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Schwarzwälder Tageszeitung"

Nr. 14 Z

Sonntag, 27. Juni:

Um 12.00 Uhr Gauappell der Politischen Leiter im Hof der Rotebiihlkaserne, um 13.30 Uhr Beginn des Großen Auf­marsches von ver Rotebiihlkaserne aus, um 14 Uhr Vorbei­marsch am Neuen Schloß. Der Marsch geht durch die Rotebühl- und Königstraße zum Schloßplatz, untere Königstraße, Schiller-, Neckarstratze, Kömg-Karl-Briicke, Wernerstraße, Adolf-Hitler- Kampfbahn; um 17.00 Uhr Oeffentliche Großkundge­bung der Partei in der Adols-Hitler-Kampfbahn, verbun­den mit Schauübungen der SS. und sportlichen Vorführungen durch den BdM. Die Plätze müssen spätestens 16.4S Uhr einge­nommen sein. Die Reden werden auf die Festwiese übertragen; ebenfalls werden die Schauübungen und die sportlichen Darbie­tungen auf der Festwiese vorgeführt.

Die ausgegebenen Eintrittskarten behalten für sämt­liche Veranstaltungen ihre Gültigkeit, auch die Karten, dir durch die Verlegung überholte Daten und llhrzeiten aufweisen. Für den Eauappell der Polirischen Leiter in der Rotebiihlkaserne wurden keine Eintrittskarten ausgegcben.

Aufruf der Reichsfrauenführerm zur Erntehilfe

NSK. Ueberall im Reich bestehen große Schwierigkeiten, die Ernte ganz und zur rechten Zeit einzubringen, da aus dem Lande selbst nicht genügend Hilfskräfte vorhanden sind. Die Maßnah­men, die bisher getroffen worden sind, wie der Landdienst der HI., der Einsatz des Arbeitsdienstes und die Erntehilfe der Stu­dentenschaft, reichen noch nicht ganz aus. Vor allem die Land­frau, die in der Erntezeit doppelt belastet ist durch die Arbeit auf dem Feld und in Haus und Stall, braucht notwendig Unter­stützung. Die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud Scholtz- Klink, wendet sich daher an alle Frauen mit dem dringenden Aufruf zur Mithilfe:

Alle Hausfrauen und Haustöchter der Groß- und Kleinstadt möchte ich dringend bitten, sich in den schweren Erntemonaten von ihrer eigenen leichteren Staot-Hausarbeit für Tage oder Stunden freizumachen und sich bereitzuerklären. die Landfrau zu entlasten. Ich bin mir klar darüber, daß nicht jede Stadtfrau geeignet ist, auf dem Lande Tüchtiges zu leisten. Es können da­her nur solche Hausfrauen eingesetzt werden, die gesund sind und etwas vom Landhaushalt verstehen, die also z. B. ländliche Kost bereiten können. Für die Landarbeit selbst kommen dagegen nur junge, gesunde und anpassungsfähige Hilfskräfte in Frage. Mit der Durchführung habe ich die örtlichen Frauenschaftslei­terinnen betraut. Diese nehmen auch alle Anmeldungen entge­gen.

Gesetz gegen verunstaltende Werbung

Der Reichs- und preußische Arbeitsminister kündigt in einem Erlaß an, daß möglichst bald zum Schutze der Heimat gegen ver­unstaltende Außenwerbung ein Reichsgesetz erlassen werden soll. Er ersucht deshalb die Regierungen der Länder, von neuen grundsätzlichen Anordungen auf dem Gebiet der Außenwerbung bis zur Verabschiedung dieses Reichsgesetzes abzusehen.

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Nedeneinanderfahren von Radfahrern

Nach den geltenden Bestimmungen der Ausführungsanweisung zur Reichsftraßenverkehrsordnung müssen Radfahrer einzeln hin­tereinander fahren, wenn der Verkehr sonst behindert werden würde. Wie die ZeitschriftDer Gendarm" betont, müsse auf den Verkehrsstraßen, die von Kraftfahrzeugen viel befahren wer­den, grundsätzlich das Hintereinanderfahren der Radfahrer verlangt werden, weil der Verkehr sonst behindert werde. Auf einer Straße, die einen ziemlich breiten Fußgängcrweg hat, sodaß der asphaltierte Teil sehr schmal ist, könnten schon kaum zwei größere Kraftwagen aneinan­der vorbeikommen, selbst wenn kein anderer Verkehr dort herrscht. Führen dann noch zwei Radfahrer nebeneinander, so liege eine schwere Behinderung des motorisierten Verkehrs vor, und es sei selbstverständlich, daß der Gendarm in diesem Falle Anzeige erstatten müsse.

All- Vasten

Niefern, 22. Juni. (Ein Erpresser hinter Schloß und Riegel.) Ein guter Fang glückte am Wochenende der Gen­darmerie hier, die einen gerissenen Schwindler festnehmen konnte. Es handelt sich um einen 37jährigen Mann aus Oetisheim. Dieser gab sich als Krimi­nalkommissar aus; es gelang ihm auf diese Weise, einen Witwer in Niefern nach und nach zur Herausgabe von etwa 260 RM. zu veranlassen. Die Kenntnis gewisser Vorgänge, womit der Gauner den alten Mann einschüch­terte, hatte er von seiner Braut bezogen, die früher in Nie­fern beschäftigt war und kurze Zeit bei dem Erpreßten in Miete wohnte. Der Schwindler brachte den Witwer so weit, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Da der Alte nicht den Mut hatte, die Sache der Gendarmerie zu melden, wurde man erst durch den Selbstmordversuch auf­merksam. Darauf sah man sich denKriminalkommissar Müller" etwas näher an und konnte ihn in Oetisheim fest­nehmen.

Pforzheim, 22. Juni. (Vom Lastwagenanhänger über­fahren.) An der Kreuzung Linden- und Parkstrabe fuhr gestern vormittag kurz vor 7 Uhr eine 16 Jahre alte Rad - fahrerin aus Dürrn in den Anhänger eines Lastzugs hinein. Das Mädchen war die steile Anshelmstraße hinab­gefahren und konnte nicht mehr halten; es wurde von dem Anhänger erfaßt und zu Boden geschleudert. Dabei ging der Radfahrerin das eine Hinterrad über das Bein. Sie erlitt starke Schürfungen u. Veinverletzungen.

Gerlchtssaal

Das Martyrium einer Frau

Stuttgart, 22. Juni. Unter der Anklage des versuchten Tot­schlags und fünf Vergehen der gefährlichen Körperverletzung, be­gangen an seiner Ehefrau, stand der 27 Jahre alte Albert Thön von Stuttgart vor dem Schwurgericht. Seine 1933 ge­schlossene Ehe war von Anfang an durch Untreue und die da­durch hervorgerufene Eifersucht seiner Frau getrübt, sodaß es schon nach wenigen Monaten zu Tätlichkeiten zwischen den Ehe­gatten kam. Der äußerst jähzornige und brutale Angeklagte ver­prügelte immer häufiger seine Frau aus nichtigstem Anlaß, na- s mentlich aber wenn sie ihm wegen seines Lebenswandels Vor­haltungen machte, in geradezu viehischer Weise. Nicht genug damit, schlug er sie des öfteren zu Boden und trat ihr dann mit den beschuhten Füßen gegen den Leib. Im Februar 1937, als er selbst einmal Grund zur Eifersucht zu haben glaubte, schlug, trat und würgte der Rohling seine Frau so furchtbar, daß sie glaubte, ihr letztes Stündlein sei gekommen. Um sie am Schreien zu verhindern, stopfte ihr der Unmensch einen Tuchknäuel in den Mund. Als Grund für seine Bestialitäten gab der Ange­klagte, ohne eine Spur von Reue an, seine Frau sei krankhaft eifersüchtig, eine schlechte Wirtschafterin und ohne Interesse für sein berufliches Fortkommen gewesen. Das Schwurgericht nahm j statt versuchten Totschlags nur gefährliche Körperverletzung an ! und erkannte auf eine Gesamtstrafe von einem Jahr zwei Mo- I naten Gefängnis.

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Wissenswertes Zahlen-Allerlei

In Großbritannien hat des Verbrecher-Annes en in den letzten 30 Jahren so abgeuommen, daß die Hälfte der Ge­fängnisse :8c einen andern Zweck benutzt werden konnte.

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In den südamerikanischen Staaten werden innerhalb der näch­sten Monate 50 Millionen Bäume gepflanzt wer­den, um den heftigen Standstürmen, die das Land so oft ver­wüsten. Einhalt zu tun. Man erwartet, daß diese Bäume in den nächsten 50 Jahren das Land vor einem Schaden bewahren, den man auf 20 Milliarden Dollar beziffert.

In Neuyork gibt es eine Speise-Eis-Fabrik, die Speise-Eis in nicht welliger als 145 Zusammenstellungen her­stellt.

Bekanntmachungen der NSDAP.

Gauparteitag. Der ehemalige Kreis Nagold nimmt am Gauparteitag 26.Z27./6. 1937 als geschlossener Kreis teil. Teilnahmepflichtig sind alle pol. Leiter bis einschließ­lich Blockleiter. Die Ortsgruppenleiter und Stützpunktleiter geben sofort das Rundschreiben der Kreisleitung vom ^ 1. 6 . 1937 allen Teilnehmern bekannt, sie sind für die restlose Durchführung verantwortlich. Abfahrt 27. 6 .1937 mit Sonderzug ab Ealw 6.54 Uhr, ab Nagold 5.58 Uhr / ab Altensteig 4.52 Uhr. Den Quartierschein für die Teil- ! nehmer an den Sondertagungen sind den Quartiergebern ' rechtzeitig einzusenden. Fahrtkosten werden auf Antrag r ersetzt. Brotbeutel und Feldflaschen werden im Sonder- j zug ausgegeben. Kreisausbildungsleiter.

1 NSDAP. Kreisleitung Calw

DerKreisleiter. Ich ersuche die Stützpunktleiter um Beantwortung des Rundschreibens vom 12. 5. betr. Erhebuna ! zur Ortsgruppe. "

j Kreisfunkftelle. Zahlreiche Ortsgruppen und Stütz­punkte haben zum festgesetzten Termin am 21. 6. 37 noch keine Meldung eingesandt. Ich erwarte umgehende Einsendung der fehlenden Meldungen.

Amt NSBO. und Amt Handel und Handwerk!

Die Kreisamtsleiter werden noch einmal auf die im Rahmen des Gautages der NSDAP, stattfindende Sondertaguna am Samstag, den 26. 6. 1937, vorm. 912 Uhr im Haus der DAF., Rotestr. 2 a, Robert-Ley-Saal, hingewiesen.

Hitler-Zugen-, Gefolgschaft 17/126

Es muß mir bis Donnerstag 24. 6. gemeldet werden, wer von den Führern den Führerdienst mit der Reichssturmfahne bezieht. Ferner wer denselben von jetzt ab beziehen will oder wer ihn nicht beziehen kann und warum er ihn nicht beziehen kann. Ar müßt dabei die Personalien angeben.

Auf die Kurzmeldung betr. Dienstrang und genaue Per­sonalien habe ich zwei Meldungen erhalten, die anderen fehlen noch. Vis Donnerstag 24. 6. müssen die fehlenden Meldungen bei mir sein. Stv. Führer der Gef.

VdM. Untergau Nagold

Untergauführerin. Die Mädel- und Jungmädel- Eruppenführerinnen schicken sofort, spätestens aber bis Freitag, 26. Juni, das Geld für die Programme für das Untergausport­fest. Einzahlung an Rösle Baumann, Calw, Girokonto Nr. 1802 bei der Kreissparkasse Calw. Sämtliche diesbezügliche Einzah­lungen haben den VermerkUntergau-Sportfest" zu tragen.

BDM. und IM. Gruppe 22/401.

Die Tätigkeitsberichte müssen sofort abgeliefert werden.

Die Gruppenführerin«

Humor

Werbung.Herr Pickelmann", sagte der Geschäftsreisende zu seinem Chef,ich möchte einmal statt einer Geschäftsreise eine Hochzeitsreise machen."Nanu? Mit wem denn?"Mit Ihrer Tochter, wenn ich bitten darf . . .?"

Er kennt sich.Wenn Sie plötzlich hundert Schilling in Ihrer Weste fänden, woran würden Sie zunächst denken?" Daß ich eine falsche Weste anhabe!"

Gestorben

Nagold: Johanna Huzel geb. Walz, 72 I. a. Calw: Mina Schwenk geb. Rupps.

Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig. Hauptschriftleitung: Ludwig Lank, Altensteig (verreist); Stell­vertreter: Hermann Tröster, Stuttgart. Anzeigenltg.: Gustav Wohnlich, Altensteig. D.-A.: V. 37: 2170. Zzt. Preis!. 3 gültig.

Kreis Reuenbürg

Abwehr des Kartoffelkäfers

Um ein etwaiges Auftreten des Kartoffelkäfers unverzüglich : festzuftellen, werden, wie schon im Vorjahr, besondere Suchtage ? zur Abwehr des Kartoffelkäfers festgesetzt. i

Wer zur Nutzung von Grundstücken berechtigt ist. die mit ! Kartoffeln oder Tomaten bestellt sind, ist verpflichtet, diese s Grundstücke an den festgesetzten Suchtag-en entsprechend den Wei- - jungen des vom Reichsnährstand eingerichteten Kartoffelabwehr- > dienstes sorgfältig abzufuchen. Dieses Absuchen hat kolonnen­weise durch sämtliche Nutzungsberechtigte jeder Gemeinde zu s erfolgen. -

Auf Grund des H 3 der 1. VO. zur Abwehr des Kartoffel- > käfers vom 15. April 1937 (RGBl. I S. 530) und des Erlasses : des Herrn Württ. Wirtschaftsmiuisters vom 25. Mai 1937 (Reg.- l Ang. Nr. 56) werden im Benehmen mit dem Leiter der Land- s wirtschaftsschule Calw für das Jahr 1937 im Kreis Neuenbürg j folgende Suchtage fiirZedermann bindend festgesetzt: »

Freitag, der 25. Juni; Freitag, der 9. Juli; Freitag, der 23. Juli; Freitag, der 6. August; Freitag, der 29. August: Freitag, der 3. September; Freitag, der 17. September; Freitag, der 1. Oktober.

Die zur Teilnahme an den Suchtagen Verpflichteten haben sich an den einzelnen Suchtagen an dem vom Bürgermeister bekannt gegebenen Ort zur festgesetzten Zeit einzufinden.

Wer den Vorschriften der Verordnung zur Abwehr des Kar­toffelkäfers zuwiderhandelt, wird bei vorsätzlicher Begehung mit Gefängnis bis zu 2 Jahren und Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen, bei fahrlässiger Begehung mit Geldstrafe bis zu 150 RM. und mit Haft oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Neuenbürg, 19. Juni 1937. Der Landrat: Lempp.

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Oraveurmeister

nacd langem, sebveren beiden im Alter von 663abren ru sick rur evigen kuke ru nedmen. Om stille Teilnahme bittet Die trauerncke Oatttn mit Kindern.

Oie Leerckigung findet am Oonnerstag mittag um 2 Oür auk dem IValdkriedkok statt.

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Sgenhausen, den 22 . 3um M7.

Unsere liebe

6ertruä

ist nach kurzer Krankheit im Mer von Z Monaten ge­storben. (vir haben sie heute hier beerdigt und danken an dieser Stelle besonders Herrn Pfarrer örerger, der Schwester 6Iise mit ihrem Singchor und allen verwandten und öekannten tür die ölumenspenden und Teilnahme an unserem Schmer?.

6ugen Mdmaier, öendarmeriemeister mit frau und Kindern.