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Schwarzwälder TaUe»zeit««G

Nr. 109

Verurteilung Buchartos und Rykvws

Moskau, 13. Mai. Wie hier erst jetzt aus zuverlässiger Quelle bekannt wird, wurden in den letzten Tagen des April die ehe­maligenrechtsoppositionellen" und früheren maßgeblichen bol­schewistischen Volkskommissare Bucharin und Rnkow von einem Spezialkollegium der GPU. im geheimen Verfah­ren zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verur­teilt. Der Urteilsspruch ist bis jetzt nicht öffentlich bekannt­gegeben worden. Schon feit dem Sinowjew-Prozeß des Vorjah­res wurden Bucharin und Rykow und ihr Anhang den dort ver­urteilten Radek, Pjatakow und Genossen alsStaatsseinde" gleichgestellt und verfolgt. In der Agitation der Presse wurden auch sieBanditen, Mörder und Landesverräter" genannt. Nun­mehr ist in einem der üblichen Geheimverfahren der Stab über die letzten markanten Vertreter der früherenRechten" gebro­chen worden, deren politische Laufbahn damit endgültig besie­gelt ist. Bucharin selbst ist der letzte von den bolschewistischen Politikern, die Lenin in seinem sogen, politischen Testament als eventuelle Nachfolger in der Parteileitung bezeichnet hatte. Ry­kow, der einen Schlaganfall erlitten haben soll, liegt angeblich zurzeit noch im Moskauer Krankenhaus; Bucharin soll sich be­reits in der Verbannung befinden.

Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, wurde der Stellver­treter des Volkskommissars für Schwerindustrie, Alexander S e- rebrowski, vor kurzem in Moskau unter dem Verdachttrotz- kistischer" Umtriebe verhaftet. Serebrowski, der schon in Vor­kriegszeiten eine führende Rolle in der bolschewistischen Partei gespielt hatte und seit 20 Jahren eine Reihe von wichtigsten Po­sten in der sowjetischen Wirtschaft bekleidete, war in den letzten Jahren Chef und Organisator der sowjetrussischen Eoldindustrie

und noch vor kurzem zum stellv. Volkskommissar für die T' .-

industrie ernannt worden.

Eine Srnielnde wirb Mündet

Wien, 13. Mai. Der Tiroler Stadtgemeinde Hall muß es nicht sehr gut gehen. Schon seit einiger Zeit ist sie mit ihren Zahlun­gen im Rückstand geblieben und da alle Mahnungen nichts nutz­ten, sah sich schließlich der Hauptgläubiger, die Tiroler Landes­hypothekenanstalt, gezwungen, mit allen Mitteln des bürger­lichen Rechts gegen den bösen Schuldner vorzugehen. Allerdings war dies nicht ganz einfach. Bei einem Privatmann weiß man ungefähr, was als Objekt für -ine Pfändung herangezogen wer­den kann. Aber bei einer Stadtgemeinde sind ähnliche Feststel­lungen nicht so leicht zu treffen, da hier Interessen der Allge­meinheit berührt werden, über die nicht ohne weiteres hinweg­geschritten werden kann.

Die Landeshypothekenanstalt half sich nun so gut es eben ging. Sie beantragte zunächst bei der Bezirkshauptmannschaft, man möge ihr die Erlaubnis geben, das Fischereirecht der Stadtge­meinde sowie das Elektrizitätswerk und die Wasserleitung zu beschlagnahmen und deren Einkünfte zur Begleichung der For­derungen heranzuziehen. Bei der Bezirkshauptmannschaft ver­ursachte dieser Vorstoß erhebliches Kopfschlltteln. Aber schließlich kamen die Sachverständigen zu der Feststellung, daß bei dem Fischereirecht ein gewisser Pfandrcchtsanspruch bestünde. Beim Elektrizitätswerk und der Wasserleitung wären jedoch die öf­fentlichen Interessen so vordringlich, daß man ihre Einnah­men nicht ohne weiteres einer Pfändung aussetzen wollte.

Diese Entscheidung genügte der Landeshypothekenanstalt nicht. Sie erhob Berufung beim Landeshauptmann persönlich und die­ser entschied nun, daß auch das Elektrizitätswerk und die Was­serleitung für die Begleichung der Schulden zur Verfügung ste­hen müßten, da sie als privatwirtschaftliche Unternehmungen aufgezogen worden seien, die nicht unmittelbar zum engsten Interessengebiet der Stadtgemeinde gehörten. Kaum war diese Verlautbarung ergangen, so setzte sich die Stadtgemeinde Hall sofort zur Wehr. Sie betonte eifrig, daß der Privatwirtschaft- liche Charakter der beiden Unternehmungen für die Belieferung der Gemeinde mit Wasser und Strom nicht maßgebend sei. Im übrigen seien die Einnahmen gerade aus diesen beiden Ein­nahmequellen für die Gesamtheit der städtischen Aufgaben so wichtig, daß ohne freie Verfügung über Wasserleitung und Elek­trizitätswerk alle anderen Aufgaben der Gemeinde zum Er­liegen kommen müßten. Man könnte deshalb nicht etwas piän- den, was zum eigentlichen Betrieb der Stadtverwaltung lebens­wichtig hinzugehört.

Man kann nicht verhehlen, daß diese Beweisführung der näch­sten Instanz, dem Bundesgerichtshof, durchaus einleuchtete. Ei hob deshalb auch den Entscheid des Landeshauptmanns auf ohne freilich zu sagen, auf welchem Wege die Schn! ' zahlt werden sollen.

Segen die RsiwvMellung des MenlumS in Angara

Großkapital mächtiger als das Parlament"

Budapest, 13. Mai. In der allgemeinen Aussprache des Parlaments über den Staatshaushalt nahm der bekannte völ­kische Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Rajniß zu den grund­sätzlichen innen- und außenpolitischen Fragen des Landes Stel­lung. Die Judenfrage sei, erklärte er, ein organisches Uebel des Ungarntums. Zn den Jahren 1867 bis 1914 sei im wirtschaft­lichen Leben Ungarns Raubbau getrieben worden. Ungarn sei damals das Jagdgebiet der Rotschild und anderer Bankiers ge­wesen. Das Ungarntum habe das unbedingte Recht zu fordern, daß das Judentum seine Monopolstellung aufgebe.

Im weiteren betonte Dr. Rajniß, es fühle sich in keiner Weise solidarisch mit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, die das P a r a d e - Go j - S ys t e m" geschaffen habe. Das Ansehen des Parlamentarismus werde heute durch die Clique der Büro­kratie und des Großkapitals untergraben, die weit mächtiger seien als die Parlamente.

Dr. Rajniß richtete hierbei scharfe Angriffe gegen das Finanz­kapital, die Großindustrie und den Handel, die in Ungarn einen erbitterten Kampf führten, um das gesamte nationale Vermögen an sich zu reißen. Dr. Rajniß betonte, er sei Anhänger des nationalen Arbeitsstaates.

Auf außenpolitischem Gebiet berührte er das Verhältnis Ungarns zur Tschechoslovakei. Er lehnte in diesem Zusammen­hang jeden Verzicht auf die militärische Gleichberechtigung, ins­besondere als Tauschmittel für einen Freundschaftsvertrag mit Prag ab. Militärische Gleichberechtigung sei das Recht zum Schutze des nationalen Lebens. Lediglich die Grenzrevision könne ein Tauschmittel bilden.

Mit» RaAriAtra Ms aller Mel!

Blomberg bei Baldwin und Eden. Neichskriegsminister Generalfeldmarschall von Momberg stattete am Donnerstag vormittag dem Premierminister Baldwin sowie Außenmini­ster Eden einen Besuch ab.

Pfingsttagung der Deutschen Stenografenschaft. Während der Pfingsttage veranstaltet die Deutsche Ckenografenschaft in Bayreuth ihre diesjährige große Pfingsttagung. Am MAsterschaftsschreiben auf der Schreibmaschine beteiligen sich 250 Maschinenschreiber, ferner kämpfen 150 der besten Stenografen um den Meistertitel. Bei letzteren sind bereits 420 Silben als Höchstleistung gemeldet. Im Fremdsprachen­schreiben wird in englischer, französischer, spanischer, hollän­discher, schwedischer und dänischer Sprache geschrieben.

Deutsche Gotterkenntnis" (Haus Ludendorsf). Der Reiche» und preußische Innenminister hat bestimmt, daß dieDeut­sche Gotterkenntnis" (Haus Ludendorsf) zu den Mellon schauungsgemeinfchaften gehört, deren Eintragung in cnni. liche Listen, Register usw. in gleicher Weise wie bei der Religionsgesellschaften auf die Erklärung der Beteiligter hin erfolgen muß. Die BezeichnungDeutsche Eotterkenni nis" (Haus Ludendorff) kann durch die BezeichnungGott erkenntnis (L)" abgekürzt werden.

Feuergefecht an der sowjetrussisch-afghanischen Grenze, Wie diePrawda" meldet, hat an der sowjetrussisch-asgha- nischen Grenze eine heftige Schießerei stattgefunden, die auch unter den Truppen des Sowjetgrenzschutzes ein Todesovfer forderte. 15 bewaffneteBanditen" hätten versucht, aus das Sowjetterritorium vorzustcßen. Acht von ihnen feie? getötet worden.

Polens Justizminister korrespondierendes Mitglied der Akademie für deutsches Recht. Der als East des Präsidenten der Akademie für deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, in Berlin weilende polnische Justizminister Erabowski reiste mit seiner Gattin und seiner Begleitung nach Warschau zu- Exzellenz Grabowski ist vom Präsidenten der Akade­mie für deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, zum korrespondierenden Mitglied der Akademie ernannt worden.

Rerchsaulooayn HamburgLübeck feierlich etngeweiyt. Im Beisein zahlreicher führender Männer aus Partei. Staat, Wehrmacht und Verkehrswesen wurde am Donners­tag die neue Reichsautobahn HamburgLübeck feiern .1 dem Verkehr übergeben.

Neuer polnischen Torpedobootszerstörer in Gdingen. Nach Berichten der polnischen Presse trifft in den allernächsten Tagen in Gdingen ein neues polnisches Kriegsschiff, der TorpedobootszerstörerGrom", ein. Der Zerstörer, der zu den schnellsten und größten seiner Klasse gehören soll, wurde auf der englischen Werft von I. Samuel White und Ty. in Cowes gebaut.

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Wogsten will klwandert wrr-rn!

Von Wilhelm Aue

Von allen hohen kirchlichen Festen hat das Pfingstfest seit jeher die meiste Naturverbundenheit. Wenn man Ostern früher zu einem ersten ausgedehnten Spaziergang vor die Mauern der Stadt benutzte, weil das Wetter oft noch nichr recht verläßlich und der Winter noch nicht lange geschieden war, so lachte zu Pfingsten auf alle Fälle schon die schöne warme Sonne aus vollem Himmel, die Baumblüte war auf ihrem Höhepunkt oder bereits vorüber. Daher war auch vor Jahrhunderten schon Pfingsten Anlaß nicht zu einem bloßen Spaziergang mehr, sondern zu einer mehr oder minder ausgedehnten Wanderung.

Es ist auch heute nicht viel anders, bloß daß wir statt Wandern meist schon Reisen sagen und dabei natürlich auch Strecken meinen, für die die liebe alte Postkutsche viele Tage brauchte, um sie zu bewältigen.

Pfingsten steht auch Heuer schon am Anfang der Urlaubs­zeit, al>o der Hauptreisezeit des Jahres. Es gibt viele Arte« des Reisens. Die bequemste besteht darin, sich mit der Eises­bahn an einen schönen Ort bringen zu lassen, dort in einem Hotel ein schon vorbestelltes Zimmer zu beziehen, vormit­tags und nachmittags durch den Kurpark zu promenieren und keine Mahlzeit auszulassen, die im Pensionspreis ein­begriffen ist. Etwas unbequemer, aber lohnender und schö­ner ist die Verbindung von Reisen und Wandern, die ein­zige Möglichkeit übrigens, den Sinn des schönen alten Spru­ches zu erkennen, daß der etwas erzählen kann, der eins Reise getan hat.

Es gibt für die Fußwanderung keinen Ersatz, weder zu Rad, noch zu Auto, noch im Flugzeug. Wer eine Landschaft erkennen, verstehen und recht lieben lernen will, der muß sie zu Fuß durchwandern, der muß Zeit haben und Muße und blanke Augen. Es darf nur eine Uhr für ihn geben: die Sonne, und je weniger Gepäck einer bei sich hat, desto besser. Mit schwerem Rucksack wandert es sich nicht frank und frei.

In einer seiner schönsten Geschichten erzählt Hebel von einem dicken reichen Manne, dem nichts mehr gefiel auf der Welt und dem nichts mehr schmeckte und den sein Arztmit Schusters Rappen" auf die Reise schickte. Diese Geschichte ist heute am Platze wie je. Niemals wurde der Mensch im Kilomsterfressen so verwöhnt wie heutzutage, jeden Schritt versucht man dem Erholungsbedürftigen abzunehmen, wo doch eigentlich die beste Erholung darin bestünde, ihm kei­nen abzunehmen.Fußmarsch" undWanderung" sind durchaus nicht dasselbe, denn das Wandern, das richtige wenigstens, wie es noch der verstorbene Hofmiller so pries, hat nichts mit dem eigentlichen Sport zu tun. Das Wandern ist zum Schauen da.

Die großen Wanderer, Goethe zum Beispiel, Nietzsche oder Beethoven, wußten, was sie der erwanderten Natur zu ver­danken hatten, sie haben wohlweislich keine Grundsätze iLr das rechte Wandern aufgestellt und kein Rezept Hinterlagen. Denn ein jeder wandert anders, der eine geht in feine Ge­danken versponnen durch den Wald, der andere mit offenen Augen, Licht und Farben trinkend. Nicht jeder ist zum Sehen geboren und zum Schauen bestellt, aber jedem kann das Wandern etwas geben, was durch nichts anderes im Leben zu ersetzen ist.

Aus Aast Md Land

Altensteig, den 14. Mai 1937.

Pfingstverkehr der Reichsbahn. Am Pfingstsonn­tag verkehren auf der Strecke AltensteigNagold fol­gende Sonderzüge: Altensteig ab 6.00 Uhr, Nagold an 6.53; Nagold ab 7.08, Altensteig an 7.57 Uhr. Am Pfingstmontag verkehren folgende Sonderzüge: Ältensteig ab 6.00 Uhr, Nagold an 6.53, Nagold ab 7.08, Altensteig an 7.57; Ältensteig ab 18.03, Nagold an 18.55. Nagold ab 19.03, Ältensteig an 19.56; Ältensteig ab 21.32, Nagold an 22.14, Nagold ab 22.50, Altensteig an 23.36 Uhr.

Die Züge haben Halt auf allen Stationen und in Nagold gute Anschlüsse.

Ueber 58 808 neue NSV.-Mitglieder im Gau Württem- berg-Hohenzollern. Der große Feldzug zur Mitglieder- ! Werbung für die NS.-Volkswohlfahrt führte dank unermüd­lichster Arbeit treuer Helfer und Helferinnen und dank der Einsicht vieler Volksgenossen in unserem Gau schon jetzt zu einem großen Erfolg. Ueber 50 000 Mitglieder konn­ten in wenigen Wochen geworben werden! Ueber 50 000 neue Mithelfer an dem großen Werk! Die neu zu uns Gestoßenen werden nun sehen und verfolgen können, wie die NS.-Volkswohlfahrt in all ihren großen Werken an der Arbeit ist, um die wahre Volksverbundenheit zu schaf­fen, die Volksgemeinschaft, fo wie sie der Führer will!

In den ländlichen Kreisen wird die Werbung in den näch­sten Monaten weitergeführt werden und es werden auch dort die letzten uns noch Fernstehenden zur großen Ärmer derSozialisten der Tat" stoßen.

23 Sonderzüge nach München voll besetzt! Am 30. Mai ! wird auf der Theresienwiese in München die größte ! landwirtschaftliche Ausstellung des europä- ! ischen Kontinents ihre Tore öffnen. Von den 32 Sonder- ^ zügen, die von Württemberg nach München gehen, sind schon 23 Züge besetzt. Bei den Sonderzügen, die am 28. und 30. Mai von Calw abgehen, sind noch einige Plätze frei. z Sonderzugskarte einschl. Eintrittskarte, Plakette und Ver­sicherungskarte RM. 8.40. Meldungen bei der Kreisbauern­schaft Schwarzwald-Nord in Ältensteig.

Fünfbronn, 13. Mai. (Meisterprüfung.) Christine Finkbeiner von hier hat die Meisterprüfung als Damenschneiderin vor der Handwerkskammer Reutlingen mit gutem Erfolg bestanden.

Nagold, 13. Mai. (4 0 I a h r e a I t.) Am 15. Mai ds. Js. vollendet Landeshandwerksmeister Bätzner sein 10. Le­bensjahr. Im Jahre 1897 in Walddorf Kreis Nagold ge­boren, hat er seine Ausbildung im Echreinerhandwerk er­halten. Nach Äblegung der Gesellenprüfung im Tischler­bandwerk war er von 1916 bis Kriegsende im Heeresdienst.

Nach Kriegsende legte er die Meisterprüfung mit gutem Erfolg ab und machte sich im Juni 1920 mit der Errichtung einer Möbelschreinerei in Nagold selbständig. Schon früh­zeitig fühlte er sich zur nationalsozialistischen Idee hingezo­gen und trat 1923 in die NSDAP, ein, in welcher er sich seither als überzeugter Nationalsozialist und unermüdlicher Kämpfer für dis Idee Adolf Hitlers betätigte. Bätzner ist mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Von 1927 bis 1934 war er nationalsozialistischer Stadtrat in Nagold, von April 1932 bis 1933 Landtagsabgeordneter in Würt­temberg und seit 1933 Reichstagsabgeordneter. Nach der Machtergreifung wurde er auch mit verschiedenen Aemtern in der gewerblichen Wirtschaft betraut, indem ihm 1933 das Amt des Präsidenten der Handwerkskammer Reutlingen und im Jahre 1934 das Amt des Land^sbandwcrksmeisters für Südwestdeutschland übertragen wurde In Anerkenn.-!'j seiner Leistungen wurde er kürzlich uu: Standarlensüyre» befördern

Pfalzgrafenweiler, 14. Mai. (Ein besonderer Genuß auf Pfingsten.) Ein seltener Genuß fleht Pfalzgrafenwei­ler und Umgebung über Pfingsten bevor. Der schon jahre­lang bekannte Musikzirkel Pforzheim gastiert auch dieses Jahr am Pfingstsonntag mit einem ganz auserlesenen Programm, ernsten und heiteren Teils, mit namhaften Künstlern sowie dem gesamten Streichorchester im Hans-Schemni-Haus in Pfalzgrafenweiler. Für das Gebotene und in Anbetracht der volkstümlichen Preise ist der Abend aufs wärmste zu empfehlen, und jeder Besucher wird bestimmt an diesem Abend auf seine Kosten kommen, zumal nach Beendigung des Bunten Äbends Jung und Alt in reichlichem Maße Gelegenheit geboten wird, das Tanz­bein zu schwingen.

Freudenstadt, 13. Mai. (Der neue HJ.-Bannfllhrer Achilles wurde eingesetzt.) Gestern abend fand im Rathaussaal in An­wesenheit der Vertreter der Partei, des Staates und der HJ.- Führerschaft die Einsetzung des neuen Bannführcrs Achilles statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Rede des Bannführers H a u g - Stuttgart, der in seinen Ausführungen auf die Entwicklung der HI. auf das Jahr 1933 zuriickgriff und den Kampf der HI. um die Totalität der Jugenderziehung be­leuchtete. In weitem Rahmen sprach Bannführer Hang auch über die Führerauslese in der HI. und betonte dabei das not­wendige Angeboren-Sein der Führereigenfchaften, die wohl durch Schulung gefördert, nie aber ersetzt werden können. Im Anschluß an die Ausführungen von Vannfllhrer Haug-Stuttgart erfolgte die feierliche Berufung. Jungbannführer Achilles führte seither den Jungbann Groß-Stuttgart.

Calw, 14. Mai. (Calw wird wieder Sitz eines HI-- Bannes.) Im Zuge des Neuaufbaues der HI. in Auswir­kung des Gesetzes vom 1. Dez. 1936 hat der Gebietsführer den Jungbannführer Theo Ried t, bisher Ulm, mit der Führung des neugebildeten Bannes 401 (Nagold), umfas­send die Kreise Calw, Nagold und Neuenbürg mit Dienstsitz in Calw beauftragt. Mit der Führung des Untergaues Nagold ist die seitherige Führerin des Unter­gaues Schwarzwald Rösle Baumann, Freudenstadt beauftragt. Die Einsetzung von Bannführer und Unter­gauführerin erfolgt heute abend im großen Rathaussaal der Stadt Calw durch Gebietsführer Sundermann im Rahmen einer schlichten Feier. Die neuen Dienststellen werden vorläufig imHaus der Jugend" untergebracht.

Calmbach, 12. Mai. Auch dieses Jahr kommt wieder während der Sommerferien ein Schulungslager des NS.-Lehrerbundes hierher. Voraussichtlich findet dabei eine starke Durchsetzung mit Lehrern aus norddeut­schen Gauen statt.