Sette 4
„Schwarzwälder Tageszeitung"
Korntal, 4. Juli. (Eiserne Hochzeit.) Am Freitag konnte hier der 92 Jahre alte ehemalige Stationsvorsteher Gottlob Mauz mit seiner im 85. Lebensjahr stehenden Ehefrau das seltene Fest der „Eisernen Hochzeit" begehen Im Jahr 1873, also vor 65 Jahren, hat das Jubelpaar geheiratet. Mauz war 30 Jahre lang auf dem Bahnhof Korntal tätig. Sie empfingen an ihrem Ehrentage die Glückwünsche des Führers und des württ. Ministerpräsidenten.
Ulm, 4. Juli. (Explosion.) Am Samstag vormittag ereignete sich in den Wielandwerken AG. eine folgenschwere Explosion, bei der zwei Menschen ums Leben kamen. Ein Glühofen, der zur Vornahme von Ausbesserungsarbeiten am Mittwoch stillgelegt wurde, um ihn erkalten zu lassen, explodierte bei Schweißarbeiten. Offenbar waren in dem Ofen Easreste zurückgeblieben, die sich entzündeten und Teile des Ofens abrissen und wegschleuderten. Dabei wuroe der die Schweißarbeiten ausführende Monteur aus Eßlingen und ein Angehöriger der Wielandwerke tödlich verletzt. Bei dem verunglückten lllmsr Arbeiter handelt es sich um den 29 Jahre alten Schlosser Hermann Becker.
Wurzach, Kr. Leutkirch, 3. Juli. (Ihren Verletzungen e r l e a e n.) Wie berichtet, stürzte ein in Humberg als Landhilfe tätiges 17jährigss Mädchen aus Mannheim auf der abschüssigen Straße nach Arnach mit feinem Fahrrad so unglücklich, daß es mit einem Schädelbruch und einer Ee- hirnschütterung ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort ist es tags darauf seinen Verletzungen erlegen.
Wangen i. A., 4. Juli. (Brandstifter.) Am Donnerstag mußte der verheiratete 64 Jahre alte Rentenempfänger Adalbert Fischer die von ihm bewohnte Baracke zu Gunsten einer kinderreichen Familie räumen Am Freitag früh kehrte er zu der Baracke zurück, begoß deren Dachraum mit Petroleum und zündete sie an. Die Weckerlinie Wangen fand später den Brandstifter im Dachraum tot auf' neben ihm lag die Petroleumkanne. Ob Fischer den rasch um sich greifenden Flammen nicht mehr entrinnen konnte oder ob er freiwillig den Tod gesucht hat, wird schwer festzustellen sein.
Mühlhausen a. d. E., 4. Juli. (Zu Tode gestürzt.) Beim Lindenblütenpflücken ist ein 27jähriger Mann, der ;kurz vor der Verheiratung stand, vom Baume gestürzt und innerlich so schwer verletzt worden, daß am anderen Morgen der Tod eintrat. Die bedauernswerte Braut hat nun schon den zweiten Bräutigam durch Unfall verloren.
, Kehl, 4. Juli. (Selbstmor d.) Am Freitagabend hat Hier der 58 Jahre alte Papiermacher Andreas Knauer aus ^Eckartsweier auf nicht alltägliche Weise seinem Leben ein Ende gemacht. Der Lebensmüde fuhr mit seinem Fahrrad auf der Straße nach Sundheim, als sich hinter ihm ein großer Lastzug näherte. Plötzlich sprang der Mann von seinem Rad, schleuderte dieses auf die Seite und warf sich !oor den in voller Fahrt befindlichen Lastwagen Trotzdem ^im letzten Augenblick der Lastwagenführer scharf nach links bog, wurde der Mann noch von den Hinterrädern des Lastzuges überfahren und sofort getötet.
' Metzingen, 3. Juli. (Tödlicher Sturz.) Auf der Straße zwischen Riederich und Mittelstadt stürzte der 28 !Jahre alte ledige Bäcker Heinrich Koch aus Metzingen mit seinem Motorrad. Unmittelbar zuvor war er an einer jEruppe Radfahrer vorübergekommen, denen das außeror- identlich schnelle Tempo auffiel. 150 Meter später erfolgte 'der Sturz und bis die Radfahrer hinzueilten, war bereits der Tod des Koch eingetreten.
Hofen» Kr. Aalen, 3. Juli. (Von einer Kreuzotter gebissen.) Am Hofener Berg wurde ein kleines Mädchen von einer Kreuzotter in den Fuß gebissen. Zum 'Glück eilte ein erfahrener Jäger dem Kinde zu Hilfe, der 'sofort das gefährliche Gift aus der Wunde entfernte, sodaß das Mädchen keinen weiteren Schaden nahm.
Riedlingen, 3. Juli. (Auf der Hochzeitsreise verunglückt.) Auf der Hochzeitsreise mit dem Motorrad fuhr ein aus Freiburg kommendes Ehepaar auf der Straße !zwischen llnlingen und Dattenhausen in einen Nagel. Das 'Fahrzeug kam ins Schleudern und bei dem Sturz zog sich der Mann einen Schädelbruch und die Frau leichte Verletzungen zu.
Stetten a. k. M., 3. Juli. (Abgestür z-t.) Im Donautal stürzte ein junger Kletterer vom Schaufelsen ab uns blieb wit schweren Verletzungen liegen. Die Bergung des Verunglückten war sehr schwierig; er mußte trotz seiner Verletzungen an einem Seil an der 50 Meter hohen Felswand empor- aeroaen werden.
Das 4. Gebietsspottlreffen der H3. eröffnet
Tübingen, 4. Juli. Das 4. Eebietssporttreffen der Hitlerjugend wurde hier am Samstag auf dem Marktplatz mit einer Kundgebung durch den Stabsleiter des Gebiets Württemberg, Oberbannführer Trostel, im Auftrag des Eebietsführers eröffnet. Die 1300 Kämpfer und der Standort Tübingen der Hitlerjugend waren aus dem fahnengeschmückten Platz aufmarschiert. Oberbannführer Trostel sprach vn den Aufgaben und Zielen der körperlichen Ertüchtigung in der HI., die nach den Forderungen des Führers nicht Selbstzweck, sondern um der Erstarkung und Leistungssteigerung des Volkes willen notwendig sind. Er begründete damit die Notwendigkeit des Leistungssports in der HI. und des Mannschaftskampfes. Der Einzelsieger sei selbstverständlich nötig; er zeige die mögliche Höchstleistung und das Ziel. Er stelle damit vor neue Aufgaben, zu denen wiederum nur d.r Leistungssport und der Leistungskampf hinführen können. Mit dem Lied der HI. und einem Gelöbnis an den Führ - :e
Eröffnungskundgebung.
Fremdenverkehr in Württemberg
Zunahme der Fremdenzahl um 10 v. H.
Für das Winterhalbjahr 1036,37 verzeichnet der Fremdenverkehr in Württemberg, wie das Württ. Statistische Landesamt berichtet, eine weitere beträchtliche Ausdehnung. Nach der Halbjahresstatistik des Fremdenverkehrs, an der nahezu sämtliche Fremdenverkchrsorte Württembergs beteiligt sind, wurden im Winter 1936/37 (von Oktober 1936 bis einschließlich März 1937) rund 468 000 Freuide mit rund 1310 000 Ucbernachtungen gemeldet. Gegenüber dem bereits stark erhöhten Stand vom Winterhalbjahr 1935/36 bedeutet dies eine Zunahme der Fremdenzahl um rund 10 v. H. und der Zahl der Ilcbernachtungen um rund 8 v. H. Eine starke Belebung hat auch der Fremdenverkehr aus dem Ausland, der in den vorstehenden Gesamtzahlen enthalten ist, aufzuweisen. Die rund 24 000 Meldungen von Fremden mit dem Wohnsitz im Ausland und die rund 64 000 Ausländerübernachtungen im Winterhalbjahr 1936,37 entsprechen einer Steigerung um rund 31 v. H. bzw. 10 v. H. gegenüber dem Winterhalbjahr 1935/36 und Übertreffen die Ziffern des Winterhalbjahres 1932/33 um etwa 50 v. H. Nach dem ständigen Wohnsitz der Fremden entfielen rund 15 000 Ausländerübernachtun- gen (gleich 23 v. H. der Ausländerübernachtungen) auf die Schweiz, rund 6200 (gleich 9,6 v. H.) auf Oesterreich, rund 6000 (9,3 v. H.) auf Frankreich, rund 5000 (7,7 v. H.) aus Großbritannien und rund 4400 auf die Niederlande. Das übrige Ausland war mit rund 22 000 (gleich 35 v. H.) Uebernachtungen beteiligt. Die höchsten Uebernachtungszahlen verzeichnen neben Stuttgart (mit rund 170 000 Uebernachtungen, in der Hauptsache in Heilanstalten), Freudenstadt (rund 85 000), Ulm (70 000j und Bad Mergentheim (64 000).
L er Hollunder Müht
Blühend steht der Hollunderstrauch im Dorfe. In den Gärten, hinter den Obstbäumen, am Wegrain hält er seine weißen Blutendolden der Sonne entgegen. Ueber und über ist er mit Blüten bestanden, nun ein wahrhaft festlicher und freudiger Anblick. Wie ein Jubelruf der Natur empfindet das Auge diesen blühenden Strauch, der die traute Heimat verschönt. „Rosestock, Holderblüh" geht eine alte Volksweise auch heute noch von Mund zu Mund. Er scheint wie ein Lied gewachsen zu sein, der blühende Hollunder.
Nicht gering geachtet ist er, obwohl man ihn überall anirifft, wo deutscher Bauernhäuser Firste ragen. Ein Heinrich von Kleist war es, der eins liebliche Szene seines „Käthchen von Heilbronn" unter einen Hollunderstock verlegt: unter seinen Blüten schlafend, trifft der Ritter das Mädchen, das nichts anderes sein will, als demütige, reine Magd. In vielen Mädchen der Gebrüder Grimm spielt der Hollunderstrauch eine Rolle, durch Sage, Geschichte und Lied ist er so eingegangen in die Reihe der Dinge, die nur mit dem deutschen Herzen erfühlt und verstanden werden können.
Selbst wenn er keine Früchte brächte, der Hollunderstock: nicht weniger würden wir ihn lieben. Er gehört zur Heimat als ein Stück von ihr zu der Zeit, wenn sie am schönsten ist, als ein Teil des Sommers mit seinen Schwalben, seinem Duft des Heus, mit seinem Jasminhauch und seinen Rosengärten.
Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckern in Altensteig. Hauptschriftleitung: Ludwig Lauk, Altensteig (verreist); Stellvertreter: Hermann Tröster, Stuttgart. Angeigenltg.: Gustav Wohnlich, Altensteig. D.-A.: VI. 37: 2170. Zzt. Preis!. 3 gültig.
Nr. 15Z
Bekanntmachungen der NSDAP.
j ZV.,
Hitler-Jugend, Gef. 18, Schar 3
Dienst in dieser Woche: Standort Egenhausen: Dienst» 20.30 Uhr; Standort Spielberg: Mittwoch 20,30 Uhr; Äandor? Bolingen: Donnerstag 20.30 Uhr. Antreten im Sport b-i Regenwetter Uniform. Scharführer
BdM.- und JM.-Eruppe 22/401 Alle BdM.- und JM.-Schaft- und Scharsührerinnen sind am Dienstagabend um 20.00 Uhr in der Jugendherberge in Alten- steig Gruppenschulung. Rösle Naumann kommt. Bringt auck. das Geld für die „Reichssturmfahnen" mit. Gruppenführer!»."
Hitler-Jugend, Standort Altensteig Der ganze Standort tritt heute abend um 8.00 Uhr mit tadelloser Uniform an der Turnhalle an. Der Scharf
Au- Baben
Böhl, 3. Juli/ (Heimstätten-Siedlung.) Die Stadt Bühl errichtet im Gewann „Weidmatten" an der Oberweiererstraße eine Heimstätten-Siedlung von 25 Stellen. Noch in diesem Jahre soll mit dem Vau begonnen werden.
Mosbach, 3. Juli. (Vöser Ausgang.) In den Abendstunden des Donnerstag rannte in Oberschefslenz bei einem Radwettrennen, das Jungen veranstalteten, der 12jährige Kurt Schwalb auf einen fahrenden Kraftwagen. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er auf der Stelle' starb.
Letzte Nachrichten
Schweres Verkehrsunglück auf der Köln-Bonner Autostraße 1 Toter, 2 Schwerverletzte
Köln, 4. Juli. Ein schweres Verkehrsunglück trug sich m der Nacht zum Sonntag auf der Köln—Bonner Autostraße zu. Ein aus Richtung Bonn kommender Personenkraftwagen fuhr in voller Fahrt gegen einen mit Langhöl- zern beladenen Arrhängewagen, d-er von einem Trecker zogen wurde. Der Anprall war so heftig, daß sich die Langhölzer durch den Personenkraftwagen völlig hindurchbohrten. Der Fahrer des Kraftwagens, ein 18jähriger junger Mann aus Köln, wurde auf -der Stellv getötet. Der Mitfahrer trug sehr schwere Verletzungen davon, ebenso der Beifahrer des Treckers.
Französische Milliardenanleihe von England und Amerika?
Paris» 4. Juli. Der Londoner Sonderberichterstatter des „Matin" will in Londoner Finanzkreisen erfahren hüben, daß Frankreich in allernächster Zeit eine englischamerikanische Milliardenanleihe aufnehmen werde.
Humor
Logik. „Wat, beduselt soll ick sind? Nee! — Wenn ick wirklich beduselt wäre, denn würde ick et nie zugeben, det ick beduselt bin. — Nu weeß ick aber ganz genau, det ick beduselt bin, folglich bin ick nich beduselt!"
Für alle Fälle. Der Arzt hat Heidepriem untersucht, will aber nicht recht mit der Sprache heraus, was eigentlich los ist. Heidepriem bittet aber um klaren Bescheid: „Speisen Sie mich aber nicht mit einem lateinischen Wort ab, das keiner versteht, sondern sagen Sie mir offen, was mir fehlt!" — Der Arzt überlegt einen Augenblick. „Wenn Sie es durchaus wißen wollen: Sie sind erzfaul! Sonst fehlt Ihnen nichts!" — „Danke!" sagt Heidepriem und nimmt feinen Hut, an der Tür dreht er sich noch einmal um: „Herr Doktor, sagen Sie mir doch für alle Fälle auch das lateinische Wort, falls ein anderer mich danach fragen sollte!"
„. . . Und dann habe ich hier noch eine ganz, ganz große Seltenheit: eine Muskete, noch aus der Römerzeit ..." — „Was? Aus der Römerzeit? Damals gab's doch noch gar keine Schußwaffen!" — „Weih ich, weiß ich, das ist ja aber gerade das Seltene daran!"
Gestorben
Nagold: Christian Baetzner.
Ebhaufen: Johannes Brenner, Schreinermeister. Sprollenhaus: Marie Rau, 57 I. a.
Neuweiler.
Das Sammeln von Heidelbeeren
in den hiesigen Gemeinde- und Prioatwaldungen ist für Aus wärtige bis 15. Juli 1937 bei Strafe verböte».
Der Bürgermeister.
Aichhalden — Oberweiler.
Das Sammeln von Heidelbeeren
in den hiesigen Gemeinde- und Pcioatwaldungen ist für Auswärtige bis 22. Juli 1937 verboten.
Der Bürgermeister.
Sprechstunde für Merkulölensarlorge
je Montag, den 5. und 19. Juli von 9—12 Uhr Amtsärztliche Sprechstunde von 15—i? Uhr im Kreiskrankenhaus Nagold (Gartengebäude).
Zwerenberg.
Frlschetageteomn:
Himbeeren
Kirschen
Pfirsich
Zwetschgen usw. Dalenti» Jörgler. Heidelbeere» kauft auf das Pfund zu 20 Der Obige.
Eine schöne, 37 Wochen trächtige
MW
verkauft
Klaiß, Schreinermeister.
> UWMKklMM.
Es werden öffentlich meist, bietend gegen bar versteigert am Dienstag, 6. Juli, 9 Uhr in Horvberg
1 Rivd ca. b/i Jahr alt ferner um 10 u. inOberweiler 1 Kllff ca. 5 Jahre alt
Zusammenkunft in Hornberg vor dem Rathaus, in Oberweller vor der Wirtschaft zum „Lamm".
Gerliytsvollzlevelftelle Calw.
Suche einige Waggon
Heu
und sehe Angeboten entgegen
M. SWerle, Mentzels
Hisoesie
erbitten wir uns frühzeitig
Nüaerderg, den 3. luli 1937.
loaos-mnoigo
Oott dem /UImScktiAen bat es ZeksIIen, unseren lieben Vater, QroLvster, LcbvieZervater und Sruder
älnvslt
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