Seite 4

Schwarzwälder Tageszeitung

Nr.

großen Festsaal des ..Neubaus", wo der erste Heimat­abend der auswärtigen Haller bei Konzert und bunter Spiel- solge stattfano. Dort gab zuerst Ministerpräsident Me r- genthaler in einer Ansprache einen Ileberblick über die Ee- sLickite der Stadt Hall und würdiate die Bedeutuna des Taoes.

Nach dieser Ansprache übermittelten auch die Vertreter des Deutschen Eemeindctages, der Stadt Stuttgart, der Wehrmacht ; vnd des Kreisverbandes ihre Glückwünsche zum Jubiläum der Stadt. Dann rollte die abwechslungsreiche Spielfolge ab, die im wesentlichen von der in historischen Kostümen erschienenen , Haller Stadtkapelle, den vereinigten Gesangvereinen Hall und , vielen anderen Mitwirkenden aus der Stadt bestritten wurden. ^ Schon am frühen Morgen des Sonntags erklangen in der i Feststadt Hall Gesang und Musik. Der Zug der Sieder Haller j Buben und Mädel in der alten rotschwarzen Siederstracht > bewegte sich durch die Straßen und machte auf verschiedenen f Plätzen Halt. Zu Trommel- und Pfeifenspiel tanzten sie hifto- l rische Reigen. Den Höhepunkt des Tages aber bildete der große ; F est zu g der WO Jahre alten Stadt. In dichten Reihen standen s die Zuschauer schon Stunden vor Beginn an den Straßen, durch j die sich der Zug bewegen sollte. Der Marktplatz, wo die Ehren- - gäste der Stadt versammelt waren, hatte sich bald mit einer er- . wartungsfreudigen Menschenmenge gefüllt. Die Entwicklung einer Stadt zieht vorüber. Da reiten sie einher, die hohen Her- ^ ren und die Bürger, da kommt der Haalgeist auf lustig geschmück- ' tem Wagen, dann wieder Reiter und Wagen, auf denen Sieden ind Wiegen des Salzes gezeigt werden und die Haller Münz- > itätte, aus der der Heller hervorgegangen ist. Wie reich und schon ! ille Stadt auch damals schon gewesen ist, zeigen die Wagen der ; Zünfte. Wieder erscheinen Reiter; Standartenträger, Lands- ^ knechte begleiten den Einzug Kaiser Maximilians und Scholaren , ihren Meister, den Reformator Brenz. Lustige Bilder sind ein- ^ gestreut. Die alte Haller Feuerwehr führte ihre uns heure komisch anmutenden Geräte vor. Schließlich kommt die neue Zeit ; im festen Marschtritt vorbsigezogen. ^

Am Abend erstrahlten die Kuranlagen, die Stadt und die Komburg in festlicher Beleuchtung. Außerdem fand ein großes - Feuerwerk mit Stadtbeschicßung statt. Der Heimatabend wurde imNcubau"-Saal wiederholt und fand großen Anklang.

Kleve SiaSrrchtr« ms aller M8

Polizeitruppe von Eingeborenen überfallen. Aus Johan­nesburg wird gemeldet, datz eine Bande tobender Eingebo­rener im Vereeniging-Distrikt eine Polizeitruppe überfiel. Drei Polizeibeamte wurden dabei getötet und einer schwer verletzt.

Eroßfeuer in Mainfranken. In Helmstadt hat ein Erotz- feuer gewaltigen Schaden angerichtet. Offenbar durch Fun­kenflug beim Dreschen geriet ein Strohhaufen in einer Scheune in Brand. Das Feuer fand so reiche Nahrung, datz im Nu die Scheune in ein Flammenmeer verwandelt war. Von hier aus griff der Brand auch auf die benachbarten Scheunen über. In kurzer Zeit standen nech weitere sechs Scheunen in Flammen. Nutzer den sieben Scheunen wurden ruch einige Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen.

lleberschwemmungen in Norditalien. Die dauernden Wol­kenbrüche und Regegnüsse, die in der vergangenen Woche über Norditalien nisdergingen, haben grotze Schäden an- Zerichtet. So traten in Bergamo zwei zu Flüssen ange- Ichwollene Bäche aus ihren Ufern und überschwemmten dis Stratzen der Stadt. Das Wasser stand bis zu eineinhalb Meter hoch, sodatz mehrere Stunden hindurch jeder Verkehr im Stadtinnern unterbrochen war. In Ponte San Pietro zerstörten die Fluten einen Schutzdamm des Flusses Bremba, wobei eine Frau ums Leben kam.

Eine entsetzliche Familientragödis spielte sich am Sonn- tagmittag in Berlin ab. Frau P., die seit einiger Zeit von ihrem Mann getrennt lebt und allein mit ihren beiden Kin­dern in einem Heim in der Nordmarkstratze untergebracht war, wurde von ihrem Ehemann besucht, der ihr in Gegen­wart der Heimleitung einen Gerichtsbeschluß vorlegte, wo­nach ihm der kleine, zweieinhalbjährige Karl-Heinz zuge- Zprochen worden war. Er wollte den Knaben gleich mitnehr men. Frau P., die das Kind während der Unterredung aus ihrem Arm hielt, war entschlossen, den Kleinen auf keinen Fall ihrem Mann zu überlasten, und bevor dieser oder die übrigen Anwesenden dazwischenspringen konnten, hatte sie ras Kind schon aus einem offenen Fenster des dritten Stock­werks auf den Hof geworfen, wo der Kleine mit einem schweren Schädelbruch tot liegen blieb. Die Mutter wurde festgenommen und in polizeilichen Gewahrsam gebracht.

30 amerikanische Weltkriegsteilnrhmer schwer verunglückt. In Hartford (Connecticut) fuhr ein Autobus gegen einen Baum. 30 Insassen wurden zum Teil lebensgefährlich ver­letzt. Es handelt sich um Weltkriegsteilnehmer, die sich auf dem Wege zur Jahrestagung des Veteranenverbandes Ame­rican Legion in Neuyork befanden

Meuterei in kalifornischem Zuchthaus. Wie aus Folsom m Kalifornien gemeldet wird, kam es in dem dortigen Zuchthaus, in dem 2860 Gefangene untergebracht sind, zu einer blutigen Meuterei. Nach einem halbstündigen Gefecht konnten die Gefangenen wieder unter Kontrolle gebracht werden. Ein Wärter und zwei Zuchthäusler wurden getötet. Der Direktor erhielt lebensgefährliche Stichwunden in den Unterleib, während sieben Sträflinge schwer verletzt wur­den.

Morvprozetz Raitzer in zweiter Auflage

Stuttgart, 20. Sept. In der Nacht vom 7. auf 8. November vorigen Jahres hatte der 23 Jahre alte ledige Wilhelm Racher von Eeisingen a. N. die 22jährige Bedienung Marie Niklas von Osterburken im Gasthaus ,Lum Adler" in Eglosheim bei Ludwigsburg, wo sie bedienstet war, aus Eifersucht mit einer Selbstladepistole erschossen, als sie ahnungslos zu ihm an den Tisch trat, um zu kassieren. Das Mädchen, mit dem er kurze Zeit Beziehungen unterhalten hatte, war seiner rasch überdrüssig ge­worden, weshalb Racher sich in den gelegentlich von ihm ge­äußerten Gedanken hineinsteigrrte:Wenn ich sie nrcht kriege» soll sie auch kein anderer bekommen." Nachdem er an drei ver­schiedenen Stellen ein umfastendes und genau notiviertes Ge­ständnis abgelegt hatte, widerrief dies Raißer vier Wochen später und behauptete, er habe dem Mädchen die Pistole bloß zeigen wollen, damit sie erschrecke; dabei sei der Schuß dann ver­sehentlich losgegangen. Trotz dieses Widerrufs verurteilte ihn das Schwurgericht am 25. März wegen eines Verbrechens des Mordes zum Tode, da es auf Grund seiner früheren Geständ­nisse und der Beweisaufnahme dis lleberzeugung gewonnen hatte, datz die Tat mit Ueberlegung ausgeführt wurde. Das Reichsgericht hat inzwischen aus Gründen, die mit der gericht­lichen Entscheidung über die Bewertung der Zurechnungsfähig­keit des Angeklagten Zusammenhängen, das Urteil in vollem Umfang aufgehoben und die Strafsache zur erneuten Verhand­lung an die Vorinstanz zurückverwiesen. Am Montagvormittag ist das Schwurgericht erneut in die Verhandlung des Falles eingetreten. Geladen sind 35 Zeugen und vier Sachverständige. Man rechnet mit einer Verhandlungsdauer von vier bis fünf Tagen.

SSirsnnrinsckungsn

«I., 0«r»ck., ZV.,

Hitler-Jugend, Standort Altensteig Der ganze Standort tritt am Mittwochabend punkt 8 m, in Uniform am Parteiheim an. Die Bestellscheine unserer st- tungDie HZ." sind mitzubringen! Stv. Standortführer. BdM., Standort Altensteig

Donnerstag Scharheimabend, pünktlich um 8 Uhr Jugem Herberge, Werkarbeit mitbringen. Jedes bringt seinen Auswel , mit! Die Scharsührerin. ,

f Zuchthaus für Heiratsschwindler

- Ulm, 20. Sept. Am 18. Februar d. I. war der in Unter- i mchungshast befindliche Franz Knoblauch aus Waiblingen w^n s Heiratsschwindels und Betrugs im Rückfall zu fünf Jah^

! Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt worden.

s dieses Urteil hatte sowohl der Staatsanwalt als auch der V-x,

! urteilte Berufung eingelegt. Wegen der Frage der Aberkenn^.

- der bürgerlichen Ehrenrechte wurde die Sache vom ReichsgeM ; nochmals zur Verhandlung an die erste Instanz zurückverwi-U

i Nach der neuerlichen Verhandlung bleibt es bei dem erstinste^ s lichen Urteil. Dem Angeklagten wurden aber noch die büron- ; lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren abgesprochn.

Letzte Nachrichten

Flieger über dem verdunkelten Berlin - Zm Strahlenkegel der Scheinwerfer und Abwehrfeuer der Flakbatterten

Berlin, 21. Sept. In den Abendstunden erlebten die Berliner über ihrer verdunkelten Stadt die Abwehr eines weiteren Fliegerangriffs. Kaum vernahm man das Ee , rausch der Motoren, da sah man schon die Scheinwerfer de» nächtlichen, hier und da von Wolken bedeckten Himmel ! nach den Angreifern abtasten. Schon nach wenigen Sekun­den war der feindliche Flieger gefaßt und erschien wie ei» silberner Vogel im Strahlenbündel. Das anfangs noch -schwache Abwehrfeuer der schweren Flakbatterien wird stin ker, je mehr sich die Angreifer der Stadtgrenze nähern. De» Kampfflugzeugen, die das Abwehrfeuer zu stören versuchen, wird ihr Bemühen durch bereits ausgefandte Jagdflieger empfindlich gestört.

Einigen feindlichen Fliegern gelingt es, in großer Höhe durch die Sperren M kommen. Aber nur einer kann einen einzigen Bombenabwurf mit einiger Zielsicherheit ansfütz- reu, und schon ist er ermittelt und unschädlich gemacht.

Die Abwehrsperre an der Peripherie Berlins hat ihren Zweck vollkommen erreicht, über dem Stadtinnern ist von den Angreifern kaum etwas zu bemerken. In unbestimm­ten Zeitabständen wiederholt der Feind feine Versuche im Schutze der Nacht das Angriffsziel zu erreichen. Das ver­geblich, die Sperrgürtel um die Reichshauptftadt erweisen ? sich allen Anforderungen gewachsen.

, - -

Da« Weiter

Zeitweise unbeständig and einzelne Regenfälle, erst spä­ter auch wieder aufheiternd. Temperaturen höchstens kuy dauernd etwas ansteigend» daun erneute Abkühlung.

Druck und Verlag: W. Rieker'fche Buchdruckerei in Altensteix, r Hauptschriftltg.: Ludwig Lank. Anzeigenltg.: Gerhard Laut, E alle in Altensteig. D.-A.: VIII. 37: 21^0. Zzt. Preis!. 3 gültig.

WMWßWt

vokHsoM-e

fleisckbrüliö

-ch/HrcaAs-Äl/

kllllAttMg

INlll'gLN IMNwllvK, den 22 September nachmittags 3 Udr und abends 8 Ukr

mvpllnsn ssum". Mlsnsiem

70 NMIN vspliMpuns

1. fVocbenscksu

2. Kulturfilm: Stuttgart, die tmoLstadt

s MM«», Klonten, klicken, Men »lies gedt im üsnällmäkeben"

Hiermit verbunden eine interessante

Slickei'visimsu

8 Feiner Hausfrau, keinem iAädcden (türkte

8 ctieser knlm entgehen!

W. «WW

Vertreter: SvM. SÜML!». MlvriSWIg. Msrktpl.

Eintritt frei Antritt frei

Kinder haben in der hlachmitta^svorstellanZ Zutritt!

Früher dauerte das Waschen bei mir zwei Tage: ein Tag Vor­wäschen und ein Tag Kochen und was hatte man für Arbeit dabei! Seitdem ich Henko zum Einweichen nehme und Perfil zum Kochen» spare ich die Hälfte Zeit und Arbeit. Vor allem das richtige Einweichen ist ja so wichtig! Es stimmt schon, wenn es heißt:Gut eingeweicht ist halb gewaschen", aber ebenso richtig ist das Wort:Mit Hen- ko abends eingeweicht, wird dir das Waschen morgens leicht!"

//2Ȥc/ZS

yko machtsfür-

Mpfcnmg!

Bringe morgen von 9 Uhr ab nochmals

billige Tomaten

10 Pfd. ^ 1.20

Einmach-ZweMM

süße Trauben u. Gemüse !... Mver, Frau M.

L Morgen vormittag von ß 9 Uhr ab wird im Schlacht. E Haus junges

MM»

r das Pfd. zu 65 abgegeben ,Gmst Armbrufter, Landwirt

keureri, den 20. September 1937.

llSNUZUglMS.

?ür die vielen Seveiss sukrickti'Zer Teilnahme anläßlich des Ablebens unseres lieben Entschlafenen

kimioo Haimvaek

saZen vir herrlichen Dank.

Oie trauernden Hinterbliebenen.

und liefern AUte Arbeiten bei billigst gestellten Preisen,

clebbalb bestellt Lure Oruckbacben bei uns.

^V.kieker 5 cbe öucbclruckerei

Ink. I.. j^auk, MensteiZ.