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Nummer 49

Altensteig, Montag, den 1. März 1937

19.

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N. An legt den Grundstein zum .Saus -er Deutschen Arbeitsfront aut -er Leipziger Mette

Leipzig, 28. Febr. In einer Feier, die zugleich die Eröffnungs­feier der Leipziger Frühjahrmesse 1937 bildete, vollzog der Reichs­organisationsleiter und Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, am Morgen des ersten Messe-Sonntags die Grundstein­legung zum Haus der Deutschen Arbeitsfront auf der Leipziger Messe, das im Mittelpunkt der Technischen Messe errichtet wird. Auf den Auffahrtsrampen und auf der Straße des 18. Oktober bis zur Halle 7 hatten Ehrenabordnungen sämtlicher Parteiglie­derungen Aufstellung genommen. Dr. Ley wurde geleitet von Reichsstatthalter Mutschmann und Bürgermeister Haake. Nach einem kurzen Erußwort nahm Dr. Ley das Wort. Einleitend stellte er fest, daß wir Deutsche, wie kaum eine andere Nation, auf unserem Raum beengt seien. Wir haben aber eines, das uns ft ei und glücklich macht, wir haben ein herrliches Volk, das hochbegabt ist. Wir können mit Stolz bekennen: dieses Volk Hai der Erdtz mindestens ebenso viel gegeben, wie die Erde diesem Volk gegeben hat. Das deutsche Volk ist unser Kapital, mit dem wir wirtschaften wollen und wirtschaften müssen. Der Ausdrml dieses Gedankens ist diese herrliche Schau deutscher Arbeit aus der Leipziger Messe. Seit mehr als achthundert Jahren kommen hier die Menschen aus dem deutschen Raum zusammen. Es muß schon etwas Ungeheures sein, was so lange Jahrhunderte über­dauert hat. Das ist mehr als der wirtschaftliche Wert, der in all dem liegt, das ist höchste Weltanschauung, deutsche Arbeit, deutsches Können und deutsche Leistung. So nimmt es nicht wun­der, daß das neue Deutschland nun die wirtschaftliche Messe mit dem Geistigen der Arbeit paaren will und daß wir in den Mittelpunkt dieses gewaltigen Metzgeländes ein Denkmal, einen Tempel der Arbeit, der deutschen und sozialen Ordnung und des neuen Deutschlands überhaupt setzen. Dr. Ley forderte dann alle Männer der Partei, der DÄF., der Behörden und der Wirt­schaft auf, mitzuhelfen, damit dieses Denkmal, das ein Symbol des neuen Deutschlands sei, so groß und gewaltig, so würdig und schön wie nur möglich gestaltet werde.

Nachdem die Lieder der Nation verklungen waren, begab sich Dr. Ley zum Freigelände vor der Halle 7. auf dem das neue Haus erstehen wird. Der erste Hammerschlag des Reichsorgani­sationsleiters galt den Toten des Weltkrieges, der zweite den Toten der Bewegung und der dritte den Toten der Arbeit. Neichsstatthalter Mutschmann übernahm mit seinen Ham­merschlägen das Haus für den Gau Sachsen mit der Bürgschaft der Partei, die darüber wachen werde, daß die reine Lehre Adolf Hitlers jederzeit im deutschen Volke erhalten bleibe. Bür­germeister Haake sprach für die Stadt Leipzig den Willen aus, dieses Haus unter ihre Schirmherrschaft zu nehmen und zu sei­ner Förderung nach ihren Kräften beizu tragen. Im Gedenken an den ersten Arbeiter der Nation und an alle deutschen Arbeiter schloß die Kundgebung mit dem Gesang des ArbeitsliedesBrü­der in Zechen und Gruben". Der Bau des Hauses wird noch im Frühjahr in Angriff genommen werden.

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Rekordbesuch auf der Leipziger Frühjahrsmesse

Leipzig, den 28. 2. 37. Mit einer schlichten Feier wurde am Messe-Sonntag morgen dasHaus der Nation" eingeweiht, das nunmehr den Sammelpunkt der ausländischen Messebe­sucher darstellen wird und auch die ausgezeichnet organisierte Pressezentrale enthält.

Schon der erste Tag der Messe brachte der Innenstadt und dem Ausstellungsgelände einen in diesem Umfang noch nie dagewesenen Besuch. Nach den bisherigen Schätzungen kann mit rund 33000 ausländischen Besuchern gerechnet werden. Dies ist umso erfreulicher, als damit die ursprüngliche Schätzung weit überholt worden ist.

Las neue NM ist stolz auf feine Bürger lm Ausland"

Gauleiter Bohle an die Ausländsdeutschen

Berlin, 28. Febr. Der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, richtet folgenden Auiruf an das llnslandsdeutschtum, in dem es heißt:

Meine auslandsdeutschen Volksgenossen und Dolksgenosfinnen!

Der Erlaß des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler vom R). Januar 1937 über die Einsetzung eines Chefs der Auslands- Organisation im Auswärtigen Amt stellt eine Tat dar, die von historischer Bedeutung für das Deutschtum im Ausland sein wird. Niemals bisher hat eine Regierung des Deutschen Reiches in dieser klaren Weise ihrer Verbundenheit mti dem Reichs- hiirger im Auslande Ausdruck verliehen. Das nationalsozialistische Reich hat am vierten Jahrestage der großen Revolution einen Wendepunkt in der Geschichte des Deutschtums im Ausland geschaffen, der von allen deutsch denkenden Män­nern und Frauen und von der deutschen Jugend im Ausland dankbar und beglückt begrüßt werden wird.

In vier Jahren harter und entschlossener Arbeit haben der Führer und seine Bewegung ein neues Deutschland der Kraft, der Ehre und des Stolzes geschaffen. In vier Jahren schuf Adolf Hitler ein Reich der nationalen Einigkeit und der sozialen Gerechtigkeit. Durch das Werk Adolf Hitlers ist Deutschland in die Reihe der großen Nationen der Welt ein­gerückt. Die durch Adolf Hitler wiedererstandene deutsche Wehr­macht hält Wache.

Ganz wenige sind es gewesen, die das heute zur stolzen Reichs- slagge gewordene Hakenkreuzbanner draußen in der Welt auf­pflanzten. Diese wenigen schufen das Fundament für die Auslandsorganisation der nationalsozialistischen Be­wegung, die nach der Machtergreifung des Führers in zäher und entsagungsvoller Arbeit die Reichsdeutschen im Ausland zusammenfaßte und sie an das gewaltige Geschehen in der Heimat heranbrachte. Durch bahnbrechendes Wirken auf dem Gebiet des sozialen Ausgleichs findet heute das einstmals nationale Aus­landsdeutschtum eine nationalsozialistische Volksgemeinschaft im Sinne Adolf Hitlers.

Die Mitglieder der Auslandsorganisation, vsm Landesgruppenleiter bis zum unbekannten Parteigenossen, der irgendwo draußen in stiller Pflichterfüllung seinem Führer dient, können mit berechtigtem Stolz die Entwicklung ihrer Auslands­organisation betrachten. Ohne die selbstlose und oft schwierige Mitarbeit der auslandsdeutschen Volksgenossen hätten meine Mitarbeiter und ich das Werk in der Heimat nicht vollbringen können, lieber die Parteigenossen hinaus gedenke ich in Dank­barkeit der vielen hunderttausend Volksgenossen und Volksgenos- finnen, die als aufrechte Nationalsozialisten an dem Aufbau einer wahren Volksgemeinschaft im Auslandsdeutschtum mitgeschafft haben, ohne der Bewegung als Mitglieder anzugehören.

Wenn ich meine neuen Aufgaben als Chef der Aus- landsorgauisation im Auswärtigen Amt in An­griff nehme, so bin ich glücklich zu wissen, daß meine Partei­genossen und Parteigenossinnen mir auch hierbei treu zur Seit« stehen werden. Mein Ruf zur freudigen Mitarbeii an diesen Aufgaben, die ausschließlich dem Werk des Führer- dienen werden, ergeht aber an alle Volksgenossen überall in der weiten Welt, die ihrem Reich verbunden und ihrem Führer treu sind.

An einem historischen Tage hat der Führer durch die Tat be­wiesen, daß alle Volksgenossen des Reiches, mögen sie diesseits oder jenseits der Grenzen leben, einer einzigerSchicksals- gemeinschaft angehören. Für diese Idee der großen Ge­meinschaft aller Reichsdeutschen hat Wilhelm Eust- loff sein Leben gelassen. Mögen wir alle, die wir zur weiteren Mitarbeit an einem großen Werk berufen sind, eingedenk sein der ewigen Verpflichtung, immer mehr zu dienen Adolf Hit­ler und Deutschland!

Molkig über den deotschrn Kraft- sahrsport

Ehrung der deutschen Meister 1936

Berli«, 28. Febr. Der Führer des deutschen Kraftfahrsports. Korpsführer Hühnlein, hielt auf einer eindrucksvollen Veranstal­tung einen von einer Tonfilm-Vorführung begleiteten Vortrag über den deutschen Kraftfahrsport. Anschließend ehrte er d« deutschen Meister des Jahres 1936 durch Ueberreichung de, Meisternadel und den Europameister Bernd Rosemeye, durch Ueberreichung der goldenen Medaille.

Korpsführer Hühnlein gab die Richtlinien bekannt, die er als Führer des deutschen Kraftfahrsports für die künftige Arderi »nd die kraftvolle Weiterentwicklung für erforderlich hält. Er betonte, daß sich die Beteiligung am Kraftfahr-Geländesporr im vergangenen Jahre im Vergleich zu 193t um das Zweieinhalb­fache vermehrt hat und daß die Hälfte aller daran aktiv Teil­nehmenden von der NSKK. gestellt wurde. Die planmäßig« Schulung in der Meisterung des Kraftfahrzeuges komme in de«

deutschen Erfolgen bei der Internationalen Alpenfahrt 1938 deutlich zum Ausdruck; von insgesamt 28 Alpenpokalen Habs Deutschland dabei 20 für sich erringen können.

Rach einer Aufzählung der Verbesserungen, die an den ein­zelnen Fahrzeugtypen im Laufe des vergangenen Jahres durch­geführt werden konnten, kam er auf das große Kraftfahr- fport-Programm des Jahres 1937 zu sprechen. E, erwähnte dabei vor allem die Brandenburgische Geländefahrt, die am 21. März beginnt, weiter die vom 25. bis 27. April stattfindende Ostpreußen-Fahrt, die Dreitage-Mittelgebirgsfahrt, die vom 23. bis 25. Juni durch das Fichtelgebirge und de« Bayerischen Weld führt, ferner die traditionelle Harzfahrt de, Motor-Hitlerjugend, die auf den 4. Juli festgesetzt worden ist und auch den stufenweisen Einbau des Kraftfahrgelände- uni Rennsports m die kommenden Nürnberger Kampfspiele.

Der Korpsführer hob hervor, daß Deutschland im internatio­nalen Automobil-Rennsport im vergangenen Jahre beispiellos« Erfolge habe davontragen können. Er sprach der deutscher Kraftfahrzeug- und Zubehörindustrie, wie auch der Treibstoff­und Oelindustrie für die Unterstützung der sportlichen Aufgabe» feinen besonderen Dank aus.Auf dieser in Disziplin und Kame­radschaft aufgebauten Zusammenarbeit von Führung und Trä­gern des Sports erwächst jene Kraft, der der deutsche Kraft­fahrsport seine Weltgeltung und seine führende Stellung ver­dankt. In diesem Zeichen können wir an alle Kämpfe im Jn- und Auslande mit ruhiger Zuversicht Herangehen. Vorwärts mil ganzer Kraft!"

Genugtuung tu der Schweiz

Pressestimmen zur Unterredung des Führers mit Bundes­rat Schultheß

Bern, 28. Febr. Zu der Erklärung des Führers betreffend die Neutralität der Schweiz schreibt derBerner Bund" u. a.:Als sich der Kanzler des Dritten Reiches Ende Januar vor dem Reichstag mit den Beziehungen seines Landes zu den Nachbarstaaten befaßte und erklärte, die deutsche Regierung Habs Belgien und Holland versichert, daß sie bereit sei, diese Staate« jederzeitals unantastbare neutrale Gebiete anzuerkennen oder zu garantieren", ist in der schweizerischen Presse und in politi­schen Kreisen die Frage aufgetaucht, warum die Schweiz un­erwähnt blieb. Die Antwort war, ihre Neutralität sei von Deutschland längst anerkannt und eine Selbstverständlichkeit. Nu« hat der Reichskanzler diese Selbstverständlichkeit ausdrücklich bestätigt und das schweizerische Volk ist ihm dankbar dafür. Das Schweizer Volk wird die Erklärung als das entgegenneh­men, was sie wohl sein will: als feierliche Proklamation eines verantwortlichen Regierungschefs vor der ganzen Welt, mittel­bar auch als eine Versicherung, dem Frieden dienen zu wollen."

DieNeue Züricher Zeitung" schreibt: .Lie Erklärungen der deutschen Reichskanzlers, die den Willen für unbedingte Re­spektierung der Unverletzlichkeit uud Neutralität der Schwei-

feierlich zum Ausdruck bringt, ist in den Beziehungen unsere- Landes zu Deutschland eine bedeutungsvoller und er­freulicher Akt. Damit fallen eine Reihe von Mißverständ­nissen und Mißdeutungen, die in den letzten Jahren gelegentlich die Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland zu be­lasten drohten.

DieBasler Nachrichten" schreiben u. a.:Heute, da sogai eine Erklärung der Bundesversammlung in Aussicht genomme» wird, um der Unerschütterlichkeit des schweizerischen Neutrali­tätswillens und der Priorität dieses Grundsatzes vor allen an­deren Verpflichtungen Ressonanz zu verlangen, wird man dr« rückhaltlose Erklärung des deutschen Reichskanzlers mit Ge­nugtuung aufnehmen."

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Rom, 28. Febr. Die Erklärungen des Führers a» die Schweiz und der außerordentlich günstige, beruhigend« Einfluß, den diese sowohl in der Schweiz selbst wie auch im Aus­lande auslösen, werden von der gesamten italienischen Press» mit Nachdruck hervorgehoben.

Abermals, so betontTribuna" in einer redaktionellen Glosse habe Hitler mit seinen klaren, festen Worten die Brunnenver­gifter der internationalen öffentlichen Meinung, die mit ihre» Behauptungen über angebliche Absichten Deutschlands gegen di« Schweiz allgemeine Beunruhigung Hervorrufen wollten, Lüge» gestraft. Auch hier seien, wie im Falle der angeblichen Marokko­pläne Deutschlands, jene verantwortungslosen Kriegshetzer a» Werk gewesen, die Hitler bereits in ferner Rede am 30. Januar bloßgestellt habe. All zu klar habe es sich auch im Falle dm Schweiz gezeigt, daß ein Teil dieser demokratischen Presse bewußt den ständigen Bemühungen der totalitären Regime um di« Wiederherstellung des Vertrauens in Europa geradezu entgegen­arbeite.

Rmldsunkvrezeß vor dm RMSgeMt

Bestätigung des Urteils in wesentlichen Punkten

Leipzig, 28. Febr. Nach sechsmonatiger Verhandlung wurde vom Landgericht Berlin am 13. Juni 1935 der Rundfunk-Prozeß abgeschlossen, an dem acht Angeklagte beteiligt waren, und de, mit der Verurteilung von fünf Angeklagten ge­endet hatte. Das Verfahren gegen die ehemaligen Direktoren des mitteldeutschen Rundfunks und der Schlesischen Funkstunde, Dr. Kohl und Emil Zorek, ist inzwischen rechtskräftig abgescklos- sen worden. Der frühere Reichsrundfunkkommissar, Staatssekretär a. D. Dr. Bredow, war zu sechs Monaten Gefängnis und 5008 NM. Geldstrafe, der ehemalige Geschäftsführer Dr. Magnus z« fünf Monaten Gefängnis und 4000 RM. Geldstrafe und de, frühere Rundfunkintendant Dr. Flesch zu einem Jahr Gefängnis und 11 000 RM. Geldstrafe verurteilt worden. Die Verurteilung erfolgte wegen aktienrechtlicher Untreue in verschiedenen Fälle« bei Dr. Bredow und Dr. Flesch. außerdem wegen Beihilfe »um Parteiverrat.