

120,

12.

Landwehrm.

128,

9. "

Grenadier

246,

4- ..

Landwebrm.

54,

,,

Kriegsfreiw.

250

Unteroffizier

Sinae^ Eugen Nonnenmanri: Julius .Hornbacher, Friedr, !, Lörcher. Johannes ^ Hennefarth. Michael Charrier, Gottlieb Lutz,'Georg Fenchel, Karl Gehring. Hermann Rensfchler,' Michael Dürr, Adam Dürr, Gottsieb Beller, Heinr.

Gräber, Ernst Burkhardt, Johannes Ernst, Paul Sauter, Paul Theurer, Michael Schnitzler. Hugo Bott, Hermann Rupps, Friedrich Braun, Friedrich

Calw

Rötenbach

Zwerenberg

Oberkoliwangen

Breitenberg

Ottenbronn

Würzbach""

Ostelsheim

Schmieh

Zwttenberg

Altburg

Unterreichenbach

Gechingen

Altbulach

Stammheim

Dachtel

Alzenberg

Holzbronn

Calw

Mtbulach

Oberhaugstett

Reg.-!

gest. in e. Kriegslaz. schwer verwundet tödlich verunglückt gefallen

leicht verwundet gefallen

ijtK'Arantheit gest. leichh verwundet

gefallen

schwer verwundet leicht verwundet verwundet

bish. verm., gefallen gefallen verwundet bish. verm., gefallen gestorb. (Herzschlag) leicht verwundet

Binder.

strophe. Selbst die westlichen Hafenstädte mußten »o« den französischen Behörde» geraum» werden. Agadir ist von den Muselmanen besetzt. In Moga- b« sind französische Marinesoldaten gelandet worden.

Der Seekrieg.

DerFalaba"-Fall.

l W.T.B.) Berlin, 13. April. Gegenüber den entstellen­den Nachrichten über die Vorgänge bei der Versenkung des englischen DampfersFalaba" wird von zuständiger Seite folgendes mitgeteilt: Dem DampferFalaba" wurde von dem Unterseeboot das Signal gemacht:Drehen Sie sofort bei oder ich schieße!" Ohne sich daran zu kehren, lief er weg, machte sogar Raketensignale, um Hilfe herbeizurnfen »nd konnte erst nach halbstündiger Zagd eingcholt werden. Trotz­dem für das Unterseeboot die Gefahr bestand, von dem Dam­pfer beschossen oder von hcrbeieilcnden Fahrzeugen ange­griffen zu werden, wurde nicht sogleich geschossen, sondern auf 59V Meter herangekommcn, durch Stimme und Signale die Aufforderung gegeben, das Schiff binnen 1l> Minuten zu verlassen. Aus dem Dampfer hatte man bereits begönnen, Boote zu Wasser zu bringen. Während dies zum Teil in unseemünnijcher Weise geschah, sodatz mehrere Boote bei den Borsuchen zu Schaden kamne, rettete sich die Mannschaft des Schiffes schnell in Boote und hielt in der Nähe, ohne je­doch, wie cs möglich gewesen wäre, den im Wasser ringenden Fähtgästen irgend welche Hilfe zu leisten. Don der Auf­forderung, das Schiff zu verlassen, bis zum Torpedoschutz vergingen nicht die anfänglich gewährten 19, sondern 23 Minuten. Und diesen war schon die Jagd vorausgegangen, die zum Klarmachen der Boote hatte benutzt werden können. Die Behauptung, es sei nur eine Frist von 5 oder gar nur 3 Minuten gewährt worden, ist unwahr. Der Torpedo wurde erst abgcfeuert, als die Annäherung von verdächtigen Fahr­zeugen, von denen Angriffe gewärtigt werden muhten, den Kommandanten zum schnellen Handeln zwangen. Beim Fallen des Schusses war auf dem Schiff außer dem Kapitän der tapfer auf seinem Posten ausharrte, niemand mehr zu sehen. Erst nachher wurden noch einige Personen sichtbar, die sich um ein Boot bemühten. Bon der Mannschaft des Unterseebootes standen die Leute, die zur Bedienung der Kanone und zum Signalisieren nötig waren, an Deik auf ihren Stationen. Sich rettend zu betätigen war ihnen ver­sagt, weil ein Unterseeboot keine Fahrgäste aufnehmen kann. Gegen die verleumderische Beschuldigung, höhnisch gelacht zu haben, unsere Mannschaften zu verteidigen, ist jedes Wort zu viel. Bei der gerichtlichen Verhandlung in Eng­laag hat auch keiner der vernommene» Zeugen diese Beschul­digung zu erheben gewagt. Es ist ferner unwahr, daß das Unterseeboot zu irgend einer Zeit die englische Flagge geführt hat. Das Unterseeboot hat bei dem ganzen Vorgang soviel Rücksicht gezeigt, als sich mit der Sicherheit irgend vereinigen ließ. Es ist zu bedauern, daß Menschenleben verloren ge­gangen sind. Die Verantwortung dafür sollt jedoch ans Eng­land zurück, das Handelsschiffe bewaffnet und zur Teilnahme an der Kriegsführnng und Angriffen gegen f'-Boote ver­anlaßt.

Unsere l^-Boote.

Rotterdam, 13. April.Times" melden, wie derBoss. Ztg." von hier übermittelt wird: Der Londoner Southwestern-Eisenbahnpersonaldampfer Guernsey" aus Southampton ist etwa drei Stun­den von Gernsey entfernt Freitag 10 Uhr vernichtet worden. Bon der Besatzung ertranken 7 Mann, da­runter der Kapitän. 12 Üeberlebende wurden von

dem DampferSherbourg" in Southampton gelan-! det. Der Dampfer hatte eine Ladung von Mehl und! Gemüse. >

Zürich, 13. April. Bei der Insel Wight wurde einer hier aus London eingetroffenen nnd an die Deutscl-e Tageszeitung" weitergegebenen Meldung zufolge ein französischer Dreimaster, der, wie wir in derDemsch. Tagesztg." lesen, aus Nantes kam, von einem deutschen Unterseeboot torpediert. Die Be­satzung wurde gerettet.

Paris, 13. April. Der französische Dampfer Frederic Frank" wurde gestern auf der Höhe von Portsmouth torpediert. Die Besatzung wurde ge­rettet. Ferner wurde der englische DampferPre­sident" aus Glasgow am Samstag bei Eddystone von einem deutschen Tauchboot versenkt. Auch in diesem Falle wurde die Besatzung gerettet.

Das Rätsel der deutschen V-Boote.

London, 13. April. Der Marinekorrespondent derTimes" schreibt über den Transport deutscher Unterseeboote von Antwerpen nach der Nordseeküste: Der Transport durch Kanäle und Schleichen ist möglich. Wenn aber unsere Flieger, wie wir hofften, bet dem Angriffe aus Antwerpen erfolgreich gewesen wären, wären nicht, wie gemeldet, 3 deutsche Unter­seeboote auf diesem Wege nach der belgischen West­küste gebracht worden.

Auch eine Wirkung des 11-Bootkrieges.

Gens, 11. April. WieJournal" aus Madrid meldet, werden am 1. Mai in den spanischen Hafen­städten vier Ueberseelinien und am 15. Mai fünf weitere Transvortlinien nach Amerika und Austra­lien eröffnet werden. Ihre Leitung liegt in den Händen englischer Schiffahrtsgesellschaften, die durch Eröffnung der neuen Linien die sich bemerkbar ma­chenden Wirkungen des deutschen ilnterseekrieges auf den Ueberseehandel Großbritanniens abschwächen wollen.

Bewaffnung der englischen Handelsmarine.

Mailand, 13. April. WieUnione" aus London erfährt, ist bereits am 6. April von der englischen Admiralität sämtlichen aus englischcn Häfen aus- laufenden englischen Handelsdampfern die Armie­rung mit Geschützen oder Maschinengewehren vor­geschriebe« worden. Die Mehrzahl der Liverpooler Schiffahrtslinien weigert sich im Interesse ihrer Ge­sellschaften, den Befehl auszuführen. Seit fünf Ta­gen sind nur wenige Schiffe aus Liverpool ausge- fahreu.

Unsere Flieger gegen feindliche Schiffe.

Berlin, 14. April. Wie demBerliner Tage­blatt" aus Rotterdam berichtet wird, meldet der Nieuwe Rotterdamsche Gourant", daß gestern nach dem DampferJmbere" der Cork Steamship Company auf dem Wege von Liverpool nach Rotterdam 5 Bomben von einem Flugzeug geworfen wurden. Das Schiff wurde nicht getroffen. >

! Die Minen an der holländischen Küste.

i (W.T.B.) Haag, 14. April. Seit der letzten Ver­öffentlichung über die an die holländische Küste an­gespülten Minen sind bei Helder 4 Minen in den Grund geschossen und 9 am Strand vernichtet wor­den. Bon Liesen waren 5 englischen, 1 deutschen und die übrigen unbekannten Ursprungs. Zwischen Hel­der und Hoek van Holland wurden 44 Minen in den Grund geschossen und 22 vernichtet. Davon waren 41 englischen, 1 französischen, 5 deutschen, die übrigen unbekannten Ursprungs. Seit Beginn des Krieges fand man 487 Minen. Von ihnen waren 259 eng­lisch, 54 französisch, 28 deutsch, die anderen unbekannt.

Beschießung der russischen Ostseeküste.

.Kopenhagen, 13. April. Nach amtlichen Mel­dungen aus Petersburg bombardierte, wie derDeut­schen Tageszeitung" gemeldet wird, ein deutscher Kreuzer das Dorf Bowentschow an der Mündung des Swcntaflusses an der russischen Ostseeküste. Die deutschen Geschütze schleuderten etwa 20 Geschosse ge­gen die feindlichen Stellungen. (Die Swenta mün­det nördlich von Memel in die Ostsee.)

DomKronprinz Wilhelm".

(W.T.B.) London, 13. April. Das Reutersche Bureau meldet aus Newport News vom 11. April: Der Marinesekretär ist von der Ankunft desKron­prinz Wilhelm" benachrichtigt worden. Die Regie­rung wird dieselben Maßregeln ergreifen, wie bei dem HilfskreuzerPrinz Eitel Friedrich". Der Kronprinz Wilhelm" hat 61 Personen von den zu­letzt von ihm versenkten DampfernTamer" und Daleby" an Bord.

(W.T.B.) London. 13. April. DieTimes" mel­den aus Newyork: Wie verlautet, wird derKron­prinz Wilhelm" die Behörden um die Erlaubnis ersuchen, die nötigen Reparaturen auszuführen und Vorräte einzunehmen. Man nimmt an, daß das Schiff schließlich interniert werden wird. Im ganzen wird dem Dampfer die Versenkung von 13 britischen und französischen Handelsschiffen zugeschrieben.

(W.T.B.) London. 14. April.Daily Tele­graph" meldet aus Newyork: Der Kapitän des deut­schen HilfskreuzersKronprinz Wilhelm" hat erklärt, daß er keine Kanonen gehabt habe, als er am 3. August Newyork verließ. Er habe die Kanonen von dem englischen DampferCorrentina" genommen, den er bald nach der Ausreise aus Newyork erbeutete. Er sei dann in Sorge gewesen wegen des Mangels an Lebensmitteln. Die Besatzung habe im Dezember fast ausschließlich von Reis gelebt, der vielfach durch Seewasser verdorben gewesen sei. Dadurch sei an Bord die Beribsri-Kcankheit ausgebrochen, nament­lich unter den Gefangenen. Der Hilfskreuzer erbeu­tete eine Ladung grauen Tuches von einem franzö­sischen Dampfer, aus dem Uniformen für die Mann­schaft hergestellt wurden.

Perlust eines japanischen Kreuzers.

Newyork, 13. April. Rach Meldungen aus San ! Franziska mutz der japanische KreuzerAsama", der