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SchwarzwSlder Tageszeit««!

MWssaal

Falschmünzer zu Gefängnis verurteilt Ulm, 26. Mai. Vor der Großen Strafkammer hatten sich der <0 Jahre alte, getrennt lebende Georg Jung aus Ulm und der 22 Jahre alte Kurt Wittmann aus Fürth zu verantworten. Sie waren beschuldigt, gemeinschaftlich und fortgesetzt ausländisches Papiergeld nachgemacht zu haben, um es als echtes Geld in den Verkehr zu bringen. Außerdem waren beide der Urkundenfäl­schung angeklagt. Mit Druckplatten und Druckstöcken, die sie bei oer>chiedenen Firmen anferrigen ließen, sowie mit einer käuf­lich erworbenen Druckpresse fälschten sie 110 amerikanische Zehn- Dollarnoten. Die Noten wurden von dem in seinem Beruf als Buchdrucker und Schriftsetzer sehr tüchtigen Wittmann so über­raschend ähnlich hergestellt, daß selbst der Fachmann Mühe hatte, sie als falsch zu erkennen. Der Angeklagte Jung, der schon früher in Südamerika war und dort ein Hutgeschäft gründen wollte, finanzierte mit erheblichen Kosten die ganze Sache. Er war Urheber der Betrügerei, während Wittmann als der Vor­geschobene anzusehen ist. Da kein Schaden entstanden ist und beide Angeklagte einschlägig noch nicht, Wittmann überhaupt »och nicht vorbestraft war, trat der Staatsanwalt der Gewäh­rung mildernder Umstände nicht entgegen. Es wurden daher verurteilt je wegen fortgesetzten gemeinschaftlich begangenen Vkünzverbrechens und ioegen fortgesetzter gemeinschaftlich be­gangener Urkundenfälschung Jung zu einer Gesamtstrafe von swei Jahren und drei Monaten Gefängnis und Wittmann »u ijuem Jahr und drei Monaten Gefängnis.

Buntes Merlei

Maharadscha floh vor England Todesfall eines indischen Fürsten in Paris

Der eigentliche Titel der eingeborenen Fürsten Indiens und des malaiischen Archipels lautet Rajah oder Radscha. Das Wort stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Fürst oder König. Ma­haradscha ist die erhöhte Form der Eroßkönige. Unter dieser Bezeichnung sind sie namentlich durch den Film in Europa und Amerika bekannt geworden, wobei allerdings die Phantasie weit über die Grenzen hinausging. Nur in einem hatten die Filme recht, daß die Maharadschas über unermeßliche Reichlümer ver­fügen. Vor allem sind sie Liebhaber von Diamanten und Per­len, die in ihren Schatzkammern in unvorstellbaren Mengen aufgehäuft find. Gelegentlich, wie zum Beispiel bei der Königs­krönung, bekommen denn auch die Europäer davon etwas zu sehen.

Die indische Verwaltung steht nun auf dem Standpunkt, daß es den Maharadschas nichts schadet, wenn sie aus ihren Reich- tümern und Einkünften zu den Regierungskosten beitragen. Im allgemeinen werden Umlagen erhoben, die die Maharadschas und Radschas mehr oder minder gern bezahlen. Gerät durch allzu starke Selbstherrlichkeit eines Maharadschas sein Land in Rückstände, fragt die Regierung in Bombay oder Delhi zunächst einmal an. Erhält sie dann keine befriedigende Antwort, scheut sie sich nicht, auch gelegentlich mal einen Finanzkontrolleur zu schicken.

Das war nun im Jahre 1933 der Fall. Der Maharadscha von Tlwar. Ray Rishi Sewar Sahri Dew, war über das Erscheinen

eines Finanzkontrolleurs in seinem Lande aufs äußerste aus­gebracht. Zwar ist es nur 8000 Quadratkilometer groß und wird von etwa dreioiertel Millionen Eingeborenen bewohnt. Es ge­hört zum westlichen Britisch-Jndien, zu dem noch 20 andere Ein­geborenenstaaten zählen. Ihre Dynastien gehören zu den ältesten Indiens. Sie sind zwischen dem 11. und 17. Jahrhundert ent­standen und waren bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts selb­ständig. Während des großen Aufstandes 18S7/58 hielten sie den Engländern die Treue. Daraus sind sie besonders stolz. Der Maharadscha von Alwar fühlte sich durch das Erscheinen eines Finanzkontrolleurs so tief beleidigt, daß er schwor, seinen Fuß nicht mehr auf heimatlichen Boden zu setzen, solange der Kon­trolleur in Alwar weilte. Der Maharadscha begab sich mit 24 Dienern, seiner eigenen Kapelle und mit einem Gepäck von 400 Kisten und Koffern nach Europa. Paris gefiel ihm beson­ders gut, so daß er dort längere Zeit blieb Da die Kontrolle aber immer noch nicht aufgehört hatte, setzte er seinen Aufenthalt in Europa fort. Um wenigstens etwas zu tun. betätigte er sich als Sportsmann. Er war ein glänzender Schütze und hielt mit 82 Tigern den Rekord als Tigerjäger. Weiter war er ein her­vorragender Rekordschwimmer unter Wasser. Bis zu ISO Meter konnte er unter Wasser schwimmen, ohne Atem zu schöpfen. In der vorigen Woche spielte er auf einem Pariser Sportplatz Krikett. Nach Beendigung des Spiels glitt er in einem dunklen Korridor des Klubhauses aus, stürzte und zog sich eine Ver­letzung des Rückgrats zu. an deren Folgen er nunmehr gestorben ist. Solange er lebte, hat er seinen Schwur gehalten. Seine sterblichen Ueberreste werden jetzt nach Alwar gebracht, wo sie nach indischer Sitte verbrannt werden sollen.

Der Reichtum unserer Muttersprache '' Ueberaus reich ist der im Laufe von Jahrtausenden aufgespei­cherte Vorrat an Wörtern, Namen, Bildern, Redensarten und Sprichwörtern unserer Sprache. Sie verfügt über einen größeren Wortschatz als selbst die englische und erst recht die französische Sprache. Ihr Reichtum an Wörtern und Wendungen ist so un­ermeßlich, daß kein Gelehrter oder Gebildeter ihn fassen kann. Auch Wörterbücher können diese Ueberfülle nie ganz ausschöpfen, alle Sammelwerke sind lückenhaft und unvollständig. Daß so viele Werte in dieser Schatzkammer des deutschen Geistes unge­nutzt schlummern, daß die meisten Deutschen in allzu großer Bescheidenheit mit lächerlich wenig Wörtern auskommen, ändert an der Tatsache dieses Reichtums nichts, zeigt nur die große Zu­kunftsaufgabe, daß der Deutsche in sein geistiges Riesengewand erst mehr und mehr hineinwachsen muß.

Einige Andeutungen mögen etwas von diesem verschwenderi­schen Reichtum ahnen lassen:

Wie fein unterscheidet die Sprache die verschiedenen Arten des Sehens: blicken, schauen, lugen, spähen, starren, glotzen, gaffen, blinzeln, schielen; des Gehens: schreiten, wandeln, schleichen, hin­ken, humpeln, watscheln, trippeln, laufen, rennen, Hüpfen, stapfen, torkeln, steigen. Aehnliches gilt für sprechen, lachen, weinen, sterben, töten, stehlen, hauen und viele andere Zeitwörter. Eine bestimmte Art wird jedesmal durch ein neues Wort ausgedrückt. So sucht die Sprache der unerschöpflichen Mannigfaltigkeit des Lebens gerecht zu werden, ein getreues Spiegelbild der Wirk­lichkeit zu sein. Deutscher Sprachverein.

Gestorben

Herrenberg: Marie Kraft.

Rr. 119

Bekarmlmachmrge« ^ der NSDAP.

I

NSDAP. Kreisleitung Nagold

An der Feier der Zusammenlegung der Kreise Nagold, Cali» und Neuenbürg am Sonntag, den 30. Mai 1937 in Calw nehmen sämtliche Politischen Leiter des Kreises Nagold teil. Abfahrt Bahnhof Nagold 8.37 Uhr. Antreten in Calw am Bahnhof 9.45 Uhr. Fahnen werden nicht mitgeführt. Dienstanzug (nur Dienstbluse). _ Kreisgeschäftssührer.

UV., ZI», j

Hitler-Jugend, Gefolgschaft 18/126 Am 28. 5. treten sämtliche Standortführer der Gef. zu einer wichtigen Besprechung um 20.30 Uhr vor dem Schulhaus in Oberschwandorf an. Schreibzeug mitbringen.

Letzte Nackrichten

Dr. Schacht bei dem französischen Handelsminister Paris, 26. Mai. Reichsminister Dr. Schacht stattete am Mittwochnachmittag Handelsminister Baslid einen Besuch ab. Die Besprechung war im wesentlichen den deutsch-französischen Handelsvertragsverhandlungen gewid­met, die in den nächsten Tagen weiter fortgeführt werden sollen.

Letzte Kabinettssitzung unter dem Vorsitz Baldwins London, 26. Mai. Das englische Kabinett trat am Mittwoch zu seiner wöchentlichen Sitzung im Unterhaus zu­sammen. Diese Sitzung war insofern von besonderer Be­deutung, als auf ihr der scheidende Ministerpräsident Bald- win zum letztenmal den Vorsitz führte.

Londoner Autobusstreik beendet London, 26. Mai. Als Ergebnis von Verhandlungen unter -dem Vorsitz des Arbeitsministers wurde am Mitt­wochabend bekanntgegeben, daß der Londoner Autobus­streik beigelegt ist. Die Arbeit wird am Freitag wieder ausgenommen.

Doriot seines Amtes als Bürgermeister enthoben Paris, 26. Mai. Auf Grund einer Entscheidung des Innenministers ist der Führer der französischen Volks­partei, Jacques Doriot seines Amtes als Bürgermeister , von St. Denis enthoben worden. Doriot wird jedoch wei­ter Mitglied des Stadtrates von St. Denis bleiben. Die Maßnahme, so erklärt man, sei aus Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung Doriots zurückzuführen.

Das Wetter

Meist heiter und sehr warm, leicht gewitterig, besonders im Westen, schwache Winde aus wechselnden Richtungen.

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ist vom 28. Mai bis 6. Juni 1937 beurlaubt. Stellvertreter für die Amtsgeschaste ist Oberamtstierarzt Dr. Hagmayer in Horb, für die tierärztliche Praxis die nächstwohnenden Tierärzte.

- -> Landrat: Der Oberamtstierarzt:

(gez.) Dr. Lauffer. (gez.) Dr. Metzger.

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Der Landrat: Dr. Frhr. v. Matter.

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