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Schwarzwälder Tageszeitung'

Nr. 62

auch heute noch fortgesetzt von jenen Menschen, die nicht die not­wendige innere Disziplin besitzen, um sich vorbehaltlos und be­dingungslos in die Einheitsfront des nationalsozialistischen Staatsaufbaues einzureihen.

j And damit komme ich zu der Frage, was können Partei und Staat tun. um der Presse auch ihrer Zeit die Stellung zu geben, die sie gerade im öffentlichen Interesse haben mutz. Es kann dem nationalsozialistischen Staat nicht gleichgültig sein, welcher Wertschätzung sich die deutsche Presse im Volk selbst er­freut. Denn wenn die deutsche Presse eine hohe nationalsozia­listische und eine ebenso hohe kulturelle Aufgabe zu "füllen hat. dann mutz der Staat selbstverständlich auch dar»» interessiert sein, datz das deutsche Volk sich der Wichtigkeit und der Bedeu­tung seiner Presse bewußt ist. Vor allem aber kann es der na­tionalsozialistische Staat nicht zulassen, datz das öffentliche An­sehen des Presseberufes unter ungeeigneten Erziehungsmethoden leidet. Der Nationalsozialismus Hai dafür gesorgt, datz die Kon- troll- und Ueberwachungsmatznahmen nach einem zielbewutzt auf­gebauten System vor sich gehen. Diese Instanzen werden von alten Nationalsozialisten geleitet, die ihre Befähigung zu dieser Aufgabe nicht nur jahrelang vor der Machtübernahme, sondern schon zur Zeit der Gründung der Partei unter Beweis gestell: haben. Ich glaube, man kann zu diesen Leuten das Vertraue« haben, datz sie Mitzstände da abstellen, wo sie sich zeigen.

Die Erziehungsmethoden, die sich der Reichsverband -er Deutschen Presse gestellt hat. sind positiver Art. Ein aus­gesprochenes Aktivum stellt die Reichspresseschule dar. Wir haben zum erstenmal durch die Einrichtung der Presseschule «nd durch die einheitlichen Vorschriften über die Volontärausbil- -ung Ordnung und System in die journalistische Verufserziehung gebracht. Und es ist nicht zuletzt eine der wichtigsten Aufgaben -er Presfeschule, schon im jungen journalistischen Nachwuchs das Bewußtsein einer Schicksalsgemeinschaft der deutschen Presse wach­zurufen. Man kann in drei Monaten aus einem Menschen, dem nun einmal die Voraussetzungen für unseren Beruf fehlen, nichr einen Journalisten machen. Aber man kann den jungen Leuten an praktischen und theoretischen Beispielen zeigen, was Jour­nalismus ist und welche Eigenschaften der journalistische Be­ruf erfordert.

Ich möchte mich nun kurz mit einer Frage beschäftigen, die augenblicklich im Mittelpunkt des journalistischen Interesses steht, nämlich mit der

Frage der Kunstbetrachtung.

1. Das Verbot der Kunstkritik ist die folgerichtige Fortsetzung -es Weges, der durch die nationalsozialistische Pressepolitik ganz allgemein eingeschlagen wurde. Die Kritiker des Kritiker-Er­lasses verkennen nationalsozialistische Grundgesetze, wenn sie lm Ernst glauben, datz in bezug auf die Kunst und auf das Theater »sw. andere Gesetze gelten sollen, wie in der allgemeinen Politik.

2. Man mutz sich bei der Behandlung dieser Frage vor einem grundsätzlichen Irrtum hüten, der hüben wie drüben, in der Presse sowohl wie in der Kunst, gerne gemacht wird. Man ver­fällt leicht in den Fehler, anzunehmen, datz Presse und Kunst sich in zwei feindlichen Lagern gegenüberstehen Datz gewisser­maßen die kunstfeindliche Presse sich der Kritik bedient, um dis Kunst zu ruinieren. Wer das sagt, verkennt Wesen und vor allem die Geschichte der Presse. Wir dürfen auch heute noch nicht in den Fehler verfallen, den wir bekanntlich in der liberalisti- schen Zeit aufs schärfste bekämpft haben, als man damals den Begriff von derKunst an sich" proklamierte. Auch die Kunst führt kein Eigenleben, das lediglich mit dem Hinweis auf seinen künstlerischen Charakter unantastbar wäre. Wir wissen im Gegen­teil, datz es eine Zeit gegeben hat, in der mit dem Schlagwort Kunst dem gefährlichen Kulturbolschewismus im Theater, im Film, in der Musik, in der bildenden Kunst usw. Tür und Tor geöffnet wurde.

In der Kunst selbst waren andererseits erfreulicherweise auch wieder Kräfte am Werk, die sich der kulturellen Zersetzung des deutschen Volkes charaktervoll entgegenstemmten und genau io war es auch in der Presse und in der Pressekritik. Als wir Nämlich noch keine einheitlich geleitete Presse hatten, da stand gerade die jüdische Kritik der Berliner Asphaltpresse durchaus nicht etwa gegen die damalige Kunst bezw. gegen das, was sich damals auf den Berliner Bühnen als angebliche Kunst breit machte. Diese Asphaltkunst war nämlich genau so jüdisch wie ihre Kritiker in der sogenannten deutschen Presse. Die Jetzner, Kortner, Vergner, Pallenberg, Feuchtwanger auf der einen Seite und die Alfred Kerr, Schirokkauer usw. auf der anderen Seite laten sich gegenseitig bestimmt nicht weh. Aber es gab noch «ine andere Kritik in der deutschen Presse. Sie stand unter-den nationalsozialistischen Vorzeichen, ohne sich erfreulicherweise aus, schließlich auf die nationalsozialistische Presse zu beschränken. Aber diese antijüdische und antibolschewistische Kunstkritik stand ihrer­seits gegen die jüdische Kritik der übrigen Presse in keinem ge­ringeren Gegensatz wie gegenüber dem jüdischen Kunstbolschewis­mus auf der Bühne selbst. Die Grenze, an der sich Geister schei­den, ist also niemals zwischen der Presse auf der einen Seite und der Kunst aus der anderen verlaufen, sondern der entschei­dende Bruch geht mitten durch die Presse und durch die Kunst Hindurch.

3. Demgemäß ist auch heute die Kunstkritik primär keine kunst­ästhetische Angelegenheit, sondern eine politischeund welt­anschauliche Ausgabe. Dies wurde zweifellos bis in die jüngste Zeit hinein von einem großen Teil der Theaterkritiker übersehen oder noch nicht erkannt. Die Kunstkritik führte zum mindesten in ihrer nutzeren Form und ihrem Stil die Tradition fort, die sich unter dem früheren System eingebürgert hatte. Man legte bis in die jüngste Zeit hinein den Schwerpunkt auf ine Frage, ob die Aufführung, ob der Film usw. nach rein kunst- ästhetischen Gesetzen als gut oder schlecht zu bewerten seien. Demgemäß wurden über Autoren und Künstler nach berühmtem Muster vom Podium der souveränen Kunstrichter aus spalren- lang gute und schlechte Zensuren ausgeteilt. Aber es wurde selten erkannt, daß es viel wichtiger war, festzustellen, für welche Sache aus der Bühne gekämpft wurde. Die Kritiker und Kunst­betrachter sollen sich immer bewußt sein, daß das, was auf der Bühne vor sich geht, Politik im weitesten Sinne des Wortes ist,

«. Die Lehre, die wir aus dieser Erfahrung ziehen müssen, ist folgende' Der Schriftleiter, der sich mit den Fragen der Kunst publizistisch beschäftigt, mutz heute vor allem ein politischer Mensch sein. Das ist auch der Sinn der Umwandlung von der Kunstkritik zur Kunstbetrachtung. Der Kunstschriftleiter des na­tionalsozialistischen Staates soll an seine Aufgabe mit jenem gei­stigen Rüstzeug herantreten, zu dem ih» die Verantwortung vor dem nationalsozialistische» Kulturwille» verpflichtet. Die Kunst- hetrachtung unterscheidet sich vo» der früheren Kunstkritik um

Gotteswillen nicht dadurch, daß nunmehr kritiklos alles und jedes, was heute über die Bühne oder die Leinwand geht, als gut und vorbildlich oder gar als unübertrefflich geschildert wird. Es ist ein katastrophaler Irrtum, wenn manche Zeitungen nun glauben, durch eine widerliche Lobhudelei der Anordnung über das Verbot der Kunstkritik am besten gerecht werden zu können. Dieser Fehler kann nicht schleunigst genug abgestellt werden. Der Maßstab von gut und schlecht mutz überwunden werden. Und an seine Stelle muß das Verständnis über die Idee eines Kunst­werke» treten. An dieser Idee sollen sich die Geister scheiden. Ist es nationalsozialistisches Ideengut, das wir in dem Kunst­werk und seiner Darstellung erkennen, dann sind wir dafür. Ist da» Gegenteil der Fall, dann haben wir nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, dagegen zu sein. Kurz gesagt: Kunst­betrachtung ist mehr Tatsächliches zur Sache und weniger Schulmeisteret!

Wenn wir abschließend zu dem Problem der Pressebesprechung rnd Presscsührung Stellung nehmen wollen, so wollen wir eines »kennen: Im Mittelpunkt der nationalsozialistischen Presse- teform steht die geistige Persönlichkeit. Das heißt, nicht pituugsfremde Menschen, sondern der Zeitungssachmann hat auf Fuyruag ^u,pruch. ^o owsel Hc>ruagsiaai»iuan m

der Schriftleitung oder in der Verlagsleitung sitzt, ist nicht wich­tig. Wichtig ist. daß er ein im weitesten Sinne journalistisch be­gabter und befähigter Mensch ist. Ich weiß. Satz viele Grund ätze heute beginnen, Allgemeingut der nationallozialistischen Presse­politik zu werden. Und wir sind uns darüber einig, fo sicher diese Grundsätze in die Tat umgesetzt werden, desto sicherer wer­den wir auch das Ziel erreichen, das uns oorschwebt: Wir wollen eine angesehene und interessante deutsche Presse im Dienste des nationa'lsozialistsschen Staates, und mit dieser Presse ein zuoer- lässiges und schlagkräftiges Instrument in der Hand des Führers.

An die ZriedkilssabvtklM

zum Frontkiimpfertresfen

Paris, 15. März. Henry Pichst, der Vorsitzende des größten französischen Kriegsteilnehmeroerbandes in Saint Föderale hatte mit einem Vertreter derRepublique" eine Unterredung. Er er­klärte dabei u. a., daß die französische Presse sich so verhalten habe, als hätte sic nichts von dem internationalen Kriegsteil­nehmertreffen in Berlin verstanden. Wann werde man, so fragt Pichot, in Paris aushören, die Innenpolitik mit der Außen­politik zu vermengen und eine Frage, dis mehr ais alle anderen Ruhe und Matz fordert, polemisch zu behandeln? Es sei plump zu behaupten, daß niemand nach Deutschland gehen könne, ohne eingewickelt" zu werden. Im vorliegenden Falle bedeute das so viel, datz man die Kriegsteilnehmer von 13 Ländern als dumm bezeichnet. Die Führer des D -tren Reiches hätten sich als Kriegsteilnehmer benommen. Weil sie nicht versucht haben, ihre Gäste in den Dienst Deutschlands zu stellen, habe man versucht, ihren Erklärungen jeden Wert abzusprechsn. Das sei kümmer­lich. Wer rede, verpflichte sich. Diese Verpflichtung solle man zur Kenntnis nehmen. Die Kriegsteilnehmer der 14 Länder, die sich den Satzungen des internationalen Komitees angeschlossen ha­ben, könnten sich nicht immer nur aus Kundgebungen beschrän­ken, sondern müßten sich einmal an einen Tisch setzen und etwas sagen. Dann werde das Spiel erst wirklich gespielt werden. Die Partie sei nicht für alle gleich, aber sie sei nicht verloren, so lange es herzhafte Männer gebe, um sie zu spielen. Und wenn sie verloren gehen sollte, hätte man wenigstens die Ehre geret- :et, leidenschaftlich den Frieden gewollt zu haben.

Niemand HM mchr tun könmn"

Stimme der Hochachtung aus China

plSK. Die in Tientsin erscheinendenDeutsch-Chinesischen Nachrichten" Nr. 1952, übernehmen einen Artikel aus der in englischer Sprache hcrausgegebenen ZeitungHankow Herold" über die Aufbauarbeit im neuen Deutschland unter Adolf Hitler. In dem Artikel heißt cs u. a.:

Niemand hätte mehr für ein Land tun können, als Adolf Hitler m den vergangenen vier Jahren für Deutschland erreicht hat. Einem niederueworsenen Volke hat er Ehre und Anständig­keit Wiedergegeben. Aus einem gedemlltigten und unterdrückten Volke hat er eine neue Nasse schaffen können, die Selbstsicherhett und Selbstachtung atmet. Den Vertrag von Versailles, der Deutschland an Händen und Füßen gebunden hatte, hat er Seile nach Seite und Abschnitt nach Abschnitt zerrissen Nicht nur den alten Beschränkungen des Landesheeres hat er in aller Offen­heit getrotzt, er Hai auch eine neue Flugwafse und eine neue Flotte geschaffen. Und als Abschluß der Selbstbehauvtung hat er dann offiziell die Unterschrift unter dem Kriegsschuldpara­graphen des Versailler Friedensvertrages zurückgezogen. Als der Beschwörer, der erfolgreich den Zauberbann gebrochen hat, ver­dient Adolf Hitler von jedem unvoreingenommenen Beobachte: die höchste Bewunderung."

Siadiraiswadlen in Sonderdurg

Sonderburg, 15. März. Bei den Gemeindewahlen in Sonder­burg (Nordschleswig) vermochten die Deutschen ihre Stimmen­zahl von 936 auf 1048 zu erhöhen. Der neue Stadtrat besteht aus 10 Sozialdemokraten, 7 Dänen und 4 Deutschen. Wie in Apenrade, so war auch hier einedeutsche" Splitterliste aus­gestellt worden, die aber nur 33 Stimmen erhielt. Auch in dem Kirchspiel Quars (Kreis Apenrade) erzielten die Deutschen ei» gutes Ergebnis.

^leiuingsiai veuifHer Matrosen in Halifax

London, 15 März. In Halifax in Neuichottland ereignete beherztes Eintreten deutscher Matr glücklicherweise ohne schwere Folgen blieb. Auf einem mit suchern besetzten privaten Motorboot erfolgte in dem Augen!

° ^ ^ an der Reeling des deutschen Schulf fesSchlesien angelegt hatte. Das Boot stand lm Nu in Fl men und die Passagiere suchten durch schleunigstes Ueberbi springen ,hr Leben zu retten. Vesatzungsmitglieder derS. sien griffen sofort em und so gelang es ihnen, die im Wo Schwimmenden zu retten. Elf Besucher hatten Vrandwun erlitten, von denen drei in ein Krankenbaus gebracht wer EAen. Reuter-Bericht über die Rettunqstat

deutschen Besatzung wird das schneidige Verhalten eines L hervorgehoben, der von Deck derSchlesien" in das kalte Wasser sprang, um rettend zu Helsen.

Deutsche Haudelsabordmmg in Tripolis

Rom, 15. März. Der italienische Finanzminister, der Verkehrs­minister, der Staatssekretär im Luftfahrtministerium. General Valle, sowie Staatsminister Volpi sind zum Empfang des Duc« in Tripolis angekommen. Mit dem gleichen Dampfer trafen auch die deutsche und die französische Handelsabordnung in Tripolis ein, die der Einweihung der italienischen Mustermesse beiwohnen werden.

Rom, 15. März. Bengasi bereitete dem italienischen Regie­rungschef einen besonders feierlichen Empfang. Ein Meer vo» Fahnen, Girlanden und Teppichen gibt der Hauptstadt der Ly- renaica ein festliches Gepräge. Vor der Moschee begrüßte de» Kadi den Duce und gab das Gelöbnis unverbrüchlicher Treu» ab. Vom Balkon des Rathauses aus wandte sich der Duce i» kurzer Ansprache an die Muselmanen von Bengasi, um ihnen für den feierlichen Empfang, vor allem aber auch für ihre Opser- bereitschast während des siegreichen Krieges zur Schaffung des Imperiums zu danken.

Stürmische Slubtnttntulidgkbungtn in Budapest

Eummikniippelattacken der Polizei

Budapest, 18. März. Am heutigen Nationalfeiertag Ungarns kam es beim Aufmarsch der Studentenschaft zu stürmischen Kundgebungen, die Zusammenstöße mit der Po­lizei zur Folge hatten. Vor dem Nationalmuseum, von wo aus der ungarische Freiheitsdichter Alexander Petöfi im Jahre 1848 die zwölf Freiheitsforderungen Ungarns gegen die Wiener Metternich-Regierung proklamiert hatte, fand eine öffentliche Kundgebung der gesamten Budapester Stu­dentenschaft statt. Die Studenten forderten stürmisch die sofortige Freilassung des in letzter Woche festgenommenen Studentenfllhrers Kemjri-Nary, der verhaftet worden war, weil er in der Redaktion des jüdischen HetzblattesEstr Kurir" einen jüdischen Schreiberling zur Rechenschaft gezo­gen hatte.

Die Forderung der Studentenschaft wurde von der Po­lizei mit der sofortigen Aufhebung der nationalen Kund­gebung beantwortet. Drei Studenten wurden in Haft ge­nommen, zwei von ihnen jedoch nach kurzem Verhör wieder freigelassen. Die Studenten sammelten sich hierauf an ver­schiedenen Stellen der Stadt und veranstalteten von neuem stürmische Kundgebungen für die Freilassung des Studen­tenfllhrers Kemeri-Nagy. Die Polizei ging dabei mehrfach mit dem Gummiknüppel gegen die Studenten vor.

Von den spanWkn Zrvntrn

1V bolschewistische Flugzeuge abgeschossen

Salamanca» 15. März. Der nationale Heeresbericht vom Sonntag meldet: An der Viscaya-Front wurde ein Handstreich der Bolschewisten zurückgewiesen. An der Asturien-Front wurde» ebenfalls bolschewistische Angriffe zurückgelchlagen, wobei der Feind schwere Verluste erlitt. An der Guadalajara- Front wurde am Sonntag heftig gekämpft. Bolschewistische Gegenangriffe wurden blutig abgeschlagen. An der M ad r id e r Front setzten die nationalen Truppen ihren Vormarsch fort. Sie konnten die Front um vier Kilometer vorschieben und die Höhen von Vutarron erobern. Dabei erbeuteten sie sieben Maschinengewehre. Die Bolschewisten verloren in diesem Ab­schnitt gegen 200 Tote. An der Südfront wurde bei Villa Nueva de Duqne (Cordoba-Front) ein bolschewistischer Gegenangriff ausgehalten.

Am Sonntag wurden zehn bolschewistische Jagd­flugzeuge abgeschossen, unter denen sich drei sowjet- russische Maschinen befanden.

Sturmangriff im strömenden Regen

Ungeachtet des seit nunmehr vier Wochen andauernden schwe­ren Unwetters haben die Truppen Francos, wo immer es an­ging weitere Operationen unternommen, um dem Feinde unter gar keinen Umständen Gelegenheit zur Erholung zu geben Völ­lig überraschend unternahmen sie jetzt auch auf dem rechten Flügel des Jarama-Abschnittes zwischen Ciempozuela und Pingarron, also von einer Stelle aus, die in der vergange­nen Woche noch härtesten Angriffen der sogenannten Interna-, Konaken Brigade ausgesctzt war, einen Sturmangriff, der zum Ergebnis hatte, daß die Front trotz des völlig aufgeweichten Geländes im strömenden Regen um drei Kilometer vorgeschoben werden konnte. Die spanischen Bolschewisten hatten auch hierbei zahlreiche Tote und Verwundete zu verzeichnen.

Panikstimmung der Madrider Bolschewisten

Für wie verzweifelt die Bolschewistenhäuptlinge die Lage in Madrid betrachten, geht aus Madrider Rundfunksendungen her­vor. Der bolschewistische Sender verbreitet verzweifelte Aufrufe der kommunistischen, syndikalistischen und anarchistischen Organi­sationen, in denen alle waffenfähigen Männer auf das dringend­ste aufgefordrrt werden, angesichts der drohenden Gefahr unver­züglich nach Madrid zu kommen. Die katalanischen Bolichewi- sten-Oberhäuptlinge haben an alle noch von Bolschewisten tre- rorisierten Provinzen einen Aufruf gerichtet, Lebensmittel nach Madrid zu senden, da esmöglich" sei, daß die Hauptstadt ein­geschlossen würde. Der sogenannte bolschewistische Verteidigungs- ausschuß hateine Verordnung" erlassen, wonach das Trmkwas- ser rationiert werden müsse, um für den Fall der völligen Ein­schließung Madrids über Vorräte zu verfügen.

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Schwere Unruhen in Madrid

Salamanca, 15. März. (Vom Sonderberichterstatter des DNB.) Rundfunknachrichten zufolge kam es in Madrid zu schweren Unruhen. Zwischen Syndikalisten und den sogenannten Ord­nungsmilizen brachen blutige Kämpfe aus, als eine un­zensiert erschienene Nummer des BlattesEl Sindicalista" be­schlagnahmt wurde. 2m Verlaus der Unruhen sollen mehrere Bomben explodiert und zwei Redakteure des Blattes gelötet worden sein

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General Franco begibt sich an die Madrider Front

Salamanca, 15. März. Staatschef General Franco ist am Montagmorgen in Begleitung mehrerer höherer Offiziere an die Madrider Front gereist. Er beabsichtigt, an allen Frontabschnitten die nationalen Streitkräfte aufzusuchen.