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Schwarzwälder Tageszeit»»-

Nr. 168

die baupolizeiliche Tätigkeit auch ein wirtschaftliches Mo­ment. Üm die aus den eben erwähnten wirtschaftlichen Gründen notwendige Umstellung auf andere Baustoffe ficherzustellen und jeden Umgehungsversuch zu verhindern, stellt die Verordnung auch bestimmte Konstruktionsgrund­sätze auf. Darunter ist der wichtigste, daß reine Druck­beanspruchungen in Zukunft grundsätzlich nicht mehr von den beim Vau verwendeten Eisen- und Stahlteilen aus­genommen werden dürfen, sondern vom Stein oder Beton. Ebenso sind für Bauteile aus Stahl und Eisenbeton, die auf Biegung beansprucht werden, die Stützweiten möglichst klein und die Bauhöhen möglichst groß zu wählen. Des weiteren ist in der Verordnung eine ganze Reihe spezieller Anweisungen für die Bauausführung enthalten, die es not­wendig machen, dah sich jeder am Bauhandwerk Beteiligte dieser Verordnung sehr eingehend befaßt.

Irr Mvls-Sltler-Marirk hat begonnen

70 ostpreußische Hitlerjungen unterwegs Künftig Landsberg am Lech Vas Endziel

Königsberg, 21. Juli. Am Dienstagabend wurden als erste Marscheinheit des Adolf-Hitler-Marsches 70 Jungen des Gebiets Ostland 1 bei einer eindrucksvollen Kundgebung auf dem Königsberger Schloßhos durch Stwbsführer H a r t- nrann-Lauterbacher verabschiedet. Damit hat der nun schon zur Tradition gewordene Sternmarsch der Hitler­jugend zum Reichsparteitag in Nürnberg begonnen.

Auf dem Schlotzhof standen in langen Reihen die Ge­folgschaften und Fähnlein des Königsberger Standorts, als durch den dunklen Torbogen des Schlosses die 70 ost- preußischen und Danziger Hitlerjungen mit den leuchtenden hellroten 25 Bannfahnen einmarschierten und vor der großen Freitreppe Aufstellung nahmen. Nachdem die Marscheinheit dem Stabsfllhrer gemeldet war, ergriff Hart­mann-Lauterbacher das Wort. Der Adolf-Hitler-Marsch bedeute nicht etwa eine ArtBeförderung von H i t l e r j u g de nd - Fa h n en" zum Reichsparteitag, sondern sei ein begeistertes und begeisterndes Bekenntnis zum Nationalsozialismus und zu seinem Führer.

Doch mit dem Marsch nach Nürnberg damit verkün­dete Stabsführer Lauterbacher eine Anordnung des Reichs­jugendführers sei künftig der Adolf-Hitler-Marsch der deutschen Jugend nicht beendet. Die 4M Bannfahnen wür­den von jetzt ab im Anschluß an den Reichsparteitag nach Landsberg am Lech zu jenem Hause getragen, in dem Adolf Hitler sein WerkMein Kampf" schrieb, in dem das Gesetz des deutschen Volkes für viele Jahrtausende niedergelegt wurde. Dort werde die Hitlerjugend nach dem großen Er­lebnis des Reichsparteitages ihrem Führer den Dank für das durch ihn geschaffene Deutschland abstatten. Die Hit­lerjugend werde sich an jener Stätte immer ihrer großen Aufgabe bewußt sein und sich der Tradition des National­sozialismus würdig erweisen.

Nach Stabsführer Lauterbacher richtete der Mannschafts­führer noch einen kurzen Appell an seine Kameraden. Dann ging es mit klingendem Spiel durch die abendlichen Straßen Königsbergs, dessen Bevölkerung den Marschierenden die letzten Abschiedsgrüße zuwinkte.

Sie Londoner Verhandlungen aus dem toten Punkt

Die Sitzung des Nichteinmischungsausschusses vertagt

London, 20. Juli. Ter Hauptausschutz des Nichtein- mifchungsausschusses beschloß in seiner Dienstagvormittag­sitzung einen technischen Unterausschuß zur Ausarbeitung der Einzelheiten der in den spanischen Häfen zu errichten­den Nichteinmischungskontrolle einzusetzen.

Bei der weiteren Beratung des britischen Planes ge­rieten die Verhandlungen am Nachmittag jedoch auf einen toten Punkt, da man sich nicht über die Reihenfolge, in der die einzelnen Punkte des englischen Planes behandelt wer­den sollen, einigen konnte. Der italienische Botschafter Graf Erandi verlangte, daß genau nach der im englischen Plan vorgesehenen Reihenfolge die einzelnen Punkte durch- besprochen werden sollten, wie das bisher stets in ähnlichen Fällen geschehen sei, während Lord Plymouth anschließend an die Behandlung der Frage der Hafenkontrolle die Frage der Zurückziehung aller Freiwilligen vorzugsweise behan­delt wissen wollte.

Da hierüber nach längerer Aussprache eine Einigung nicht erzielt werden konnte, wurde die Sitzung vertagt, um den Ländern Gelegenheit zur Einholung neuer Anweisun­gen zu geben.

Eine weitere Sitzung des Nichteinmischungsausschusses konnte vorerst nicht festgesetzt werden.

Inzwischen tritt am Donnerstag -der oben erwähnte technische Ausschuß zusammen.

Framvs Geschütze machen Kopfzerbrechen tm Unterhaus

London, 20. Juli. Nach der außenpolitischen Rede des Außen­ministers Eden im Unterhaus griff der stellv. Oppositionsführer Dalton die englische Regierung an und behauptete, ein großer Teil der Minister begünstige Franco. Winston Churchill (konservativ) verbreitete sich über Kanonen, die angeb­lich in der Nähe von Gibraltar auf nationalspanischem Gebiet aufgestellt worden seien. Er fragte, ob sie gegen die Meer­enge von Gibraltar bzw. gegen deren Beherrschung durch Eng­land gerichtet seien. Der liberale Oppositionsführer Sir Archibald Sinclair fragte, ob diese von Churchill erwähnten Kanonen so zahlreich und von einem solchen Kaliber seien, daß sie im Hafen von Gibraltar ankernde Flotteneinheiten bedrohen könn­ten. Sinclair sprach sich dagegen aus, Franco einen Vorteil durch die Anerkennung zu geben. Auch Henry Page-Lroft (konservativ) beschäftigte sich mit Churchills Kanonen und betonte, wenn man schon die Lage Englands in Gibraltar mit ihnen erschweren wolle, so hätte man sie weiter im bergigen Innern des Landes

aufgerichtet. Die Kanonen seien hingegen offen aufgestellt. Man habe sicher die Kanonen zum Schutze gegen Angriffe von See her aufgebaut. Sowjetrußland habe als erstes Land begonnen, sich in den Konflikt in Spanien einzumischen. Paae-Croft trat schließ­lich für die Gewährung des Rechtes von Kriegführenden an Franco ein. Auch Lloyd George zeiate sich über die Geschütze be­unruhigt und griff dann aufs schärfste den Plan Edens an. Er forderte sogar, die ganze Nichteinmischung aufzugeben.

Die Aussprache wurde durch den Unterstaatssekretär im Außen­ministern» m, Lord Cranborne, im Namen der Regierung abgeschlossen. Er äußerte sich zunächst über den Völkerbund und die Lage im Fernen Osten und kam dann auf dieschrecken­erregenden" Ausführungen Churchills und anderer Abgeordneter über dieF r a nco - H a u b i tz e n" bei Gibraltar zu sprechen. Er hoffe, daß das Unterhaus nicht in einen Zustand verfalle, indem es in dieser Vorsichtsmaßnahme Francas eine Bedrohung Englands sehen würde, denn man müsse sich vor Augen halten, daß es sich hier um einen Bürgerkrieg handle. Da Algeciras nach Anfang des Bürgerkrieges von einem sowjetspanischen Schlachtschiff beschossen worden sei, sei es wahrscheinlich, dah diese Geschütze als Verteidigung gegen weitere Beschießungen aufgestellt wurden. Schließlich sei es ganz natürlich, daß Franco derartige Maßnahmen ergreife; England würde unter ähnlichen Umständen genau das gleiche tun. Zu der Behauptung, daß diese Geschütze tatsächlich Gibraltar beherrschten, könne er mitteilen, daß die englische Regierung von allen in der Nachbarschaft auf­gestellten Waffen Kenntnis genommen habe und datz die eng­lischen Geschütze denjenigen, die gegen sie gerichtet werden könn­ten, überlegen seien und diese daher keine Bedrohung darstellte«. (Beifall auf den Regierungsbänken.) Auf eine Zwischenfrage fügte Lord Cranborne hinzu, datz mit den überlegenen englischen Geschützen nicht die See-, sondern die Landgeschütze Gibraltars gemeint seien. Eine Zwischenfrage Churchills wurde von Lord Cranborne dahingehend beantwortet, daß keineswegs irgend welche 12-Zoll-Haubitze» Gibraltar beherrschten.

Für FrenntsAaft mit IMchland

London, 20. Juli.Daily Mail" nimmt die Unterhaus-Er­klärung Edens über den Abschluß des neuen deutsch-englische» Flottenabkommens, das Eden als nützlich bezeichnte und das man in London als Beispiel echter Staatsmannskunst hinstellte, zum Anlaß, um sich in einem Leitartikel für eine Verbesserung der deutsch-englischen Beziehungen einzusetzen. Wenn die beiden Nationen zusammenkämen, so schreibt das Blatt, dann würden sie Nützliches leisten können im Gegensatz zu oberflächlichen Strei­tereien, die unter der Führung des Völkerbundes alle Be­mühungen um eine bessere Verständigung lähmten. Die erste Aufgabe des englischen Außenamtes sollte heutzutage die Freund­schaft mit Englands Nachbarn jenseits der Nordsee sein. Denn es bestehe kein Zweifel darüber, daß von der Wiederherstellung der alten Herzlichkeit zwischen England und Deutschland nichr nur der Friede Europas, sondern auch der Fortschritt oder Zu­sammenbruch der Zivilisation abhänge. Niemand werde in Ab­rede stellen, daß die Deutschen, insbesondere unter der bewährten Führung Hitlers ein Volk von großem Format seien, daß man es nicht übersehen könne. Die Deutschen seien den Engländern artverwandt in Blut, Temperament und Lebensanschauung. Der große Zankapfel zwischen den beiden Ländern sei nur dieFrage der früheren deutschen Kolonien. Im September würde aber die Untersuchung über die Zugänge zu den Roh­stoffen von allen Nationen abgeschlossen werden. Zu diesem oder zu einem anderen Augenblick sollte die britische Regierung sich unter den Regierungen befinden, die bereit seien, gerechten For­derungen ein verständnisvolles Ohr zu leihen.

RMWNi t

Rom, 20. Juli. In der Nacht zum Dienstag ist der Erfinder der drahtlosen Telegraphie. Euglielmo Marconi, im Alter von 63 Jahren an einem Herzschlag gestorben.

Marconi, 1874 in Erisfone bei Bologna geboren, beschäftigte sich schon während seiner Studienzeit mit Versuchen, drahtlos zu telegraphieren, wobei er unter dem Eindruck der Theorien von Hertz und Maxwel stand. 1898 gelang sein erster Versuch, aller­dings nur auf kurze Strecken. 1896 konnte er in England ein erstes Patent auf einpraktisch verwendbares System der Tele­graphie ohne Draht" erwerben und im Jahre darauf in London eine Gesellschaft gründen. 1899 gelang die erste drahtlose Ver- bindung über den Kanal, 1901 über den Atlantik. Nach wei­teren. in der Welt größtes Aufsehen erregenden Erfindungen, wobei er sich besonders seiner JachtElektra" bediente, trat er 1927 vom Vorsitz der Londoner Marconi-Eesellschaft zurück um sich ganz seiner wissenschaftlichen Arbeit zu widmen.

Mannigfach und zahlreich sind die Ehrungen, die dem Ver­storbenen in seinem arbeitsreichen Leben zuteil wurden. So erhielt Marconi, der teils in London, teils in Pontecchio lebte, tm Jahre 1969 den Nobelpreis für Physik; er war Mitglied des römischen Senats, Ehrenpräsident der römischen Akademie und bekam vom König von Italien den erblichen Titel eines Marquis.

Der unerwartete Tod von Euglielmo Marconi hat in der italienischen Hauptstadt allgemein tiefe Trauer ausgelöst. Am Dienstag früh um 8.30 Uhr erschien der Duce im Trauerhaus, um dem Entschlafenen in größter Ergriffenheit die letzte Ehre zu erweisen und seinen Angehörigen sein Beileid auszusprechcn.

Die Leiche ist im Laufe des Vormittags nach der Farnesina, dem Sitz der Königlich Italienischen Akademie, ubergeführt wor­den, wo Marconi in der Uniform des Präsidenten der Akademie öffentlich aufgebahrt wurde. Mit einem feierlichen Staats­begräbnis wird Italien am Mittwoch abend 18 Uhr von seinem großen Sohne letzten Abschied nehmen. Aus Anordnung Musso- linis wird Marconi in seiner Eeburtsstadt Bologna beigesetzt.

neuem oes suyrers zu« Tode Mareouis

, V"""' 20- 2uli. Der Führer und Reichskanzler hat an ^6/rch des Todes Marconis an den italienischen Regierungs chef Mussolini folgendes Beileidstelegramm gerichtet:

Mit tiefem Bedauern erhalte ich die Nachricht vom Tod» Marconis, des großen Sohnes Italiens, der sich durch seine Er findungen um die ganze Menschheit unvergängliche Verdienst» erworben hat. Ich spreche Ihnen und der italienischen Natior mein aufrichtiges Beileid zu diesem schweren Verlust aus."

Ferner hat der Führer und Reichskanzler der Witwe Marconh telegraphisch seine Teilnahme zum Ausdruck gebracht.

> UnlklMlingWuIb klkchliüm Bktzördkn

Koblenz, 2«. Juli. Bei den am Dienstag vor der 3. Großen Strafkammer durchgeführten Verhandlungen ergab sich klar die ungeheure Unterlassungsschuld der kirchlichen Behörden gegen­über ausschweifenden Klosterangehörigen, die an weiteren Ver­brechen nicht gehindert wurden, obwohl bei den Oberen, ja sogar bei dem Bischof Anzeige erstattet worden war.

Vor der Strafkammer standen drei Sittlichkeitsverbrecher au» dem Kloster Waldbreitbach. Der angeklagte Max Alwin Opitz, geboren 1904, wurde bereits in Bonn in den Prozesse» gegen die Alexianerbrüder zu einem Jahr neun Monaten Zucht. Haus verurteilt. Opitz war von Hause aus evangelisch, fühlt« sich jedoch, wie er sagte, zum katholischen Klosterleben berufen. Mit 28 Jahren kam er nach Unterbringung in der katholische, Lehre ins Kloster Waldbreitbach. Er war dann später in der Niederlassung Waldniel tätig, wo er sich an den ihm anvertrau­ten minderjährigen Zöglingen vergriff. Wegen zwei dieser Fälle, nachgewiesen und eingestanden, stand er vor Gericht. Opitz wurde, als sich seine Schandtaten nicht verheimlichen ließe», nach einem halben Jahr aus dem Kloster weggeschickt. Doch fand er kurze Zeit danach Aufnahme in die Genossenschaft der Alexianer. (!).

Das Urteil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus.

Widerstand der Roten bet Madrid Wt nach

Die Stadt Teruel entlastet

Salamanca, 20. Juli. Die nationale Gegenoffensive an den Frontabschnitten Quijorna und Vrunete westlich von Madrid schreitet weiter fort. Der anfänglich sehr hartnäckige Widerstand der Bolschewisten läßt sichtlich nach und auch am Dienstag haben die nationalen Truppen wieder mehrere Qua­dratkilometer Boden erobern können. Die nationale Artillerie hat die bolschewistischen Stellungen beschossen, die Luftwaffe Bomben über die feindliche Front abgeworfen und das Auf­tauchen von Sowjetfliegern über den nationalen Stellungen ver­hindert. Dem zurückweichenden Gegner konnte zahlreiches Kriegs­material abgenommen werden.

Durch die Operationen der nationalen Truppen an derFront von Teruel in den vergangenen Tagen und durch die am Montag erfolgte Besetzung der Ortschaft Vronchales sind die nationalen Truppen in den Besitz des Albaracin-Gebirges ge­langt. Die Stadt Teruel ist nun vom Westen her gegen die An­griffe der Bolschewisten gesichert.

Der nationale Vorstoß, unterstützt durch Flieger und Artillerie, geht von Vronchales aus in südlicher Richtung über die Sierra Alta weiter und nähert sich dem am Südhang dieser Berge liegenden Ort Noguera.

Bolschewistische Artillerie schießt auf ein Spcisehaus für Kinder geflohener Marxisten in Oviedo

Oviedo, 21. Juli. Die Artillerie der Bolschewisten beschießt schon seit einiger Zeit die Stadt und dies in den letzten Tagen besonders heftig. Dienstagmittag nahmen nun die roten Ge­schütze Las Gebäude, in dem die spanische Falange eine Speisung für Kinder der geflohenen Marxisten eingerichtet hatte, unter Feuer. Mehrere Geschosse trafen zuerst die Nebenhäufer, und ehe noch die Kinder in Sicherheit gebracht werden konnten; schlu­gen mehrere Granaten in das Speisehaus selbst ein. Drei Kin­der wurden getötet, einem Kinde die Beine abgerissen, mehrere schwer verwundet. Dieser neue Beweis von Verrohtheit und Grausamkeit der Marxisten hat größte Empörung in der Stadt hervorgerufen.

Französischer Wasseuschnmggel umfangreicher denn je

Mailand» 20. Juli. Die Unterhauserklärungen Edens werde» in der norditalienischen Presse stark beachtet. Die Turiner Stampa" erklärt: Nach der Ansicht Edens würde ein Fehlschla­gen des englischen Nichteinmischungsplanes zu zügellosen Kriegs­materiallieferungen führen. Leider seien diese Darlegungen des englischen Ministers von den Ereignissen überholt, denn der französische Waffenschmuggel nach Spanien habe niemals einen so große« Umfang gehabt wie gerade in den letzten Wochen, seit sich Chantemps gegenüber den marxistisch-kommunistischen Machen­schaften teilnahmslos verhalten «nd in London seine» Wille» bekundet habe, sich fortgesetzt für die Manöver Moskaus herzn- geben.

Irr Warschauer Bombenanschlag

Der geheimnisvolle Attentäter '

Warschau, 20. Juli. Die polizeiliche Untersuchung über de» mißlungenen AnschlagaufOberstKochatzu greifbare, Ergebnissen geführt. Es ist gelungen, die Identität des ums Le, ben gekommenen Attentäters und den Kreis festzustellen, in de» der Plan für den verbrecherischen Anschlag entstanden ist. I» Warschau und außerhalb der Hauptstadt wurde eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen. Weitere Einzelheiten über di« Person des Täters und seine Helfershelfer werden vorläufig noch geheimgehalten. Aus den Resten des Anzuges, den der Atten­täter getragen hat, kann man schließen, daß es sich um eine» elegant gekleideten Mann handelte. Sein Alter wird mit etwa 30 Jahren angegeben. Der Täter muß mit den Lebensgewohnhei­ten des Obersten Koc genau vertraut gewesen sein. Die Unter­suchung der Bombensplitter, so schreibt das MilitärblattPolska Zbrojna", lasse darauf schließen, daß es sich entgegen den erste» Vermutungen nicht um eine Bombe mit Uhrwerk, sondern u» eine Bombe von ungewöhnlicher Explosivkraft mit Aufschlags­zündung handelte. Das Blatt vermutet, daß der Täter die Bomb« vor den Kraftwagen des Obersten werfen wollte, der am Sonn­tag eigentlich schon um 21 Uhr nach Warschau zurückfahren wollte. Seine Rückkehr habe sich aber infolge einer bis dahi» nicht abgeschlossenen Arbeit erheblich verzögert. Aus diese» Grunde habe sich der Attentäter entschlossen, die Bombe in das Fenster des einstöckigen Hauses des Obersten zu werfen. Man vermutet übrigens, daß der Täter ausgeglitten ist und dabei di« Bombe fallen ließ, sodaß sie vorzeitig explodierte.