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Nationales Nachrichten- und Anzeigmblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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einspaltig« Millimeterzeile oder deren Raum S Pfennig, Text» Bei Wiederholung oder Mengenadschlutz Nachlaß nach Preirlist«, llungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 183

Altensteig, Samstag, den 21. August 1937

»>. Iahrganch

Mussolinis große mißeapolitische Rede

Wischen Rom und Berlin besteht eine wirksame Solidarität Italien will eine konkrete

Politik des Friedens

Reichsschietzschule der H3.

Berlin, 2V. Aug. Am Donnerstag wurde die erste Reichsschieß- schale der Hitlerjugend in Obermatzfeld in Thüringen eingeweiht. Obergebietssührer Dr. Stellrecht sprach bei der Einweihung der Schule über ihren Sinn, dem Schießsport der Hitlerjugend eine Heimstätte zu geben. Auch das Kleinkaliber­schießen sei ein ernster und verantwortungsvoller Dienst, der ebenso ernst und verantwortungsvoll geleitet werden wüste. Jeder deutsche Junge und jeder deutsche Mann müsse der Waffe sicher werden, die man ihm in die Hand gegeben habe.

Zwischen Suhl und Meiningen liegt in einem schlotzartigev Gebäude die erste Reichsschietzschule der Hitlerjugend. Ihre Er­richtung bedeutet, wie der Reichsjugendpressedienst mitteilt einen wichtigen Fortschritt in der gesamten Jugendertüchtigungs­arbeit der HI.; denn schon stehen durchschnittlich 60 bis 70 Pro­zent aller Jungen in Kleinkaliber-Schietzausbildung. Es besteht daher die dringende Notwendigkeit, den Nachwuchs an Schictz- warten ficherzustellen. Die Jungen, die in die Reichsschietzschule kommen, stammen aus allen Gebieten der HI. und des Reiches Jeweils zwei Mann aus jedem Gebiet werden zu einem acht­tägigen Lehrgang zusammengefatzt. Da im Monat drei solch« Lehrgänge stattfinden, werden also monatlich etwa 150 HJ.- Lchietzwarte in der Schule ausgebildet.

Internationaler BaueLnfunk

Berlin, 20. Aug. Vom 20. bis 22. August finden in Berlin Tagungen des Reichsbundes Deutscher Diplomlandwirte in Ver­bindung mit Kongressen der 30 Nationen umfassendenInter­nationalen Vereinigung akademisch gebildeter Landwirte" statt.

An einer einleitenden Sitzung der Internationalen Zentrale für Vauernfunk nahmen rund 40 in- und ausländische Vertreter teil. Der Reichsintendant des Deutschen Rundfunks, General­direktor Dr. Elasmeier, sagte u. a., heute habe der Bauern- funk seine besondere Blüte bei uns; denn der Reichsrundfunk hätte seine Ausrichtung vom Bäuerlichen her gefunden: Blut und Boden oder Mensch und Boden oder Volk und Heimat. Das Land würde so zum Lebensborn der Stadt. Professor Jules van der V a r e n - Brüssel sprach über die Vorteile einer in­ternationalen Organisation des Bauernfunks. Er legte der Ver­sammlung einen Antrag vor, daß ohne Zeitverlust das Inter­nationale Landwirtschaftsinstitut in Nom die Initiative ergrei­fen soll, in Rom oder Genf eine Zusammenkunft von Delegierten des Internationalen Landwirtschaftsinstituts Rom, des Inter­nationalen Arbeitsamtes Genf, der Internationalen Agrarföde­ration Paris, der Internationalen Rundfunkunion Genf und der Internationalen Zentralstelle für Bauernfunk Rom einzu­berufen, um die Grundlagen zu einem Uebercin- kommen über den Vauernfunk zu sichern.

Australien Zentrum der Wafferrerzeugun^

London, 20. Aug. Wie aus Sidney gemeldet wird, haben die australischen Behörden auf Grund von Beschlüssen der Londoner Neichskonferenz weitgehende Maßnahmen für die Erzeugung von Waffen und Munition im eigenen Lande ge­troffen.

Unter anderem ist beschlossen worden, eine Fabrik für die Her­stellung der neuen Bren-Maschinengewehre zu errichten, die als Standardtyp für die gesamten Streitkräfte des englischen Welt­reiches angenommen worden sind. Die australische Regierung hat die Herstellungsrechte der Vren-Eewehre, die ein tschechoslowaki­sches Patent sind, erworben. Durch die neu zu errichtenden Werke sollen auch die Streitkräfte in Neuseeland und Südafrika und möglicherweise auch die britischen Truppen in Singapore mit Maschinengewehren beliefert werden. Ferner ist die Modernisie­rung der bestehenden Munitionsfabriken geplant und es wird .damit gerechnet, daß Australien als waffeuerzeugendes Land innerhalb des britischen Weltreiches an die zweit« Stelle hinter England trete» wird. Das Programm für das taufende Finanzjahr umfaßt auch die Herstellung von Flak­geschütze« in große» Mengen. Ferner wird d emn ächst mit der Ausbildung einer australische» Tanktrnppe begonnen werden

3 mn Reichspartettag Mhrermarke mit NeverdruL

Lerlin, 20. Aug. Zum diesjährigen Reichsparteitag läßt die Deutsche Reichspost anstelle einer besonderen Marke in einer beschränkten Auslage die 6-Psg.-Marken des Führerblocks in der Umrahmung mit einem Ueberdruck in schwarzer FarbeReichs­parteitag Nürnberg 1937" versehen. Der Führer-Markenblock wird wieder so durchschlitzt sein, daß die Marke« auch einzeln Mm Preise von 25 Pfg. abgegeben werde« können Der Zu- Ichlagserlös von 19 Pfg. soll wieder dem Fonds des Führers zur Erfüllung kultureller Aufgaben zufließen. Die Marken werden vom S. September an von de» Postaaftalte« abgegeben

Rom, 20. Aug. Als Abschluß seiner Sizilien-Reise hat Musso­lini, mit stürmischem Beifall als Begründer des Imperiums begrüßt, in Palermo vor einer nach Hunderttausenden zählen­den Menschenmenge seine angekündigte politische Rede gehalten, in deren erstem Teil er unter tosender Zustimmung erklärte, daß auf Sizilien niemals auch nur ein einziger fremder Soldat landen werde. Für Sizilien beginne jetzt eine der glücklichsten Epochen der viertausendjährigen Ge­schichte, die mit der Gründung des alten römischen Imperiums eng verbunden sei. Von jetzt an sollten die Energien des Staa­tes mit größter Intensität für Sizilien eingesetzt werden, da es

der geographische Mittelpunkt des I.- - " m s

sei.

Den zweiten außenpolitischen Teil begann Mussolini mit der Erklärung:Alle müssen sich jetzt überzeugen, daß das faschistische Italien eine konkrete Politik des Frie­dens durchführen will." Italien wolle seine Beziehungen zu allen Nationen, vor allem aber zu den Nachbarstaaten, verbessern.

Es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß seit der italienisch- südslawischen Verständigung vom März d. I. die Beziehungen zu Südslawien sich gebessert hätten. Die Beziehungen zu Oesterreich und Ungarn seien unverändert aus die Pro­tokolle von Rom gestellt. Sie hätten sich besonders auf der Höhe der wirtschaftlichen Krise höchst wirksam erwiesen. Die Be­ziehungen Italiens zur Schweiz seien mehr als freundschaft­lich. Was Frankreich anbelangt, erklärte der Duce, das als letztes Land an den territorialen Grenzen Italiens noch zu er­wähnen ist, so kommen wir, wenn wir mit ruhigem Kopf und klarem Verstand das Gesamtbild unserer Beziehungen prüfen, zu dem Schluß, daß diese Beziehungen nickt die Materie für ein Drama geben.

Von den Landgrenzen zu den See- und kolonialen Grenzen übergehend, fuhr Mussolini fort, treffen wir mit Großbri­tannien zusammen. Ich sage: Wir tresfen zusammen; und ich bitte jene, die im Begriff stehe«, meine Rede zu übersetzen oder zu verdrehen, die gebührende Unterscheidung zwischen Begegnung und Zusammenstoß zu machen. Wenn ich mir die beiden letzten Jahre unserer Beziehungen mit London überlege, so komme ich zu dem Schluß, daß im Grunde genommen ein großer Mangel an Verständnis oorliegt. Die englische öffentliche Meinung ist hän­gen geblieben an den alten und oberflächlichen Begriffen des pittoresken Italiens, den ich hasse. Man kennt noch nicht dieses junge, sehr starke und entschlossene Italien. Mit der Verein­barung vom Januar war eine Klärung der Lage eingetreten.

Tokio, 20. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Ministerpräsident Fürst Konoe erklärte in einer Pressennterrednng, das Sta­dium der Lokalisierung des chinesisch-japanische« Streitfalles sei vorüber. Die japanische Regierung sehe ihre Anfgabe nunmehr darin, Nanking durch Anwendung ihrer Macht­mittel zur Einsicht zu zrvinge».

Japanischer Luftangriff ans Nanking und Hankan

Tokio, 20. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Rach einer Domei- Meldung bombardierten japanische Flieger am Freitag morgen den Bahnhofsbezirk und die in der Nähe gelegene Werst in Nanking. Auch auf Hankau wurde ein groß angelegter Angriff gemacht. Bei dem Angriff auf Nanking wurden der Eeneral- stab und die Kriegsschule bombardiert.

Japan lehnt Londoner Vorschlag ab

Tokio, 20. Aug. (Ostastendienst des DNB.) Der Sprecher der Auswärtigen Amte» betonte hinsichtlich des Vorschlages des britischen Geschäftsträgers Dodd, Tokio möge nach Schaffung einer neutralen Zone in Schanghai seine Truppen außerhalb des Stadtbezirkes stationieren, nachdrücklich, daß Japan bei der gegenwärtigen zugespitzten Lage in Schanghai »uumehr außer­stande sei, den Vorschlag anzunrhmen.

Thrna habe, so heißt es in der Mitteilung, durch fortge­setzte Herausforderungen und Angriffe «f Le»

^>ann kamen neue bedauerliche Episoden an die zu erinnern nutzlos wäre.

Heute muß der Horizont geklärt werden. In Anbetracht der Gemeinsamkeit der Kolonialgrenzen glaube ich, daß man zu einer dauernden und endgültige« Aussöhnung zwischen dem Weg und dem Leben kommen muß. So ist Italien bereit, seine Mitarbeit zu allen Problemen zu geben, die die europäische Politik angchen. Man muß jedoch einige Realitäten in Rechnung stellen. Die erste dieser Realitäten ist das Imperium.

Man hat gesagt, daß wir eine Anerkennung von seiten des Völkerbundes wünschen: Das ist falsch. Wir bitten die Stan­desbeamten von Genf nicht darum, die Geburt zu registrieren. Wir glauben jedoch, daß der Augenblick gekommen ist, um einen Todesfall zu registrieren. Seit 16 Monaten liegt ein Toter da; wenn ihr ihn nicht aus Gründen politischer Ernst­haftigkeit begraben wollt, so begrabt ihn doch wenigstens aus Gründen der höheren Hygiene. Wenngleich wir nickt übermäßiger Milde gegenüber Genf verdächtigt werden können, so sagen wir doch, daß es überflüssig ist, zu den zahllosen Spal­tungen, die jenen Organismus befallen haben, eine weitere Spaltung zwischen denen eintreten zu lassen, dir das römische Imperium anerkannt haben und jenen, die es nicht anerkannt haben.

Eine weitere Realität, die in Rechnung gestellt werden muß. ist das, was man heut« gemeinhin die Achse Berlin-Rom nennt. Man kommt nicht nach Rom, indem man Berlin iguoriert oder gegen Berlin ist, und man kommt nicht »ach Berlin, indem man Rom ignoriert oder gegen Rom ist. Zwischen den beiden Re­gime« besteht eine wirksame Solidarität. Ihr versteht, wenn ich sage, daß eine wirksame Solidarität vorhanden ist. Ilnd wenn ich sage wirksam, so »ersteht ihr, was ich damit sagen will.

Ich habe in der kategorischsten Weise erklärt, daß wir im Mittelmeer den Bolschewismus oder irgend etwas ähnliches nicht dulden werden. Wann wird im Mittelmeer diese Störung beseitigt werden, diese Störung, die den Krieg herausbeschwört?

Ich möchte meine Rede mit einem Friedensappell an alle Länder abschließen, an alle Länder, deren Küsten von dieiein Meer bespült werden, wo drei Kontinente ihre Kultur zusam- menkommen ließen. Wir hoffen, daß dieser Appell Gehör finde. Wenn dem nicht so wäre, so sind wir vollkommen ruhig, -a das faschistische Italien derartige geistige und materielle Kräfte besitzt, daß es jedem Schicksal entgegentreten und es meistern kann.

ben und Eigentum japanischer Staatsbürger in Schanghai Ja­pan wider Willen zu Selbstverteidigungsmaßnahmen gezwungen. Der britische Vorschlag werde der jetzigen Lage nicht mehr gerecht, da die ausländischen Mächte aus Grund de» Schanghai-Abkommens von 1932 bereits bei Ausbruch des Kon­fliktes in Schanghai die für die Sicherheit der internationale» Konzession notwendigen Maßnaymen hätten ergreifen müssen. Japan behalte sich den Rechtsschutz Ser japanischen Interessen in Schanghai unter Einsatz aller Mittel vor.

Scharfe Kritik -er «Times- a» Japan

London, 20. Aug. DieTimes" befaßt sich in einem LeitartikÄ mit den Kämpfen in Schanghai und meint, daß die Lage der Japaner, strategisch gesehen, ziemlich schwierig sei. Für Japan handle es sich darum, möglichst schnell Verstärkungen zu bekommen. DieTimes" meint dann weiter, trotz der Bom­benabwürfe sei die internationale Niederlassung noch nicht in der eigentlichen Gefahrenzone. Die Lage würde aber für die Behörden der Niederlassung sehr heikel werden, wenn die mili­tärischen Operationen weiter m das Gebiet der Niederlassung hineingetragen würde«.

DieTimes" behauptet in ihren weiteren Ausführungen, daß Japan an der Entwicklung des Konflikts sowie an der Bedrohung, der Sicherheit der japanischen Staatsangehörigen in China selbst die Schuld trage. Japan habe sich damit die Sympathien der ganzen Welt verscherzt. DieTimes" geht in ihren Ausfälle» gegen Japan sogar »och weiter, indem sie erklärt, daß Japan unter einem unzulängliche» Vorwand in China in den Krieg gezogen sei.

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FW Konoe: ..Das Stadium der Lokalisierung -es chinesisch-japanischen Streitfalles ist vorüber