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Schwarzwälder Tageszeit««-
brücken stattfinden wird. Mit einem Dank an den Führer für die dem Deutschen Sängerbund gespendete Fahnenmedaille, womit zum erstenmal ein deutsches Staatsoberhaupt dem Deutschen Sängerbund ein persönliches Geschenk überreicht habe, schloß Vundesführer Meister den 32. Deutschen Sängertag mit dem Sieg-Heil auf Führer und Vaterland.
Die Eröffnungsfeier
In der vollkommen neu gestalteten und aus ihrem bisherigen Torsozustand erlösten Jahrhunderthalle nahm am Mittwoch abend das 12. Deutsche Bundessängerfest seinen Anfang. Das einheitliche Schwarz der Sänger, die Kopf an Kopf die erheblich erweitete, von der Orgel gekrönte Tribüne füllten, hob sich eindrucksvoll gegen das bunte Bild der mit Trachtengruppev reich durchsetzten Masse der Zuhörer im Oval der Halle ab. Als einzigen Schmuck wies der Kuppelbau neben den die riesenhaften Vetonpfeiler umwehenden Fahnen des Reiches d?< von der Orgel herabwallende Flagge des Deutschen Sängerbundes auf.
Der feierlichen Eröffnung des 12. Deutschen Sängerbundes festes ging ein Empfang der in Breslau versammelten rund 20t Pressevertreter des In- und Auslandes voraus.
Den machtvollen Auftakt der Feier gab das Konzert für Orge und Orchester in A-Dur von Georg Friedrich Händel, gespielt vor Oberorganist Johannes Piersig auf der mächtigen neuen Jahr hunderihallen-Orgel im Zusammenwirken mit der schlesische, Philharmonie. Ergriffen und gebannt lauschten die Zuhörer Stürmischer Beifall folgte.
Der Vorsitzende des Festausschusses, Studienrat Fuchs, erklärt- anschließend das 12. Deutsche Sängerbundesfest füi eröffnet. Der Redner betonte einleitend die Freude dei deutschen Sänger, dag sie als erste in die Breslauer Jahrhun derthalle nach ihrer inneren Erneuerung Einzug halten dürften um das 12. Fest des weltumspannenden Deutschen Sängerbünde, zu eröffnen. In dankbarer Ergebenheit mit dem Gelöbnis treue- Gefolgschaft fühlten sich die deutschen Sänger im Geiste mit den Führer verbünden. In Dankbarkeit grüßten sie den Reichsmini ster Dr. Goebbels, den Schirmherrn des Sängerbundesfestes. un> die zahlreichen Ehrengäste. Nach einem besonderen Erußwort ai die 130 000 in Breslau versammelten deutschen Sänger schlos der Redner. „Mögen die Lieder deutscher Sänger in Vreslai in diesen Tagen zum Aether emporsteigen, hindröhnen übei Berge und Meere und künden allen denen auf dem weiten Er denrund, die da hören von dem hohen vaterländischen, kulturelle' und künstlerischen Streben deutscher Sänger in Breslau." Di Grüße der Reichsmusikkammer und der angeschloffenen Organ, sationen übermittelte Präsidialrat Jhlert, der im besondere? auch die auslandsdeutschen Sänger herzlich willkommen hieß
Drei Männerchöre, gesungen von der Arbeitsgemeinschaft de Gesangvereine der Breslauer Lehrer, dem Männergesangvereii Fidelio, sowie dem Wätzoldschen Mannergesangverein folgte» Gauleiter und Oberpräfident Wagner, der die Teilnehmer de 12. Deutschen Sängerbundesfestes als Hoheitsträger in Schiene' auf das herzlichste willkommen hieß, gab in überzeugender Weiseine Darstellung der Bedeutung Schlesiens in der deutscher Musikkultur. Drei Lieder, die wiederum starken Beifall auslösten. und Gerhard Rößners „Deutschland. Vaterland" leitete! über zu dem Sieg-Heil auf den Führer, den deutschen Liederi und dem Sängergruß, mit dem die verheißungsvolle Eröffnung des 12. Deutschen Sängerbundesfestes ausklang.
Banueriidergabe an die Teststadi Vreslau
Donnerstagmittag bot der historische Platz vor dem Schloß Friedrichs des Großen ein seltenes und farbenfrohes Bild. Tausende von Volksgenossen aus Breslau und Schlesien, Abordnungen der Sängervereine aus dem In- und Auslande hatten sich hier versammelt, um der Uebergabe des Banners des Deutschen Sängerbundes an die Feststadt Vreslau beizuwohnen. Gegenüber dem Schloß hatten sich auf der Ehrentribüne, die von den Bannern der auslandsdeutschen Gesangvereine flankiert war, die Ehrengäste eingefunden, und gegenüber, vor dem Schloß, waren auf einer hohen Tribüne die bei diesem Festakt aktiv beteiligten Sänger untergebracht, vor ihnen die Vielzahl der neu zu weihenden Sängervereinssahnrn.
Kurz nach 12 Uhr nahte die Spitze des Zuges, der das Bundesbanner zur Uebergabe an die Feststadt auf den Schloßplatz brachte. Das Banner wurde hinter einer Ehrenhundertschaft der Sänger auf einem von sechs schwarzen Pferden gezogenen und von in Weiß gekleideten Ehrenjungfrauen begleiteten Wagen herangeführt. Während der Sängergruß aufklang, wurde das Banner vor dem Ehrenpodium aufgestellt. Ein Chorgesang leitete zu den Ansprachen über, mit denen die Uebergabe des Vun- desbanners an die jetzige Feststadt begleitet wurde.
Zunächst sprach Dr. Hermann, der Obmann des 11. Sängerbundesfestes, das 1932 zu Frankfurt am Main stattgefunden hatte. Er übergab dem schlesischen Sängergauführer und Obmann des Festausschusses des 12. Bundesfestes, Studienrat Fuchs, das Banner, der es nach einer kurzen Ansprache in die Obhut der Feststadt und seines Oberhauptes, des Oberbürgermeisters Dr. Fridrich, weitergab, der wiederum mit einer Ansprache das Banner entgegennahm.
Der Vundesführer Meister gab einen Ueberblick über die nunmehr 75jährige Geschichte des Deutschen Sängerbundes, der 1865 in Dresden das erste deutsche Bundesfest unter Teilnahme von 16 000 Sängern feierte. „75 Jahre Deutscher Sängerbund sind abgeschlossen. Mögen Jahrzehnte und Jahrhunderte sich anschlie- ßen mit dei» einen Ziel: Alles für das deutsche Volk, alles für die deutsche Kulturarbeit und alles für die deutschen Menschen." Die Ansprachen lösten lebhaften Beifall aus. Besonders rauschte dieser Beifall auf, als Oberbürgermeister Dr. Fridruh das prachtvolle Banne rbaud dem Vundesbanner anheftete.
Englische Abordnung studiert Reichsnutobahue«
London, 29. Juli. Der Generalinspektor des deutschen Strahen- wesens, Dr. Todt, hat die englische Automobil-Association und den Königlichen Automobilclub eingeladen, im September des Jahres eine Abordnung zum Studium der deutschen Reichsauto- Lahnen nach Deutschland zu entsende». Der Besuch ist auf die Zeit vom 24. September bis 8. Oktober festgelegt worden. Die englische Abordnung wird aus 220 Personen bestehen. Sie setzt sich zusammen aus etwa 100 Vertreter« der Erafschaftsräte, etwa 60 Mitgliedern des Parlaments sowie aus Vertretern der Fachverbände. In Deutschland werde« folgende Städte besucht: Hannover, Berli», Leipzig, Nürnberg, München, Heidelberg, Frank- hart a. M. »nd KSb«.
Mails Kampfziel
Der Kommunismus in China
Die Frage : KriegoderNichtkrieginChina^isl müßig. Die japanische Militärbehörde hat erklärt, daß sie nunmehr alle Hoffnung auf eure friedliche Beilegung des Konfliktes aufgebe. Kämpfe um Peiping sind im Gange und alles deutet darauf hin, daß die japanische Regierung entschlossen ist, Nordchinaendgiiltigvondenchrne-
jischen Truppen zu säubern. Die Nankmgregre- rung soll entschlossen sein, die Nation gegen Japan zu mobilisieren. Der Oberbefehlshaber der nordchinesischen Armee hat von Tschiangkaischek den Befehl erhalten, sich den Japanern mit seiner gesamten Streitmacht zu widersetzen, und von Nanking werden mit aller Beschleunigung wertere Truppen auf den Schauplatz der Kämpfe geworfen, auf dem sich bereits 15 chinesische Divisionen befinden sollen.
Müßig wie die Frage Krieg oder Nichtkrieg ist bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge auch die nach der Schuld. Sie ist in historischen Momenten immer heikel. In Tokio ist eine Erklärung abgegeben worden, die unter Belegung mit Einzelheiten den Chinesen vorwirft, die vor einigen Wochen stattgefundenen Zwischenfälle, deren Folge die jetzigen Kämpfe sind, verursacht zu haben. Nanking hat eine andere Darstellung gegeben. Aber um das, was sich jetzt um Peiping herum ereignet, richtig zu begreifen, muß man von diesen Vorgängen wohl überhaupt absehen. Sie mögen eine Entwicklung ausgelöst haben, hinter der aber ganz andere Motive und Kräfte stehen. Daß Japan in den chinesischen Nord- vrovinzen Einfluß anstrebt, ist seit Jahren bekannt Der Außenminister Hirota versicherte aber soeben noch, man habe nur freundschaftliche Gefühle für das Chinesenvolk und wolle weder Krieg noch Gebietszuwachs. Das Letztere unterstrich der Premierminister. Japan verlange von China nicht neues Territorium, sondern Zusammenarbeit.
Tschiangkaischek, der große chinesische Marschall, der die nationale Einigung des Chinesenvolkes auf seine Fahne geschrieben hat, hat bisher noch immer schließlich den Weg zu einer Verständigung mit Tokio gefunden. Er war sich der Gefahr wohl bewußt, die der chinesischen Republik nicht nur von einem äußeren Konflikt her droht, sondern die seit vielen Jahren auch durch die noch keineswegs gebrochene kom- munistische Macht im Lande selber heraufbeschworen ist. Seine Politik war ein vorsichtiges Balancieren zwischen Scylla und Charybdis. Offiziell versucht die Nankingregie- rung die kommunistische Gefahr zu bagatellisieren. Sicherlich zu Unrecht. Die chinesischen Sowjets erheben ihrerseits den Anspruch darauf, ein Gebiet zu kontrollieren, das mindestens viermal so groß ist als Eroß-Britannien. Der Präsident der chinesischen Sowjets Mao Tse-tung hat vor einiger Zeit erklärt, er und die kommunistische Organisation unterstützten den Kampf gegen Japan in allen Teilen des Landes. Dieser chinesische Kommunismus hat in seiner antijapanischen Einstellung aber absolut nichts mit der nationalen Einigungsbewegung zu tun. Er treibt abseits von ihr eine rücksichtslose Machtpolitik, um China dem Bolschewismus dienstbar zu machen.
Auf diese Dinge hat der japanische Außenminister Hirota vor wenigen Tagen im Parlament h'Ngewiesen, als er als Ziel der japanischen Politik die Absicht kundgab, dem kommunistischen Einbruch im Osten Einhalt zu gebieten. Für diesen Ausgangspunkt der japanischen Politik fordert er das Verständnis der Nankingregierung und er bedauert, daß sie vorläufig von einer Zustimmung zu ihr noch weit entfernt sei. Die antijapanischen Strömungen führt Hirota vielmehr auf die kommunistische, aus begreiflichen Gründen gegen Japan arbeitende Agitation zurück, als aus berechtigte nationale Besorgnisse. Die chinesischen Armeen, die in Nordchina stehen, die die letzten Zwischenfälle bei Peiping hervorriefen und die jetzt in die Kämpfe mit den Japanern verwickelt sind, sind stark kommunistisch durchsetzt. China hat keine nationale Armee in europäischem Sinne. Die einzelnen Truppenteile sind mehr oder weniger Privatheere der einzelnen Generäle und sie treiben ihre häufig recht egoistisch bestimmte Politik. Man braucht nur an den Coup zu denken, den Marschall Tsang-hsü-liang Ende des vergangenen Jahres gegen Tschiangkaischek unternahm. Tschiangkaischek wurde im Bade gefangen genommen und erst nach langwierigen Verhandlungen freigegeben. Es wurde schon damals offenbar, daß Tsang-hsü-liang dabei unter bolschewistischem Einfluß gehandelt habe. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß diese dunklen Kräfte auch jetzt wieder ihre Hand im Spiele hatten, um den Konflikt in Nordchina heraufzubefchwören.
llmschwlmg -er Lage ln Peiping
ßeiping in der Hand japanfreundlicher Truppen — Die 37. chinesische Division zum Rückzug gezwungen
Nanking, 29. Juli. (Ostasiendienst des DRV.) General Schi - »ns an, der Kommandeur der Peipinger Gendarmerie, der seine Zapanfreundlichkeit schon einige Male unter Beweis gestellt hat, nachte, wie es in einem bei den Nankinger Militärstellen ein- >egangenen Telegramm heißt, mit den Japaner» gemeinsame sache. Er schickte die ihm unterstellte Gendarmerie gegen die Peipinger Eisenbahnstation vor, die diese auch nach einem er- vlgreichen Gefecht mit den treu zur Zentralregierung stehenden Gruppen besetzen konnte. Dadurch wurden die Regierungstrup- »«» gezwungen. Peiping zu verlassen. Auch General Suntsche- zuan reiste nach Paoting ab und überließ die Macht in Pei- nng dem Kommandeur der 38. Division Tschangtzuchung. der »egen seiner Neigung, mit den Japanern zu einem Ausgleich zu kommen, bekannt ist. Unter diesen Umständen war die 37. Dioi- ßon nicht mehr imstande, ihre in Langfang, Fengtai und Tung- »schou errungenen Vorteile zu behaupten, sondern sie mußte die »ewonnene« Stellungen räumen. Der Umschwung der Lage in Peiping hat die Nankinger Regierung und die Bevölkerung in zrotze Unruhe versetzt.
Schwere Kämpfe l» Tienlfin
Nach einer Meldung der Agentur Domei find augenblickli « Tientsin schwere Kämpfe im Gange, in die auf chinesisch! Seite »eben Truppenteilen der 28. Armee bemerkenswerterwei auch Teile der chinesische« Polizei verwickelt sind.
Nr. 174
Protest wegen der Beschießung Tientsins
Tokio, 29. Juli. (Ostasiendienst des DNV.) Wie die Agentur Domei berichtet, haben die ausländischen Konsul» in Tientsi, Lei dem Kommandeur der Nordchina-Garnison, Katsuki, ProteS gegen die Beschießung Tientsins mit Artillerie sowie gegen de» Lustangriff eingelegt. Katsuki hat jedoch den Protest znrückg«. wiesen, da die Angriffe «ine Selbstvertsidigungsmatznayme dar» stellten.
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MirmgkoiMk
W besteht auf -er territorialen Unversehrtheit
Schanghai, 29. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Tfchiang- k a ifchek hat zu der Lage in Nordchina heute vormittag eine längere Erklärung veröffentlicht, in der er sich eingangs selbst für verantwortlich für die plötzliche Wendung der militärischen Lage in Nordchina hält.
Die Zentralregierung werde, so stellt er fest, sich dem japanischen Druck nicht ergeben. Er habe als Oberkommandierender die Verantwortung für den militärischen Rückschlag übernommen, der von den chinesischen Beobachtern vorausgesehen worden sei.
Bezüglich der weiteren Politik Chinas verweist dann Tschiangkaischek auf seine Erklärungen in seinem Sommersih Knling vom 19. Juli, in der er vier M i n des tL e d i n g u n- gen Chinas bekanntgeigeben habe und die heute noch unabänderlich blieben. Er habe damals gesagt, die chinesische Regierung wolle keinen Krieg, aber sie würde einem Krieg entgegentreten, falls ihr ein solcher aufgezwungen werde. Seitdem sei nunmehr die Grenze des Erträglichen erreicht und er könne den Zustand in Peiping und Tientsin nicht als eine lokale Angelegenheit betrachten. Was jetzt getan werden könne, sei, den Gesamtplan in Bewegung zu setzen und die gesamte Nation in den Kampf zu ihrem Schutze bis zum bitteren Ende zu führen. Eine lokale Regierung sei völlig unmöglich. Seine vier Mindestbedingungen bedeuteten den entscheidenden Punkt für die Existenz Chinas. China sei entschlossen, niemals einen Kompromiß zu schließen oder sich zu ergeben. Die endgültige Stellung der Regierung sei fest und unabänderlich: Kein Gebiet dürfe verloren gehen, und die souveränen Rechte dürsten nicht verletzt werden.
Aemlrns junger König
In Aegypten hat König Faruk !. von Aegypten mit dem Eintritt der Volljährigkeit die Regierung seine; Landes übernommen. Bisher stand ihm ein "Negentichasts- rat zur Seite, der nach dem Tode seines Vaters, des Königs Fuad, im April 1936 eingesetzt worden war. Der junge Monarch übernimmt die souveränen Rechte eines ägyptischen Königreiches. Heber die Abschaffung der Kapitulationen ist eine Vereinbarung mit den Mächten geschlossen morden, die auf Sondervorrechten ihrer in Aegypten woh^ »enden Staatsangehörigen noch bestanden. 2n dem Verhältnis mit England trat an die Stelle des Protektorates das gleichberechtigte Bündnis. Der bisherige britische Oberkommissar wurde Botschafter. Faruk I. hat am Donnerstag im Parlament den Eid geleistet. Der König tritt seine verpflichtende Erbschaft an und seine Ausgabe ist nicht leicht. Schon bei seiner Thronbesteigung vor einem Jahr kamen bei der Einsetzung des Regentschastsrates innerpolitische Spannungen zum Durchbruch. Die Wafdisten waren als stärkste Partei in das Parlament eingezogen und lehnte» die von König Fuad testamentarisch vorgesehenen Regentschaftsräte ab. Die regierende Partei hatte ihre eigenen Kandidaten und ernannte sie zu Mitgliedern des Regentschaftsrates. König Faruk übernimmt nun die Regierung in einer weltpolitisch bewegten Zeit. Ein unabhängiges Aegypten wird berufen sein, am Ausgang des Mittelmeeres eine bedeutendere Rolle zu spielen als bisher. Der König ist noch sehr jung. Er wurde am 11. Februar 1920 geboren. Seine 18 Jahre errechnen sich aus dem kürzeren mohammedanischen Mondjahr. Er spricht mehrere fremde Sprachen, spielt Polo, boxt und ist ein leidenschaftlicher Autofahrer. 1935 ging er nach England auf die Militärakademie Woolwich. Das Studium war nur kurz, da es mit dem Tode des Vaters und seiner Thronbesteigung ein Ende fand.
König Faruk bestieg den Thron
Kairo, 29. Juli. König Faruk I. legte am Donnerstag vor beiden Häusern des Parlaments den Eid auf die Verfassung ab und bestieg damit den Königsthron. Seit Tagen schon strömte die Landbevölkerung in das überfüllte Kairo zusammen Das Zentrum und die Straßen, durch die der Königszug sich bewegte, find mit Hundsrttausenden von Fahnen und Millionen von Glühbirnen, zahlreichen Triumphbögen mit Kronen und Inschriften märchenhaft geschmückt. Seit den frühesten Morgenstunden find die Straßen von ungeheuren Menschenmengen eingesäumt, und jeder Verkehr ans den Zufahrtsstraßen ist unmöglich.
Gegen 8.30 Uhr verließ der Königszug den Abdins-Palast unter Salutschüssen. Die Staatskarosse des Königs, der die Feldmarschallsuniform angelegt hatte, traf um 9 Uhr am Parlamentsgebäude ein. Hier erwarteten ihn alle Abgeordneten, Senatoren, die Mitglieder der königlichen Familie, der Regentschaftsrat, die Königin-Mutter, die Prinzessinnen, das Diploma- tische Korps, die Spitzen der Behörden und die Generalität.
Im Parlament wies der M ini ste rp r S s i d e n t in seiner Begrüßungsrede auf die Errungenschaften der letzten Jahre hi», insbesondere auf das Abkommen mit England, das Ergebnis von Montreux, die Abschaffung der Kapitulationen und den Beitritt zum Völkerbund. Nack, einer kurzen Ansprache des Se-- natspräsidenten erhob sich der König und alle Anwesenden, und der König legteden Eid ab, die Verfassung und die Gesetze des ägyptischen Volkes zu beachten, die nationale Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit des ägyptischen Landes aufrecht zu erhalten. Als der König den Eid abgelegt hatte, rief der Ministerpräsident „Es lebe der König" und alle Anwesenden stimmten begeistert in den Ruf ein.
Die Rückfahrt in den Abdine-Palast vollzog sich unter ungeheurer Begeisterung der Volksmassen, während zahlreiche Kapellen die Nationalhymnen spielte«. Mehrere Geschwader moderasier Jagdflugzeuge der junge« ägyptischen Luftwaffe überflogen den Fesi-us. ' ...